Erste Anfänge Mitte der 70er:
das war eine typische Schülerband. Selbst gebastelte Gitarren- und Bass-Boxen. Selbst gebastelte Verstärker von Leuten "die sich damit auskannten".
Gesang gabs nicht - das Equipment war unbezahlbar.
Kein weiterer Comment dazu.
Ende 70er/Anfang 80er:
Ich hatte die Schnauze voll und wollte mit der Musik Geld verdienen. Erste zaghafte Schritte mit einer Tanzmukker-Band. Ich habe mir als Gitarrist einer der ersten legendären Roland JC-120 Combos gekauft
- der hat ein kleines Vermögen gekostet! Als Gesangsanlage haben wir eine gebrauchte FBT-Anlage gekauft.
Finde leider keine Bilder mehr dazu. Ein Röhren-Gesangsverstärker auf Rollen mit oben eingebautem Bandecho, dazu zwei quadratische Gesangsboxen mit Breitbandlautsprechern.
Meine Güte - war das ein Ofen....
Anfang 80er:
Ich hab in eine "richtige" Tanzmukker-Band gewechselt mit vielen Engagements. Dort gab es bereits vier JBL Gesangsboxen. Ich komme leider nicht mehr auf den Namen. Die waren sozusagen der amtliche Standard damals. 12/1er Boxen mit Ringradiatoren.
2 Boxen vorne - 2 Boxen hinten. Als "Monitore".
Als Gesangsverstärker diente ein alter Dynacord Eminent.
Der Bassist spielte über eine große Orange-Anlage und machte ordentlich Druck. Mir fehlte damals allerdings schon die Bassdrum und dann haben wir unsere ersten
---> Zeck 15/3 Boxen gekauft. Ebenfalls amtliches Material damals. In die Bassdrum kam ein Mikrofon rein und wir haben nach und nach begonnen richtige PA-Abnahme zu machen.
Das führte dazu, dass wir das zweite Pärchen Zeck 15/3 Boxen gekauft haben, um auch die größeren Sport- und Turnhallen beschallen zu können.
In diesem Zug haben wir dann auch die ersten Zeck-Monitorboxen mit separater Endstufe gekauft
Und natürlich das erste richtige Mischpult. Ebenfalls eines von Zeck.
Ihr müsst euch vorstellen, dass die Mischpulte damals noch nicht so kompakt waren wie heute - d.h. aufgrund der vier großen und der zwei kleinen Zecken und der riesen Bass-Anlage gabs schon ein kleines Transportproblem. Ich wollte daher "nur" ein 20er Mischpult von Zeck kaufen.
Der Verkäufer machte mir aber für das 24er denselben Preis wie für das 20er, dann hab ich das bestellt.
Gekommen ist das 24er - allerdings in einem Case für ein 28er
. Also mit 4 leeren Slots sozusagen.
Dieses Case war derart groß, dass es in den Ford Taunus Kombi meines Vaters nicht reingepasst hat. Die hintere Kombitür ging nicht mehr zu. Ganz peinlich wurde es beim ersten Regen
Das haben wir dann also wieder fast neuwertig weiterverkauft an das Heilbronner Theater. Die haben das mit Handkuss genommen. Irgendwie hab ich heute noch das Gefühl wir wurden über den Tisch gezogen.
Mein Gitarrenequipment damals - ich will jetzt wirklich nicht protzen aber ich erinnere mich sehr gerne daran:
- Les Paul Goldtop
- Fender Stratocaster
- Ovation (das Modell weiß ich nicht mehr)
- Vollröhren-Amp von Acoustic
- dazu eine passende 12er Box mit EVoice-Bestückung und geöltem Walnuss-Gehäuse
Mitte 80er:
Danach gabs ein Seck (nicht: Zeck) 18-8-2 Mischpult:
http://www.dancetech.com/item.cfm?threadid=2649
Ein absolut amtliches und kompaktes Teil mit 8 Subgruppen. Hat so um die 7.000 DM damals gekostet
Hall gabs noch keinen - das erledigte ein Roland Space-Echo. Ein Teil mit Kultstatus.
Das wurde dann ersetzt durch eines der ersten analogen Hallgeräte von Dynacord. Ich glaube das Teil hieß VRS23.
Die 15/3er Zeck hatten dann auch ausgedient und wir haben uns die erste richtige PA gekauft: eine Klotz Nano mit separaten Subwoofern und Prozessorsteuerung. Das war damals der absolut Hit. Die hat dann auch schön geschoben und es hat das erste mal untenrum richtig gerummst.
Unsere Monitoranlage wurde ausgeweitet auf 4 Monitorboxen - absoluter Luxus.
Unser Schlagzeuger hat sich auch eines der ersten E-Drum-Sets von Dynacord gekauft. War leider nicht so doll
und er hat es danach ersetzt durch diesen irre teuren Dynacord Drum-Sampler mit Diskettenlaufwerk. Das klang dann tatsächlich nach Schlagzeug.
Nur konnte er es leider nicht bedienen
Ende 80er:
Die Klotz musste weichen. Wir haben eine 2-Weg aktiv getrennte PA-Anlage von JBL gekauft. Das waren so komische Subs wo man unten den Speaker offen liegen sah, halb schräg nach oben gerichtet. Mit K140-Speakern. Die Tops waren ebenfalls 15/3er von JBl, den Typ weiß ich leider nicht mehr. Befeuert von 2 Endstufen von Carver. Die waren damals auch ziemlich amtlich.
Das Seck musste ebenfalls weichen. Wir haben uns ein 19"-Rack auf Rollen gekauft mit einem 16er Pult von Dynacord im 19"-Format. Das Hallgerät war ziemlich dekadent: ein REV5 von Yamaha
. Ein irre gutes Teil, ich bekomme heute noch Gänsehaut.
Richtig technische Problem hatten wir eigentlich noch nie. Ich denke es liegt daran, dass wir auch damals schon mit amtlichem Material arbeiten konnten.
Transportiert wurde alles in privaten PKWs, teilweise Kombis. Auf- und Abbau war eine ziemliche Plackerei.
Saalmischer hatten wir nicht, das wurde alles von der Bühne gemacht.
Der Monitormix war ein 1:1 Mix von dem was nach vorne raus ging.
Mit E-Drum geht das ganz gut, der Bassist spielte in den letzten Jahren von seinem Trace-Elliot-Amp direkt in den Mixer - ohne eigene Box. Genauso hab ich es mit meinem Gitarren Equipment gemacht. Nur ein Preamp - fertig.
Aus musikalischer Sicht betrachtet war das natürlich kein Highlight - heute würde ich sagen, ich habe mich prostituiert
.
Aber schön wars trotzdem
.
Die Band ging dann auseinander - der Rest ist eine andere Geschichte