[Gitarre] Ibanez MTM 2 BK

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Nun, da ich die Ibanez MTM 2 mittlerweile fast ein Jahr besitze und sie aber leider wahrscheinlich jetzt wieder von mir weichen muss, dachte ich mir, dass ein Review eigentlich recht interessant wäre.
Als kurze Vorgeschichte sei zu erwähnen, dass ich das gute Stück gebraucht gekauft habe, wie ich es mit all meinem Gear mache. Daher kann ich nicht auf Schäden ab Werk oder sonstige Sachen eingehen. Die Gitarre ist allerdings ungemoddet und bis auf die Saiten natürlich Original.

MTM2_BK_2010.jpg

Specs


  • Mick Thompson (Slipknot) Signature
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: 5-tlg. Ahorn/Walnuss (Wizard II)
  • Griffbrett: Palisander
  • Bünde: 24 Jumbo
  • Tonabnehmer: aktive Duncan HB-105MT Humbucker Hals und Duncan HB-105MT Humbucker Steg
  • Brücke: Fixed Edge III
  • Hardware: schwarz
  • Farbe: Schwarz mit weißem Binding
  • Reversed Headstock
  • Locking Sattel
  • 25,5" Mensur
  • Made in Indonesia

mit dabei war ein Gigbag, ein Gurt und natürlich die Imbusschlüssel für Bridge und Lockingsattel.
Es ist zudem anzumerken, dass mein Modell aus 2010 stammt und somit noch den Wizard II Hals hat, das 2011 Modell hat den Wizard III.

Äußeres, Ergonomie und Verarbeitung:
Die Gitarre ist äußerst schlicht in schwarz mit weißem Binding gehalten, ohne Inlays oder sonstige Verschmückungen und würde fast langweilig aussehen, wenn da nicht der reversed Headstock wäre, welcher der Gitarre das gewisse Extra gibt. Positiv anmerken möchte ich hier noch zudem das, obwohl es sich um eine Signature Gitarre handelt, die "Herkunft" sehr dezent gehalten wurde. Auf der Trussrodabdeckung steht lediglich "Seven" (welches anscheinend die Zahl des Slipknot Gitarristen ist, bin selber kein Fan) und hinten auf der Potiabdeckung steht seine Unterschrift. Das wars! Somit sollte dieses Instrument mit den verlockenden Specs eigentlich niemanden wirklich davon abhalten auch von Leuten gespielt zu werden, die kein Slipknot mögen. Man kann leider nicht sehen, wie die Ahorndecke wirklich aussieht, da der Lack so dick ist, aber mich würde interessieren ob nicht eine Transparent Black Lackierung schöner gewesen wäre :gruebel: Mein Palisandergriffbrett ist allerdings wunderschön und weist eine leichte Maserung auf :great:

Nun, die Gitarre hat das typische RG Design von Ibanez und spielt sich demnach besonders angenehm. Bauch-/Rippenfräsung und Armauflage lassen stundenlanges Spielen ohne weiteres zu. Der Hals ist Ibaneztypisch dünn und obwohl er lackiert ist, klebt man nicht ansatzweise mit den Fingern daran. Es ist also gewährleistet, dass schnelle Lagenwechsel ohne Probleme über die Bühne gehen. Dank AANJ Neckjoint lassen sich auch die hohen Bünde gut erreichen.

Bei Gitarren "Made in Indonesia" bin ich persönlich meist immer etwas skeptisch, besonders wenn diese Gitarren auch noch einen stolzen Neupreis von mehr als 500€ haben. Dennoch bin ich angenehm überrascht, da die Gitarre wirklich sauber verarbeitet wurde. Der Lack weist keine Fehler auf und auch das Binding wurde mMn vernünftig gesetzt. Das Griffbrett und die Bünde weisen keine Astlöcher oder scharfe Kanten o.ä. auf und obwohl die Gitarre von meinem Vorbesitzer ein Jahr und von mir auch noch einmal annähernd solang bespielt wurde, zeigen die Bünde keine starke Abnutzung (und das obwohl mein Vorbesitzer ziemlich wenig von Griffbrettreinigung oder Saitenwechsel hielt..).


Features:
Die Features der MTM 2 machen durchaus Sinn. Nur ein Volumepoti, da für die fiesen Metalsachen der Tonepoti eh selten benutzt wird. 3-Wege Schalter, da Zwischenschaltungen wie Coilsplitting etc auch nicht gebraucht werden. Man sieht, die Gitarre ist eigentlich nur für eine Sache gemacht : volles Brett!
Besonders klasse finde ich an der Gitarre allerdings die Fixed Edge III Brücke. Es handelt sich dabei quasi um das Ibanez Edge III Tremolo, nur ohne die Möglichkeit zu benden. Es sind also keine Federn verbaut, die Brücke sieht also aus wie ein Floyd Rose, ist aber feststehend. Genial für Menschen wie mich, die Tremolos sowieso immer blockieren, aber bequem finden. Einhergehend damit ist der Locking Sattel, wie man ihn von einer Floyd Rose Gitarre auch gewohnt ist. Dadurch ist gewährleistet, dass Stimmung auch definitiv hält und ich kann nur sagen: Das tut sie auch!

Sound:
Ich habe nach wie vor die aktiven Duncan Designed Humbucker in der Gitarre, die auch von Werk an drin waren. Es handelt sich dabei um die HB-105 MT Humbucker in der Neck und Bridge Version, welche wohl die Duncan Designed Blackouts sein sollen. Das sind zwei furchtbar Outputstarke Dinger, die die "Clip-"Diode meines POD X3 eigentlich nonstop zum leuchten bringt. Das ist natürlich etwas unschön, da somit vernünftiges aufnehmen ein wenig zur Qual wird. Zudem möchte ich anmerken, dass sich Bridge und Neck Pickup vom Klang nicht sonderlich groß unterscheiden. Ich habe aber größtenteils nur den Bridge PU benutzt, deswegen hat mich das nicht sonderlich gestört.
Ich habe die MTM 2 noch nie mit anderen PUs gehört und die PUs noch nie in einer anderen Gitarre, deswegen kann ich da nur wenig zu sagen. Deswegen versuche ich einfach mal meine Eindrücke zu der Gitarre mitsamt Stockpus zu beschreiben.
Grundsätzlich habe ich größtenteils nur in Stimmungen ab B Standard gespielt und ich muss sagen, dass die PUs ihren Dienst da wirklich gut machen. Ich habe die Gitarre momentan auf Drop Ab gestimmt und trotzdem wird der Ton ohne Probleme klar wiedergegeben. Rhythmusarbeit macht richtig Spaß und Chugging alá Ola Englund sowieso. Das Klangbild ist mMn ausgewogen, nichts überwiegt in Übermaßen. Negativ kann ich allerdings anmerken, dass bei zuviel Gain alles anfängt ungemein zu matschen. Man hört die einzelnen Saiten oftmals kaum raus, was wohl auf den hohen Output zurückzuführen ist (schätze ich mal).
Zum Neckpickup kann ich wie gesagt wenig sagen, er erfühlt seinen Zweck für schnelle Shredsoli zwischendurch.

Fazit:
Die Gitarre ist so wie sie aus dem Lager kommt offensichtlich ein One-Trick-Pony. Metal ist ihre Stärke und das macht sie durchaus gut. Hardware und Mechaniken sind hochwertig, die Verarbeitung (bei meiner Gitarre) top. Die Wahl der Hölzer macht im Metal auch durchaus Sinn. Die einzige Schwachstelle dieser Gitarre sind meiner Meinung nach, wenn überhaupt, wirklich nur die Tonabnehmer. Ersetzt man diese durch ein gutes paar Bareknuckles oder SDs hat man eine super Gitarre für relativ wenig Geld, dafür aber auch nicht sonderlich flexibel. Für mich persönlich ist die Gitarre auf dem Gebrauchtmarkt aber ein absoluter Geheimtipp, da man für 300-400€ ein in dieser Preisklasse mMn ungeschlagenes Instrument für Metal/härtere Sachen bekommt.
 
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Schönes Review! Mein Bruder hat die Gitarre in weiß, und ich kann dir in allen Punkten zustimmen.
Aber: Bist du sicher, dass die Gitarre eine Ahorn-Decke hat? Ich dachte, die hat einen einfachen Mahagoni-Body :gruebel:
 
Huiuiui, du hast Recht. Wo hab ich das bitte gelesen? :gruebel:
Wird sofort editiert!

EDIT: Was leider nicht geht...

Deswegen hier : Achtung Recherche Fehler: Die Gitarre besitzt keine Ahorndecke!
 
Ruhig, Brauner!

Bereits korrigiert. :D

BTW: Danke für's Review! Schön gemacht.
 
Gut geschriebenes Review, gefällt mir!
 

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