SADIC
Registrierter Benutzer
So, da ich grade in der Fh sitze und feststellen muss, dass ich 2 Stunden Ausfall hab, schreib ich jetzt endlich mal ein paar Reviews.
Vorgeschichte:
Kurz und knapp: Die Gitarre war meine allererste eigene Elektrische. Vorher hab ich auf einer geliehene Stratocaster gespielt, die sehr nach Rauch roch und das Modell nicht mehr erkennbar war.
Damals war die Gitarrenauswahl noch leicht: Mattschwarz sollte sie sein. Wie man als Anfänger eben so ist, guckt man nur auf's Äußerliche. Zu dem Zeitpunkt konnte ich zwar schon etwas spielen, aber so richtig beurteilen konnte ich nicht, was ich mir da ausgesucht hab. Zudem machte mir das Floyd Rose dann ziemliche Probleme, weshalb ich bis heute ein Trauma gegen Tremolos habe. (Grund ist aber meine Unwissenheit gewesen, nicht die Gitarre.)
Nun hab ich sie also schon fast 7 Jahre und einiges mit ihr erlebt, bzw. sie hat auch einen kleinen Mod bekommen.
Technische Daten:
Korpus: Mahagony
Hals: Kanadischer Ahorn, geschraubt
Griffbrett: Rosewood
Bünde: 24, Jumbo
Mensur: 25,5"
Tonabnehmer: EMG HZ-4 (H-H)
Mechaniken: Die Cast (?)
Original-Brücke: Floyd Rose Lizenzbau
Ersetzt durch: Original Schaller Floyd Rose
Jetzt kann sicher jeder schon erahnen, was umgebaut ist. Genau, das Floyd wurde gegen ein "echtes" getauscht. Der Grund war, das ich schon früh aus Dummheit die Messerkanten des Originals zerlegt habe. trotz allem hielt die Gitarre gut die Stimmung, Hut ab!
Das Schaller Floyd passt hier ohne Probleme, einzig der Block mit den Locking Nuts ist nicht ganz breit genug, passt aber auf die Schraubenlöcher. So hat man auf der Seite der hohen E-Saite neben diesem Block noch 1 mm Holz bevor der Hals zu Ende ist. (Näheres dann auf den Bildern.)
Verarbeitung:
Kurz: Sehr gut. Man findet keine Lacknasen, die Mechaniken arbeiten gut, das Floyd tut seinen Dienst. Inlays sind top eingelegt, die Bünde auch, was will man also mehr? Zumindest, als sie Neu war, war es so.
Nach 7 Jahren: Nun, sie hat jetzt schon "etwas" gelitten. *hüstel* Sie ist einmal aus dem Ständer gefallen, hat also einen Sprung im Lack, sowie 2 kleine Dellen auf der Oberseite des Korpus. Beides fällt bei der matten Lackierung aber kaum auf. Und wo wir grade beim Lack sind: Dort wo mein Arm immer aufliegt, also oben auf dem Korpus, ist dieser mittlerweile glänzend. Allerdings ist das nach 7 Jahren und intensivem Gebrauch auch zu erwarten. Sicher gibt es da noch bessere Lacke, aber man muss ja auch irgendwie auf den Preis der Gitarre kommen.
Rost hat sich eigentlich nur an den Schrauben der PUs und der PU-Rahmen angesetzt, weshalb ich diese letzten Monat durch neue ersetzt hab. dazu muss ich aber sagen, das ich SEHR aggressiven Handschweiß hab. Später folgt noch ein Review zur Schecter 007 Blackjack, dort hat es die Vernickelung der Brücke nichtmal eine Woche ausgehalten, dort wo man Hand liegt. Man kann also mit Fug und Recht sagen, bei mir rostet alles. Das hat nichts mit der Qualität der Instrumente zu tun.
Insgesammt bin ich hier zufrieden. 7 Jahre ohne etwas, was mir deutlich missfällt ist schon eine Leistung.
Bespielbarkeit:
Dieser Punkt ist sehr subjektiv, aber ich versuch es trotzdem.
Die Gitarre hat einen recht schmalen Hals, zudem auch eine niedrige Saitenlage. Erreichbarkeit der hohen Bünde bis zum 24 sind kein Problem, gehen bei baugleichen Gitarren wie der KX-Custom mit geklebtem Hals aber noch schöner. Ein typischer Flitzehals und die flache Bauweise des Floyds tut sein übriges, damit es sich nicht nur optisch um eine Metal-Axt handelt. Bis heute spiele ich technische Übungen vor allem auf dieser Gitarre, da sie sich sehr leicht und auch sauber spielen lässt.
Wer dickere Hälse bevorzugt wird diese Gitarre aber nicht mögen. Sie macht einem alles gradezu kindisch einfach. Beispielsweise ist die Saitenlage so tief, das man gut shredden kann, aber so hoch, das es auch bei unvollständiger Dämpfungstechnik nicht unsauber wird. Mit der Montage des Schaller Floyds kamen die Saiten noch ein kleines Stückchen tiefer, aber die Aussagen treffen trotzdem noch zu.
Wer danach auf eine Les Paul umsteigt wird erst eine Eingewöhnunsgzeit brauchen. Genauso ist der Wechsel zu einer Gitarre mit extrem tiefer Satenlage problematisch. Hier rächt sich dann die unvollständige Dämpf-Technik. Besonders die hohe E-Saite klingt auf einmal sehr gerne mit.
Fast vergessen: Vom Gewicht ist die K4 sehr angenehm, auch nicht kopflastig. Man bemerkt hier den nicht ganz so dicken Korpus. (Das Schaller Floyd schaut übrigens unten ganz leicht heraus, der Sustainblock ist also länger als der des Originals. Man muss die Abdeckung hinten also offen lassen, aber das stört nicht. Mit dem T-Shirt hab ich mich noch nie drin verhackt. )
Sound:
Noch so ein subjektives Thema.
Clean kann die Gitarre für Humbucker recht gut. Nicht überragend, aber es gibt doch deutlich schlechteres. Es klingt nicht so schön wie eine LP auf dem Halspickup, erst recht nicht so perlend wie eine Strat mit Single Coils, aber trotzdem angenehm. Der Bridge-PU ist hier die erste Wahl. Er ermöglicht Wechsel zwischen Ultra-Clean und Ultra-Brett, ohne das eines davon schlecht klingt. Der Hals-Tonabnehmer klingt noch einen Zacken angenehmer, vor allem voluminöser. Schon etwas bluesig. Dabei stellt sich der Sound nicht so in den Hintergrund wie es gerne bei manchen Les Pauls ist. Die Gitarre bleibt immer Durchsetzungsstark, aber dazu kommen wir gleich. Vorher noch....
...Crunch-Sound! Oder auch nicht. Crunch kann man vergessen, klingt nicht schön, will mit so einer Gitarre aber auch niemand...
Und nun: Das Brett! Dreht man den Gain in Rock-Gefilde klingt das schon brauchbar, aber zu Hause ist diese Gitarre im Metal. Sie beißt nicht so extrem wie aktuelle Bretter, aber ist doch recht aggressiv. Metalriffs machen Freude, pumpen kann sie richtig schön. Dabei bleibt es auch immer definiert, aber nicht so steril wie die aktiven EMG-Brüder. Besonders das ist ein Grund, warum ich diese Gitarre so sehr mag. Aber eigentlich ist das Jagdgebiet dieses Schätzchens die Lead-Line. Hier verbindet sich der nicht zu scharfe Attack mit den Eigenschaften der EMGs und lässt sie, für eine Gitarre dieser Forum, untypisch gut singen.
In diesem Bereich gefiel mir die Gitarre von Anfang an. Aber dann kam der Umbau zum Original Schaller.........
Was soll ich sagen. Sie war vorher gut. Jetzt ist sie ein Monster. Sie singt, sie johlt, Vibratos klingen in sanfte Feedbacks mit satten Obertönen über. Es ist unglaublich wie dezent und gleichzeitig entscheident der Umbau den Sound geändert hat. Hier werden natürlich viele gerne Soundsamples hören wollen, aber dem schiebe ich erstmal einen Riegel vor. Ich halte von so etwas nichts, weil man den Sound fast nie 1 : 1 rüberbringen kann, zumal ich auch kaum Equpment zum Aufnehmen habe. Wer gerne möchte kann sie aber gerne bei mir anspielen.
Fazit:
Tja, was soll ich sagen. Meine erste Gitarre werde ich nie hergeben. Das sie dazu noch gut ist, und sich zudem noch durch den Mod verbessert hat, ist in meinen Augen das Beste, was mir passieren konnte.
Leider bekommt man die EVL-Serie, heute nur noch selten. Besonders hier in Dtl. gibt es ja kaum Läden die die Corts führen. Wer eine in die Hände bekommt, soll sie ruhig mal anspielen. Wer auf Gitarren dieser Bauart steht, kann kaum etwas falsch machen.
Das sich der Umbau auf das Schaller Floyd gelohnt hat, kann sicher jeder aus dem Text erschließen. Diese knapp 250 zu investieren lohnt sich vollkommen, besonders wenn man Lead-Gitarrist ist.
PS: Wer googelt wird auch auf ein älteres Review von mir zu dieser Gitarre stoßen. Damals war sie noch mit dem Original FR bestückt, weshalb ich mich hier zu einem komplett neuen Review entschieden hab. Das kratzen des Vol-Potis was damals beschrieben wurde hat sich mittlerweile lustigerweise selbst repariert.
Bilder kommen wenn ich am WE Zeit hab.
Mfg Sadic
Vorgeschichte:
Kurz und knapp: Die Gitarre war meine allererste eigene Elektrische. Vorher hab ich auf einer geliehene Stratocaster gespielt, die sehr nach Rauch roch und das Modell nicht mehr erkennbar war.
Damals war die Gitarrenauswahl noch leicht: Mattschwarz sollte sie sein. Wie man als Anfänger eben so ist, guckt man nur auf's Äußerliche. Zu dem Zeitpunkt konnte ich zwar schon etwas spielen, aber so richtig beurteilen konnte ich nicht, was ich mir da ausgesucht hab. Zudem machte mir das Floyd Rose dann ziemliche Probleme, weshalb ich bis heute ein Trauma gegen Tremolos habe. (Grund ist aber meine Unwissenheit gewesen, nicht die Gitarre.)
Nun hab ich sie also schon fast 7 Jahre und einiges mit ihr erlebt, bzw. sie hat auch einen kleinen Mod bekommen.
Technische Daten:
Korpus: Mahagony
Hals: Kanadischer Ahorn, geschraubt
Griffbrett: Rosewood
Bünde: 24, Jumbo
Mensur: 25,5"
Tonabnehmer: EMG HZ-4 (H-H)
Mechaniken: Die Cast (?)
Original-Brücke: Floyd Rose Lizenzbau
Ersetzt durch: Original Schaller Floyd Rose
Jetzt kann sicher jeder schon erahnen, was umgebaut ist. Genau, das Floyd wurde gegen ein "echtes" getauscht. Der Grund war, das ich schon früh aus Dummheit die Messerkanten des Originals zerlegt habe. trotz allem hielt die Gitarre gut die Stimmung, Hut ab!
Das Schaller Floyd passt hier ohne Probleme, einzig der Block mit den Locking Nuts ist nicht ganz breit genug, passt aber auf die Schraubenlöcher. So hat man auf der Seite der hohen E-Saite neben diesem Block noch 1 mm Holz bevor der Hals zu Ende ist. (Näheres dann auf den Bildern.)
Verarbeitung:
Kurz: Sehr gut. Man findet keine Lacknasen, die Mechaniken arbeiten gut, das Floyd tut seinen Dienst. Inlays sind top eingelegt, die Bünde auch, was will man also mehr? Zumindest, als sie Neu war, war es so.
Nach 7 Jahren: Nun, sie hat jetzt schon "etwas" gelitten. *hüstel* Sie ist einmal aus dem Ständer gefallen, hat also einen Sprung im Lack, sowie 2 kleine Dellen auf der Oberseite des Korpus. Beides fällt bei der matten Lackierung aber kaum auf. Und wo wir grade beim Lack sind: Dort wo mein Arm immer aufliegt, also oben auf dem Korpus, ist dieser mittlerweile glänzend. Allerdings ist das nach 7 Jahren und intensivem Gebrauch auch zu erwarten. Sicher gibt es da noch bessere Lacke, aber man muss ja auch irgendwie auf den Preis der Gitarre kommen.
Rost hat sich eigentlich nur an den Schrauben der PUs und der PU-Rahmen angesetzt, weshalb ich diese letzten Monat durch neue ersetzt hab. dazu muss ich aber sagen, das ich SEHR aggressiven Handschweiß hab. Später folgt noch ein Review zur Schecter 007 Blackjack, dort hat es die Vernickelung der Brücke nichtmal eine Woche ausgehalten, dort wo man Hand liegt. Man kann also mit Fug und Recht sagen, bei mir rostet alles. Das hat nichts mit der Qualität der Instrumente zu tun.
Insgesammt bin ich hier zufrieden. 7 Jahre ohne etwas, was mir deutlich missfällt ist schon eine Leistung.
Bespielbarkeit:
Dieser Punkt ist sehr subjektiv, aber ich versuch es trotzdem.
Die Gitarre hat einen recht schmalen Hals, zudem auch eine niedrige Saitenlage. Erreichbarkeit der hohen Bünde bis zum 24 sind kein Problem, gehen bei baugleichen Gitarren wie der KX-Custom mit geklebtem Hals aber noch schöner. Ein typischer Flitzehals und die flache Bauweise des Floyds tut sein übriges, damit es sich nicht nur optisch um eine Metal-Axt handelt. Bis heute spiele ich technische Übungen vor allem auf dieser Gitarre, da sie sich sehr leicht und auch sauber spielen lässt.
Wer dickere Hälse bevorzugt wird diese Gitarre aber nicht mögen. Sie macht einem alles gradezu kindisch einfach. Beispielsweise ist die Saitenlage so tief, das man gut shredden kann, aber so hoch, das es auch bei unvollständiger Dämpfungstechnik nicht unsauber wird. Mit der Montage des Schaller Floyds kamen die Saiten noch ein kleines Stückchen tiefer, aber die Aussagen treffen trotzdem noch zu.
Wer danach auf eine Les Paul umsteigt wird erst eine Eingewöhnunsgzeit brauchen. Genauso ist der Wechsel zu einer Gitarre mit extrem tiefer Satenlage problematisch. Hier rächt sich dann die unvollständige Dämpf-Technik. Besonders die hohe E-Saite klingt auf einmal sehr gerne mit.
Fast vergessen: Vom Gewicht ist die K4 sehr angenehm, auch nicht kopflastig. Man bemerkt hier den nicht ganz so dicken Korpus. (Das Schaller Floyd schaut übrigens unten ganz leicht heraus, der Sustainblock ist also länger als der des Originals. Man muss die Abdeckung hinten also offen lassen, aber das stört nicht. Mit dem T-Shirt hab ich mich noch nie drin verhackt. )
Sound:
Noch so ein subjektives Thema.
Clean kann die Gitarre für Humbucker recht gut. Nicht überragend, aber es gibt doch deutlich schlechteres. Es klingt nicht so schön wie eine LP auf dem Halspickup, erst recht nicht so perlend wie eine Strat mit Single Coils, aber trotzdem angenehm. Der Bridge-PU ist hier die erste Wahl. Er ermöglicht Wechsel zwischen Ultra-Clean und Ultra-Brett, ohne das eines davon schlecht klingt. Der Hals-Tonabnehmer klingt noch einen Zacken angenehmer, vor allem voluminöser. Schon etwas bluesig. Dabei stellt sich der Sound nicht so in den Hintergrund wie es gerne bei manchen Les Pauls ist. Die Gitarre bleibt immer Durchsetzungsstark, aber dazu kommen wir gleich. Vorher noch....
...Crunch-Sound! Oder auch nicht. Crunch kann man vergessen, klingt nicht schön, will mit so einer Gitarre aber auch niemand...
Und nun: Das Brett! Dreht man den Gain in Rock-Gefilde klingt das schon brauchbar, aber zu Hause ist diese Gitarre im Metal. Sie beißt nicht so extrem wie aktuelle Bretter, aber ist doch recht aggressiv. Metalriffs machen Freude, pumpen kann sie richtig schön. Dabei bleibt es auch immer definiert, aber nicht so steril wie die aktiven EMG-Brüder. Besonders das ist ein Grund, warum ich diese Gitarre so sehr mag. Aber eigentlich ist das Jagdgebiet dieses Schätzchens die Lead-Line. Hier verbindet sich der nicht zu scharfe Attack mit den Eigenschaften der EMGs und lässt sie, für eine Gitarre dieser Forum, untypisch gut singen.
In diesem Bereich gefiel mir die Gitarre von Anfang an. Aber dann kam der Umbau zum Original Schaller.........
Was soll ich sagen. Sie war vorher gut. Jetzt ist sie ein Monster. Sie singt, sie johlt, Vibratos klingen in sanfte Feedbacks mit satten Obertönen über. Es ist unglaublich wie dezent und gleichzeitig entscheident der Umbau den Sound geändert hat. Hier werden natürlich viele gerne Soundsamples hören wollen, aber dem schiebe ich erstmal einen Riegel vor. Ich halte von so etwas nichts, weil man den Sound fast nie 1 : 1 rüberbringen kann, zumal ich auch kaum Equpment zum Aufnehmen habe. Wer gerne möchte kann sie aber gerne bei mir anspielen.
Fazit:
Tja, was soll ich sagen. Meine erste Gitarre werde ich nie hergeben. Das sie dazu noch gut ist, und sich zudem noch durch den Mod verbessert hat, ist in meinen Augen das Beste, was mir passieren konnte.
Leider bekommt man die EVL-Serie, heute nur noch selten. Besonders hier in Dtl. gibt es ja kaum Läden die die Corts führen. Wer eine in die Hände bekommt, soll sie ruhig mal anspielen. Wer auf Gitarren dieser Bauart steht, kann kaum etwas falsch machen.
Das sich der Umbau auf das Schaller Floyd gelohnt hat, kann sicher jeder aus dem Text erschließen. Diese knapp 250 zu investieren lohnt sich vollkommen, besonders wenn man Lead-Gitarrist ist.
PS: Wer googelt wird auch auf ein älteres Review von mir zu dieser Gitarre stoßen. Damals war sie noch mit dem Original FR bestückt, weshalb ich mich hier zu einem komplett neuen Review entschieden hab. Das kratzen des Vol-Potis was damals beschrieben wurde hat sich mittlerweile lustigerweise selbst repariert.
Bilder kommen wenn ich am WE Zeit hab.
Mfg Sadic
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