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Gilmour Black Strat PUs versus Squier Classic Vibe '50s Stock PUs im direkten Soundvergleich
«Vorbemerkung The White Strat Project»
Ich habe meine Squier Classic Vibe '50s (CV50) Stratocaster testhalber mit neuen PUs bestückt, die weitestgehend der Fender Gilmour Signature Black Strat PU-Kombination entsprechen. Weitere Modifikationen hab ich an der CV 50 nicht vorgenommen, andere Features der Gilmour Signature sind bei meiner Modifikation nicht berücksichtigt. Auch weicht meine persönliche Farbwahl von der Black Strat ab. (Ich erwähne das hier, um später bei Rückfragen darauf verweisen zu können, dass ich das erwähnt habe.) Aus diesen Gründen erscheint es mir übertrieben, meine Modifikationen als Black Strat Projekt zu bezeichnen. Vielmehr will ich meinem Projekt mit der Bezeichnung «The White Strat Project» eine eigenständige Identität geben und für Pink Floyd Hardliner klar erkennbar von einem klassischen Black Strat Projekt abgrenzen. Real Black Strat Project Fetischisten finden alles Wissenswerte für ihr persönliches Black Strat Projekt bei Stratcat unter Black_Strat_Project. Für Fans der Gilmour Red Strat Ära wäre wohl ein Red Strat Project interessanter, und die EMG DG-20 David Gilmour Kombi möglicherweise die bessere Alternative. Aber egal ob das Herz nun für schwarz oder rot schlägt, «The White Strat Project» bedeutet: erwartet keinen authentischen Gilmour, den der ist einzigartig.
The White Strat Project: Fünf Soundbeispiele vor und nach dem Umbau mit den fünf möglichen PU-Einstellungen der Strat sollen helfen, jedem der sich für die Auswirkungen der Black-Strat-PUs auf die CV50 interessiert, ein eigenes, differenziertes Bild zu verschaffen.
«Background»
Grundsätzlich möchte ich meine CV50 so modifizieren, dass sie transparenter und glockiger als meine CP60 (Fender Classic Player 60) klingt, mit der ich sehr zufrieden bin. Die CV50 soll also nicht die CP60 verbessern sondern sie soll ähnlich, aber um Nuancen anders klingen und die CP60 ergänzen. Nachdem mir die Fender Standards zu modern klingen, habe ich mit der Squier CV 50s eine günstige Strat gefunden, die meiner Vorstellung schon sehr nahe kommt und die über den von mir gewünschten Grundcharakter an Sound, Look and Feel verfügt. Jedoch fehlt der CV50 für meinen Geschmack etwas, das ich nun hoffe, über andere PUs zu finden. Gleichzeitig interessiert mich, wie die Gilmour Signature PU Kombi klingt, insbesondere an der Bridge.
Es stimmt also, dass ich eine Strat möchte, die im weitläufigen Sinne «heller» klingen soll. Einige von Euch verfolgen vielleicht interessiert oder amüsiert die Diskussionen über die Auswirkungen des Lacks auf die Soundeigenschaften mit. Die Entscheidung für eine CV50 fiel zwar aufgrund der klanglichen Eigenschaften, die Entscheidung für den weißen Body jedoch aus optischen Gründen. Eine differenzierte Sichtweise hilft hier um nicht dem Missverständnis zu erliegen, eine weiße Strat macht die Black Strat heller.
Um den gefühlten Unterschied vor und nach dem PU-Austausch auf einem objektiven Niveau bewerten zu können, habe ich die Vergleichsaufnahmen aus meinem Strat Sound Review: Fender Classic Player '60/Squier Classic Vibe '60 u '50 re-used. Ich bitte um Verständnis, dass ich den Aufwand gering halten möchte und hoffe, es wird deswegen nicht langweilig. Ich habe zumindest die vier Aufnahmen der unterschiedlichen PU-Positionen um einen neuen Song zur Aufnahme der Bridge erweitert und somit fünf Aufnahmen vor und nach dem Umbau. Dazu habe ich die CV50 nach dem PU-Wechsel komplett gleich eingespielt wie schon vor dem Umbau, bei völlig identem Setup, um wirklich 1:1 vergleichen zu können. Bei der Songauswahl habe ich Anlehnungen an bekannte Songs gewählt, damit auch hier ein Vergleich mit einer bekannten Vorlage möglich ist. Wobei ich die Originalsounds wiederum als Inspiration und Denkrichtung empfinde und nie als etwas, das ich 1:1 nachmachen möchte.
«PU-Soundunterschiede im direkten Vergleich»
Ich habe in der Abfolge der Soundfiles konsequent diese Reihenfolge gewählt:
- Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Original-PUs (CV50)
- Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Black-Strat-PUs (CV50)
- Fender Classic Player '60s Stratocaster mit Original-PUs (CP60)
Der Grund für diese Reihenfolge ist, dass man zuerst die CV50 mit ihren originalen PUs hört und sich somit in ihrem Originalzustand auf den Song einstimmt und einhört. Im Anschluss hört man die CV50 mit den modifizierten Black Strat PUs und kann somit sehr gut direkt den Unterschied zu den Original-PUs vergleichen. Da ich den neuen Sound der CV50 ergänzend zu meiner CP60 sehe, habe ich die Soundfiles der CP60 sozusagen als meine persönliche Referenz und Messlatte als dritte Aufnahme ergänzt. Wer an diesem Vergleich kein Interesse hat, kann nach der zweiten Runde aussteigen (bevor ihm von den ewigen Wiederholungen ganz schwindelig und übel wird) und hat keinerlei Konsequenzen zu erwarten. Lediglich mit der Nebenwirkung, den Unterschied nicht beurteilen zu können, ist zu rechnen.
Squier Classic Vibe '50s mit Original-PUs
- Neck PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Hals-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Middle PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Mittel-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Bridge PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Steg-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
Squier Classic Vibe '50s mit Black-Strat PUs
- Neck PU: Fender Custom Shop Fat '50s
- Middle PU: Fender Custom Shop '69
- Bridge PU: Seymour Duncan SSL-5
Fender Classic Player '60s mit Original-PUs
- Neck PU: Fender Custom Shop '69
- Middle PU: Fender Custom Shop '69
- Bridge PU: Fender Custom Shop '69
«Soundreview»
«Soundsample Neck-PU, More Minor Blues»
More-Minor-Blues ist eine Lesson aus dem Blues-Lehrbuch «Blues You Can Use» von John Ganapes. Gewählt habe ich diesen Blues, weil er den Strat-Tone sowohl beim Single-Note-Picking als auch beim Akkordspiel hörbar macht. Das Backing ist von John Ganapes. Verwendet habe ich eine 1968 Marshall Plexi (basiert auf einem Marshall Super Lead) Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Einiges an Drive, die Strats jeweils mit Neck-PU.
«Hals Pickups»
- CV50 Stock Neck PU: AlNiCo 3 (0.00 - 0.50)
- CV50 Modified Neck PU: Fender Custom Shop Fat '50s (0.51 - 1.38)
- CP60 Stock Neck PU: Fender Custom Shop '69 (1.39 - 3.24)
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop Fat '50s am Neck»
Der Fender Custom Shop Fat '50s ist genau der PU, den ich gesucht habe! Mit dem CS Fat 50 bin ich am Ziel meiner Soundvorstellung angekommen! Er ist wunderbar transparent, sehr glockig und klingt für meine Ohren sehr weich. Er harmoniert perfekt mit der CV50 und ist für mich der PU schlechthin für einen Ahorn Hals. Mit dem CS Fat 50 ist die CV50 die perfekte Ergänzung zu meiner CP60.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-more-minor-blues
«Soundsample Middle-PU, Never Let Go»
Never Let Go ist eine frühe 70er Progressiv-Rock-Nummer von Camel. Verwendet habe ich eine 1967 Class A30 Top Boost (basiert auf einem Vox AC30) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Die Strats sind beim Finger-Picking mit dem Middle-PU, bei den dezenten Akkorden gegen Ende des jeweiligen Takes mit Neck/Middle-PU-Kombination gespielt. Der Backingtrack ist von mir.
«Mittel Pickups»
- CV50 Stock Middle PU: AlNiCo 3 (0.00 - 1.18)
- CV50 Modified Middle PU: Fender Custom Shop '69 (1.20 - 2.34)
- CP60 Stock Middle PU: Fender Custom Shop '69 (2.36 - 4.01)
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte»
Der Fender Custom Shop '69 begeistert mich an der Classic Player 60, die ein Palisander Griffbrett hat. An der CV50 mit dem Ahorn Hals gefällt er mir deutlich weniger. Für meinen Geschmack harmoniert der Fender Custom Shop '69 perfekt mit Palisander, der Fender Custom Shop Fat '50s perfekt mit Ahorn am Fretboard. Mit dieser Erkenntnis habe ich natürlich viel fokussierter das Web umgraben können und die Fern-Erfahrung gemacht, dass der CS Fat 50 speziell in der Mitte sehr überzeugend ist.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-never-let-go
«Soundsample Bridge-PUs, Comfortably Numb»
Comfortably Numb ist eines meiner Longtime-Lieblings- Soli von David Gilmour, der lt. eigenen Angaben einige Improvisationen eingespielt hat und aus den besten Einfällen dieses legendäre Solo konzipiert hat ja richtig: ein Solo mit Konzept. Besonders gefällt mir der dramaturgische Aufbau, die interessante Rhythmik, der melodiöse Charakter und der brachiale Rock-Sound der Strat-Bridge. Der Backingtrack stammt von gilmourish. Verwendet habe ich eine 1973 Hiwatt 100 Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1978 Celestion Greenback Speaker 75w Simulation. Auch die Effektgebung ist Gilmourlike mit Distortion, Kompressor, Equalizer, Rotary Drum, Delay und Hall.
«Steg Pickups»
- CV50 Stock Bridge PU: AlNiCo 3
- CV50 Modified Bridge PU: Seymour Duncan SSL-5
- CP60 Stock Bridge PU: Fender Custom Shop '69
«Mein persönliches Fazit zum Seymour Duncan SSL-5 am Steg»
Der Seymour Duncan SSL-5 klingt sehr prägnant, was vor allem in den tieferen schnelleren Spielpassagen sehr gut klingt. Auch speziell die Pinch Harmonics kommen unglaublich gut. Allerdings komprimiert er sehr stark, was mir überhaupt nicht gefällt. Für mein Ohr geht Kompression auf Kosten der Höhen und dieses Gefühl nach oben hin frei fehlt mir völlig.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-comfortably-numb
«Soundsample Neck/Middle-PUs, Hello»
Hello ist eine Klaviernummer von Lionel Richie. Gewählt habe ich diesen Song, da er schöne, soulige Vierklänge enthält und sich eine Akkord-Zerlegung im Backing mit einem cleanen Leadsound kombinieren lässt. Verwendet habe ich eine 1958 Tweed B-Man (basiert auf einem Fender Tweed Bassman) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Die Strats sind sowohl für die Akkord-Zerlegung als auch für den Lead-Sound mit Neck/Middle-PU-Kombination gespielt. Der Backingtrack ist von mir.
«Hals/Mittel Pickups»
- CV50 Stock PUs: AlNiCo 3 für Neck + Middle
- CV50 Modified PUs: Fender Custom Shop Fat '50s Neck + Fender Custom Shop '69 Middle
- CP60 Stock PUs: Fender Custom Shop '69 für Neck + Middle
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop Fat '50s am Neck in Kombination zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte»
Der Fender Custom Shop Fat '50s in Kombination mit dem Fender Custom Shop '69 ist sensationell. Die Kombination geht mir total unter die Haut. CS Fat 50 Glocken verheiratet mit CS 69 Perlen. Herz was willst Du mehr?
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-hello
«Soundsample Middle/Bridge-PUs, Another Brick of Pink Floyd Part I»
Another Brick of Pink Floyd ist eine Anlehnung an Another Brick In The Wall Part I. Gewählt habe ich die Interpretation des Part 1, da er für meinen Geschmack prädestiniert für eine Bridge/Middle-PU-Kombination ist. Das Backing ist wiederum von mir. Für das Flatpicking habe ich eine 1968 Marshall Plexi (basiert auf einem Marshall Super Lead) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation verwendet. Die Strats sind beim Flatpicking einheitlich mit der Bridge/Middle-PU-Kombination gespielt. Auch der Rhythmuspart ist mit der Bridge/Middle-PU-Kombination gespielt, mit Ausnahme der CV50 Modified PU Kombination, die ich mit Neck/Middle gespielt habe. Warum, das erkläre ich im Fazit.
«Mittel/Steg Pickups»
- CV50 Stock PUs: AlNiCo 3 für Middle + Bridge
- CV50 Modified PUs: Fender Custom Shop '69 Middle + Seymour Duncan SSL-5
- CP60 Stock PUs: Fender Custom Shop '69 für Middle + Bridge
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte in Kombination zum Seymour Duncan SSL-5 am Steg»
Diese Kombination verdient für meinen Geschmack nur eine Beschreibung: Shice! An dieser Einstellung fällt mir extrem auf, dass der Seymour Duncan SSL-5 eine völlig andere Soundcharakteristik hat und die Strat dadurch keine klangliche Einheit mehr bildet, die sich über alle fünf PUs erstreckt. Man könnte dies positiv formuliert auch so sehen: die mit dem Seymour Duncan SSL-5 gespielten Einstellungen erhöhen die Vielfältigkeit der Strat und die Soundvielfalt . Aber in meinen Ohren klingt diese PU-Kombination ohne schwere Effekt-Artillerie nicht mehr brauchbar. Im Soundfile ist der 1. Turnaround mit den identen Settings gespielt, wie die CV50 mit Original-PUs und die CP60. Mir drehen sich da die Zehennägel nach oben. Im 2. Turnaround habe ich die Höhen von 10 auf 4 geregelt, weil ich den Sound als extrem unangenehm kreischend empfinde. Gleichzeitig fehlen die Bässe. Willkommen im Sägewerk. Im 3. und 4. Turnaround kommt ein EQ dazu und im 5. und 6. ein Facial Fuzz, dann geht der Toneregler auch wieder mit 10. Damit ist der ursprüngliche Soundcharakter zwar völlig verloren gegangen, aber so gefällt mir die Kombi deutlich besser und brauchbar. Den Rhythmuspart habe ich dann mit Neck/Middle gespielt, weil er mit Middle/Bridge (die Einstellung der anderen beiden Soundfiles) katastrophal geklungen hätte.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-another-brick
So long, Fans der Strat! Ich hoffe, ich konnte auch diesmal wieder einen hilfreichen, interessanten und differenzierten Eindruck vermitteln!
Keep on Rockin!
relact
«Vorbemerkung The White Strat Project»
Ich habe meine Squier Classic Vibe '50s (CV50) Stratocaster testhalber mit neuen PUs bestückt, die weitestgehend der Fender Gilmour Signature Black Strat PU-Kombination entsprechen. Weitere Modifikationen hab ich an der CV 50 nicht vorgenommen, andere Features der Gilmour Signature sind bei meiner Modifikation nicht berücksichtigt. Auch weicht meine persönliche Farbwahl von der Black Strat ab. (Ich erwähne das hier, um später bei Rückfragen darauf verweisen zu können, dass ich das erwähnt habe.) Aus diesen Gründen erscheint es mir übertrieben, meine Modifikationen als Black Strat Projekt zu bezeichnen. Vielmehr will ich meinem Projekt mit der Bezeichnung «The White Strat Project» eine eigenständige Identität geben und für Pink Floyd Hardliner klar erkennbar von einem klassischen Black Strat Projekt abgrenzen. Real Black Strat Project Fetischisten finden alles Wissenswerte für ihr persönliches Black Strat Projekt bei Stratcat unter Black_Strat_Project. Für Fans der Gilmour Red Strat Ära wäre wohl ein Red Strat Project interessanter, und die EMG DG-20 David Gilmour Kombi möglicherweise die bessere Alternative. Aber egal ob das Herz nun für schwarz oder rot schlägt, «The White Strat Project» bedeutet: erwartet keinen authentischen Gilmour, den der ist einzigartig.
The White Strat Project: Fünf Soundbeispiele vor und nach dem Umbau mit den fünf möglichen PU-Einstellungen der Strat sollen helfen, jedem der sich für die Auswirkungen der Black-Strat-PUs auf die CV50 interessiert, ein eigenes, differenziertes Bild zu verschaffen.
«Background»
Grundsätzlich möchte ich meine CV50 so modifizieren, dass sie transparenter und glockiger als meine CP60 (Fender Classic Player 60) klingt, mit der ich sehr zufrieden bin. Die CV50 soll also nicht die CP60 verbessern sondern sie soll ähnlich, aber um Nuancen anders klingen und die CP60 ergänzen. Nachdem mir die Fender Standards zu modern klingen, habe ich mit der Squier CV 50s eine günstige Strat gefunden, die meiner Vorstellung schon sehr nahe kommt und die über den von mir gewünschten Grundcharakter an Sound, Look and Feel verfügt. Jedoch fehlt der CV50 für meinen Geschmack etwas, das ich nun hoffe, über andere PUs zu finden. Gleichzeitig interessiert mich, wie die Gilmour Signature PU Kombi klingt, insbesondere an der Bridge.
Es stimmt also, dass ich eine Strat möchte, die im weitläufigen Sinne «heller» klingen soll. Einige von Euch verfolgen vielleicht interessiert oder amüsiert die Diskussionen über die Auswirkungen des Lacks auf die Soundeigenschaften mit. Die Entscheidung für eine CV50 fiel zwar aufgrund der klanglichen Eigenschaften, die Entscheidung für den weißen Body jedoch aus optischen Gründen. Eine differenzierte Sichtweise hilft hier um nicht dem Missverständnis zu erliegen, eine weiße Strat macht die Black Strat heller.
Um den gefühlten Unterschied vor und nach dem PU-Austausch auf einem objektiven Niveau bewerten zu können, habe ich die Vergleichsaufnahmen aus meinem Strat Sound Review: Fender Classic Player '60/Squier Classic Vibe '60 u '50 re-used. Ich bitte um Verständnis, dass ich den Aufwand gering halten möchte und hoffe, es wird deswegen nicht langweilig. Ich habe zumindest die vier Aufnahmen der unterschiedlichen PU-Positionen um einen neuen Song zur Aufnahme der Bridge erweitert und somit fünf Aufnahmen vor und nach dem Umbau. Dazu habe ich die CV50 nach dem PU-Wechsel komplett gleich eingespielt wie schon vor dem Umbau, bei völlig identem Setup, um wirklich 1:1 vergleichen zu können. Bei der Songauswahl habe ich Anlehnungen an bekannte Songs gewählt, damit auch hier ein Vergleich mit einer bekannten Vorlage möglich ist. Wobei ich die Originalsounds wiederum als Inspiration und Denkrichtung empfinde und nie als etwas, das ich 1:1 nachmachen möchte.
«PU-Soundunterschiede im direkten Vergleich»
Ich habe in der Abfolge der Soundfiles konsequent diese Reihenfolge gewählt:
- Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Original-PUs (CV50)
- Squier Classic Vibe '50s Stratocaster mit Black-Strat-PUs (CV50)
- Fender Classic Player '60s Stratocaster mit Original-PUs (CP60)
Der Grund für diese Reihenfolge ist, dass man zuerst die CV50 mit ihren originalen PUs hört und sich somit in ihrem Originalzustand auf den Song einstimmt und einhört. Im Anschluss hört man die CV50 mit den modifizierten Black Strat PUs und kann somit sehr gut direkt den Unterschied zu den Original-PUs vergleichen. Da ich den neuen Sound der CV50 ergänzend zu meiner CP60 sehe, habe ich die Soundfiles der CP60 sozusagen als meine persönliche Referenz und Messlatte als dritte Aufnahme ergänzt. Wer an diesem Vergleich kein Interesse hat, kann nach der zweiten Runde aussteigen (bevor ihm von den ewigen Wiederholungen ganz schwindelig und übel wird) und hat keinerlei Konsequenzen zu erwarten. Lediglich mit der Nebenwirkung, den Unterschied nicht beurteilen zu können, ist zu rechnen.
Squier Classic Vibe '50s mit Original-PUs
- Neck PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Hals-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Middle PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Mittel-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
- Bridge PU: spezieller Vintage Style Single-Coil Strat® Steg-Pickup mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces
Squier Classic Vibe '50s mit Black-Strat PUs
- Neck PU: Fender Custom Shop Fat '50s
- Middle PU: Fender Custom Shop '69
- Bridge PU: Seymour Duncan SSL-5
Fender Classic Player '60s mit Original-PUs
- Neck PU: Fender Custom Shop '69
- Middle PU: Fender Custom Shop '69
- Bridge PU: Fender Custom Shop '69
«Soundreview»
«Soundsample Neck-PU, More Minor Blues»
More-Minor-Blues ist eine Lesson aus dem Blues-Lehrbuch «Blues You Can Use» von John Ganapes. Gewählt habe ich diesen Blues, weil er den Strat-Tone sowohl beim Single-Note-Picking als auch beim Akkordspiel hörbar macht. Das Backing ist von John Ganapes. Verwendet habe ich eine 1968 Marshall Plexi (basiert auf einem Marshall Super Lead) Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Einiges an Drive, die Strats jeweils mit Neck-PU.
«Hals Pickups»
- CV50 Stock Neck PU: AlNiCo 3 (0.00 - 0.50)
- CV50 Modified Neck PU: Fender Custom Shop Fat '50s (0.51 - 1.38)
- CP60 Stock Neck PU: Fender Custom Shop '69 (1.39 - 3.24)
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop Fat '50s am Neck»
Der Fender Custom Shop Fat '50s ist genau der PU, den ich gesucht habe! Mit dem CS Fat 50 bin ich am Ziel meiner Soundvorstellung angekommen! Er ist wunderbar transparent, sehr glockig und klingt für meine Ohren sehr weich. Er harmoniert perfekt mit der CV50 und ist für mich der PU schlechthin für einen Ahorn Hals. Mit dem CS Fat 50 ist die CV50 die perfekte Ergänzung zu meiner CP60.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-more-minor-blues
«Soundsample Middle-PU, Never Let Go»
Never Let Go ist eine frühe 70er Progressiv-Rock-Nummer von Camel. Verwendet habe ich eine 1967 Class A30 Top Boost (basiert auf einem Vox AC30) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Die Strats sind beim Finger-Picking mit dem Middle-PU, bei den dezenten Akkorden gegen Ende des jeweiligen Takes mit Neck/Middle-PU-Kombination gespielt. Der Backingtrack ist von mir.
«Mittel Pickups»
- CV50 Stock Middle PU: AlNiCo 3 (0.00 - 1.18)
- CV50 Modified Middle PU: Fender Custom Shop '69 (1.20 - 2.34)
- CP60 Stock Middle PU: Fender Custom Shop '69 (2.36 - 4.01)
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte»
Der Fender Custom Shop '69 begeistert mich an der Classic Player 60, die ein Palisander Griffbrett hat. An der CV50 mit dem Ahorn Hals gefällt er mir deutlich weniger. Für meinen Geschmack harmoniert der Fender Custom Shop '69 perfekt mit Palisander, der Fender Custom Shop Fat '50s perfekt mit Ahorn am Fretboard. Mit dieser Erkenntnis habe ich natürlich viel fokussierter das Web umgraben können und die Fern-Erfahrung gemacht, dass der CS Fat 50 speziell in der Mitte sehr überzeugend ist.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-never-let-go
«Soundsample Bridge-PUs, Comfortably Numb»
Comfortably Numb ist eines meiner Longtime-Lieblings- Soli von David Gilmour, der lt. eigenen Angaben einige Improvisationen eingespielt hat und aus den besten Einfällen dieses legendäre Solo konzipiert hat ja richtig: ein Solo mit Konzept. Besonders gefällt mir der dramaturgische Aufbau, die interessante Rhythmik, der melodiöse Charakter und der brachiale Rock-Sound der Strat-Bridge. Der Backingtrack stammt von gilmourish. Verwendet habe ich eine 1973 Hiwatt 100 Amp Simulation in Kombination mit einer 4x12 1978 Celestion Greenback Speaker 75w Simulation. Auch die Effektgebung ist Gilmourlike mit Distortion, Kompressor, Equalizer, Rotary Drum, Delay und Hall.
«Steg Pickups»
- CV50 Stock Bridge PU: AlNiCo 3
- CV50 Modified Bridge PU: Seymour Duncan SSL-5
- CP60 Stock Bridge PU: Fender Custom Shop '69
«Mein persönliches Fazit zum Seymour Duncan SSL-5 am Steg»
Der Seymour Duncan SSL-5 klingt sehr prägnant, was vor allem in den tieferen schnelleren Spielpassagen sehr gut klingt. Auch speziell die Pinch Harmonics kommen unglaublich gut. Allerdings komprimiert er sehr stark, was mir überhaupt nicht gefällt. Für mein Ohr geht Kompression auf Kosten der Höhen und dieses Gefühl nach oben hin frei fehlt mir völlig.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-comfortably-numb
«Soundsample Neck/Middle-PUs, Hello»
Hello ist eine Klaviernummer von Lionel Richie. Gewählt habe ich diesen Song, da er schöne, soulige Vierklänge enthält und sich eine Akkord-Zerlegung im Backing mit einem cleanen Leadsound kombinieren lässt. Verwendet habe ich eine 1958 Tweed B-Man (basiert auf einem Fender Tweed Bassman) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation. Die Strats sind sowohl für die Akkord-Zerlegung als auch für den Lead-Sound mit Neck/Middle-PU-Kombination gespielt. Der Backingtrack ist von mir.
«Hals/Mittel Pickups»
- CV50 Stock PUs: AlNiCo 3 für Neck + Middle
- CV50 Modified PUs: Fender Custom Shop Fat '50s Neck + Fender Custom Shop '69 Middle
- CP60 Stock PUs: Fender Custom Shop '69 für Neck + Middle
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop Fat '50s am Neck in Kombination zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte»
Der Fender Custom Shop Fat '50s in Kombination mit dem Fender Custom Shop '69 ist sensationell. Die Kombination geht mir total unter die Haut. CS Fat 50 Glocken verheiratet mit CS 69 Perlen. Herz was willst Du mehr?
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-hello
«Soundsample Middle/Bridge-PUs, Another Brick of Pink Floyd Part I»
Another Brick of Pink Floyd ist eine Anlehnung an Another Brick In The Wall Part I. Gewählt habe ich die Interpretation des Part 1, da er für meinen Geschmack prädestiniert für eine Bridge/Middle-PU-Kombination ist. Das Backing ist wiederum von mir. Für das Flatpicking habe ich eine 1968 Marshall Plexi (basiert auf einem Marshall Super Lead) Amp Simulation wiederum in Kombination mit einer 4x12 1968 Celestion Greenback Speaker 25w Simulation verwendet. Die Strats sind beim Flatpicking einheitlich mit der Bridge/Middle-PU-Kombination gespielt. Auch der Rhythmuspart ist mit der Bridge/Middle-PU-Kombination gespielt, mit Ausnahme der CV50 Modified PU Kombination, die ich mit Neck/Middle gespielt habe. Warum, das erkläre ich im Fazit.
«Mittel/Steg Pickups»
- CV50 Stock PUs: AlNiCo 3 für Middle + Bridge
- CV50 Modified PUs: Fender Custom Shop '69 Middle + Seymour Duncan SSL-5
- CP60 Stock PUs: Fender Custom Shop '69 für Middle + Bridge
«Mein persönliches Fazit zum Fender Custom Shop '69 in der Mitte in Kombination zum Seymour Duncan SSL-5 am Steg»
Diese Kombination verdient für meinen Geschmack nur eine Beschreibung: Shice! An dieser Einstellung fällt mir extrem auf, dass der Seymour Duncan SSL-5 eine völlig andere Soundcharakteristik hat und die Strat dadurch keine klangliche Einheit mehr bildet, die sich über alle fünf PUs erstreckt. Man könnte dies positiv formuliert auch so sehen: die mit dem Seymour Duncan SSL-5 gespielten Einstellungen erhöhen die Vielfältigkeit der Strat und die Soundvielfalt . Aber in meinen Ohren klingt diese PU-Kombination ohne schwere Effekt-Artillerie nicht mehr brauchbar. Im Soundfile ist der 1. Turnaround mit den identen Settings gespielt, wie die CV50 mit Original-PUs und die CP60. Mir drehen sich da die Zehennägel nach oben. Im 2. Turnaround habe ich die Höhen von 10 auf 4 geregelt, weil ich den Sound als extrem unangenehm kreischend empfinde. Gleichzeitig fehlen die Bässe. Willkommen im Sägewerk. Im 3. und 4. Turnaround kommt ein EQ dazu und im 5. und 6. ein Facial Fuzz, dann geht der Toneregler auch wieder mit 10. Damit ist der ursprüngliche Soundcharakter zwar völlig verloren gegangen, aber so gefällt mir die Kombi deutlich besser und brauchbar. Den Rhythmuspart habe ich dann mit Neck/Middle gespielt, weil er mit Middle/Bridge (die Einstellung der anderen beiden Soundfiles) katastrophal geklungen hätte.
http://soundcloud.com/relact/pu-soundreview-another-brick
So long, Fans der Strat! Ich hoffe, ich konnte auch diesmal wieder einen hilfreichen, interessanten und differenzierten Eindruck vermitteln!
Keep on Rockin!
relact
- Eigenschaft