Dance-Track / Mix nach vorne bringen?

  • Ersteller kramerljak
  • Erstellt am
kramerljak
kramerljak
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.11.24
Registriert
20.11.10
Beiträge
422
Kekse
260
Ort
Lenggries
Hallo,

wie bekommt man einen Mix (Genre Dance / Elektronische Musik/Synthesizer-Sounds ....) nach "vorne"?

Bei mir ist das alles zu dünn und zu weit hinten,trotz Kompression,Chorus etc....

Wie bekommt man so Musik "fetter" und weiter nach vorne,und trotzdem den Mix noch "luftig" und breit im Panorama (Delay,Stereobasisverbreiterung u.a.werden bereits eingesetzt)?

Man kann ja nicht alles tot-komprimieren.

Bringt es was,bestimmte Spuren in Gruppen zu fassen und leicht komprimieren,dann weitere Gruppen bilden,wieder leicht komprimieren usw.,oder auch Parallelkompression?

Wenn man professionelle Produktionen anhört (elektronische),dann hört sich das komplett nah und wie direkt vorm Kopf an.Satter,voller Sound und trotzdem sehr luftig und lebendiges breites Panorama.

Klar macht das Mastering,oder die besseren Studios/Eqipment was aus,aber es gibt doch bestimmt noch Tricks,auf die ich einfach selbst nicht komme.

Wer kann mir da helfen?

Vielen Dank,

Mfg,Jak
 
Eigenschaft
 
Du machst nur mittels PC (DAW) Musik?
Welche Softsynth? Doch Hard-Synth dazu?
Wie Madonna werden Deine Tracks nat. nie klingen,
dafür haben wir "Kleinen" nicht das Wissen, die Umgebung und die Mittel.
Falls Du nur auf digitaler (PC) Ebene arbeitest, kann ich Dir nicht helfen;
ich könnte mir aber vorstellen, dass man hier schnell mal was Wichtiges
übersieht oder weglässt. Das dann mit Chorus und Kompression zu beheben
ist ziemlich falsch denke ich, da der Mix ("Audio-Rohdiamant", fertige Audio-
Grund- und Vorlage) schon "sehr gut" produziert sein sollte.
Meine ersten Tracks 1987 machte ich mit einem Ensoniq ESQ1 und einer
Roland TR-626. Diese rohen Mixe (ohne jegliche Effekte/EQ - gut ein Microverb)
klangen schon unglaublich fett und durchsetzungsfähig.
Ich besitze diese Mixe noch und brauche sie heute nur noch durch den TC Finalizer
schicken - echt druckvoll sag ich Dir.
 
ganz so hoffnungslos würde ich es nicht formulieren, aber Bastiab spricht da einen wichtigen Punkt an: die Substanz der Einzelsignale.
Die sollte natürlich vorhanden sein... bzw man sollte sich wirklich genau den Grundsound anhören und diesen einstufen. Dann ggf nachbessern.
Freie VST Synths, mit der Bezeichnung 'fett' sind mir bis auf 2 Ausnahmen nicht bekannt.
Der eine ist eine Moog Taurus Emulation, der andere macht den Ensoniq SQ-80 nach, im Grunde eine aufgepeppte Version des gerade genannten ESQ-1.
Fataler wirkt sich allerdings der Einsatz freier Reverb Plugins aus - die sind ALLE Müll. Punkt.
Die paar Euro für einen Valhalla Room oder auch Uebermod solten noch übrig sein...
(imho für den Preis unschlagbar, in einem bekannte amerikanischen Forum wurden die Valhalla plugins auf eine Ebene mit Eventide gestellt, zumindest teilweise... und das ist die Prozessorklassse, die bei Produktionen a la Madonna oft zum Einsatz kommt).
Raumeffekte haben durch ihr Arbeitsprinzip immer einen sehr starken Einfluss auf die Durchsetzungsfähigkeit des Signals... man redet nicht ohne Grund vom Weichspülerhall.
Die Anwendung von Mixbussen ist quasi Pflicht, allerdings nicht in dem genannten Sinn von mehr Lautheit.
Es geht dabei um die räumliche Gruppierung auch was die Dynamik betrifft. Dh zusammengehörige Elemente bekommen eine örtliche Positionierung UND eine gemeinsame Dynamik, die dann auf einen bestimten Punkt fokussiert ist und nicht im Panorama von A nach B pendelt.
Synths lassen sich durch vorsichtiges Beimischen einer Amp-Simulation manchmal deutlich dicker machen.
Drumsounds werden gern 'gelayert', dabei muss die Positionierung auf der Zeitachse natürlich entsprechend sauber sein.

cheers, Tom
 
Also die meisten machen nur mit der DAW elektronische Musik!

Deine Tracks haben keine Power, weil du sicherlich folgende Dinge nicht tust:

Layering von Sounds (Bassdrum, Snare usw.) und wenn ja, dann machst du keine Phasenverschiebungen bis es knallt.
Lade dir mal das hier runter:

http://www.soundradix.com/products/auto-align

Nimm eine Bassdrum als Send und der Rest der Drums als Receive. Das Teil wird die Phase und Delay zischen den Spuren ausgleichen. Die Test Version genügt zum testen.

Ich habe immer zwei Bassdrums, manchmal auch drei. Alle zusammen ergeben eine, aber ohne Korrektur verliert man viel Druck.
Deadmau5 versucht z.B. sogar oft leicht "out of phase" zu sein, um diese typische Bassdrum zu erzeugen.

Wenn es nicht drückt, dann meistens wegen Phasen Probleme.
Auch deine Bass Sounds müssen nicht alleine gut klingen , sondern zusammen mit den Drums, auch ein häufiger Fehler.


Hier ein kleiner Nachtrag, ich denke hören und sehen ist wie immer besser als nur lesen ;)

http://youtu.be/PNQEjhKd-nw
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antworten!

Ja,ich verwende nur Soft-Synths und Samples. Die Bass-Drum und auch andere Sounds werden meist gelayert,aber wie Ihr sagt ohne Phasen-Ausgleich. Gut daß ihr mich darauf hinweist!
Meist arbeite ich mit Waves-Plug-Ins (Diamond) und Cubase 6.5 und div. Soft-Synths wie Nexus2.
Die einzelnen zusammengehörigen Sounds kommen bei mir auch in Subgruppen für Dynamics usw.

Funktioniert das Plug-In Auto-Align auch vernünftig bei gelayerten Lead-Sounds oder Pad-Sounds?

Die elektronischen Sounds löschen sich teils gewaltig gegenseitig aus.Ich versuche meist schon im Vornherein,beim Layern passende Sounds zu finden,die sich gegenseitig "vertragen" bzw, funktionieren.

Besten Dank:great:

Mfg,Jak
 
Der erste Schritt zu einem durchsetzungsfähigen Mix ist für mich sinnvolles EQing der Einzelspuren. Darunter verstehe ich vorallem das Säubern der Einzelsignale - und ja auch bei Soft-Synths ist das oft (sehr) nötig.


Weiterer Tipp: Die meisten Sounds sind zugekleistert mit schrecklichen Effekten wie internem Hall, Chorus und Delay - am besten runterdrehen oder gleich ganz abschalten und später wieder, wenn möglich in besserer Qualität, sinnvoll dosiert hinzufügen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo,

danke!

EQing (Säubern,Low-Cut,Störfrequenzen schmalbandig ziehen usw...) mache ich natürlich,und die Hall und Delay etc..-Effekte der Synths werden ebenfalls ausgeschaltet.

Mfg,Jak
 
dann mach mal von einem Projekt eine Kopie in der kein einziger EQ, Schmalbandfilter etc zum Einsatz kommt.
Lass es ruhig erstmal shice klingen, aber achte auf 'impact' und Transparenz...
imho sollte sich das deutlich verbessern - ich bin da eher Anhänger der 'reinen Lehre' ;)
(was nicht drin ist, kann auch nix kaputtmachen... und EQs haben Phasenveränderungen als Arbeitsprinzip)

cheers, Tom
 
@ Telefunky:

Ich setze EQs hier auch nicht ein "weil man das so macht", sondern weil es (sehr) oft notwendig ist. Viele Sounds sind einfach nur am klingeln und schreien, sodass die beschriebene Anwendung durchaus Pegelgewinne um mehrere Dezibel bringen, von der Verbesserung zur Weiterverarbeitung mal abgesehen.
 
MAl ehrlich, auch wenn viele Producser so aufs Layern von sounds abgehen - eine gut gesampelte und sauber gemischte BD kann genauso "nach vorne" kommen wie drei übereinander. Layern ist meines erachtens größtenteils Stilfrage, ob dir nun das Low-End der einen und das High-End der anderen mehr gefällt und du sie deshalb layerst um beides zu bekommen, oder ob du eine schöne hast und dann durch klangbearbeitung (EQ) so zurechtschneidest dass sie dir gefällt ist einerlei...

Damit in nem Dance-Track was "knallt" sind meiner meinung nach zwei sachen wichtig. Erstens (wie Signalschwarz sagt) sauberes EQing. Nicht zu viele Elemente auf einmal, dafür jedem Element genug Raum um seinen eigenen Frequenzberreich zu füllen. Zweites Kompression. Und dabei meine ich nicht kompression der einzelnen Spuren sondern das zusammenspiel. Sprich: Viel Sidechain kompression, denn dadurch kannst du Elementen zusätzlich Platz im Mix einräumen und trotz spuren mit tiefenanteilen die Drum-Sektion hervorheben. Ebenso wie die Aufteilung in Gruppen und Dynamik bearbeitung dort. z.B. Parrallelkompression bestimmte dinge dicker werden zu lassen.

Effekte wie Delays, Hall etc würd ich eher sparsam einsetzen bzw. darauf achten, nur wenige (am besten eins) von jeder sorte zu benutzen.

MfG Tonio
 
Uih...also wenn Sidechain Pflicht ist, dann weiß ich warum heute alles so gleich und schlecht anhört :igitt:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Uih...also wenn Sidechain Pflicht ist, dann weiß ich warum heute alles so gleich und schlecht anhört :igitt:

erstmal ist "schlecht" sicher subjektiv und kann so pauschal nicht in den raum geworfen werden. und zweitens liegt es immer in den händen des benutzers wie etwas klingt. natürlich kann man die treshold tief und die ratio gen unendlich drehen und hört sich damit nach pumpigem house wie 90% der chart-produktionen an, aber wenn man es als mittel für guten Mix einsetzt und nicht als stilmittel, so wie das woran du gerade denkst, ist da sicherlich mehr raus zu holen ;)
 
1. Fokus - nicht alles Sounds groß machen wollen.
2. Arrangement - aufräumen, alle überflüssigen Sounds raus, also alle Sounds die keine "Funktion" haben
3. Panorama (Breite) - den Platz nutzen
4. Frequenzen aufteilen (Höhen)
5. Tiefenstaffelung (Tiefe)


Ich hoffe das hilft.

Cheers,
Stan
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Mixerman,

deine 5 Punkte sind mir bekannt und werden von mir auch beachtet,danke!

Ich habe jetzt auch bereits ein "fettes" Arrangement,das drückt und auch schön "vorne" ist.
Ich bekomme nur den Lead-Sound nicht passend hin.
Dieser passt nicht so recht in die Mix-Umgebung.
Ich bekomme den Sound nicht nach vorne (trotz EQing,Kompression,Sättigung und anderer Effekte).

Das wichtigste glaube ist schon fast den richtigen passenden Sound zu finden,der schon roh funktioniert.
Bei "falschen" Sounds hilft auch kein stundenlanges herumschrauben.

Auch wenn er noch so "geil" ist.

Danke,

Mfg,Jak
 
...Ich bekomme den Sound nicht nach vorne (trotz EQing,Kompression,Sättigung und anderer Effekte)
du hast es ja schon selbst erkannnt: genau wegen der vielen Bearbeitungen funktioniert das nicht
jede schleift das Signal auch ab (als Nebeneffekt), besser gleich 'richtige' Sounds nehmen

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die "richtige" Soundauswahl ist natürlich schon die halbe Miete. :great:

Verwendest du auch Automation?
In dem Moment in dem du ein bestimmtes Instrument "highlighten" möchtest, kannst du andere Instrumente zurücknehmen (Volume) oder EQ (Frequenz).
Was meist funktioniert ist das neue Instrument kurz "vorstellen", so dass es besser wahrgenommen wird und dann wieder zurückfahren.

PS: würde deinen Mix gerne mal hören - schicke mir doch mal einen Dropbox Link.
 
Hallo,

ja,klar verwende ich Automationen (Pegel,Filterfahrten,PAN etc..).

Ich habe mein altes Project gerade auf Sand gesetzt,und arbeite an was neuem.
Wenn man tagelang passende Sounds sucht ,keinen findet,und in die falsche Richtung "mischt" macht es irgendwann keinen Spaß mehr.Meist wird es dann auch nichts gescheites.
Von Dropbox habe ich leider keine Ahnung.Wahrscheinlich so ein Server-Upload?

Danke für deine Antwort:great:

Mfg,Jak
 
>> Meist wird es dann auch nichts gescheites.
Entweder Fader auf Null ziehen und nochmal von vorne oder einfach was anderes machen und das Projekt
in ein paar Monaten wieder öffnen...und vielleicht passiert was magisches. ;)

>> Wahrscheinlich so ein Server-Upload?

Ja, aber einer mit guten Features und Rechtevergabe etc.
www.dropbox.com
 
Hallo,

dank Dir!

Ja,oft bringt das sehr viel,ein paar Monate Abstand zu haben.Man sieht/hört es dann wiedermit anderen Augen/Ohren.

Werd mir dropbox mal ansehen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben