ruhiger angezerrter jazz/fusion sound?

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Hallo,

ich steh in letzter Zeit extrem auf einen schönen ruhigen warmen angezerrten (?) Sound wie es ihn in diesem Video gibt:
http://www.youtube.com/watch?v=puxh5VJW44Y&feature=related
Besonders der Solo-Sound ab 0:45 hat es mir angetan.
Ich kenne mich leider sehr sehr wenig mit Gitarrensounds aus, deswegen brauche ich Hilfe. Dieses leicht kratzige am Anfang des Tons ist auch sehr schön.
Diese Art von Sound höre ich immer wieder in einigen Jazz oder Fusion Bands und würder selber auch gerne mal so klingen.
Leider habe ich keine 335-ähnliche Gitarre und es hört sich ja schon ziemlich hohl an. (Wenn das überhaupt von der Gitarre kommt...wie gesagt ich hab davon leider keine Ahnung.)

Ich spiele eine Gibson LP Studio (und ne Fender Strat...aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein Strat Sound ist) über einen Engl Screamer (mir ist erst nach dem Kauf bewusst geworden, dass Engl eher im Metal Bereich anzusiedeln ist...ich bin trotzdem sehr zufrieden) Mein Effekt"board" beschränkt sich leider auf ein CryBaby und nen Maxon OD808...das wars.

Ich hoffe ich bin hier überhaupt richtig gelandet...mir kommts ein wenig komisch vor dafür extra einen neuen Thread zu gründen. Ich habs dann (offensichtlich) doch gemacht.

Vielen Dank schonmal,

Tobi
 
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Klingt nicht schlecht der Sound im Video... IMHO ist die LP nicht schlecht dafür... Ich kenne jetzt den Screamer und den Maxon nicht gut genug, um konkret zu helfen...

Probiere mal den Halstonabnehmer und einen ganz sanft eingestellten Crunch-Sound am Verstärker (oder mit dem Maxon in den Cleanchannel) und ggf. mit dem Volumenregler an der Gitarre arbeiten... Kann auch helfen, den Tone-Regler etwas zurück zu nehmen, wenn es zu höhenreich ist. Kann aber auch sein, dass du das erst mit einer gewissen Lautstärke herausarbeiten kannst (die vielleicht für zuhause zu laut ist).

Insgesamt kann man leicht schreiben, dass du mit anderem Equipment näher dran wärst, aber ich will dich ermutigen, selber herauszufinden, wie nah du dem Sound mit deinem Material kommst (EQ am Verstärker, Regler an der Gitarre etc.)... Du wirst sicher eine große Bandbreite an Sounds erzeugen können mit deinem Zeug...

Edit: Soundmäßig auch in diese Richtung?
http://www.youtube.com/watch?v=f64XZRRs0jA&feature=relmfu
 
Hi Tobi,
nach kleiner Recherche schaut es so aus Matthew Stevens der Gitarrist ist. Hier ein steht auf seiner Seite das Equipment was er nutzt: http://www.mattstevensmusic.com/links.html

Der Grundsound wird wirklich nur von 335 und dem Fender Deluxe mit leicht kratzender Endstufe sein. er wird den AC booster bestimmt für Doli nutzen um den Sound ein wenig 'runder' zu bekommen. Jedoch denke ich schon das du mit deinem Setup in die Richtung kommen kannst.
Zwar sind die ENGL bekannt dafür im Metalbereich gute dienste zu leisten. Aber ich finde ENGL Verstärker haben einen sehr guten Clean sound der auch an den Sparkle von einem Fender erinnert (bei meinem ENGL zumindenst). Aus jenem Clean kann man auch viel machen.

Versuch erst mal ein guten Cleansound reinzudrehen, dabei ist ein gutes zusammenspiel von Mitten und Bässen wichtig. Denn dadurch kannst du dem Sound einwenig "Body" verleihen. Wenn das steht dann dreh leicht Gain oder wenn es geht sogar nur die Lautstärke hoch bis es anfängt leicht zu crunchen, meist reicht dann noch ein spritzer Höhen und dann solltest du schon ein anständiges Ergebnis erhalten.
So hat es bei meinen E660 geklappt, der Sceamer ist shcon anders, aber nun hast du auf jeden Fall einen Ansatz. Beachte aber das auch die Box bzw. die Lautsprecher auch ihren Teil dazu beitragen. Bei meiner Crate box war es zu Bassig, mit meiner Jet City 2x12er hat es aber wirklich gut geklungen selbst mit Tele.

Gruß
-Matze
 
Vielen Dank erstmal.

Larry Carltons Sound ist schon ziemlich cool, aber von mir aus ginge es auch ruhig noch ne Nummer wärmer. Aber ich glaube das könnte auch der Anschlag sein, denn in den ruhigeren Passagen geht der Sound ja schon in die Richtung.

Ich hab den/die Combo und habe den Speaker nicht ausgetauscht. Bin aber auch ganz zufrieden und solange ich nicht mehr Ahnung habe wird das auch so bleiben.

Das waren auf jeden Fall schon sehr hilfreiche Tipps. Wenn ich den Cleanen Kanal ein wenig mit dem Overdrive booste (mir einer rech cleanen Einstellung) und dann Volume und Tone Poti etwas zurückdrehe, wird das schon sehr schön. Den EQ habe ich halbwegs neutral gelassen, da ich das Problem habe, dass ich in einer Band (in der ich diesen Sound auch gerne mal benutzen würde) recht viele Musikrichtungen bedienen muss. Und ich glaube, dass auch ne Menge über den Anschlag mit meinem Pick kommt.

Die Seite von Matthew Stevens kannte ich gar nicht. Aber sehr interessant, da ich den Burschen echt super find.
 
....Den EQ habe ich halbwegs neutral gelassen, da ich das Problem habe, dass ich in einer Band (in der ich diesen Sound auch gerne mal benutzen würde) recht viele Musikrichtungen bedienen muss. Und ich glaube, dass auch ne Menge über den Anschlag mit meinem Pick kommt.....

Vielleicht wäre es dann auch noch eine Sinnvolle investition dir einen EQ in Pedal (oder Rack) Variante zu kaufen, sofern du noch keinen hast. Das würde dich dann noch ein Stück felxibler machen. Equalizer sind auch gar nicht so teuer. Zudem findet man die häufig gebraucht in guten Zuständen da sich manche Leute die kaufen und sich klar werden das Sie den gar nciht wirklich gebrauchen.

Ja mit dem Anschlag bzw. Spielstil generell, hat es auf jeden Fall auch was zu tun. Das ist aber einfach Übungssache. Jedoch weißt du ja wie du klingen willst. Dadurch hast du schon einen guten Schritt in die richtige Richtung eingeschlagen. Ein tipp dazu noch: versuch mal an anderer Stelle Anzuschlagen. Umso näher am Hals, desto dumpfer klingt es. Näher an der Brücke und es klingt spitzer und metallischer.

Hoffe du kommst der Suche nach deinem Traumsound näher.
 
Ich bin auf jeden Fall näher dran.
Ein EQ wär sicherlich ne gute Lösung, aber voher stehen da noch ein paar andere Pedale auf der Liste. Denn nach über 10 Jahren Gitarristendasein bin ich endlich auf den Geschmack gekommen. Ein Delay und ein Chorus (ich möchte ein wenig nach Orgel klingen...find ich sehr lustig und nervt die Anderen sicher schnell;-) sollen es zunächst sein.
Bisher war ich sehr stolz darauf, dass ich von der hier im Forum oft erwähnten Krankheit verschont geblieben bin.
Ich fürchte ich wurde von euch angesteckt. Scheibenkleister.
 
Probier mal ohne Plek zu spielen. Das bringt auch mehr Wärme ins Spiel.
 
Oder mit einem sehr dicken (Jazz-) Plek.
 
... welches du dann leicht schräg (i.e. nicht parallel zu den Saiten) hältst beim Anschlag.
Das gibt einen sehr "dicken" Ton.
 
Ich spiele eigentlich nur die Dunlop Jazz I oder II und ich glaube ich bin auf die Dinger ziemlich angewiesen. Die spiele ich eigentlich schon immer.. Ich kann mit jedenfalls kaum vorstellen mit anderen zu spielen.. Aber wer weiß, vielleicht versuch ich das mal.
Ich werd trotzdem mal versuchen es schräg zu halten.

Mit den Fingern spiele ich relativ häufig. Allerdings meistens um möglichst perkussiv zu klingen, fast schon geslapt. Kann mir aber auch gut vorstellen damit noch mehr Wärme in mein Spiel zu bekommen. Allerdings hört sich der Sound von Matthew Stevens eher nach einem Einsatz mit einem Plek an.

Vielen Dank auf jeden Fall.
 
Das Tonpoti an der Gitarre liefert hier ganz gute Dienste, um den Ton "mellow" zu machen. So viel, wie geht, ohne das es dumpf wird. Am Maxxon die Verzerrung so weit wie möglich zurücknehmen, so dass durch dynamisches Spielen erst die Verzerrung überhaupt einsetzt. Wahlweise kann man das auch mit dem Overdrive vom Engl versuchen. Authentisch wird es auch, den Engel Clean, aber sehr laut zu spielen, so dass die Endstufe in die Kompression geht. Leider wird das beim Engl nur viel zu laut sein. Ein kleiner Fender-Verstärker (Champ/Princeton) kann das praxisgerechter. Aber das gibt dem Ton dann noch mal mehr Dicke und Sustain.
 
Über einen Fender habe ich schon häufiger nachgedacht..aber meistens über den Twin Reverb. Um den voll aufdrehen zu können müsste ich wohl auf den Mond fliegen oder so ;-)
Den Princeton kenne ich von einigen Sessions. Der hat mir eigentlich immer sehr gut gefallen. Aber noch bin ich mit dem Engl ganz glücklich, obwohl mich die Fender Amps immer mehr reizen.
Sustain ist glaube ich auch son kleines Zauberwort. Aber da bin ich mit meiner letzten Anschaffung (dem Maxon) ziemlich glücklich. Der liefert mir erstmal genug Sustain. Und zur Not gönne ich mir einen E-Bow;-) Mehr Sustain geht ja wohl nicht.
 
Das mit der Endstufen Kompression ist leider mit einem Vorschaltpedal oder dem Preamp so nicht einfach hinzu bekommen. Der Ton bleibt ja im wesentlichen Clean. Sustain mit dem Maxon oder dem Overdrivekanal vom Engl bekommt man erst bei höheren Verzerrungsgraden. Gut machen sich da Amps mit Power Soaks oä. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten. Gerade wenn der Ton so clean bleiben soll, ist der Sustaingewinn, den man durch einen Betreib am "Sweetspot" (da wo gerade die Verzerrung mehr oder weniger gerade einsetzt) entsprechend geringer.
 
@Threadsteller: Der in deinem Hörbeispiel wohl verwendete Fender Deluxe war Basis für die Entwicklung der Amps von Harry Dumble (Larry Carlton, Robben Ford ...).

Deren Charakteristik ist es, bei stärkerem Anschlag den Ton transparenter und klarer zu öffnen und bei schwächerem Anschlag etwas mehr Overdrive zu produzieren. Also genau das Gegenteil von dem, was die meisten Amps und FX tun. Mit dem Engl-Amp ist das folglich nicht reproduzierbar, und mit den meisten anderen Amps auch nicht, da fast alle nach der Regel funktionieren: Je mehr Input, desto mehr Zerre.

Seit geraumer Zeit gibt diverse es Pedale am Markt, die dieses Ergebnis a la Dumble=modifizierter Fender de luxe ganz gut simulieren, wie z.B. das Hermida Zendrive. Such danach mal auf Youtube und entschdie, ob es das ist, was Du von Dir hören willst.

Mit herkömmlichen Mitteln lässt sich diese "umgekehre Zerrverhalten " jedenfalls nicht gut machen, außer man hat einen angeboosteten alten Fender Blues deluxe am Start. Und die wenigen Dumbles am Markt sind so selten wie Sternschnuppen und so teuer wie sonstwas.
 
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Wow, von sowas habe ich ja noch nie gehört. Klingt aber sehr interessant. Da werde ich mich mal mit beschäftigen. Allerdings habe ich noch keinen Laden gefunden, wo ich mal den Zendrive antesten könnte. Aber das kommt bestimmt noch.
 
Sorry, falls es schon jmd erwähnt hat...ich hab den Thread grad nur überflogen:

Hast du schonmal geschliffene ("flatwound") Saiten ausprobiert? Was für welche spielst du?
Die sind anstatt, wie sonst mit einen runden Draht, mit einen flachen Metallband umwickelt (zumindest die Umwickelten ;D).
Guck:
http://raizmusical.files.wordpress.com/2010/01/round-flat.jpg

Durch die fehlenden "Lufträume" haben die Saiten mehr Masse bei einer bestimmen Saitendicke, was einen sehr vollen, schmatzigen Sound zur Folge hat.
Zudem sind sie durch die glatte Oberfläche sehr angenehm zu spielen und die typischen Umgreifgeräusche, die beim Gleiten der Finger über die Saiten entstehen, sind deutlich leiser.
Meines Wissens nach sind die im Jazzbereich sehr verbreitet...evtl sogar der Standard.

...Knackpunkt ist, dass sie rund das Doppelte von normalen Saiten kosten ;D
 
Ne, das hat noch niemand geschrieben.
Ich spiele auf der LP Ernie Ball und auf der Strat die von Fender. Aber so wies aussieht steig ich mit beiden jetzt auf die Elixirs um. (ich spiele die 10er..ich glaub im Jazz fängt man ja erst ab 13 mit dem Zählen an :)
Flatwounds habe ich auf dem Bass schon ausprobiert, aber da ich da eher auf den schönen frischen Sound stehe, war das nur ein kurzes Experiment.
Da ich aber relativ viele Sounds bedienen muss und meistens nur mit einer Klampfe zum Gig komme werde ich wohl bei meinen Saiten bleiben. Flatwounds sind ja nicht gerade als besonders Vielseitig bekannt. Ich kann mir aber dennoch vorstellen, dass sie für diesen Sound gut funktioniere würden.
Ich werd mich wohl mal diesem Dumble Effekt widmen und mal schauen wie nah ich dem Sound komme.
 
Hier ist der (Dumble-)Traumsound, klasse gespielt und variiert vom finnischen Gitarristen Peter Lerche. Einer der schönsten Gitarrenclips im Web, die ich kenne:



Man kann vielen Stellen sehr schön hören, wie der Ton "oben" irgendwie clean strahlt und die Zerre wie eine zweite Ebene sozusagen darunter sitzt.
 
@ Hans
Dann wird Dir das hier auch gefallen, habe ihn mal kennengelernt, ist auch ein super netter Typ und einer der geilsten Gitarristen die ich kenne

http://www.youtube.com/watch?v=LFmxNNpyQao

Das ist in der Tat sehr schön gespielt von einem wahrscheinlich sehr sympathischen Menschen. Aber im Sinne dieses Threads (bitte so meine Antwort verstehen) vermisse den "sich öffnenden Ton mit dem Sustain drunter". Es ist von der Basis zu viel Zerranteil vorhanden, so dass er sich in Sachen Anschlag/Dynamik ausgerechnet dort öfter mal zurücknehmen muss, wo eigentlich die melodischen/harmonischen Highlights gesetzt werden. Man sieht ihm an und glaubt ihm, was er ausdrücken will, aber er ordnet seine gefühlten Möglichkeiten zu sehr Zerre und Delay unter. Weniger wäre hier mehr, um mehr Soundsteuerung durch die Anschlagstärke zu erhalten, damit es noch offener und direkter wird.
 

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