Einfache, simple Notationssoftware gesucht

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Mankalita
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Hallo erst mal an alle :)

Ich bin neu hier und habe leider auch über die "Suche" nicht wirklich was "passendes" gefunden, hoffe ich bin hier in dieser "Ecke" des Forums richtig.

Erst mal kurz zu mir: Ich spiele seit meiner Kindheit Instrumente, habe mit der obligatorischen Blockflöte angefangen, dann mal die Melodica gestreift und bin dann bei der Querflöte geblieben... habe auch ein paar Jahre damals in einer Jugendband gespielt. Lange war's still um die "Musiziererei". Vor zwei Jahren hab ich mir dann einen langjährigen Traum erfüllt und mir ein Saxophon (Alt) gekauft, lerne das nun Autodidaktisch, klappt auch ganz gut. Ach so... hier stehen noch zwei Didgeridoos, ne Panflöte und zwei Tin-Whistles rum (hat man halt noch so rumstehen/-liegen *lach*).... So, das sollte erst mal reichen ;)

Ich suche: Ein ganz ganz simples Programm zum Noten tippen. Ich habe diverse Freeware schon ausprobiert (Forte 3 Free, Finale NotePad, PriMus Demo, MuseScore, Anvil Studio, Canorus). Eigentlich nutze ich Capella, was für meine "Ansprüche" eigentlich völlig reicht.

Alle oben aufgeführten Programme machen "irgendwie" was sie sollen: demjenigen der Noten schreibt das Leben erleichtern. Sie fügen brav die Tonart, den Takt und Pausen ein und haben wunderbare Taktstriche etc.

Für das was ich gerade machen will, ist das aber alles schon zu viel, ich will "das Noten tippen" nicht "erleichtert" haben. Ich möchte mir ein paar Übungen rausschreiben, zusammen stellen. Dafür brauche ich nicht mehr als eine Notenzeile (ok, der Violinschlüssel wär noch ganz gut, ist aber nicht zwingend) und die Angabe der Tonart. Ich möchte (wenn irgend möglich) keine Taktstriche (mit denen könnte ich aber noch leben, nur... wenn ich die habe, dann werden ja vermutlich schon wieder Pausen eingesetzt, da der Takt ja sonst "nicht fertig" wäre) ich "will" keine Taktangabe, keine autmatisch eingefügten Pausen, ich möchte, auch wenn die Tonart angegeben ist, trotzdem noch das Kreuz direkt vor jede Note setzen können die z.B. bei H-Dur erhöht zu spielen ist... (falls jemand der Zweck meines Vorhabens interessiert: ich möchte mich vertieft mit den Tonarten beschäftigen vor denen ich mich erfolgreich all die Jahre meines Musikunterrichts gedrückt habe... das sind alle die mehr als drei Kreuze bzw. mehr als drei b's haben) ich möchte eigentlich nichts von dem, was jemandem der Noten abtippt bzw. komponiert das Noten schreiben erleichtern soll. Gibt es sowas??? Vielleicht kann es auch eines der Programme die ich oben aufgeführt habe und ich habe die Funktion "einfach nur Noten tippen und sonst nix" nur nicht entdeckt.

Eine Alternative wäre das gute alte Notenpapier und ein Stift... leider kann ich Noten nicht schön schreiben/malen und habe die göttliche Gabe mich dann garantiert 100 x zu verschreiben und kann von neuem anfangen, Bleistift ist auch nicht das wahre, das ist nur so "blaß-grau" und nicht so gut lebar... und, das ganze sieht einfach nur "unsauber" und häßlich aus....

Vielen Dank schon mal für Tipps und Ratschläge :)

Netten Gruß - Mankalita
 
Eigenschaft
 
Also wenn ich das richtig verstanden habe, willst du einfach nur Noten aufschreiben.
Ich glaube so ein simples Programm wirst du fast nicht finden :D
Ich kenne die anderen Programme nicht, aber probier mal "TuxGuitar".
Ich finde es echt super, allerdings glaube ich ist das für deine Zwecke schon wieder zuviel des Guten :D
 
^^ Ich denke TuxGuitar wäre für ihn zu Gitarren-/Tabulaturorientiert und ist einfach extrem unpraktisch... Billige Version von GuitarPro, und schon GuitarPro ist schrecklich. :D


Wenn dir MuseScore und Capella schon zu umfangreich sind würde ich einfach zum traditionellen Notenpapier greifen. Versuch dir aber vorher die Optionen der einzelnen Programme genau anzusehen. Die viele Sachen die du genannt hast sollte man bei fast jedem Programm ausstellen könne. Zumindest das automatische Pausen setzen und das mit den Vorzeichen.

Und es ist ja nicht so schlimm wenn im Manuskript ein paar durchgestrichene Takte drin sind. Wenn's zu unübersichtlich wird schreibst du deine Komposition am Ende halt nochmal in Reinform ab. ;)

LG
 
Ich suche: Ein ganz ganz simples Programm zum Noten tippen.

Hallo Mankalita,

schön, daß Du Noten "tippen" und nicht "zusammenklicken" möchtest :)
Deshalb unternehme ich den Versuch, Dir das (freie) Programm Lilypond vorzuschlagen...

Eigentlich wäre das zwar erstens mit Kanonen auf Spatzen geschossen und zweitens im Grunde alles andere als simpel, aber ich glaube, daß es genau für Deine einfachen (aber außergewöhnlichen) Anforderungen auch sehr einfach zu benutzen wäre:

Dafür brauche ich nicht mehr als eine Notenzeile (ok, der Violinschlüssel wär noch ganz gut, ist aber nicht zwingend) und die Angabe der Tonart.
[...]
ich "will" keine Taktangabe, keine autmatisch eingefügten Pausen, Ich möchte (wenn irgend möglich) keine Taktstriche
[...]
ich möchte, auch wenn die Tonart angegeben ist, trotzdem noch das Kreuz direkt vor jede Note setzen können die z.B. bei H-Dur erhöht zu spielen ist...


  • Noten "tippen"
    Die Noten werden in Textform per Editor erfaßt (das scheint Dich ja nicht zu stören)
  • keine Taktangabe, keine Taktstriche, keine automatisch eingefügten Pausen usw.
    Es ist möglich, die komplette "Taktverwaltung" auszuschalten, so daß Du weder eine Taktangabe noch Taktstriche hast. In einen Modus, der für klassische Kadenzen gedacht ist, kannst frei Du nach Herzenslust schreiben, was Du willst, ohne, daß irgendwelche Längenüberprüfungen oder ähnliches stattfinden.
  • Versetzungszeichen trotz Vorzeichen setzen
    Ebenso kann man zwischen verschiedenen "accidental styles" wählen. Einer, der "teaching" genannt wird, setzt trotz Tonart-Vorzeichen vor jeder Note ein Erinnerungs-Versetzungszeichen in Klammern (außer bei direkt wiederholten Noten). Die Klammern haben den Vorteil, daß tonartfremde Versetzungszeichen als solche erkennbar bleiben.

Ein Vorteil der textbasierten Eingabe wäre für Dich, daß Du sehr einfach ein und dieselbe Übung in verschiedenen (oder allen) Tonarten erzeugen kannst.

Als Anhang ein Beispiel des Anfangs von "Alle meine Entchen" in E-Dur ohne Takt und mit Erinnerungs-Versetzungszeichen:

attachment.php


Wenn dieses Ergebnis Deinen Anforderungen entspricht, können wir hier nähere Informationen und weitere Hilfestellung/Hinweise geben.

Viele Grüße
Torsten

teaching.png
 
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Also was du willst, ist sehr einfach realisierbar mit den Profi-Programmen (Sibelius, Finale). Man kann da alles abstellen, was man nicht braucht, dann das ganze als Template abspeichern und dann hast Du es immer so, wie gewünscht. Wenn das Finale Note Pad nicht geht, wäre es zumindest möglich, mit der Vollversion sowas zu erstellen und dann in F.Notepad weiter zu bearbeiten. Wie Be-3 schon schreibt, sind Deine Anforderungen eher außergewöhnlich, also fernab der Standard-Notation und daher muss wohl doch ein großes Programm ran. Wenn Du möchtest, mach ich Dir so ein Template in Finale oder Sibelius.
 
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Hallo,

erst mal: herzlichen Dank für die Tipps und Anregungen, danke!

Notenpapier zum Ausdrucken hab ich schon, trotzdem danke für die Links.

Das TuxGuitar hatte ich auch schon mal installiert, hab aber die Tabulatur-Zeile unter der "normalen" Notenzeile nicht wegbekommen und das Programm somit wieder verworfen.

Ich probier jetzt mal den Tipp von Be-3 (Lilypond hab ich mir grad geholt, wurschtel mich da jetzt mal durch), das sieht ja schon echt richtig gut aus was du mir da gepostet hast und so würde das meiner Vorstellung schon sehr gut entsprechen, vielen Dank!

Auch schau ich mir das Finale NotePad (free) nochmal genauer an Peadey. Vielleicht habe ich diverse Funktionen übersehen, mag ich jetzt gar nicht von der Hand weisen... evt. bietet die freie Software ja doch diese Möglichkeit und ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen.
Hab gesehen, dass das Finale 2012 500,- € kostet, das Sibelius 120,€ ist zwar bedeutend günstiger, aber auch das wär's mir nicht wert. Ich weiß schon, dass mein "Capella Studio" keine professionelle Software ist, aber eben (normalerweise) für meine Zwecke voll ausreichend, ich komponiere ja nicht ;-)

Ach... Be-3? War mein "Noten tippen" falsch? Bin ich jetzt da in irgend ein Fettnäpfchen getreten :gruebel: ? Falls ja: sorry, war nicht meine Absicht.

Netten Gruß - Mankalita
 
Hallo,

erst mal: herzlichen Dank für die Tipps und Anregungen, danke!

Notenpapier zum Ausdrucken hab ich schon, trotzdem danke für die Links.

Das TuxGuitar hatte ich auch schon mal installiert, hab aber die Tabulatur-Zeile unter der "normalen" Notenzeile nicht wegbekommen und das Programm somit wieder verworfen.

Netten Gruß - Mankalita

Geh auf Ansicht -> mach den Haken bei "Show tabulatur" weg, und schon ist sie weg.
 
@ Billy

Danke. Ich hab mich jetzt heute mit dem LillyPond auseinandergesetzt und.... das Programm ist ja echt genial! Ich werde wohl dabei bleiben.

@ Be-3

Ich muss ehrlich gestehen... ich hatte das LilyPond schon mal geholt und wieder verworfen, die Textbasierte Eingabe schreckte mich ab. Dein gepostetes Ergebnis allerdings überzeugte mich und so hab ich mich heute ne ganze Ecke mit dem Teil auseinandergesetzt, das ist ja echt ein richtig mächtiges Notationsprogramm, wow! Hat man den Kniff mal raus, dann gehen - zunmindest so einfache Sachen - auch echt flott.

Ich krieg das jetzt zwar schon so hin wie ich's gerne hätte (Beispielfoto), aber, ich geb halt die Ausgabe des Erinnerungs-Versetzungszeichens bei jeder Note an:

\version "2.13.54"
\header {
title = "Tonleiterstudien - H-Dur"
}
\score {
\new Staff {
\relative c' {
\clef "treble" {
\key b \major {
\override Staff.BarLine #'stencil = ##f {
\override Staff.TimeSignature #'stencil = ##f {


cis? dis? e fis? gis? ais? b


}
}
}
}
}
}
}

Im Manual hab ich den Befehl "\accidentalStyle "teaching" gefunden, so wie ich das verstehe, sollte er die Erinnerungs-Versetzungszeichen dann automatisch setzen, ohne dass ich ninter jede Note ein "?" setzen muss. Allerdings bekomm ich bei der Ausgabe dann folgende Fehlermeldung:

# -*-compilation-*-
»C:/Users/Benutzername/Desktop/Versuch2.ly« wird verarbeitet
Analysieren...
C:/Users/Benutzername/Desktop/Versuch2.ly:12:11: Fehler: Ungültige Fluchtsequenz: »\accidentalStyle«

\accidentalStyle "teaching" {

C:/Users/Benutzername/Desktop/Versuch2.ly:12:11: Fehler: syntax error, unexpected STRING

\accidentalStyle "teaching" {

C:/Users/Benutzername/Desktop/Versuch2.ly:6:1: Fehler: Fehler gefunden, musikalischer Ausdruck wird ignoriert

\new Staff {

Fehler: gescheiterte Dateien: "C:\\Users\\Benutzername\\Desktop\\Versuch2.ly"

Kannst du damit was anfangen? Ich mein, was ein "Syntax Error" ist weiß ich, aber ich finde nichts wie ich den Befehl richtig anwenden kann.

Netten Gruß und nochmals: Danke! :)
Mankalita
 

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Hallo,
Ach... Be-3? War mein "Noten tippen" falsch? Bin ich jetzt da in irgend ein Fettnäpfchen getreten :gruebel: ? Falls ja: sorry, war nicht meine Absicht.

Nein, nein, Mankalita, das war kein Fettnäpfchen - ich hatte nur "tippen" mit "über die Tastatur eingeben" assoziiert - und genau das ist es ja, was man in einem textbasierten Programm wie Lilypond tun muß. Aber das hast Du ja mittlerweile auch erleben dürfen. ;)
Übrigens hatte das wohl erste professionelle Computer-Notensatzprogramm Score auch kein grafisches User-Interface und wurde lange Zeit wegen der überragenden Qualität von vielen Verlagen eingesetzt.

Hat man den Kniff mal raus, dann gehen - zunmindest so einfache Sachen - auch echt flott.

Genau. Beziehungsweise: wenn man sich passende Templates zurechtschneidert, kann man recht problemlos und bequem damit arbeiten, auch wenn immer wieder der Teufel im Detail steckt (aber wo wäre das nicht so...).

Ich krieg das jetzt zwar schon so hin wie ich's gerne hätte (Beispielfoto), aber, ich geb halt die Ausgabe des Erinnerungs-Versetzungszeichens bei jeder Note an:
Im Manual hab ich den Befehl "\accidentalStyle "teaching" gefunden, so wie ich das verstehe, sollte er die Erinnerungs-Versetzungszeichen dann automatisch setzen, ohne dass ich ninter jede Note ein "?" setzen muss. Allerdings bekomm ich bei der Ausgabe dann folgende Fehlermeldung: [...]
Das liegt daran, daß Du eine ältere Entwicklungsversion von Lilypond benutzt (2.13.54). Der \accidentalStyle-Befehl ist dort in dieser Form noch nicht vorhanden.
Du müßtest stattdessen den Scheme-Befehl #(set-accidental-style 'teaching) benutzen oder Dir die aktuelle stabile Version 2.16.0 runterladen...

Aber Du bist ja schon ganz schön weit gekommen :great:

Ich habe Dir als Beispiel die Datei mankalita.pdf anghängt, die "Alle meine Entchen" in allen Tonarten des Quintenzirkels (bis 6 Vorzeichen) enthält.
Es kommen zuerst ein paar "Format"-Definitionen, die Du auch in eine eigene Datei auslagern und mit dem \include-Befehl einbinden könntest.

Die eigentlichen Noten sind in der Variablen \uebung gespeichert und mittels \transpose-Befehl habe ich daraus diese Übung noch 12 weitere Tonarten erzeugt, nur mal so als Anwendungsbeispiel.

Hier ist das Coding dazu:
Code:
\version "2.13.54"

% allgemeine Format-Definitionen

\paper {
  indent = 0                             % keine Einrückung der ersten Zeile
  ragged-last = ##f                      % letzte Zeile soll nicht "flattern"
}
\layout {
  \context {
    \Staff
    \remove "Time_signature_engraver"    % Taktangabe entfernen
  }
  \context {
    \Score
    timing = ##f                         % Timing ausschalten
    \remove "Bar_number_engraver"        % Taktzahlen entfernen
  }
}



% Titel

\header {
  title = "Übung 1"
  subtitle = "Alle meine Entchen"
  tagline = ##f
}


% Noten-Definition der Übung (in C-Dur)

uebung = \relative c' {
  #(set-accidental-style 'teaching)      % Vorzeichen-Erinnerungs-Modus
  \key c \major      % Tonart C-Dur
  c4 d e f g2 g        
  a4 a a a g1
  a4 a a a g1
  f4 f f f e2 e
  g4 g g g c,1 
  \bar "|."          % Ende-Taktstrich
}

% Hier wird die Übung in verschiedene Tonarten transponiert und ausgegeben

\score { \uebung \header { piece = "C-Dur" } }
\score { \transpose c' f'   \uebung \header { piece = "F-Dur" } }
\score { \transpose c' g'   \uebung \header { piece = "G-Dur" } }
\score { \transpose c' bes' \uebung \header { piece = "B-Dur" } }
\score { \transpose c' d'   \uebung \header { piece = "D-Dur" } }
\score { \transpose c' es'  \uebung \header { piece = "Es-Dur" } }
\score { \transpose c' a'   \uebung \header { piece = "A-Dur" } }
\score { \transpose c' as'  \uebung \header { piece = "As-Dur" } }
\score { \transpose c' e'   \uebung \header { piece = "E-Dur" } }
\score { \transpose c' des' \uebung \header { piece = "Des-Dur" } }
\score { \transpose c' b'   \uebung \header { piece = "H-Dur" } }
\score { \transpose c' ges' \uebung \header { piece = "Ges-Dur" } }
\score { \transpose c' fis' \uebung \header { piece = "Fis-Dur" } }

Viele Grüße
Torsten
 

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Hallo Torsten,

wow! Vielen Dank! Das hilft mir (morgen) schon mal ne ganz große Ecke weiter. So schnell wie du bin ich allerdings noch nicht *lach* denn, mit dem Teufel im Detail kämpf ich noch bissel länger als du *lach*.

Herzlichen Dank, da mach ich mich dann morgen abend gleich mal drüber und hol mir vorher noch die aktuelle Version. Jetzt geh ich schlafen und träum vermutlich von geschweiften Klammern und diversen Befehlen ;)

Netten Gruß - Christine
 
Herzlichen Dank, da mach ich mich dann morgen abend gleich mal drüber und hol mir vorher noch die aktuelle Version. Jetzt geh ich schlafen und träum vermutlich von geschweiften Klammern und diversen Befehlen ;)

Hallo Christine,

ich hoffe, Du hattest keine Alpträume wegen der vielen geschweiften Klammern... ;)
Aber ich kann Dich dahingehend ein wenig beruhigen: ganz so viele Klammern wie Du in Deinem Beispiel benutzt hast, braucht man nicht! Nach Schlüssel, Tonart und den \override-Befehlen mußt Du nicht jedes Mal eine neue Klammerebene eröffnen - diese Angaben gelten einfach, bis sie wieder geändert werden. Soll ein \override nur einmal gelten, kannst Du "\once" voranstellen. Aber das nur am Rande...
Den Violinschlüssel mußt Du auch nicht explizit setzen, er ist die Default-Einstellung.

Weshalb ich eigentlich schreibe: ich habe mir noch einmal Gedanken über die Erinnerungs-Versetzungszeichen ("cautionary accidentials" bzw. "Warnakzidentien") gemacht. Die im "teaching"-Modus automatisch in Klammern dargestellten Versetzungszeichen sind in ihrer Häufung doch ein wenig unübersichtlich.
Deshalb Vorschlag: Wie wär's, wenn man die Klammern wegläßt und die Zeichen nur klein und andersfarbig (rot oder grau) voranstellt? Also so, zum Beispiel:

attachment.php


(Das Vorhandensein von Taktangabe und -strichen soll uns bei diesem Beispiel nicht stören, das ist eine andere Baustelle).
So wird der Lesefluß/das Notenbild nicht allzusehr gestört, das Druckbild ist "näher an der Realität" und man kann trotzdem solch ein Warnakzidens deutlich von einem "normalen" Versetzungszeichen unterscheiden.
Die kleine Septime (in Es-Dur muß das D zum Des erniedrigt werden, in E-Dur danach das Dis zum D aufgelöst werden) ist nicht in der Vorzeichnung vorhanden und wird deshalb noch "ganz normal" dargestellt.

Das kann man erreichen, indem man dem Warnazidens (AccidentalCautionary) sagt, daß seine Farbe rot (#'color = #red), seine Schriftgröße vier Stufen kleiner (#'font-size = #-4) sein soll und schließlich, daß die Klammern weggeslassen werden (#'parenthesized = ##f). Voilà:

Code:
\version "2.16.0"

\relative c' {
   \accidentalStyle "teaching"
   \override AccidentalCautionary #'color = #red
   \override AccidentalCautionary #'font-size = #-4
   \override AccidentalCautionary #'parenthesized = ##f

   \key es \major
   es8 g bes des es2

   \key e \major
   e,8 gis b d e2
}

Ansonsten würde ich Dir empfehlen, Frescobaldi zu installieren; das ist ein Editor für Lilypond, mit dem man sehr viel komfortabler arbeiten kann als mit "Einzelbausteinen" (schreiben, compilieren, Voransicht...) Außerdem wird die Syntax incl. Klammern hervorgehoben.

Viele Grüße einstweilen
Torsten

mankalita1.png
 
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Jungejunge, du gehst ja ganz schön in die Tiefe, klasse!
 
Hallo Thorsten,

wow! Herzlichen Dank!

Ach so und... nein, ich hatte keine Alpträume, aber in der Arbeit hatten sie heute Probleme das was ich getippt habe zu verstehen, stand alles in geschweiften Klammern und begann mit einem "\" :D

Heute abend bin ich nicht wirklich dazu gekommen, aber... das was du mir jetzt da neu übermittelt hast, das sieht schon toll und besser aus, das "klau" ich mir jetzt einfach mal... zum genauer anschauen/durcharbeiten um das alles auch wirklich verstanden zu haben, selbst anwenden zu können, werde ich wohl vor dem Wochendende nicht kommen.

Den Frescobaldi hab ich schon, allerdings fand der meine (obwohl ich sie ihm ganz genau "gezeigt" habe) Lilypnd.exe nicht, aber das liegt wohl auch an der falschen Version (wie ich ja jetzt von dir weiß, da hab ich irgendwie nicht aufgepasst.... fällt mir gerade ein, muss gleich noch die richtige holen...). Probiere ich nochmal, wenn ich nacher die 2.16.0 geholt habe... er sucht nämlich auch die 2.16.0 Version...

Herzlichen Dank nochmal :)

Netten Gruß - Christine
 
Hallo zusammen!

Dieses Programm Lilypond ist zu Beginn doch recht verwirrend :) Deshalb habe ich mich kurz entschlossen, mich an dieses Forum zu wenden, ich bin sicher, ihr könnt mir weiterhelfen.

Meine Idee vom Notationsprogramm geht in eine ähnliche Richtung, wie die von Mankalita, deshalb habe ich mir Lilypond bereits heruntergeladen.

Nun habe ich die Idee, das Stück Hänschen klein (das kennt ihr, oder?) in allen Tonarten aufzuschreiben. Dazu habe ich mich der Programmierung von Be-3 bedient, wo er das mit Alle meine Entchen gemacht hat...

Bei mir kommen nun aber jede Menge Fehlermeldungen. Könnt Ihr mir sagen, wo ich den Code anpassen muss? Ich nehme an, irgendwo muss ich ja angeben, worauf sich das Programm beziehen soll, wenn es transponiert?

Untenstehend der ganze Code, so wie ich ihn eingegeben habe. Ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe

Freundliche Grüsse
Simon

\version "2.16.0"
\header{
title = "Hänschen klein ganz gross"
subtitle = "Tonartenstudie Dur komponiert und arrangiert von mir"
}

\relative c''' {
g e e2 f4 f d2 c4 d e f g g g2 g4 e e2 f4 d d2 c4 e g g g,2

\score { \haenschen \header { piece = "C-Dur" } }
\score { \transpose c' f' \haenschen \header { piece = "F-Dur" } }
\score { \transpose c' g' \haenschen \header { piece = "G-Dur" } }
\score { \transpose c' bes' \haenschen \header { piece = "B-Dur" } }
\score { \transpose c' d' \haenschen \header { piece = "D-Dur" } }
\score { \transpose c' es' \haenschen \header { piece = "Es-Dur" } }
\score { \transpose c' a' \haenschen \header { piece = "A-Dur" } }
\score { \transpose c' as' \haenschen \header { piece = "As-Dur" } }
\score { \transpose c' e' \haenschen \header { piece = "E-Dur" } }
\score { \transpose c' des' \haenschen \header { piece = "Des-Dur" } }
\score { \transpose c' b' \haenschen \header { piece = "H-Dur" } }
\score { \transpose c' ges' \haenschen \header { piece = "Ges-Dur" } }
\score { \transpose c' fis' \haenschen \header { piece = "Fis-Dur" } }

}
 
Nun habe ich die Idee, das Stück Hänschen klein (das kennt ihr, oder?) in allen Tonarten aufzuschreiben. Dazu habe ich mich der Programmierung von Be-3 bedient, wo er das mit Alle meine Entchen gemacht hat...

Hallo Simon,

willkommen im Forum!
Bevor ich näher auf Deine Datei bzw. die Probleme damit eingehe, vielleicht noch ein paar grundsätzliche Anmerkungen zur Vorgehensweise:

Eine \score-Anweisung enthält eine "komplette Partitur" (in unserem Fall nur eine einfache Notezeile).
Der aufwendigste Ansatz wäre also, für jede Tonart eine eigene Partitur zu schreiben. Diese Mühe kann man sich allerdings ersparen, wenn man den \transpose-Befehl benutzt, um ein und dieselbe Melodie in jede gewünschte Tonart zu transponieren.
Weil man eben "ein und dieselbe Melodie" mehrfach verwendet, liegt es nahe, diese in einer Variablen abzulegen.


Bei mir kommen nun aber jede Menge Fehlermeldungen. Könnt Ihr mir sagen, wo ich den Code anpassen muss? Ich nehme an, irgendwo muss ich ja angeben, worauf sich das Programm beziehen soll, wenn es transponiert?

Diese Variable soll in Deinem Beispiel wohl \haenschen heißen.

Und hier haben wir schon die Wurzel Deines Problems: Du benutzt die Variable \haenschen zwar in den Scores, aber sie wurde nirgends definiert!
Die Hänschen-Klein-Melodie steht bei Dir innerhalb von \relative c''' { ... } und danach kommen noch (auch innerhalb!, siehe Klammerung) die einzelnen \score-Blöcke.

Es muß aber so aussehen:

a) Variable mit der Melodie definieren
Code:
haenschen = \relative c''' {
  g e e2 f4 f d2 c4 d e f g g g2 g4 e e2 f4 d d2 c4 e g g g,2
}

b) \score-Blöcke mit den verschiedenen Tonarten
Danach können dann die \score-Blöcke mit den verschiedenen Tonarten kommen, die jeweils diese Variable benutzen.

c) Unbedingt Tonart angeben
Was bei Deinem Beispiel noch fehlt, ist die explizite Angabe der Tonart vor der Melodie: \key c \major
Grund: Wenn man nichts angibt, setzt Lilypond zwar keine Vorzeichen (das entspricht C-Dur), aber das bleibt auch so, wenn man die Stimme transponiert. Dies kann in machen Fällen beabsichtigt sein (bei Waldhorn, Pauken u. a. werden aus traditionellen gründen oft keine Vorzeichen gesetzt), aber in Deinem Fall sicher nicht.


So. Deshalb das ganze Kunstwerk noch einmal mit definiertem \haenschen, explizit gesetzter Tonart und richtiger Klammerung:

Code:
\version "2.16.0"

haenschen = \relative c''' {
  \key c \major    %sonst fehlen in den anderen Tonarten die Vorzeichen
  g e e2 f4 f d2 c4 d e f g g g2 g4 e e2 f4 d d2 c4 e g g g,2
}

\score { \haenschen \header { piece = "C-Dur" } }
\score { \transpose c' f' \haenschen \header { piece = "F-Dur" } }
\score { \transpose c' g' \haenschen \header { piece = "G-Dur" } }
\score { \transpose c' bes' \haenschen \header { piece = "B-Dur" } }
\score { \transpose c' d' \haenschen \header { piece = "D-Dur" } }
\score { \transpose c' es' \haenschen \header { piece = "Es-Dur" } }
\score { \transpose c' a' \haenschen \header { piece = "A-Dur" } }
\score { \transpose c' as' \haenschen \header { piece = "As-Dur" } }
\score { \transpose c' e' \haenschen \header { piece = "E-Dur" } }
\score { \transpose c' des' \haenschen \header { piece = "Des-Dur" } }
\score { \transpose c' b' \haenschen \header { piece = "H-Dur" } }
\score { \transpose c' ges' \haenschen \header { piece = "Ges-Dur" } }
\score { \transpose c' fis' \haenschen \header { piece = "Fis-Dur" } }

Das sollte Dir schon mal weiterhelfen.
Nur am Rande, denn es hat ja nichts mit den technischen Problemen zu tun: die von Dir angegebene "Ausgangs-Oktave" ist mit c''' relativ hoch - ist das beabsichtigt? Der letzte Ton müßte (in der C-Dur-Version) ein C sein, kein G, und am Ende fehlt noch eine halbe Pause.

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Torsten!

Vielen Dank für Deine Hilfe! Das funktioniert immer besser... Jetzt habe ich v.a. in den anderen Tonarten (nicht C-Dur) das Problem, dass es viel zu hoch gesetzt ist. Ich nehme an, das liegt am relative c''' oder? Wenn ich das anpasse, wird wohl auch C-Dur eine Oktave tiefer werden. Wie kann ich verhindern, dass das Transponieren immer höher wird, bzw. definieren, dass es bei F-Dur die Oktave wechseln soll?

Vielen Dank für Deine Hilfe.

Gruss
Simon

Untenstehend jetzt der gesamte Code (habe Hänschenklein noch zu Ende geschrieben

\version "2.16.0"
\header{
title = "Hänschen klein ganz gross"
subtitle = "Tonartenstudie Dur komponiert und arrangiert von mir"
}
haenschen = \relative c''' {
\key c \major %sonst fehlen in den anderen Tonarten die Vorzeichen
g e e2 f4 f d2 c4 d e f g g g2 g4 e e2 f4 d d2 c4 e g g c,2 d4 d d d d e f2 e4 e e e e f g2 g4 e e2 f4 d d2 c4 e g g c,2
}
\score { \haenschen \header { piece = "C-Dur" } }
\score { \transpose c' f' \haenschen \header { piece = "F-Dur" } }
\score { \transpose c' g' \haenschen \header { piece = "G-Dur" } }
\score { \transpose c' bes' \haenschen \header { piece = "B-Dur" } }
\score { \transpose c' d' \haenschen \header { piece = "D-Dur" } }
\score { \transpose c' es' \haenschen \header { piece = "Es-Dur" } }
\score { \transpose c' a' \haenschen \header { piece = "A-Dur" } }
\score { \transpose c' as' \haenschen \header { piece = "As-Dur" } }
\score { \transpose c' e' \haenschen \header { piece = "E-Dur" } }
\score { \transpose c' des' \haenschen \header { piece = "Des-Dur" } }
\score { \transpose c' b' \haenschen \header { piece = "H-Dur" } }
\score { \transpose c' ges' \haenschen \header { piece = "Ges-Dur" } }
\score { \transpose c' fis' \haenschen \header { piece = "Fis-Dur" } }
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Simon,

in Lilypond bentutzt man zur Eingabe üblicherweise den "relativen Modus" (deshalb auch der Befehl \relative), um Tipparbeit zu sparen. Das funktioniert so: der nächste Ton bleibt "in der Nähe" (das heißt innerhalb einer Quinte) des vorangehenden Tons.
Wenn man das nicht möchte, kann man durch ein oder mehrere ' oder , nach dem Notennamen oktavweise nach oben oder unten springen.
Beispiel: Hänschen klein in C-Dur beginnt mit einem g. Das nachfolgende e setzt Lilypond automatisch eine Terz darunter, weil das näher liegt als eine Sexte drüber. Bei "geschwind" würde Lilypond das c eine Quarte über dem g setzen, weil das näher ist als eine Quinte nach unten. Wir wollen aber trotzdem nach unten, deshalb müssen wir g c, (mit Komma am c) schreiben.


\relative c'''

Nach \relative wird auch ein "Referentzon" angegeben, damit Lilypond weiß, in welcher Oktave es losgeht.
Du hast c''' geschrieben, d. h., daß ein c als erster Ton im Notentext im Violinschlüssel auf auf der zweiten Hilfslinie oben steht.
Wenn Du \relative c'' benutzt, steht alles eine Oktave tiefer.
Alternativ: Du kannst auch beim ersten Ton ein , anfügen, dann steht er ebenfalls eine Oktave tiefer.


Transponieren

Beim \transpose-Befehl gibt man immer zwei absolute Tonhöhen an. c' ist das eingestrichene c.
Es wird immer vom ersten zum zweiten Ton tranponiert. Wenn der zweite höher ist als der erste, wird nach oben, wenn er tiefer ist, nach unten transponiert:

\transpose c' f' transponiert also alles eine Quarte nach oben: vom eingestrichenen vom c' zum f', d. h. eine Quarte höher usw.
\transpose c' f würde alles eine Quinte nach unten transponieren: vom eingestrichenen c' zum kleinen f.


Übrigens fehlt in Takt 8 und am Ende immer noch eine halbe Pause, sonst stolpert das Hänschen und kommt aus dem Takt ;)

Viele Grüße
Torsten
 
Probier's mal mit Guitar Pro 6.
 

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