Moulin
Fender Vintage & Reissue Bass
Beitrag von Moulin
Fender Road Worn Precision Bass 2011
Mit der Road Worn Serie hat Fender die Lücke der Vintage Reissue Bässe für Reissue Bässe, also die Neuauflagen der bekannten Serien geschlossen.
Um das mal zu vergleichen:
Neben den Bässen der Classic Serie, die derzeit etwa 750 Euro kosten bekommt man, darauf basierend Instrumente mit engeren Anlehnungen ans Original für 1100 Euro.
Die nächst höhere Möglichkeit einen P Bass der End 50 er Jahre als Nachbau zu bekommen findet man in der American Vintage Serie für 1900 Euro sowie bei den Custom Shop Modellen, die ab 2500 Euro aufwärts zu bekommen sind.
Vergleichen wir mal die wichtigsten Züge der Modellreihen:
Classic 50s Precision Bass
Annähernd Original in seinen Maßen, jedoch Polyurethan Lack. Gigbag. Mexico.
Road Worn Precision Bass
Basiert auf dem Classic 50s Precision, jedoch mit Nitrolack (Aging)und abgerundeten Griffbrettkanten.Gigbag.Mexico.
Fender Vontage '57 Precision Bass
Authentische Maße, Authentischer Pickup, Nitrolack ( nicht geaged), ausgewähltes, leichtes Klangholz, Chromcover, Fingerstütze und Vintage Tweed Koffer.USA.
Das mitgelieferte Zubehör und ein authentischer Pickup kann bei den vorangegangenen Modellen dazu gekauft werden und würde wie folgt kosten:
Authentischer Pickup: Seymour Duncan Antiquity, 150 Euro
Tweed Case: 170 Euro
Chromcover und Fingerstütze: 35 Euro
Insgesamt liegt der Zubehör Anteil am Vintage Bass also bei etwa 355 Euro.
Zieht man das vom Kaufpreis ab, dann liegt der American Vintage Bass nur noch bei 1520 Euro, also etwa 400 Euro über dem Road Worn, der wiederum knapp 400 Euro über dem Classic 50s liegt.
Man sieht also, dass die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Bässen bei etwa 400 Euro liegen.
Fender Custom Shop
Hier bekommt man zu den Original Spezifikationen der Vintage Serie noch selektierte Handarbeit aus dem Custom Shop, Zertifikat und einen Quatersawn Hals, was bedeutet, dass die Holzmserung des Halses anders gelagert ist um eine höhere Steifigkeit zu erreichen.
Für Instrumentenfreunde ist das ein guter Qualitätsumstand, für Vintage Freunde eher kontraproduktiv, denn bei den Originalbässen fand man solche Hälse natürlich nicht. Wer's authentisch will liegt hier richtig falsch.
Die Preise der CS Bässe staffeln sich von Team Build bis Master Build und nach oben scheint die preisliche Grenze offen.
Bleibt man bei der günstigen Serie, kann man diese durch einen passenden Pickup als auch durch die Zubehörteile aus dem Shop klanglich und optisch auf ein sehr hohes Niveau bringen, das den teuren Modellen durchaus sehr nahe kommt.
Bleiben wir aber beim Road Worn Precision:
Glücklicherweise konnte ich den Bass in Ruhe ausgiebig testen. Im Laden bekam ich Testkabine, Road Worn Bass, Road Worn Strat, Bass und Gitarrenverstärker. Den nötigen Gitarristen hatte ich selber mitgebracht und so konnten wir die Instrumente trotz schlechter Einstellung fast im Bandkontext testen.
Im Ergebnis haben wir dann auch sowohl Precision Bass als auch die Strat gekauft. Zudem hatte mein Gitarrist schon eine Road Worn Strat in weiß.
Im Proberaum angekommen ging es wieder an erste Tests unter heimischen Bedingungen.
Die Instrumente mussten erst mal eingestellt werden. Das hatte man uns im Laden zwar schon angeboten, jedoch ist es für mich besser, mein eigenes Setup einzubauen und den Bass dann so einzustellen, dass er für mich 'richtig' ist.
Beim Road Worn Precision hört man immer wieder, dass das Holz ausgewähltes Klangholz sei und daher besser als das Holz, welches Fender in der Classic 50s Serie verbaut.
Die Frage stellt sich dann: Warum bewirbt Fender dann die Road Worn Serie nicht mit diesem qualitativ höherwertigen Holz?
Da ich sowohl Bässe der Classic Serie mit Gewichten unter 4 Kg auf der Waage hatte, kann ich die Theorie des ausgewählten Holzes für Road Worn Bässe nicht stützen.
Mein RW Precision Bass bringt im Übrigen 3,8 Kg auf die Waage.
Das zweite Gerücht, der Road Worn Bass habe einen besseren Pickup als der Classic 50s Precision lässt sich da einfacher widerlegen.
Nach dem Absschrauben des Pickguards findet man dort die gleiche schnöde verkabelung, die man schon als der Classic Serie kennt, ebenso die gleichen, für End 50 er Jahre Bässe viel zu moderne Pickups.
Aber das ist auch nichts, was man nicht einfach austauschen könnte.
Um zu gewährleisten, dass diese den alten Original Bässen doch sehr ähnlichen Road Worns nicht zu Fälschungszwecken genutzt, und an Laien teuer verkauft werden sind Korpus und Hals entsprechend gekennzeichnet.
Das macht im Übrigen auch der Custom Shop so.
Nachdem die Werkssaiten durch höherwertige Thomastik Flats ersetzt wurden war die Intonation wie gewohnt deutlich besser. Ebenfalls wurde der Pickup entfernt und durch ein Modell der Fender Vintage Serie ersetzt. Dazu beließ ich jedoch die geageten Plastikkappen des Road Worn.
Nach dem Einstellen des Basses war das Klangergebnis absolut so, wie ich es von der 59 er Custom Shop Serie kenne, die ich schon ausgiebig testen konnte.
Ob das nun tatsächlich mit dem Nitrolack in Verbindung steht, dass da so ein ähnliches Klangspektrum erzeugt wird kann ich nicht belegen.
Es spielt aber im Grunde auch keine Rolle. Entscheidend ist da eher, dass man für 400 bis 1000 Euro Mehrpreis nicht unbedingt mehr Klang bekommt.
Um die Optik nun schließlich auf alten 57 er Precision Bass zu trimmen wurden die Chromcover mittels stark verdünnter Salzsäure geaged.
Das Agen mit Säure ist ein ganz eigenes Kapitel, und wegen der möglichen Gefahren für die Gesundheit möchte ich den Vorgang hier nicht anschneiden.
Im Ergebnis sieht es aber so aus:
Auf dem Bass verbaut bringt alles das gewünschte Ergebnis: Einen neuen, auf alt getrimmten 57 er Precision Bass.
Für mich sind derzeit die Classic 50s sowie die Road Worn Precision Bässe die Bässe mit dem besten Preis Leistungsverhältnis, und für welchen der beiden man sich entscheidet macht man sicher keinen Fehler.
Fender Road Worn Precision Bass 2011
Mit der Road Worn Serie hat Fender die Lücke der Vintage Reissue Bässe für Reissue Bässe, also die Neuauflagen der bekannten Serien geschlossen.
Um das mal zu vergleichen:
Neben den Bässen der Classic Serie, die derzeit etwa 750 Euro kosten bekommt man, darauf basierend Instrumente mit engeren Anlehnungen ans Original für 1100 Euro.
Die nächst höhere Möglichkeit einen P Bass der End 50 er Jahre als Nachbau zu bekommen findet man in der American Vintage Serie für 1900 Euro sowie bei den Custom Shop Modellen, die ab 2500 Euro aufwärts zu bekommen sind.
Vergleichen wir mal die wichtigsten Züge der Modellreihen:
Classic 50s Precision Bass
Annähernd Original in seinen Maßen, jedoch Polyurethan Lack. Gigbag. Mexico.
Road Worn Precision Bass
Basiert auf dem Classic 50s Precision, jedoch mit Nitrolack (Aging)und abgerundeten Griffbrettkanten.Gigbag.Mexico.
Fender Vontage '57 Precision Bass
Authentische Maße, Authentischer Pickup, Nitrolack ( nicht geaged), ausgewähltes, leichtes Klangholz, Chromcover, Fingerstütze und Vintage Tweed Koffer.USA.
Das mitgelieferte Zubehör und ein authentischer Pickup kann bei den vorangegangenen Modellen dazu gekauft werden und würde wie folgt kosten:
Authentischer Pickup: Seymour Duncan Antiquity, 150 Euro
Tweed Case: 170 Euro
Chromcover und Fingerstütze: 35 Euro
Insgesamt liegt der Zubehör Anteil am Vintage Bass also bei etwa 355 Euro.
Zieht man das vom Kaufpreis ab, dann liegt der American Vintage Bass nur noch bei 1520 Euro, also etwa 400 Euro über dem Road Worn, der wiederum knapp 400 Euro über dem Classic 50s liegt.
Man sieht also, dass die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Bässen bei etwa 400 Euro liegen.
Fender Custom Shop
Hier bekommt man zu den Original Spezifikationen der Vintage Serie noch selektierte Handarbeit aus dem Custom Shop, Zertifikat und einen Quatersawn Hals, was bedeutet, dass die Holzmserung des Halses anders gelagert ist um eine höhere Steifigkeit zu erreichen.
Für Instrumentenfreunde ist das ein guter Qualitätsumstand, für Vintage Freunde eher kontraproduktiv, denn bei den Originalbässen fand man solche Hälse natürlich nicht. Wer's authentisch will liegt hier richtig falsch.
Die Preise der CS Bässe staffeln sich von Team Build bis Master Build und nach oben scheint die preisliche Grenze offen.
Bleibt man bei der günstigen Serie, kann man diese durch einen passenden Pickup als auch durch die Zubehörteile aus dem Shop klanglich und optisch auf ein sehr hohes Niveau bringen, das den teuren Modellen durchaus sehr nahe kommt.
Bleiben wir aber beim Road Worn Precision:
Glücklicherweise konnte ich den Bass in Ruhe ausgiebig testen. Im Laden bekam ich Testkabine, Road Worn Bass, Road Worn Strat, Bass und Gitarrenverstärker. Den nötigen Gitarristen hatte ich selber mitgebracht und so konnten wir die Instrumente trotz schlechter Einstellung fast im Bandkontext testen.
Im Ergebnis haben wir dann auch sowohl Precision Bass als auch die Strat gekauft. Zudem hatte mein Gitarrist schon eine Road Worn Strat in weiß.
Im Proberaum angekommen ging es wieder an erste Tests unter heimischen Bedingungen.
Die Instrumente mussten erst mal eingestellt werden. Das hatte man uns im Laden zwar schon angeboten, jedoch ist es für mich besser, mein eigenes Setup einzubauen und den Bass dann so einzustellen, dass er für mich 'richtig' ist.
Beim Road Worn Precision hört man immer wieder, dass das Holz ausgewähltes Klangholz sei und daher besser als das Holz, welches Fender in der Classic 50s Serie verbaut.
Die Frage stellt sich dann: Warum bewirbt Fender dann die Road Worn Serie nicht mit diesem qualitativ höherwertigen Holz?
Da ich sowohl Bässe der Classic Serie mit Gewichten unter 4 Kg auf der Waage hatte, kann ich die Theorie des ausgewählten Holzes für Road Worn Bässe nicht stützen.
Mein RW Precision Bass bringt im Übrigen 3,8 Kg auf die Waage.
Das zweite Gerücht, der Road Worn Bass habe einen besseren Pickup als der Classic 50s Precision lässt sich da einfacher widerlegen.
Nach dem Absschrauben des Pickguards findet man dort die gleiche schnöde verkabelung, die man schon als der Classic Serie kennt, ebenso die gleichen, für End 50 er Jahre Bässe viel zu moderne Pickups.
Aber das ist auch nichts, was man nicht einfach austauschen könnte.
Um zu gewährleisten, dass diese den alten Original Bässen doch sehr ähnlichen Road Worns nicht zu Fälschungszwecken genutzt, und an Laien teuer verkauft werden sind Korpus und Hals entsprechend gekennzeichnet.
Das macht im Übrigen auch der Custom Shop so.
Nachdem die Werkssaiten durch höherwertige Thomastik Flats ersetzt wurden war die Intonation wie gewohnt deutlich besser. Ebenfalls wurde der Pickup entfernt und durch ein Modell der Fender Vintage Serie ersetzt. Dazu beließ ich jedoch die geageten Plastikkappen des Road Worn.
Nach dem Einstellen des Basses war das Klangergebnis absolut so, wie ich es von der 59 er Custom Shop Serie kenne, die ich schon ausgiebig testen konnte.
Ob das nun tatsächlich mit dem Nitrolack in Verbindung steht, dass da so ein ähnliches Klangspektrum erzeugt wird kann ich nicht belegen.
Es spielt aber im Grunde auch keine Rolle. Entscheidend ist da eher, dass man für 400 bis 1000 Euro Mehrpreis nicht unbedingt mehr Klang bekommt.
Um die Optik nun schließlich auf alten 57 er Precision Bass zu trimmen wurden die Chromcover mittels stark verdünnter Salzsäure geaged.
Das Agen mit Säure ist ein ganz eigenes Kapitel, und wegen der möglichen Gefahren für die Gesundheit möchte ich den Vorgang hier nicht anschneiden.
Im Ergebnis sieht es aber so aus:
Auf dem Bass verbaut bringt alles das gewünschte Ergebnis: Einen neuen, auf alt getrimmten 57 er Precision Bass.
Für mich sind derzeit die Classic 50s sowie die Road Worn Precision Bässe die Bässe mit dem besten Preis Leistungsverhältnis, und für welchen der beiden man sich entscheidet macht man sicher keinen Fehler.
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: