oder ich habs scheisse formuliert..
Das gilt vor Allem für Deinen zweiten Post!
Mein Hauptziel ist eine interessante Beschäftigung im Sektor Studio/Medien.
Dann musst Du das mit dem "Recording-Sachen kaufen" auch hinten an stellen.
Ich weiss nicht, wie es in der Medienbranche aussieht - Grafik/Web/Video - aber in der Musikbranche existieren da Strukturen, die viel Geduld brauchen.
fiktives Beispiel 1:
Die Stadt XY jährlich ein Stadtfest mit mehreren Bühnen. Der große
PA-Verleiher vor Ort stattet alle Bühnen mit der Technik aus und besetzt die Mixerplätze. Da er so viele Leute nicht angestellt hat, muss er Freischaffende dazu beauftragen.
Das sind Leute, die inzwischen seit mehreren Jahren bekannt und bewährt sind.
Wieso sollte er auf die verzichten, und Dich dafür anstellen? Da müsstest Du ihm vorher beweisen, dass Du besser bist - aber nicht nur im Reglerschieben, sondern vor allem im "Ernstfall" - also im Bewältigen von Problemen. Das aber geht nur mit Erfahrung.
fiktives Beispiel 2:
Du findest ein
Tonstudio bei Dir in der Umgebung. Der Betreiber erkennt, dass Du gute Fähigkeiten in der Bedienung der verwendeten Software hast, findet Dich nett und Ihr wollt zusammenarbeiten.
Trotzdem wird er Dich NIE einen Mix machen lassen. Er hat eine eigene Mix-Struktur und -Systematik entwickelt (schau Dir als Beispiele dafür mal die Videos von Preci55ion im Workshopbereich an) nach der er vorgeht. Diese Systematik kennst Du (natürlich) nicht - Du würdest also alles "durcheinanderbringen" (ist ein EQ auf dem Bus oder auf der Spur? - usw.) und wenn er dann das Ergebnis anpassen wollte, hätte er mehr Aufwand, rauszufinden was Du genau gemacht hast, als wenn er es von vorneherein selbst gemacht hätte.
Also - welche Aufgaben bleiben in einem Studio?
1.Aufnahmeleitung. Vermutlich wird er die Mikrofonierung vorbereiten, die Band (oder Musiker) begrüßen, Dich vorstellen und dann darfst Du den Recordbutton drücken.
Aber auch der Studiobetreiber hat sich natürlich längst Leute gesucht, die diese Aufgaben übernehmen, wenn er mal nicht da ist. Also stehst Du schätzungsweise im 3. oder 4. Glied - es müssen erstmal 2-3 Leute ausfallen, bevor Du drankommst. Das aber auch nur, wenn du ihm beweisen kannst, dass Du Notfälle managen kannst (Gitarrenamp einstellen, Mikrofonierung, Drummikrofone positionieren etc.) und dass Du musikalisches Gehör hast, um die Qualität einer Aufnahme (alle Töne/Akkorde richtig gespielt, Rhythmus präzise etc.) zu beurteilen.
2. Interessant für einen Studiobetreiber könnte (wenn er gut ausgelastet ist) es sein, Dich als Audiofile-Editor anzustellen. (Stille aus Vocals schneiden, Drumschläge einzeln schneiden, Fades setzen etc.) Das kommt aber auf dem Level einer Demo-CD selten in Frage (wäre zu teuer) und bei größeren Produktionen (die sind sehr selten) wird er das vermutlich auch wieder selbst machen, wenn er Zeit hat.
Für beide fiktive Beispiele gilt also - mache Dich bekannt - zeige (erstmal kostenlos für den potentiellen Arbeitgeber) Deine Qualitäten und habe Geduld. Also musst Du erstmal rausfinden, wer als Arbeitgeber für Dich in Frage käme - je mehr das sind, desto mehr Leuten musst Du erstmal kostenlos Dein Können zeigen.
Das alles klingt nicht sooo nach dem schnellen Geld nebenher - aber das willst Du ja auch nicht.
Ich persönlich würde mir da sehr wohl überlegen, ob ich nicht lieber im Edeka Klopapier einsortiere und mich dafür am Ende eines Monats mit einem coolen Tool belohnen kann.
Was übrigens noch für beide Fälle gilt:
Potentielle Arbeitgeber haben IMMER RECHT! Ein Musiker kann nichts weniger leiden, als besserwisserische Diskussionen über seine Arbeit. Vor allem, wenn er Dich dafür bezahlen soll. Höflichkeit und Bescheidenheit sind - auch wenn das nach 60-er Jahre aus dem letzen Jahrhundert klingt - nach wie vor die Voraussetzung, um überhaupt mal einen Fuß in die Türe zu kriegen.
Mit dieser Vorab-Info wünsche ich Dir viel Erfolg.
Clemens