Bastelarbeiten am E-Cello Harley Benton HBCE 830

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Hallöle,

das hier soll ein Thread sein, wo es um das Ver(schlimm?) bessern meines Harley Benton HBCE 830 E-Cellos gehen soll.

Es soll ausdrücklich KEIN Review sein, denn dafür habe ich nicht genug Erfahrung mit dem Cello, sprich: gar keine ;)

Ich betrachte das also alles von meiner hobbytechnischen Seite des Arbeitens mit Holz. Dazu Lernen durch Erfahrung am HBCE 830.


Eine Bitte: nicht prompt alles nachmachen, was ich so probiere, sondern im Zweifel erst einen Geigenbauer fragen, wenn die handwerklichen Voraussetzungen fehlen!


Auszüge meiner Posts aus anderen Diskussions-Threads zu dem Thema:

Ich habe mir heute auch ein Harley-Benton HBCE 830 angeschafft. Guter Preis von 120.- für ein neues (!) Gerät samt allem Zubehör - da konnte ich nicht nein sagen.

Wenn man gute Instrumente gewohnt ist, fällt einem in der Tat erstmal die Kinnlade runter, wenn man sich die "Qualität" des 830er anschaut. das muss echt die mieseste China-Qualität sein, die man da drüben kriegen kann. Dafür originale 333.- zu zahlen - um Himmels Willen ...

Aber: es funktioniert.


Meine Überlegungen zum Pimpen meines Exemplars:

-> neue Saiten, klar

-> ordentlicher Bogen

-> neues Kolofonium. Das beigelegte ist steinharter Schrott

-> neuer Steg im Eigenbau. Angedacht wäre da Makassar-Ebenholz.

-> neuer Obersattel im Eigenbau, ebenfalls aus Ebenholz. Der Originale - nun ja, sieht ziemlich nach Brennholz aus.

-> Griffbrett glätten und ölen

-> Grundplatte für die Klinkenbuchse neu. Das Original schwabbelt und ist viel zu dünn. Mal sehen, ob ich noch ein bisschen Messingblech habe.



Ist natürlich nicht alles was für heute und morgen, aber ich würde sagen, man kann was aus dem Teil machen ...


Die Qualitätsschwankungen bei dem Gerät scheinen gewaltig zu sein. Ich habe mir das Beste unter diversen, teils ziemlich schrottigen, Exemplaren rausgesucht. Es scheint in der Fabrik nicht gerade geregelte Arbeitsabläufe zu geben. Mal ist das Scharnier der Stütze mitlackiert, mal nicht. Jedes hat auch an anderen Stellen Lackfehler. Ist aber eher alles Optik. Je nachdem, wie die sich in der Praxis zeigt, baue ich mir die aber auch in Wunschform neu.

Da ich heute das erste Mal Cello gespielt habe, sind die Pimpungen erst fällig, wenn ich mir ein paar Basics angeignet habe, bzw. sie mir habe zeigen lassen. Die Saiten jedoch sind fällig, eine hat im Sattelbereich schon die Umwicklung verloren und liegt auf dem Kern auf ...

Der Neubau von Sattel und Steg ist bei mir kein Thema, da eine entsprechende Hobbywerkstatt samt lecker Holz vorhanden ist. Ein neuer Steg dauert nicht lange im Bau, der Originale kommt mit doch etwas komisch von der Kerbung vor. Die A-Saite ist nur leicht von der Seite her spielbar, ohne die D-Saite mit zu erwischen.

Das Griffbrett werde ich schlichtweg mit sehr feinem Schmirgel behandeln, und mit Möbelöl ölen. Da ist an sich nichts besonderes dran, macht Dein Geigenbauer sicherlich auch, wenn er so und so schon dran ist. Ansonsten: ich komme aus Herne.

Wenn Du die gleiche Grundplatte für die Buchse hast, also eine schwarze Plastikplatte, dann kann das eigentlich auch bei Dir nicht besonders stabil sein. Zumindest bei mir biegt sich das Teil bei jedem Stecken in Druck- oder Zugrichtung mit hin und her.

Ein bisschen Spinnerei wäre auch, diese :igitt: Wirbel gegen Mechaniken von einer E-Gitarre oder vom E-Bass auszutauschen. Das dürfte aber etwas Bastelei sein, steht zu vermuten.

Kommt Zeit, kommt Rat ...


An meinem Roland XL 60 Bass-Combo klingt das 830 übrigens richtig lecker. Ein bisschen Hall rein und mit dem EQ angepasst - toller Sound. Natürlich nicht das akustische Timbre, aber für so eine Elektro-Billiggurke vollkommen akzeptabel.

Mit einem Mainstream-Kopfhörer direkt am Cello kommt natürlich nicht viel rüber, aber dafür hat der Combo ja auch einen Ausgang. Da wird es wieder sehr schön voluminös und klar, selbst mit den ollen Originalsaiten. Kein Vergleich zum trockenen Spiel ...



_________________________________________________________________________________________________


Heute war ich beim Geigenbauer.


Resultat:

-> Saiten für die Tonne, aber auch nicht schlechter als billige 40.- Saiten aus dem Onlineshop.

-> Griffbrett wellig ohne Ende, regelrechte Dellen drin. Zur C-Saite hin eine ca. 30° steile Kante.

-> Steg zu niedrig, bzw. die Kerben für die Saiten hier und da zu tief.


Aber: gar nicht so schlecht spielbar, meint der Fachmann, und legt auch prompt ein etwas schnarriges, aber recht ordentlich klingendes Solo hin :D



Also ab nach Hause, und in die Werkstatt:

-> Saiten runter und mit Feile + Schleifkissen an das Griffbrett gegangen. Ohne Saiten sieht man erstmal richtig derbe die Dellen, Riefen, Kanten usw. im Griffbrett. Klar, dass die C-Saite schnarrt, wenn man in einer der Dellen greift. Also erstmal per Augenmaß das Griffbrett abgefeilt und -geschliffen. Um noch genügend Fleisch zu lassen, ist die Rundung nicht wie beim Profigerät, aber mit verschliffener Kante und nur noch minimalen Dellen, greift es sich nun auf Anfängerstatus vollkommen ok.

Natürlich wurde das Griffbrett dabei gleichzeitig von seinen Riefen befreit, zudem die übel stinkende Beize mit abgeschliffen. Als Abschluss noch ordentlich Griffbrettöl einmassiert, und leicht poliert. Ebenholz ist das natürlich trotzdem nicht, aber sieht nun wesentlich satter und etwas palisandermäßig aus. Im Werk wird wohl genommen, was gerade an billigen Holzlatten zur Verfügung steht ...


-> Obersattel: beigeschliffen, nachgerundet, Kerben nachgefeilt, damit die teils übel abgeknickten Saiten einen flacheren Winkel haben. Inklusive Nachbeize und Ölung/Politur.

-> Steg: mit harten Bubinga Pommelé Klötzchen um 2,4mm erhöht, um die zu tiefen Kerben, und Reste der Dellen im Griffbrett auszugleichen. Ich baue aber die Tage mal einen komplett neuen Steg, denn miese Rundung und die zu tiefen und per Augenmaß gesetzten Kerben ab Werk sollten verbessert werden.

-> Die schwabbelige Platte für die Klinkenbuchse: komplett neue Platte aus Olivenholz zurechtgesägt. Nun ist die Buchse schön fest, und die Platte biegt sich nicht mehr durch, wenn das Klinkenkabel eingesteckt wird.

-> Hals: ziemlich wellig und dellig. Da muss ich nochmal ran, momentan erstmal leicht feingeschliffen, geölt und poliert.


Ergebnis des ersten Nacharbeitens: ziemlich ordentlich spielbar :rock:

Mittlerweile hält es auch recht ordentlich die Stimmung. Die Saiten werden aber trotzdem nur abgenudelt und bald ersetzt. Tipp vom Fachmann: Thomastik Präzision mittel. Mal schauen, sehen vom Preis her recht akzeptabel mit 70.- aus ...


Fotos und Klangbeispiele folgen die Tage ...
 
Eigenschaft
 
Hört sich ja schon recht vielversprechend an.

An die Plastik-Buchsen-Platten habe ich mich auch noch nicht gewöhnt.
Simple, sauber lackierte Blechplatten (siehe Tele) wären hier besser.

Ich habe bis heute nicht verstanden, wozu ein E-Streichinstrument einen Tone-Regler braucht??

Das Griffbrett ist tatsächlich aus Ebenholz. Ich habe bereits mehrere gehobelt!
Es ist halt kein hochwertiges, tief-schwarzes und hat manchmal recht helle Streifen.
..teilweise auch mal eine echt nette Maserung.

Die Griffbretter können in Glücksfällen eine recht ordentliche Höhlung haben, aber leider nicht immer.
Oft wäre ein Nacharbeiten durchaus angesagt.
Selbiges betrifft den Obersattel.

Ich hatte vor einiger Zeit ein schwerst gepimtes HBCE in Händen und mit einer Buchse nachgerüstet:
- Griffbrett vom GB nachgearbeitet
- Steg vom GB nachgearbeitet
- Obersattel vom GB nachgearbeitet
- Larsen Saiten drauf
- Wirbel nachgepasst
sowas erkenn ich sofort!

Ich mußte/wollte noch etwas pimpen:
- Stachel schwergängig - behoben
- 6,5 mm Buchse eingebaut (Strat) (altes Modell HBCE 300)
- Steg unterfüttert - Saitenlage erhöht - C-Schnarren weg.
(die Gummiummantelung des Piezos hatte sich abgesenkt, die Saitenlage sank. Hat ne Weile gedauert,
bis ich hinter die Ursache gekommen bin. Hier muß man anders denken, als konventionell..)
- Netzbrummen durch vernünftiges/fettes Kabel behoben.

Das war eine Kundin, wo ich auf Anhieb am Instrument gesehen hatte, daß jemand oft, gerne und proffessionell vor Publikum spielt.
In so einem Fall setze ich alles daran, meine knappe Reserve-Zeit dafür einzusetzen.
Eine schöne Arbeit für einen echten Musiker! Sie war begeistert, ich war es auch!
-> Also - es funzt.

Leider sind das seltene Fälle und ich kann sowas aus zeitlichen Gründen nur in Außnahmen machen.

Das Potential ist durchaus im Instrument, aber es gehört Arbeit hineingesteckt.
Damit meine ich in erster Linie das Verständnis für E-Streichinstrumente, hardware und Technik des Spielers.
Ein schlecht eingestelltes NS-Design E-Cello klingt auch schlecht, obwohl die Anlagen wirklich schon gut sind.
Ohne technisches Grundwissen, wird das nix.

cheers, fiddle
 
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Hallo fiddle,

sicher, Metallplatten wären auch nicht übel. Ich habe auch mal eine Messingplatte rangehalten, sähe auch ganz gut aus. Als Holzliebhaber nehme ich dann aber lieber entsprechend lecker Edelholz dafür. Ich denke, dass es besagtes Makassar-Ebenholz werden wird, das Olivenholz ist ja erstmal nur provisorisch, weil das griffbereit lag.

Ebenholz ist das Griffbrett wohl. Aber eben eher Abfallholz, auch wenn wir das in unseren Breiten eher selten sehen. Insgesamt sieht es auch gar nicht mal übel aus, was ich da erwischt habe. Ich habe mr ja das Beste aus verschiedenen Exemplaren rausgesucht, aber trotzdem konnte man da wirklich nicht gerade von einem wohlgerundeten Griffbrett sprechen ...

Mit dem steg überlege ich noch. Ich hätte lecker helles Bubinga Pommelé da, womit ich den Originalen auch unterfüttert habe. An sich nimmt man ja wohl eher Ahorn für den Steg, aber irgendwie juckt es, was Exotischeres an Holz für einen Neubau zu wählen. Müsste doch eigentlich vom Klang her egal sein, oder?

Am meisten interessieren mich noch die Wirbel. Die gegen ordentliche offene Mechaniken ausgetauscht - das hätte was. Diese Wirbelchoose geht mir ziemlich auf die Nerven.

Brummen tut mein Exemplar immerhin nicht im geringsten, auch nicht bei voll aufgedrehtem Volume. Der Tone-Regler ist eigentlich recht annehmbar. der Klang wird eben wesentlich voluminöser durch die einfache aber effektive Tonblende. Ist aber eher was für Poppigeres Liedgut.

Potenzial? Naja, es hat wahrscheinlich eher den Vorteil, dass ein E-Cello auch noch vernünftig klingt, selbst wenn man ordentliche Saiten auf eine Bananenkiste nagelt. Der Unterschied ist halt nicht so groß wie bei den akustischen Instrumenten.

Das Schöne daran ist, dass man nicht viel falsch machen kann. Alles was man evtl. verschlimmbessert, kann man auch relativ einfach wieder ersetzen.

Ich hatte ja noch Fotos versprochen:
 

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Hallo Kort,
Ich habe von Celli keine Ahnung, ich spiele nur Instrumente, die in Quarten gestimmt sind ;) (Kontra-, E-Bass, Gitarre).
Mir ist allerdings folgendes aufgefallen:
Zur C-Saite hin eine ca. 30° steile Kante.
Gehe ich recht in der Annahme, dass die C-Saite die tiefste ist? Denn bei Kontrabässen (zumindest bei den beiden, die ich oft spiele) ist es tatsächlich so, dass das Griffbrett zwischen tiefster und zweittiefster Saite einen Knick aufweist, wofür der gut ist, weiß ich nicht, aber stören tut er mich zumindest auch nicht. Hat sicherlich was mit dem möglichst einfachen Greifen zutun.
Dementsprechend denke ich, dass diese Kante durchaus normal ist!
Verbesser mich bitte, wenn ich falsch liege bei der Saitenbelegung eines Cellos ;)

Gruß Johannes
 
Sieht doch ganz gelungen aus..

Die Stegrundung darf deutlcih runder sein - auch wenn die Mittelsaiten etwas mehr Abstand bekommen,
als die Ecksaiten. Das Griffbrett an diese Rundung anzupassen ist ne Heidenarbeit und eigentlich eher was für Profis.

Grob: die Saite liegt maximal zur Hälfte im Steg/Obersattel. Alles, was das überragt ist unnötige Masse.

Richtwert wäre: 7 mm auf C und 5 mm auf A am Griffbrettende... etwa !

Tiefer geht auch, aber man sollte sich rantasten und es hängt auch von der Spielweise ab..
(dem Piezo-Gummi würd ich heute nen Millimeter Einsack-Spielraum zugestehen..)

Das Olivenholz find ich scharf. Lass das doch.


cheers, fiddle

p.s.
Potenzial: dazu muß man schon Cello spielen können :)
..denn es steckt mehr drin, als man am Anfang raus bekommt.

Elektrik/Brummen: Spezialfall. Irgend ne Erdungsfalle. Ich kene das Brummproblem auch
schon bei nicht geschirmten billig-Furz-Kabeln troz hoher Impedanz. Kann vorkommen!
Dann nimmt man einmal ein richtiges Instrumentenkabel und Schluss is mit Brummen.
In meinem Fall hat es funktioniert.
Als ich erfuhr, daß am anderen Ende ein AER hängt, ging mir kurz die Kinnlade runter.
Die dünnen Kabel können ordentlich was einfangen - auch bei 3 Meter und Piezo-Signal.

Ich steig da aber ehrlich gesagt noch nicht komplett durch.
Manchmal muss man einfach zugeben: viel hilft viel
Und was soll die Knauserei: 1000 Euro der Amp, 330 Cello plus nochmal so viel für Umbau und dann
auf nem 2,50 Euro Kabel?? Is irgendwie pervers, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den eigentlich nicht passenden Zubehörteilen kennt man aber auch von diversen anden Instrumenten. Ich spiele ja hauptsächlich E-Bass, da ist das oft nicht anders. Ich habe jedoch schon von daher ein sehr ordentliches Grundequipment mit einem sehr guten Kabel. Mag daran liegen, das mein HB elektrisch vollkommen ruhig ist, auch bei Streichlautstärken wo die Glasvitrine scheppert.

Mit einem Piezo hat man immerhin nicht die ekligen Brummschleifen wie bei manchen magnetischen Abnehmern. Rückkopplungen fallen wegen des fehlenden Resonanzraumes beim E-Cello auch weg - passt. Sooo viel macht das Kabel auch nicht aus, eins dieser extremen Billigteile aus dem Hausmarken-Sortiment der Versender, ist dann aber doch unpassend. Zumindest bei einem AER, der schon von Haus aus sehr gutmütig Störungen nicht auch noch potenziert.

Stimmt, die Stegrundung des noch originalen Stegs ist Mist. Besonders die A-Saite ist etwas schwieriger zu erreichen. Aber einen Steg zu bauen ist ja nicht die Welt.

Beim Griffbrett kann ich froh sein, das überhaupt so hinbekommen zu haben. Sehr viel Fleisch ist da wegen der fetten Fase ja nicht mehr gewesen, ich wollte es nicht drauf ankommen lassen, auf dem Hals zu landen ...

Olivenholz: diese Maserung habe ich nicht mehr in anderen Größen für die restlichen neu zu machenden Platten,, sondern nur als Würfel in dieser Größe. Sähe dann etwas sparsam aus. Aber ich habe noch diverses anderes lecker Holz vorrätig. Karelische Maserbirke, Ebenholz/Grenadill, Palmholz, Zebrano, besagtes sehr helles Bubinga Pommelé, amerikanischer Maserahorn - da wird sich schon was schönes finden, was zu dem Rot passt.

Momentan hat selbst dieses Instrument bedeutend mehr Potenzial als ich :redface: Ich habe jetzt schätzungsweise 5 Minuten Cello in meinem Leben gespielt, möchte aber nicht loslegen, bevor das Teil nicht irgendwelche falschen Haltungen usw. meinerseits durch die baulichen Nachteile einschleift. Immerhin - langsam ein bisschen die "Morgenstimmung" aus Peer Gynt klappt halbwegs, da ich die auch auf meinem Fretless E-Bass gerne spiele.
 
Update 16.10.12

Eins lässt sich nicht verbessern: der Bogen. Es lässt sich beim besten Willen nicht erkennen, wann der Bogen zu wenig, ausreichend, oder zu stark gepannt ist, da sich der krumm-schiefe Bogen bei auch geringer Spannung nach außen wegbiegt, und die Haare nicht parallel zum Bogel verlaufen ...

Da muss wohl schleunigst was halbwegs Ordentliches her, angedacht ist ein Höfner AS36, oder ein Carbondix als die üblichen Verdächtigen in der Einsteigerklasse.
 
Ein Bogen darf sich, egal ob schlecht oder gut, nie nach außen durchbiegen.
Faustformel ist etwa: 8 - 10 mm von der Stangenmitte.
Wenn er dann noch zu weich ist, dann ist der Bogen halt auch nix.
Gute Bögen können weniger, als das.

Daß die Bögen aus diesem Set nur eine Geste des guten Willens darstellen,
sollte jedem eigentlich klar sein.

Carbondix ist nicht verkehrt. Viel Bogen für schmales Geld und gerade sind sie meistens auch.

cheers, fiddle
 
Das Dumme bei dem beigelegten Bogen des HB ist, dass er entspannt die typische Beugung nach innen, also zu den Saiten hat, sich beim Spannen aber nach Belieben nach außen biegt.

Wie stark müssten die Haare beim Cellobogen denn eigentlich gespannt sein? Kann man das auch an etwas anderem erkennen als dem reinen Abstand zum Bogen?

Und ja: es ist natürlich bewusst, dass der Bogen eigentlich nur ein krummer Ast mit künstlichen Puppenhaaren oder so ist. Das kritisiere ich prinzipiell auch gar nicht, auch wenn die aktuell normalen 333.- für das HBCE 830 für den nicht bastlerisch Begabten eigentlich rausgeworfen Geld sind. Wie man an der C-Kante sieht, an sich auch eher ein Gerät für den asiatischen/amerikanischen Markt, weniger für das qualitätsverliebte Deutschland ...
 
Beim größten Druck (Fortissimo), darf die Stange nicht auf die Saiten gedrückt werden können.

cheers, fiddle
 
Naja, das passiert eh definitiv nie, da sich der Bogen beim Spannen nach außen biegt ;) Kann man eben bei dem Teil nur in etwa machen.


Da die D-Saite original schon am Obersattel nur noch aus dem Kern bestand, sind heute erstmal Billigst-Saiten als Zwischenlösung drauf gekommen. "Satte" 6.- für den Satz haben die gekostet :D Und man glaubt es kaum - die Teile klingen sogar besser/einheitlicher als die Originalsaiten. Unfassbar ...
 
Naja, das passiert eh definitiv nie, da sich der Bogen beim Spannen nach außen biegt ;) Kann man eben bei dem Teil nur in etwa machen.

Der Witz ist ja der:
Man spannt den Bogen nicht so stark, daß er sich nach außen biegt.

Braucht man dennoch etwas mehr Spannung, dann kann man das ja tun.

Die Bogenstange soll möglichst nahe an der Saite geführt werden.
Das ermöglicht die größte Kontrolle beim Spielen.
Dazu sind die Bögen ja auch zu den Haaren extra gebogen.
Man könnte sie ja auch wie einen Schieß-Bogen bauen, aber dann wäre die Spielkontrolle beim Deibel.

Wenn ich der Hersteller von diesen HBCEs wäre, würd ich Paketschnur werksseitig aufziehen.
(hm, dann würden trotzdem manche auf die Idee kommen, das gehöre so..)


cheers, fiddle
 
Beim normalen Bogen sicherlich nicht, bis er sich biegt. Da das HBCE aber quasi einen billigen Ast mit Synthetikhaaren dran dabei hat, liegt die Sache da etwas anders.

Ist aber auch egal bei dem Teil, da der jetzt nach ca. 2 Stunden Spiel so und so fertig ist. In der Hauptbelastungszone rutschen die Haare mehr als sie einen Ton erzeugen. Oben und unten am Rand ist es noch ok, aber in der Mitte ...
 
Ich werde morgen gleich mal ein paar Haare abfackeln, um meine Vermutung zu bestätigen, daß diese Bögen
mit Naturhaar bezogen wurden.

Ich weiß allerdings nicht, was ich tun könnte, um meine Vermutung zu bestätigen, daß Ergebnis und Urteil von
jemanden, der offensichtlich noch nicht richtig Cello spielen kann, nicht wirklich plausibel erscheinen.

Allerdings muß ich zugeben, daß einige Bögen von Beginn an zum Untergang verdammt sind.
Man könnte jetzt auch noch darüber sinnieren, wie ein HBCE den Weg in die Bucht findet..


cheers, fiddle
 
fiddle, dies ist ein Thread über das Pimpen meines HBCE, und meine persönlichen Erfahrungen damit. Dies soll weder ein Thread sein, wo irgendwelche Thomann-Angestellten, wegen irgendwelcher Kritik darüber angepinkelt, die Produkte ihres Arbeitgebers verteidigen, noch ein Thread zum Sinnieren über das Zustandekommen von günstigen Angeboten im Internet. Und schon gar kein Thomann-Werbethread.

Allerdings wird mir so langsam klar, wie so manche PN mit Fragen zum Preis und zur Herkunft des HBCE einzuschätzen ist.

Es mag sein, dass das tatsächlich irgendein unidentifizierbares "Naturhaar" an dem HBCE-Bogen ist. Es riecht in der Tat etwas nach Horn, wenn es verbrannt wird. Dadurch wird es allerdings auch nicht besser, und mehr als ein paar Stunden hat es halt nicht überlebt.

Dies sollte eigentlich ein Thread sein, der Interessierten aufzeigt, was man aus dem in Foren viel gescholtenen HBCE 830 trotz seiner traurigen Grundqualität auf die Dauer so alles rausholen kann. Wohlgemerkt mit handwerklich-technischen Methoden, weniger durch rein exzellente Cello-Spielkenntnisse. Da gibt es in der Tat sicherlich technisch bessere Spieler als mich.

Ich denke mal, es ist weniger sinnvoll, die angekündigten Soundfiles mit den Vorher-Nachher-Klängen, oder die Fotos über weitere Umbauten, hochzuladen. Auf weiteres Gesülze über meine Cellokünste kann ich gerne verzichten ;)

Sayonara.
 
fiddle, dies ist ein Thread über das Pimpen meines HBCE, und meine persönlichen Erfahrungen damit. Dies soll weder ein Thread sein, wo irgendwelche Thomann-Angestellten, wegen irgendwelcher Kritik darüber angepinkelt, die Produkte ihres Arbeitgebers verteidigen, noch ein Thread zum Sinnieren über das Zustandekommen von günstigen Angeboten im Internet. Und schon gar kein Thomann-Werbethread.

der thread ist immer noch das, wie er gestartet ist.
Ich kommentiere hier nur rein, weil verschiedene deiner Äußerungen falsch sind und von mangeldem Sachverstand
bzw. unausgereiftem Instrumentalspiel herrührt.
Es könnte auch ein Produkt sein, das Thomann nicht vertreibt und meine Schreibe wäre die selbe.

Wenn dir das nicht gefällt, dann gute Besserung.


cheers, fiddle
 
Anscheinend kennst Du selber eure eigenen Waren nicht, obwohl Du die doch angeblich alle "spielfertig" machst ;) Kann ja beim HBCE noch nicht gerade häufig gewesen sein. Dieses Ding ist halt nicht mit normalen Erfahrungswerten zu betrachten.

Allein, dass Du nicht verstehst, dass sich zumindest mein Bogen ab Minimalspannung der Haare nach außen durchbiegt zeigt, dass Du vielleicht mehr Erfahrung im "Instrumentalspiel" hast, aber dummerweise null Ahnung vom HBCE im Originalzustand (!). Vielleicht solltest Du das "spielfertig" machen nicht nur auf das reine Vorhandensein der beiligenden Teile, und das Überarbeiten von schon vom GB überarbeiteten HBCE beziehen, sondern Dir das selber auch mal ab Werk anschauen ...

Meine Äußerungen beziehen sich übrigens auf den Besuch beim Geigenbauer, der z.B. spontan auf Synthetikhaare beim Bogen getippt hat, und ebenfalls nicht in der Lage war, den sich sofort von den Haaren nach oben und seitlich wegbiegenden Bogen des HBCE nach üblichen Methoden gleichmäßig über die gesamte Länge der Haare zu spannen.

dann gute Besserung

Macht richtig Lust drauf, beim Streicher-Service etwas nachzufragen ...


Ist aber auch egal, denn dies soll ein Low-Budget-Dokumentations-Thread sein, mehr nicht. Unfruchtbare Diskussionen über Paketschnüre als Vorschlag für die Bogenbehaarung usw. sind müßig.
 
Ein Hinweis als Moderator:
Bitte back Topic, zurück zu den Bastelarbeiten, mit deinem Tuning können andere HBCE-830 Besitzer sicher ihr Cello auch pimpen und etwas aus deiner Aktivität und Dokumentation lernen.


Außerdem möchte ich hier als Moderator sagen, dass ich nichts mit Thomann zu tun habe, sondern meine Freizeit der micom (Betreiber des Boards, dessen Hauptsponsor T ist) zur Verfügung stelle.


Wenn ich es richtig weiß, ist fiddle in erster Linie privat hier. Er war erst im Board als "normaler" User, wurde dann auf Grund seines Wissens zum HCA-Geigenbau gekürt und danch hat er seine Beschäftigung bei Thomann aufgenommen.

Bei deinem Cello kann ich mir vorstellen, dass es als B-Ware zu deinem Verkäufer gelangt ist, warum es B-Ware ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fänd es auch nicht schlimm und habe Interessen an einem B-Waren-Cello, allerdings müssen erst noch ein paar andere Dinge bezahlt werden ;).

C&B
 
Zumindest war es unbespielt. Die Herkunft ist allerdings auch zumindest im Thread vollkommen uninteressant.

Wenn man sich Berichte und Fotos des HBCE 830 im Netz so anschaut, ist die ganze Konstruktion wohl in Richtung B-Ware ;) Jedes Exemplar scheint seine eigenen Mängel zu haben. Bei dem einen ist der Lack besser, beim anderen ist der Steg zu hoch oder zu tief usw. So richtig vergleichen kann man die Exemplare untereinander wohl nicht.
 
So,
nach ein paar Tagen habe ich auch wieder die Zeit gefunden.

Mein 830'er ist bei GB, am Dienstag bekomme ich es zurück und werde dann Bilder einstellen, vom Obersattel und dem Steg.
Einen schönen Bogen werde ich mir dazu holen, der GB will mir "ein paar" mitgeben, die zwischen 200 und 300€ liegen sollen.

Kort, danke für Deinen Bericht, ich habe Hoffnung, an der Kiste einiges machen zu können (oder es machen zu lassen :) ).

Grüße, Tobi
 

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