Keyboard oder lieber Synthesizer für Sohn? Was ist sinnvoller?

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Guten Abend allerseits!

Nun hab ich mir ein Herz gefasst und möchte gerne mal meinen Kummer mit euch teilen ;)

Eines nehme ich gleich vorweg, so dass jeder der das bis hierher gelesen hat, entscheiden kann, ob es sich für ihn lohnt weiterzulesen:
Mehr als 300 Euro kann ich leider definitiv NICHT ausgeben! Also bitte nicht antworten "Dann spare halt noch etwas und kaufe dann..."!
Das ist leider nicht drin, da nicht ich alleine der Geldverwalter bin ;)

Für alle anderen :)

Folgendes Problem: Mein Sohn (14) hat sich vorgenommen, Keyboard spielen zu lernen. Selber komponieren und auch in einer Schülerband spielen in der er schon singt.
Nun wissen wir allerdings nicht so recht, was wir kaufen sollen.

Seit drei Tagen schon bin ich am suchen und lesen und je mehr ich mich da einlese, um so mehr stellen sich mir Fragen in den Weg.

Anfangs habe ich das Yamaha PSR-E423 ins Auge gefasst, mir dazu auf der Homepage alles durchgelesen und in Youtube Videos dazu geschaut.
Hat mir sehr gut gefallen! Dann las ich, dass es ja mittlerweile schon den Nachfolger, das PSR-E433 gibt...hmm...was kann denn das mehr für fast 100 Euro Aufpreis?
Hat einige Sounds mehr und einen USB to Device Anschluss. Da mir viele dieser technischen Dinge nichts sagen, kann ich damit leider auch nicht viel anfangen. Ist es das wert?

Aber weiter im Text. Per Zufall stieß ich auf ein Video des PSR-S550, mit 16 Sequenzer Spuren. Auch da weiß ich nicht was das genau bedeutet, habe aber eine Ahnung, da im Video irgendwas aufgenommen wurde und dann per USB Stick und einem PC Programm weiter bearbeitet wurde. Sah sehr professionell aus und ich weiß auch, dass mein Sohn gerne aufnehmen und komponieren will mit dem PC.

Die Frage die sich mir da stellt, ist natürlich auch: Geht so etwas auch gut mit dem preiswerteren PSR-E433 oder -E423???

Heute Abend sehe ich dann ein Video über den Roland Juno-Di...der hat mich umgehauen! Bei den Yamaha Keyboards hat man ja schon die Möglichkeit, die Töne zu verändern, dank zweier Regler. Aber bei dem Roland kann man das ja richtig weit treiben :)

Nun muss ich leider sagen, dass unser Budget nur für ein PSR-E433 reicht, wobei wir einem gebrauchten Gerät aber nicht abgeneigt wären...habe nur noch keines für diesen Preis gefunden. Weder das PSR-S550 noch einen Juno-Di...

Ich weiß halt auch nicht, was für meinen Sohn als Anfänger das Richtige wäre, da er ja noch nichts kann! Er will zwar Unterricht nehmen, aber das kann dauern bis er soweit ist, selber mal etwas zu spielen nehme ich an. Kann mich aber auch irren, da er bei allem was er tut ziemlich "intensiv" ist und gerne lernt und übt.

Könnt ihr uns helfen? Einen guten Rat geben? Was wäre das Richtige? Auch auf Dauer, da das Gerät dann schon auch etwas länger bei uns bleiben soll.
Ich kann leider nicht ständig was Neues kaufen. Evtl. gibt es ja auch noch andere Geräte/andere Hersteller solcher Geräte die in Frage kämen.

Ich hoffe, och habe jetzt bei meinem Geschreibsel an alles gedacht, aber ich kenne mich ja ;) Bestimmt habe ich was Wichtiges vergessen zu erwähnen...bitte teilt euch mit!

Vielen lieben Dank schon mal an alle, die uns helfen können.

Liebe Grüße
Thorsten

PS: Vielleicht kennt ja auch jemand jemanden..öh...der jemanden kennt, der ein geeignetes Gerät verkaufen möchte.
 
Eigenschaft
 
Ich würde mir vor der Frage nach dem konkreten Gerät erstmal die Frage stellen, in welche Richtung der Unterricht gehen soll. Grundsätzlich gibt es da zwei Ausprägungen: Klavierunterricht und Keyboardunterricht.
Diese beiden Unterrichtsformen haben üblicherweise sehr unterschiedliche Ziele, d.h. die Lehrinhalte sind unterschiedlich. Im Klavierunterricht lernt man meist deutlich mehr Spieltechnik und auch mehr Theorie. Man setzt außerdem beide Hände gleichermaßen ein. Im Keyboardunterricht hingegen wird die linke Hand oftmals stark vernachlässigt, weil sie nur feste Akkorde greift und die Begleitautomatik steuert. Dafür lernt man aber, mit dieser Automatik umzugehen.
Ich bin bei Weitem nicht allein mit der Meinung, dass Klavierunterricht um Größenordnungen besser ist, sofern man nicht ausschließlich Alleinunterhalterspiel vorhat. Man lernt dort viel mehr das "Handwerkszeug", das man zum vernünftigen Spielen einfach benötigt, speziell die Spieltechnik, Handhaltung, Fingersätze usw. usf. All das geht beim Keyboardunterricht häufig unter oder wird nur stiefmütterlich behandelt, ist aber enorm wichtig. Tatsächlich fällt es Pianisten (d.h. Leuten, die Klavierunterricht hatten) erfahrungsgemäß leichter, Keyboard (mit Begleitautomatik usw.) zu spielen, als umgekehrt.

Nun befürchtest du wahrscheinlich, dass ich dir jetzt hier ein Klavier andrehen will. Das ist glücklicherweise nicht der Fall, denn man muss für Klavierunterricht nicht zwingend ein Klavier besitzen. Eine sehr gute Alternative stellen die Digitalpianos dar, die inzwischen durchaus erschwinglich geworden sind (vernünftige Geräte beginnen bei knapp unter 500€ mit dem Yamaha P-35). Auf einem solchen Gerät lassen sich die spieltechnischen Grundlagen anwenden, die man am Klavier lernt. Wir bewegen uns hier also in der Preisklasse des Juno Di, eher darunter.
Natürlich ist ein Digitalpiano vor allem darauf ausgelegt, ein Klavier zu imitieren, d.h. andere Sounds und Bearbeitungsmöglichkeiten, wie man sie beim Juno Di findet, sind hier nur wenig bis gar nicht vorhanden.
Man muss sich also entscheiden, was man braucht und was eher unwichtig ist.

Meine persönliche Meinung: Ich würde unbedingt zu einem Digitalpiano greifen. Synthesizer-Funktionen sind zwar toll, nützen aber nichts, wenn man nicht spielen kann, und stellen sogar noch eine zusätzliche Einstiegshürde dar, weil man ja auch die Funktionsweise erstmal begreifen muss. Mir wäre es wichtig, erstmal die spieltechnischen Grundlagen zu schaffen, und zwar vernünftig. Das geht nur mit Klavierunterricht, und nur ein Klavier oder Digitalpiano bietet die Möglichkeit, diese Technik auch anzuwenden. Dazu gehört u.A. der Umgang mit der Tastatur, der extrem wichtig für ein dynamisches Spiel ist - und von der Dynamik lebt die Musik.
Außerdem ist ein Digitalpiano für erste Gehversuche in einer Schülerband mehr als ausreichend. Wenn sich dann im Laufe der Jahre irgendwann der Wunsch nach einem anderen (oder zusätzlichen) Instrument einstellt, kann man sich zu gegebener Zeit nochmal umschauen. Dann weiß aber auch dein Sohn schon genauer, was er will, und die finanzielle Situation ist möglicherweise auch etwas günstiger.
In diesem Falle würde ich übrigens zu einem Stagepiano raten. Die sind im Gegensatz zu sog. Homepianos nicht in große, unbewegliche Holzkästen verbaut, sondern vergleichsweise mobil. Die Bauform ist ähnlich wie bei herkömmlichen Keyboards, nur eben etwas größer.

Fazit: Ich empfehle ganz klar die Kombination aus Klavierunterricht und Stagepiano. Aber das solltest du natürlich vor Allem mit deinem Sohn besprechen.


Übrigens: Ich habe selbst mit Keyboardunterricht auf so einem Entertainer-Keyboard (PSR-...) angefangen, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich auf Klavierunterricht umgestiegen bin, war das (fast) verschwendete Zeit. Ich ärgere mich heute noch, weil ich selbst viele Jahre später (ca. 15 müssten es sein, seit ich vom Keyboardunterrich weg bin) bei bestimmten Dingen noch die Auswirkungen spüre.
 
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Guten Abend allerseits!



Folgendes Problem: Mein Sohn (14) hat sich vorgenommen, Keyboard spielen zu lernen. Selber komponieren und auch in einer Schülerband spielen in der er schon singt.
Nun wissen wir allerdings nicht so recht, was wir kaufen sollen.
Generell stimme ich Distance voll und ganz zu, allerdings Klavierunterricht macht man nicht mal eben so nebenbei. Das ist schon etwas längerwierig und ich denke bevor der Junior ernsthaft ans musizieren denken kann wird eine ganze Menge Wasser den Rhein runterfliessen.;)
Wenn er allerdings ernsthaft anfängt Klavierunterricht zu nehmen ist das grundsätzlich die bessere Voraussetzung.
Ich habe vor über etwa 50 Jahren Klavier gelernt mittels Klavierunterricht und es war nicht nur schön, das Lernen meine ich.
Ich denke Keyboardunterricht ist wahrscheinlich schneller und in dem Falle praxisgerechter.
 
Hi,

ich würde ein Keyboard für den Anfang empfehlen, man muss keine externen Boxen kaufen, und hat nicht von Anfang an unzählige
Funktionen zur Verfügung, die einen 14-jährigen leicht überfordern können.

Es ist sehr praktisch ein Gerät mit Akku zu wählen, um zum Beispiel mal Straßenmusik zu machen und generell flexibler zu sein.
Da sind die Yamahas schon sehr gut, auch wenn mir die Echtheit der Sounds nicht so gut gefällt.
Absoluter Spitzenreiter ist da einfach Roland.
Für knapp unter 500 Euro gibt es bereits Roland Keyboard mit Akkubetrieb, integrierten Boxen und sehr sehr guten Sounds.



Wenn es nun doch ein Synthesizer werden soll, dann kann ich nur unbedingt das Roland Juno Di empfehlen.
Es hat ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis, tolle Funktionen, eine einfache Bedienung, grandiose Sounds und sieht auch optisch
sehr stilvoll in schickem Retro aus.
Die Klaviatur lässt sich sehr gut spielen, und man verliert einfach nicht die Freude daran.
Ich selbst spiele ein Korg M50, ein ebenfalls extrem gutes Gerät für 999€. Trotzdem würde ich jedem das Roland Juno Di empfehlen, wenn es ein
Synthie sein soll.
 
Guten Abend :)

So, nachdem ich mich nun hier eingelesen habe, kann ich folgendes dazu schreiben:

@Distance: Ich finde es sehr gut, dass du das "was genau will ich denn lernen" ansprichst! Generell würde ich auch sagen, lerne Klavier, zumal er vor Jahren mal 10 Unterrichtsstunden gewonnen und diese auch gerne genommen hat.

Leider bin ich nicht er und er möchte nicht auf einem Klavier oder Digi-Piano spielen lernen! Sei ihm zu trocken und da kann man ja nichts an abgefahrenen Klängen rausholen. Bumms...was soll ich da sagen? Er möchte nun mal ausprobieren...

Da hält er es ein wenig wie der letzte Satz von Mr.Maik ;)

Dass er natürlich üben muss, das weiß er und will es auch, aber ich will ihn nicht zwingen, zumal er eine Freundin hat, die sehr gut Klavier spielt und er sieht, wie viel Zeit dafür draufgeht wenn man das richtig machen will. Für seine Zwecke, Akkorde spielen, Streicher erklingen lassen und was mit dem PC aufnehmen soll´s halt ein Keyboard/Synthy sein. Wie sein späterer Unterricht aussehen wird, das werden wir erfahren, wenn wir mit ihm einen Lehrer aussuchen und was er/sie zu der Thematik meint.

Was mich sehr interessiert ist, was ich zu den Keyboards geschrieben habe. Was sind die Unterschiede bei den beiden Yamahas? Kann der Juno Di das, was die Yamahas können? Hat auch er eine Begleitautomatik? Dazu hab ich noch nicht so viel gefunden...evtl. nur falsch gesucht, aber wenn man nicht weiß was man suchen soll, dann wird´s nicht einfacher ;)

Leider ist der Juno Di zu teuer, so dass ich schon Glück haben müsste, einen für 300 Euro zu bekommen...immerhin bedarf es ja evtl. auch noch zusätzlicher Dinge.

@Philipp und gerne noch 20 andere User hier: Welche Roland Geräte gäbe es denn da in der Kategorie, die besser sind/klingen (und das Gleiche können...Anschluss an PC zum Beispiel mit Software á la Cubase etc. zum Aufnehmen und Bearbeiten) als die Yamahas? Ich bin für alles offen und dankbar was als Vorschlag reinkommt!

Vielen Dank und Grüße
Thorsten
 
Dass er natürlich üben muss, das weiß er und will es auch, aber ich will ihn nicht zwingen, zumal er eine Freundin hat, die sehr gut Klavier spielt und er sieht, wie viel Zeit dafür draufgeht wenn man das richtig machen will.
Nun gut, wenn er sich aktiv dagegen entscheidet, es richtig zu machen, muss er anschließend mit dieser Entscheidung leben. Dann bin ich aber als Berater eher ungeeignet, denn es gibt wenig, was ich mehr hasse als halbe Sachen ;)

Was sind die Unterschiede bei den beiden Yamahas?
Naja, das 433 ist der Nachfolger des 423. Unterschiede wird es vermutlich keine nennenswerten geben. Bei dieser Art von Geräten ändert sich üblicherweise von einer Version zur nächsten kaum mehr als das Gehäuse und Display.

Kann der Juno Di das, was die Yamahas können? Hat auch er eine Begleitautomatik?
Nein, er hat keine Begleitautomatik. Die braucht man aber auch nicht, wenn man nicht alleinunterhaltermäßig spielen will. Die Yamahas haben allerdings kaum Möglichkeiten, den Sound zu beeinflussen. Man kann vielleicht ein wenig am Hall schrauben und sonstige Effekte austauschen, aber wirkliches Editieren ist mit diesen Geräten nicht möglich. "Abgefahrene Klänge" gibt's da jedenfalls nicht.
Für diese ganzen Bearbeitungssachen braucht man eben einen Synthi wie den Juno. Die haben übrigens auch in nahezu allen Fällen deutlich bessere Sounds...

Im Prinzip hat man also die Wahl: Digitalpiano (wenige, kaum änderbare, gute Sounds), Entertainer-Keyboard (viele, kaum änderbare, schlechte Sounds plus Begleitautomatik) und Synthi (viele, stark änderbare, gute Sounds).

Welche Roland Geräte gäbe es denn da in der Kategorie
Ich schätze mal, Philipp Grey spielt auf das E09 an. Das klingt in der Tat besser als diese Yamaha-Einsteigergeräte, aber es ist eben auch ein Entertainer-Keyboard. Das bedeutet Begleitautomatik, aber kaum Bearbeitungsmöglichkeiten.

Anschluss an PC zum Beispiel mit Software á la Cubase etc. zum Aufnehmen und Bearbeiten)
Für editierbare Aufnahmen braucht man entweder einen MIDI-Anschluss, oder einen USB-Anschluss, über den MIDI gesendet wird. Mindestens eins davon haben heutzutage eigentlich so gut wie alle Keyboards, auch im unteren Preissegment. Zur Aufnahme des Klanges selbst braucht man einen Line-Out (notfalls geht auch ein Kopfhörerausgang), den aber so ziemlich alle Modelle haben. Insofern kein Problem.
 
Vielleicht tut es ja auch eine Kombination aus gebrauchtem Soundmodul und Masterkeyboard?

Z.B. Roland JV 1080 läuft bei ebay i.d.R. unter € 200,-, hat ewig viele sehr amtliche, abgefahrene Sounds und ist programmierbar bis ins Detail, dazu ein brauchbares Masterkey, Pedal, Stativ und Midikabel.

Nachteile: Man muß mehrere Teile mit zur Probe schleppen. Wenn man programmieren will, muß man sich richtig tief reinarbeiten. Man muß das ganze Midizeugs lernen (Kommunikation Masterkey/Soundmodul). Gibt's nur gebraucht (90er Jahre).

Vorteile: Gute Sounds, Ideal zum recorden. Kann auch direkt vom Rechner angesteuert werden (Midi-Interface). Für die Schülerband soundmäßig auf jeden Fall ausreichend. Evtl. kann man später - bei mehr Einsicht - auf ein Masterkeyboard mit Hammertastatur erweitern (Klavierersatz), dazu eine Klavier-Softwarelösung oder das GEM-rpx als Klavierersatz.

Viele Grüße,
McCoy


Edit:

Ganz vergessen: Nachteil: Man braucht natürlich etwas zum Abhören: In der Bandprobe sollte eine PA vorhanden sein, zu Hause, wenn man am Rechner etwas aufnehmen und komponieren will, braucht man gute Boxen, evtl. ein kleines Mischpult. Gute Kopfhörer gehen auch. Eingebaute Lautsprecher hat so eine Lösung nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre meine kleine Tochter in dem Alter, indem Sie gerne an Tasten lernen würde und die Erwartungen Deines Sohnes hätte, wäre ich für Keyboardunterricht.

Wenn Dein Sohn vorerst nicht am Klavier lernen möchte, weil es möglicherweise uncool und technisch nicht so interessant ist, dann muss man das erstmal akzeptieren, ob man will oder nicht. Alles andere würde vermutlich nicht zum Ziel führen.

Sucht mit Eurem Sohn bitte erstmal nach einem passenden Lehrer und entscheidet auch mit Ihm, wie es mit einer Investition in ein Keyboard aussieht. Die Technik sollte m.E. am Anfang eine weniger große Rolle spielen. Dein Sohn muss erstmal Lernen wollen.

Wenn es dann darum geht ein Gerät zu kaufen, würde ich einen Gebrauchtkauf zu Rate ziehen, da der Verlust für Euch als Eltern, bei Aufgabe des Hobbies, überschaubar bliebe.

Mir ging es übrigens genauso wie Dein Sohn: "Klavierspielen ist was für Streber und langweilig. Da werden nur klassische Stücke behandelt und mit coolen Sounds hat das auch nichts zu tun."

Heute denke ich anders...... ich wäre froh Klavierunterricht gehabt zu haben :rolleyes:
 
Mir scheint an dieser Stelle der Synthesizer tatsächlich die bessere Wahl. Denn wenn das Klavierspiel im klassischen Sinne nicht in Frage kommt, weil nicht cool und so (das Alter hatte ich auch mal, ist gar noch nicht so lange her...) und man eher auf abgefahrene Sounds hinaus will, ist so ein Synthesizer definitiv die bessere Wahl. ¨
Nachteil ist halt einfach, dass man das "klassische Klavierspiel" bzw. "Klavierbegleitung as usual" nicht mehr direkt lernt.
Anderseits eröffnet einem so eine Maschine nicht selten mehr die Wege zu bandorientiertem Keyboardspiel, da eben diese Hürde "typisches Klavierspiel ablegen und bandorientierter spielen" nicht mehr zu überwinden ist, wenn man es direkt anders lernt. War bei mir z.b. der Fall und ich bin recht froh darüber. Fairerweise muss man dann aber sagen, dass das Thema "Klavier typisch" wiederum eine Herausforderung für später wird. Vom Keyboardunterricht und allgemein vom Entertainer-Keyboard-Zeug (Begleitautomatik) rate ich aber definitiv ab. An den möglichen Folgen bin ich knapp vorbeigeschrammt, aber auch ich hatte meine Entertainer-Phase (bevor mit 14-15 die Synth-Phase kam) und spüre die Auswirkungen nach wie vor, wenn auch nicht so extrem wie Distance...


PS: Den Juno Di kann ich uneingeschränkt empfehlen (hab selber einen).
 
Hm... habe auch mit dem Keyboard angefangen... ich kann nicht behaupten, dass mir das schlecht bekommen wäre!! Im Gegenteil, ohne Keyboard wäre ich nie zum Klavier gekommen. Das beidhändige Spiel hätte ich mir niemals zugetraut. Ich habe mich ca. 5 Jahre mit dem Keyboard beschäftigt und sehe die Zeit auch nicht als verloren an, da ich eine Menge gelernt habe.
 
Wäre eventuell eine Kombination aus den Gerätemodellen eine Alternative? Hier ist natürlich die Frage, welche Sounds in der Band im Live-/Probebetrieb zur Verfügung stehen sollen. Wenn in der Band Klavier/Orgelsounds ausreichen und der Sohn nur zu Hause Spass mit "abgefahrenen" Sounds haben möchte, dann gäbe es doch auch die Möglichkeit ein kostengünstiges Stage Piano anzuschaffen, das die Vorteile einer "vernünftigen" Tastatur mit Hammermechanik bietet und im Bandbetrieb verwendet werden könnte. Da auch die kostengünstigen Stage Pianos in der Regel über eine Midi-Schnittstelle verfügen, wäre es damit zu Hause trotzdem möglich auf eine kaum überschaubare Soundauswahl über Software Plugins zuzugreifen, wenn das Stage Piano per Midi mit dem PC verbunden wird.

Ich kann leider keine expliziten Geräte empfehlen, da ich mich damit schon lange nicht mehr aktiv auseinander gesetzt habe. Aber wahllos nach Preis hätte ich z.b. das hier gefunden: https://www.thomann.de/at/thomann_sp5100.htm
 
Hui...viele Antworten! Danke euch sehr dafür!!!

Das hier ist ungefähr das, was mein Junior mir auch schon sagte:
Wenn Dein Sohn vorerst nicht am Klavier lernen möchte, weil es möglicherweise uncool und technisch nicht so interessant ist, dann muss man das erstmal akzeptieren, ob man will oder nicht. Alles andere würde vermutlich nicht zum Ziel führen.

Für ihn kommt auch kein Digital-Piano oder auch Stage-Piano in Frage, da zu eingeschränkt von der Soundauswahl. Wobei ich diese Geräte toll finde!

Ihr kennt doch solche Lieder wie "The Final Countdown" zum Beispiel...eben solche Lieder, die mit einem "coolen Sound" beginnen und später dann noch den Song mit unterstützen. So etwas in der Art möchte er dann später halt gerne mal machen.

Der von uns angestrebte Betrag von 300 Euro ist ja bewusst gering gehalten, da wir ja noch nicht wissen, wie es weitergehen wird! Bleibt er dabei oder ist das Interesse nach einem Jahr vielleicht verschwunden...man weiß es einfach nicht. Ich weiß wie ich in dem Alter war. Habe auch vieles probiert bis ich mal bei dem gelandet bin was mir letztlich zugesagt hat.

Dummerweise gibt es in der Preiskategorie nicht wirklich viel zur Auswahl. Ich habe mir nun auf Youtube schon etliche Videos angeschaut und das macht nicht immer schlauer ;)

Das eine Gerät kann das, das Nächste kann etwas anderes besser, aber kein einziges Gerät kann alles. So eine eierlegende Wollmilchsau wäre toll, aber die kostet natürlich wieder richtig gut Geld. Vieles von dem, was in den Beschreibungen drin steht verstehe ich nicht mal. Und in Wikipedia alles nachlesen ist auch nicht immer einfach wenn man das Wissen dieser Technologien nicht hat um das es bei diesen Maschinen geht.

Sampling, Modulation, Sequenzer und vieles mehr. Das steht dann teilweise bei den Geräten dabei, aber ich kann nicht sagen: Hey das ist gut, das nehmen wir!

Toll wäre es ein Keyboard zu haben, mit dem man Songs aufnehmen kann und diese dann an ein Programm im PC übertragen und dort weiter bearbeiten kann. Da weiß ich nicht, ob die Yamahas PSR-E423 und 433 das können...ich lese da z.B. was von 32 Registration Memories oder 5+1 Spur Sequenzer...Himmel...wa genau heisst das?

Mit dem Roland E 09 scheint man das machen zu können wenn ich das richtig gesehen und gehört habe. 16-Spur Recorder. Allerdings kann man bei diesem Gerät wohl keine Live-Sounds verändern...das kann man aber bei den Yamahas mit zwei Drehknöpfen.

Der Juno Di scheint da schon etwas Besonderes zu sein...oder auch der Yamaha MM6, aber die sind einfach zu teuer, wobei ich auch jederzeit einen Gebrauchten kaufen würde. Ich habe auch Gitarren die ich gebraucht gekauft habe. Das ist nicht das Problem.

Morgen fahre ich mal mit meiner Frau nach Frankfurt und da schauen wir uns einmal um und lassen uns einiges erklären. Leider ist meine holde Gattin schon jetzt sehr auf das Yamaha E433 eingefahren. Ihrer Meinung nach reicht das für den Anfang. Oh weh...das kann noch was werden ;)

Liebe Grüße und nochmals vielen Dank an alle die mich hier beraten!
Thorsten
 
Ich finde die Herangehensweise, zuerst ein Instrument zu suchen, suboptimal. Such lieber zuerst einen Lehrer, der ein Unterrichtsangebot macht, das auf deinen Sohn attraktiv wirkt. Dann lass dir von diesem Lehrer ein Instrument empfehlen.

Es ist halt so: auch mit einem Portable Keyboard kann man in einer Band spielen und zuhause abgefahrene Sounds produzieren (okay, nicht so abgefahren wie mit einem Synth, aber zum Einstieg geht's). Mit 300,- bekommt ihr ein ordentliches Portable, aber nur einen alten oder mäßigen Synthesizer. Wobei McCoys Vorschlag mit dem JV1080 aber in die Richtung "alt aber gut" geht.

Viel entscheidender als das Instrument ist die Lernsituation. Wenn der Lehrer das Bandspiel aktiv unterstützt, geht das auch mit einem Portable. Wenn er es nicht unterstützt, hilft auch kein Synthesizer.

Und alle Beteiligten sollten sich drauf einstellen, dass die 300,- Euro jetzt erst mal Lehrgeld im positivsten Sinne sind - dass nämlich in einigen Jahren dein Sohn viel genauer weiss, was er wirklich braucht.

Harald
 
Ihr kennt doch solche Lieder wie "The Final Countdown" zum Beispiel...eben solche Lieder, die mit einem "coolen Sound" beginnen und später dann noch den Song mit unterstützen.
...und solche Sounds sind gar nicht so einfach zu bekommen. Klar, die absoluten Standardsounds findet man auch in einem Entertainer-Keyboard, aber vieles wird man da nicht zufriedenstellend erreichen. Ganz davon ab, dass man natürlich (ich wiederhole mich) auch spielen können muss, damit es klingt.

Toll wäre es ein Keyboard zu haben, mit dem man Songs aufnehmen kann und diese dann an ein Programm im PC übertragen und dort weiter bearbeiten kann. Da weiß ich nicht, ob die Yamahas PSR-E423 und 433 das können...ich lese da z.B. was von 32 Registration Memories oder 5+1 Spur Sequenzer...Himmel...wa genau heisst das?
Wie ich weiter oben schon schrieb: Den Anschluss an den Rechner und die beiden Aufnahmevarianten Audio und Midi unterstützen nahezu alle aktuellen Keyboards, da muss man sich normalerweise wenig Gedanken machen. Dazu dann eine passende Software, und man kann schonmal arbeiten.
Es gibt auch Keyboards, bei denen man am Gerät selbst aufnehmen kann (die Funktion nennt man dann Sequencer, von dem in den Produktbeschreibungen die Rede ist). Die meisten On-Board-Sequencer taugen aber nicht viel, und selbst bei großen Workstations (die >3000€-Kategorie) muss man enorme Einschränkungen hinsichtlich Bedienbarkeit und Übersichtlichkeit hinnehmen, wenn man den internen Sequencer benutzt und nicht den Computer. Insofern würde ich dieses Feature als absolut vernachlässigbar betrachten. Wenn man aufnehmen und weiterbearbeiten will, macht man das mit dem PC.

"Registration Memories" sind übrigens gespeicherte Einstellungen, die man später wieder abrufen kann. Da kann man z.B. dann den ausgewählten Sound, den Begleit-Style und ähnliche Dinge einstellen und speichern, um sie später auf Knopfdruck wieder parat zu haben. Den Begriff gibt's aber nur bei Entertainer-Keyboards. Bei Synthesizern gibt es natürlich auch Speicherplätze, aber die heißen dann je nach Hersteller "Setups", "Multis", "Performances" oder sonstwie.

Allerdings kann man bei diesem Gerät wohl keine Live-Sounds verändern...das kann man aber bei den Yamahas mit zwei Drehknöpfen.
Richtig, beim Roland gibt es offenbar keine eigenen Knöpfe dafür. Da muss man sich dann eben in die entsprechenden Menüs begeben, um etwas zu ändern. Bei den Yamahas stellt sich aber auch die Frage, was genau man mit den beiden Potis da ändern kann...
Umgekehrt hat das Roland übrigens einen Modulationshebel (das Ding links neben der Tastatur). Bei Roland sind das eben diese Hebel, über die man durch eine horizontale Bewegung die Tonhöhe verändern und über eine vertikale Bewegung eine Modulation (z.B. Vibrato) reinfahren kann. Yamaha hat für beide Funktionen jeweils ein Rad, aber die kleinen PSRs haben nur eins (für Pitch, nicht für Modulation).
 
Hallo,

bei der vielzahl der Fragestellungen in der Threaderöffnung, sollte man vielleicht erst einmal verschiedene Themen auseinander klabüstern. Es wurde gesprochen von "Spielen in der Schulband", "Komponieren", "Synthesizer", "Unterricht" und zum Schluß EIN Instrument, was alles abdecken soll und das für 300 EUR. Ich fürchte, das geht so in der Form nicht. Da zu dem Thema Instrumenten und Lernen ja schon viel gesagt worden ist, möchte ich noch einen anderen Vorschlag machen.

Das Thema Synthesizer und Komponieren auf den PC verlegen - hier gibt es gute Softwaresynthesizer und auch eine Menge an Programmen und Tools. Dies setzt zwar wieder voraus, dass man auch etwas Zubehör benötigt (Software, Audio-Interface, ggf. Masterkeyboard usw.). Aber die Fragestellung der eierlegenden Wollmilchsau wird sich sonst nicht so beantworten lassen. Außerdem hat man einen Preisvorteil und bekommt durchaus tolle Sounds.

Was noch nicht angesprochen worden ist, ist die Sache mit den gewichteten Tasten. Meiner Meinung nach ist dies Geschmackssache. Ich persönlich bin mit Klaviertasten nie klar gekommen, habe es zu meinem Bedauern auch nicht gelernt. Wenn man mit Orgel anfängt und auf Keyboard wechselt ohne Klavier zu lernen, wird man zeitlebens mit einer Schwäche in der linken Hand "leben" müssen. Aber das ist eine Entscheidung, die der Sohn ggf. selbst treffen muss.

Bei einem Keyboard sollte man aber auch ein wenig auf die Tastatur achten. Leider sind die Tastaturqualitäten bei Einsteigerkeyboards minderwertig - es sei denn, man entscheidet sich auf die Kombination aus Masterkeyboard + Soundmodul. Hier hat man dann aber wieder das Problem, kein Gerät aus der Box zu haben, sondern verkabeln zu müssen.

Zu der Herangehensweise an das Thema wurde ja auch schon viel gesagt. Also erst Instrument kaufen und dann überlegen, wie man z.B. damit tolle Synthesizersounds + Effekte + Komponieren usw. schafft ist wohl nicht zielführend. Ich fand den Vorschlag auch gut, zunächst eine Musikschule aufzusuchen, sich dort beraten zu lassen über Schule + Instrument und ggf. dann ein Angebot vielleicht sogar von der Schule in Anspruch zu nehmen.

Ein neues Instrument von Korg ist vor kurzem auf den Markt gekommen und zwar der Micro Arranger. Allerdings fürchte ich, dass bei dem Budget von 300 EUR eher die bereits genannten Modelle verbleiben.

https://www.thomann.de/de/korg_micro_arranger.htm

Zum lernen eines Instruments sind Micro-Tasten natürlich nix.

Gruss
Thorsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz und schmerzlos: Geeignetes Einsteigergerät, dann auch noch stand-alone (also dazu geeignet, Musik mit Hand und Fuß ohne Hilfe anderer Leute oder anderer Geräte zu machen) UND synthesizermäßiges Soundschrauben UND dann auch noch für maximal 300 €: Gibt's nicht.

Arranger-Keyboard: Hat immer ein Rhythmusgerät, eine Begleitautomatik, sackweise eingebaute Rhythmen, außerdem eingebaute Lautsprecher. Aufbauen, Strom anschließen, einschalten, losspielen (wenn man's kann), und das Ding klingt frisch aus'm Laden ohne weiteres Zutun wie 'ne ganze Band oder 'n ganzes Orchester. Aber: Mit An-Sounds-Rumdrehen ist da nix. Die Sounds sind alle fest. Mit viel Glück kann man zwei, drei, vier Parameter vorübergehend beim Spielen verdrehen. Das kann man dann aber nicht speichern. Und so ein Sound hat nicht 4 Parameter, sondern auch mal 50-100, gerade bei so einem Instrument. Der komplette Eigenbau von Sounds mit vollem Zugriff auf all diese Parameter ist bei neuen Arrangern in dieser Preisklasse Utopie.

Synthesizer: Ist genau umgekehrt. Bei einem anständigen Synthesizer geht es darum, die Sounds nach Belieben verändern und auch mal von Grund auf neu aufzubauen. Aber: Ein Synthesizer hat kein vorprogrammiertes Rhythmusgerät mit Begleitautomatik. Er kann im wesentlichen nur das wiedergeben, was man per Hand auf der Klaviatur spielt. Er kann nicht mal eben eine ganze Band herbeizaubern. Auch einen Sequencer, der einem "zusätzliche Hände" bereitstellt, also Melodielinien etc. nach vorherigem Einspielen in mehreren Spuren abspielt, hat ein Synthesizer normalerweise nicht; eine Workstation hätte einen, aber für 300 € kriegt ihr höchstens eine Workstation auf dem technischen Niveau von Mitte der 90er (Floppy Disks, kein USB), und selbst das wird zu dem Preis schwierig. Klar, er könnte den Synth über ein MIDI-Interface (keine Angst, sind nicht so teuer) an seinen Rechner anschließen (ich geh mal davon aus, daß er einen hat) und einen Software-Sequencer (keine Angst, gibt's auch für lau) benutzen. Aber das geht dann nur zu Hause – unterwegs, etwa in der Band, kann er das vergessen. Außerdem haben Synthesizer grundsätzlich keine eingebauten Lautsprecher. Die darf man zusätzlich kaufen. Und da gehen keine plärrigen PC-Aktivboxen von Vivanco für 20 €, da darf man schon mal 300 € und mehr pro Stück hinlegen, gerade bei Synthesizern, wo es auf den Sound ankommt.

Wie schon gesagt: Klar, er könnte natürlich ein Arrangerkeyboard nehmen, das an seinen PC anschließen und dann auf dem PC Synthesizersachen machen und Musik produzieren. Aber auch wenn er das komplett mit kostenloser Software machen könnte – er wird Hardware brauchen. Onboard-Soundkarte und PC-Aktivboxen sind als Studioabhöre absolut ungeeignet. Er braucht anständige Audiohardware, entweder eingebaut (ich glaube, das kann er selbst, wenn er nicht gerade einen Laptop hat) oder USB, und er braucht gute Lautsprecher. 150 € das Stück für einigermaßen annehmbare, 300 € für gute, the sky is the limit. Und: Er ist dann wieder an Zuhause gebunden mit den Synthesizersachen. Bevor ihr fragt: Nein, das wird er nicht irgendwie aufs Keyboard spielen können. Wenn er die Synthesizersachen in der Band benutzen will, muß er den PC mitnehmen. Unpraktisch.

Dazu kommt dann noch was: Ihr wollt zu dem Preis was kaufen, womit euer Sohn bis auf weiteres auskommt, also idealerweise, bis er selbst Geld verdient und sein eigenes Equipment kaufen kann. Euer Sohn, der mir wie ein ziemlicher Geek vorkommt, der auf mich den Eindruck macht, als wird er sich Hals über Kopf in die Sache reinstürzen, das schnell lernen – und ruckzuck aus einem 300-€-Arranger rauswachsen.

Dann geht's los. Um mal ein paar Daten aus der Luft zu greifen: In einem Jahr intensiven Musizierens, in dem ihr stolz wie Oskar auf euren Sohn und seine Kreativität wart, wird er was Besseres brauchen. Eine Workstation. Gebraucht tut's auch, aber zack, sind 500-600 € weg für eine Korg Triton, Roland XP-60, Yamaha EX7, GEM S2 Turbo oder so. Wohlgemerkt, die sind nicht nur gebraucht, die sind alt (im Sinne von datenaustauschmäßig hoffnungslos veraltet), aber ziemlich gut. Die haben dann keine Lautsprecher. In der Band haben sie 'ne PA oder zumindest Gesangsanlage, aber zu Hause hört er nix. Zack, 400 € für ein gebrauchtes Paar Yamaha HS80M. Wenn er dann weiter am Ball bleibt, geb ich ihm ein, zwei Jahre, dann braucht er einen besseren Synth für ausgefeiltere elektronische Sachen, die mit der Workstation so nicht gehen. Zack, 250 € für einen gebrauchten Akai Miniak oder 400 € für einen gebrauchten Access Virus b. Damit er den hören kann, braucht er einen Mischer – wieder ein Hunderter weg. Oder er will die Workstation ausbauen, geht bei einigen ja. Die Erweiterungen sind alle nur noch gebraucht erhältlich, dadurch aber selten und wieder teuer. Und wieder gehen ein paar Hunderter drauf für eine Samplingerweiterung für die Triton oder Sounderweiterungen für die XP-60 oder whatever.

Wenn er das nicht kriegt, wird ihn das in seinem kreativen Fluß behindern. Er wird Frust schieben. Er wird keinen Bock mehr haben. Und statt eines kleinen™ Pop-Produzenten (eventueller Nebeneffekt: und Alleinunterhalters) in eurem Kinderzimmer, den ihr bei Verwandt- und Bekanntschaft rumzeigen könnt, habt ihr einen frustrierten Teenager mit einem teuren™ Musikinstrument, das er nicht mehr spielt, weil es ihn nicht mehr reizt, weil er da rausgewachsen ist. Wollt ihr das?

Davon, ihn zunächst mal zum Klavierunterricht zu schicken und ihn erst was anderes spielen zu lassen, wenn er "gut genug" am Klavier ist, halte ich persönlich nichts, weil:
  • Teurer als Keyboardunterricht.
  • Langwieriger als Keyboardunterricht mit ungünstigerer Frustrationsschwelle.
  • Eintönig. Genau die Art von Musizieren, die euer Sohn nicht will. Hat er selbst gesagt. Der Junge ist 14 und nicht 4, der weiß ganz genau, was er will.
  • Geeignetes Instrument mit geeigneter Tastatur = 500 € aufwärts. Ist so. Und die kann man dann weder als (Arranger-)Keyboard noch als Synthesizer zum Soundschrauben nutzen.
  • Euer Sohn scheint geradezu danach zu gieren, zum Synthschrauber zu werden. Eine Ausbildung zum Konzertpianisten geht in die exakt entgegengesetzte Richtung – wenn er vom Klavier kommt, wird er mit elektronischen Musikinstrumenten und Rumbasteln an Synthesizern wenig am Hut haben.

@diejenigen, die Ahnung haben: ↑Obige↑ Erläuterung ist bewußt für jemanden geschrieben, der von der Materie null Ahnung hat. Deshalb hab ich auch nicht so extrem differenziert. Ich weiß, daß ein Yamaha MM6 oder MM8 etwas Begleitautomatikartiges hat. Aber zum einen ist das weit entfernt von der Handhabung und Flexibilität eines Tischhupen-Rhythmusgeräts, und zum anderen sind die MMs keine "richtigen" Synthesizer; da kann man ein bißchen an Presets rumschrauben, aber vollen Zugriff und die Möglichkeit des Selbsterstellens von Klängen from scratch gibt's nicht. Ich hätte ja das Technics SX-KN2000 empfohlen, das grenzt schon an eine EWS, aber das ist wirklich alt, will sagen: Es ist von Floppys abhängig, seit mindestens 10 Jahren werden in Computer keine Floppylaufwerke mehr eingebaut, und in gewissen Landstrichen wird man weit mehr als 100 km fahren müssen, um ein Päckchen Floppys zu kaufen. Und ob ein KN2000 intensive Nutzung durchhält, bis er sich sein eigenes Equipment kaufen kann (seine Eltern wollen ja genau einmal 300 € investieren und dann idealerweise nie wieder auch nur einen weiteren Cent), das weiß ich nicht, zumal die Ersatzteillage bei einer vor vielen Jahren in die ewigen Jagdgründe eingegangenen Instrumentenmarke für ein 20 Jahre altes Keyboard nicht besser wird.


Martman
 
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Mehr als 300 Euro kann ich leider definitiv NICHT ausgeben!
[...]
Anfangs habe ich das Yamaha PSR-E423 ins Auge gefasst, mir dazu auf der Homepage alles durchgelesen und in Youtube Videos dazu geschaut.
Hat mir sehr gut gefallen! Dann las ich, dass es ja mittlerweile schon den Nachfolger, das PSR-E433 gibt...hmm...was kann denn das mehr für fast 100 Euro Aufpreis?
Hat einige Sounds mehr und einen USB to Device Anschluss. Da mir viele dieser technischen Dinge nichts sagen, kann ich damit leider auch nicht viel anfangen. Ist es das wert?

Aber weiter im Text. Per Zufall stieß ich auf ein Video des PSR-S550, mit 16 Sequenzer Spuren.

Die Yamaha E-Klasse sind Einsteiger-Keyboards. Das S550 ist ein Auslaufmodell, fällt aber bereits in die Kathegorie der Mittelklasse-Keyboards. Wenn Du ein S550 günstig bekommen kannst, würde ich dies auf jeden Fall den E-Geräten vorziehen.

Ansonsten musst Du natürlich auch noch mit einplanen, dass ein Klavierlehrer auch nicht gerade billig ist und der Unterricht bereits nach einigne Monat den größeren finanziellen Posten ausmachen wird, sofern Du da nicht irgendwelche Bekannte hast, die dass für Lau machen.

Gruss,

murrel
 
Ich würde nicht ganz soweit gehen wie der Martman, aber es stimmt schon. Das hier ist weder der Entertainer/Tischhupe - Fall noch das typische Klavierspiel - Muster.

Ich fürchte, du wirst nicht drum rum kommen, das Budget aufzustocken. Ich werfe mal den Kurzweil PC361, den Yamaha MoX und den Roland Juno Di ins Rennen. Da brauchst du immer noch externe Boxen, die Dinger sind aber teilweise relativ günstig gebraucht zu bekommen und können wesentlich mehr als Entertainer - Keys, gerade als Synthesizer - insbesondere mit dem PC361 hat der Junge eine Kiste für einige Jahre Spielspass, da ist wirklich so ziemlich alles drin und dran - das wäre dann auch eine Investition, die mMn länger rentiert als ein Einsteiger-Key, bei welchem nach vier Wochen der Spass an der Sache raus ist...
 
Alternativ das Geld dem Sohn auszahlen und ihm die Entscheidung überlassen, ob er noch etwas sparen will, um anschließend ein besseres Instrument zu kaufen. Leider hat der Thread-Öffner sich ja nicht mehr gemeldet, wie er sich denn nun entschieden hat.
 

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