blackout beim Auftritt

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Liebe Akkordeonfreunde,

ab und zu spiele ich schonmal einige Stücke zur Tanzbegleitung bei Folk-Tanzfesten. Mir passiert es dann manchmal, dass ich einen Blackout habe, d.h. ich weiß mittendrin nicht mehr, wie das betreffende Stück weitergeht, kann mich auch an die Melodie nicht erinnern, obwohl ich die Stücke an sich sicher kann und ständig im inneren Ohr habe.

Ich spiele normalerweise auswendig, aber mir ist das auch schon mit Noten passiert, da habe ich dann in diesem Blackout-Moment total den Überblick verloren. Ich kann mich meist durch die Situation retten, indem ich z. B. den schon gespielten Teil des Stücks wiederhole oder den Rhythmus weitermache und so gut ich kann improvisiere - für die Tänzer ist ja am wichtigsten, dass es keine rhythmische Unterbrechung gibt. Meist finde ich dann irgendwann wieder rein ins Stück.

Ich wüßte gern, ob es jemandem ähnlich geht und wie ihr euch in solchen Situationen helft.

Gruß,
Seelchen
 
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Nur kurz: ooooh ja, und ob ich das kenne. Beim Üben sowieso. Gefühlte 100mal gespielt und plötzlich geht es nicht weiter. In letzter Zeit klappt es besser mit dem Weiterspielen, aber nicht wirklich gut (ich lerne noch nicht so lang).

Bisher hab ich mit dem Akko nur einmal wo vorgespielt und dabei irre viele Fehler gemacht, andererseits ging es takt/phrasenweise gut. Ein wirklicher Blackout ist mir dabei zum Glück nicht passiert. Bei schweren Fehlern hab ich einfach neu angefangen und würde es auch bei einem Blackout so machen. Tänzer sind keine da, da ginge es nicht, klar. Aktuell spiel ich mich für heut abend ein und hab dabei schon einige Aussetzer und mehr Fehler als sonst fabriziert. Naja, Generalprobe.

Schöne Grüsse!
 
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hallo, Seelchen,

ist mir auch schon verschiedentlich passiert. Nicht nur beim Musizieren, auch schon, wenn ich etwas mündlich vorzutragen hatte und mitten im Satz den Faden verloren hatte.
Beim Akkordeonspielen passiertmir das, wenn ich an etwas anderes denke, als an die Musik. Z.B. wenn im Publikum unvorhergesehenes passiert. Mir hilft es dann, möglichst rasch alles Denken abzuschalten und die Finger automatisiert das spielen zu lassen, was sie seit Monaten, oder manchmal Jahren geübt haben, ohne dabei auf die Musik zu achten. Die Finger wissen meist schon was sie tun und ich fasse dann wieder Tritt.

Gruß
Reini2
 
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Ich denke mal, dass auch ohne Akkordeonkenntnisse Antworten möglich sind :D

Witzigerweise kenn ich das genau andersrum als reini2. Wenn ich probe oder auftrete, läuft das Spielen oft einfach von alleine. Wenn ich mich dann manchmal dabei erwische, dass meine Gedanken wandern und DANN umschalte und überlege "was spiele ich gerade eigentlich?", DANN geht etwas schief :D

Aber Totalausfälle hatte ich höchstens ein- oder zweimal bisher. Was sich dann auch wieder schnell erledigte, weil ich mir Songstrukturen immer sehr stark im Kopf visualisiere (und auch im Kopf meine Tabs abspiele)
 
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Rückfrage: Spielst du dort alleine auf?

Ich spiele zwar nicht Akkordeon, aber ich kenne die Problematik der Folk-Tanzfeste. ;)
Die Stücke werden ein halbe Ewigkeit im Kreis gespielt, vor allem wenn die Tänzer so richtig in Fahrt gekommen sind.
Es passiert leicht, dass du etwas die Konzentration verlierst, gerade dann, wenn es sogar relativ einfach ist.
Ich hatte das Glück immer mit anderen zusammen zu spielen. Da wird abwechselnd die Melodie gespielt, variiert und es passiert eine Kommunikation der Musiker, auch über das, was so auf dem Tanzboden abläuft, da bleibt die Konzentration höher oder jemand kann helfen, wenn jemand aus der Melodie fliegt.
 
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@Hiltruda

Aktuell spiel ich mich für heut abend ein und hab dabei schon einige Aussetzer und mehr Fehler als sonst fabriziert. Naja, Generalprobe.

Und, wie hat es geklappt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure Antworten!

Der Beitrag stand ursprünglich im Akkordeonboard und ist dann verschoben worden - natürlich sind alle Musiker, die etwas zum Thema sagen können, angesprochen.

@Goti, es geht mir da ähnlich wie dir, diese Filmrisse passieren, wenn sich plötzlich in mein fast von allein fließendes Spiel irgendein bewußter Gedanke einschaltet, wenn ich plötzlich bewußt kontrollieren möchte, was ich tue bzw. mich anstrengen will, keine Fehler zu machen.
@Reini, vielleicht meinst du aber etwas ähnliches, wenn du sagst, am besten schaltet man dann die Gedanken alle möglichst wieder ab. Wenn mir das gelingt, komme ich auch in den Fluß wieder rein.

@GEH, ich spiele nicht immer allein, aber so einzelne Stücke manchmal. Mit anderen zusammen passiert es mir viel seltener, dass ich rausfliege, wahrscheinlich, weil ich dann entspannter bin. In einer Gruppe hält ja irgendwie immer einer das Ding am Laufen und man kann sich auch schonmal hinter den anderen verstecken (oder denkt das zumindest...).
Aber tatsächlich verliere ich häufiger den Faden bei diesen ständigen Wiederholungen eigentlich leichter Passagen. Wenns schwierig wird, passieren eher echte Verspieler, Läufe misslingen, usw.

@Hiltruda, ich bin auch neugierig: Wie war denn die Generalprobe?
 
Die Generalprobe = Einspielen lief schlecht, aber soweit ich weiß, soll das ja Glück bei der eigentlichen Aufführung bringen.

Das Vorspielen beim Musikantenstammtisch war durchwachsen. Ein paar Stücke, auch neu vorgetragene, liefen gut, wenn auch mit kleineren Fehlern und Neu-Anfängen, andere liefen richtig mies, auch einfache und eins, dass ich schon gut vorgespielt hatte. Welches Stück wie läuft, lässt sich also nicht wirklich vorhersagen, leider. Richtig unangenehm aufgeregt war ich gefühlt nicht, was das Ergebnis angeht, aber schon.
Insgesamt war ich aber zufrieden.

Und ja, da waren diesmal auch Blackouts... da hab ich dann eben die Phrase neu angefangen oder ganz aufgegeben. Die anderen Musikanten und Zuhörer sind da dankenswerterweise extremst geduldig. Zum Tanz würde ich eh nicht aufspielen wollen, sondern lieber mittanzen...
 
Hatte mal in einem Musical (Jesus Christ Superstar) den Job des E Gitarristen übernommen, haben vor insgesamt 1000 Leuten gespielt, dazu hatte ich gleich am Anfang (Overtüre) das Anfangslick (fast Acapella) und in Lied 11 ein einminütiges Acapella Solo vor nem Lied.
Hatte nochnie mit Blackouts oder so zu kämpfen, allerdings war ich manchmal kurz davor (kennt man ja : Man verspielt sich, und ist so aufgeregt dass alles danach auch Müll wird).
Mein Tipp: Spiele für die Situation. Was du vor 2 Sekunden gespielt hast oder was du 2 Sekunden danach spielst darf dich nicht stören. Ist sehr schwer zu beschreiben weil man gerade als Musiker ja immer das nächste Pattern im Kopf hat.. Wenn man das aber ausschaltet (vorausgesetzt ist natürlich dass man alles blind spielen kann) hast du schonmal sehr viel richtig gemacht.
Ich musste mir dieses "Denken" bspw. wirklich antrainieren, und das beste Training dafür ist einfach live zu spielen ohne Ende.:great: Je mehr du von dir überzeugt bist, desto einfacher.
 
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Ich glaub das passiert wenn man den Song zu gut kennt.
Man spielt so selbstverständlich, dass die Gedanken abschweifen und man einfach weiterspielt.
Wenn man dann mit den Gedanken wieder zu Stück kommt weiß man garnicht wo man grade ist.
Komisches Gefühl.
 
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@hiltruda, dann für den Auftritt viel Glück, falls er noch vor dir liegt!

@Mantas, ja, ich denke auch, dass es hilft, einfach soviel wie möglich vor Publikum zu spielen und zu versuchen, mit den Gedanken immer nur im Augenblick zu bleiben.

@Philipp Grey, genauso fühlt es sich an! Ich spiele im Prinzip automatisch und irgendwann kommt dann so ein bewußter Augenblick der sich ein bißchen wie "aufwachen" anfühlt, und dann gerate ich raus.
 
Schöne Antworten! Also ... unbewußt und bewußt üben!
Die Psyche ist beim Vorspielen nunmal anders als im Kämmerchen. Man kann den Stoff garnicht gut genug kennen! Es müßte möglich sein, auswendig jede Stelle in jedem Tempo, in jeder Lautstärke, mit oder ohne Augen/Ohren/Finger etc. geistg heran zu holen, denn beim Vorspiel ist man teilweise ein anderer Mensch, der sich ganz anders fühlt. Es ist ja fast so, als hätte man (zumindest zeitweise) kein Gedächtnis/zu viel Gedächtnis ... schlappe, zu kleine steife Finger, man hört nichts oder völlig verändert, man sieht nichts oder anders als sonst, man ist abgelenkt oder übermotiviert, ängstlich - im Grunde spielunfähig! Natürlich - ich übertreibe gerade, aber es läuft darauf hinaus.

Es gibt also zwei Möglichkeiten. Einerseits kannst Du am Feeling / an den Emotionen/ am Unbewußten feilen, also dass Du zuhause so drauf bist wie auf der Bühne oder umgekehrt. Das ist ein esotherischer Weg, der mit Entspannungstechniken, Selbstbeeinflussung, Tabletten, Alkohol usw. zu tun haben kann. (Stell Dir die Konzertsituation zu hause vor, mach Dich beim Üben schon aufgeregt, oder beruhige Dich vor dem Konzert, stell Dir vor du wärst zu hause oder Du spielst nur für eine vertraute Person)

Andererseits kannst Du am Bewußtsein feilen, ein methodischer und aufwändiger Weg. Bau Dir eine Konzentrationslinie und übe diese nicht zu verlassen oder lerne verschiedene Konzenztrationslinien kennen. Zum Beispiel vor dem Stück: Balgstellung, Register, tief einatmen, Puls spüren, Energie in die Arme geben, links zuerst E mit dritten Finger, danach E Dur Tonleiter mit Standart Fingerstz (323424), dabei rechts E mit dem 3. Finger halten und nach dem 6. Ton links kommt rechts Dis mit dem 2. Finger. Außerdem gerade sitzen, Kopf nach vorn. etc ...
Genau diese Gedanken im Kopf halten und dann eben die nächsten. Auch ohne Instrument, auch mal nur mit einer Hand, auch mal besoffen oder im Dunkel, schnell langsam, zu jeder Tageszeit, bei 12 Grad im Freien, bei 39 Grad nebem einem laufenden Staubsauger, wenn der Anrufbeantworter gerade quatscht und eine wichtige Mitteilung für Dich kommt - Du denkst bitte nur an E Dur!!!

Wenn Du das kannst, wirft Dich nichts mehr aus der Bahn.

Mit verschiedenen Konzentrationslinien meine ich, dass man ja nicht immer an alles mögliche gleichzeitig denken kann. Die Gedanken schweifen. Am besten merkt man das bei polyphonischer Musik. Man hört mal der Stimme zu, dann einer anderen. Man sollte also alle Denkwege nicht nur mal ausgelotet haben, sondern sie müssen einem geläufig sein und man muß in der Lage sein, diese Wege zu wechseln ohne dass es unangenehm wird.
Das klingt verrückt - ist es auch, kann aber viel Spass machen und hilft wirklich. Aus diesem übermäßigen Bewußtsein erwächst auch Selbstbewußtsein und Schönheit. Man hört sich besser zu.
 
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Danke für die Anregungen, Uwe.

Stimmt, beim Auftritt ist man ein anderer Mensch - ich glaube auch, ich könnte es dank meiner emotionalen Kraft schaffen, mich zu Hause in eine genauso aufgeregte Verfassung zu bringen. Umgekehrt wird es schon schwerer...

Spannender finde ich aber den zweiten Weg, im Psycho-Jargon würde man da vielleicht von achtsamkleitsbasiertem Üben sprechen. Ich mache mir bisher beim Üben relativ wenig bewußt, was ich genau tue, meine Konzentration folgt keiner Linie, sondern springt immer hin und her - einmal so, und einmal wieder anders. Ich werde auf jeden Fall mal versuchen, mein Bewußtsein da etwas zu trainieren und zu disziplinieren. Allerdings klingt es auch nach einer Lebensaufgabe, was aber wiederum nicht so schlimm ist, da ich vermutlich nicht wieder mit dem Akkordeonspielen aufhöre.
 
Hallo, schönes Thema!

Ich arbeite unter anderem als Musiktherapeut für demente Kranke. In diesem Zusammenhang spiele ich fast alle Hits der 20iger-40iger Jahre. Manchmal haben DIE eine recht komplizierte Harmonik. Mal abgesehen von den Texten. Ich muss alles auswendig spielen, denn meine Augen müssen während des Vortrages meine Patienten beobachten. Auch muss ich sehr spontan reagieren. Kein Zeit für Noten blättern. Das stellt hohe Anforderungen an meine Merkfähigkeit .

Ich breite mich darauf wie folgt vor:

1. Gitarre: HIER hilft mir letztlich, immer wieder die erweitere Katenz über die gängigen Tonarten zu üben. Also auch alle Doppeldominanten und Gegenklängen. (Letztlich kann man damit fast alle Songs der 20iger Jahre begleiten;))
Meistens nehme ich zum Üben meinen puren Gesang auf und übe dann nur die Gitarrenbegleitung. Dabei achte ich vor allem auf bewusstes Spiel.
Und außerdem braucht man Mut zum Versagen. Denn ich brauche letztlich einige Wochen "öffentlichen" Spiels, bevor die Musik automatisch in meinen Fingern steckt.

2. Text: Hier schaffe ich mir mit BiaB eine Musikvorlage und singe nur. Ich präge mir die Texte mit einigen Tricks des Gedächtnistrainings ein. Ich gehe also im Kopf zum Beispiel (!)m einen Weg vom Aufstehen, übers Bad bis zum Frühstückstisch + versuche, Textzeilen daran zu heften.

Beispiel: Wochenend und Sonnenschein(ich stehe auf) Und dann mit dir im Wald allein (allein im Bad) weiter brauch ich nichts zum Glücklichsein (mein Lieblingsparfüm)... Über uns die Lerche zieht (der Duschkopf über mir) Sie singt genau wie wir ein Lied (unter der Dusche singen) usw.

So lege ich Gedankenbahnen. Im Bett, vor dem Einschlafen, gehen ich alles noch mal durch. Gute Einschlafübung:)

Aber nochmal: man braucht den Mut, es bald mal auf die Bühne zu bringen. Damit man weiß, WO (!) man noch scheitert und warum. Beim Text suche ich dann später, überzeugendere Eselsbrücken zu bauen. Harmonisch hilft mir, z.B. einige Minuten bewusst Doppeldominanten und Gegenklänge zu üben.

Wenn man sich den Mut zum Versagen nicht antrainiert, spielt man irgendwann nur noch 20 sichere Songs und ist bald nicht mehr konkurrenzfähig! - Ich hab das auch in verschiedenen Bands bemerkt. Als Sänger machte ich meist die Setliste und mußte dann immer durchsetzen, neue Titel auch sofort zu spielen. Wenn ich selber Angst davor hatte, verschwanden die Titel allmählich im Nirwana:D
 
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Hallo Jongleur,

danke auch für deine Anregungen. "Mut zum Versagen" ist ein wichtiges Stichwort, wo bei ich mit einem Repertoire von 20 sicheren Stücken schon glücklich wäre. So weit bin ich noch nicht, aber ich kämpfe mich vor.
 
Hallo,

finde das Thema hier auch sehr interessant!
Ich lerne erst seit Januar Akkordeon und seit dem hatte ich schon mehrfach die Gelegenheit, jemandem vorzuspielen.
Nur ganz kleinen Menschengruppen (bis zwei Personen) - und es ist so erstaunlich, dass ich da komplett die Fassung
verliere obwohl es um nichts geht :) und in meiner Einzelzelle zu Hause klappt alles wunderbar.

Aber ich weiss, wenn ich das nicht uebe, wird es nicht besser. Und so bin ich in den Kuhstall, dort stehen 25 bis 30 Kuehe, die ich alle persoenlich seit ihrer Geburt kenne. Und was soll ich sagen: ich habe noch viel schlechterer gespielt! Wenigstens haben einige der Kuehe nachdem ihre Neugier gestillt war sich wieder
zum Schlafen hingelegt - trotz meines Getroetes.
In paar Wochen moecht ich gern vor mehreren Leuten (privat) was vorspielen, aber bin jetzt schon so ausfgeregt.
Mal gucken was ich mir hier aus der Disskussion als Hilfe rausziehen und auch anwenden kann.


Viele Gruesse,
Sylvia
 
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Ach Sylvia... ich verstehe Dich ja soooo gut... mir gehts auch so... such doch mal im Forum oder im Internet nach dem Stichwort Lampenfieber und/oder Bühnenangst... stellst Du denn eine wenigstens kleine Verbesserung fest, so von Vorspiel zu Vorspiel?

Gestern hab ich das erste Mal in ein Mikro gespielt, in einer Halle mit einer ganz gelinde gesagt merkwürdigen Akkustik (die Bezeichnung Halle sagt eigentlich alles). Ich habe ein Stück mehrfach angefangen und dann aufgegeben und etwas anderes gespielt. Weil ich mich fast gar nicht mehr selbst gehört habe und ja, dann geht nichts mehr, dann hab ich garantiert den totalen Blackout. Zweistimmige Sachen gingen (naja), die waren laut genug. Richtig doof, weil nächstes Jahr das Ereignis wieder ansteht und ich vielleicht wieder gefragt werde und aus verschiedenen Gründen auch zusagen will - unter anderem um Vorspielroutine zu bekommen. Aber gut immerhin weiss ich dann wenigstens, auf was ich mich einlasse.

Was ich damit sagen will: vorher die Akkustik und Situation testen und klären, sonst scheitert es an irgendwelchen Dingen, die man selbst nicht beeinflussen kann.

Mut zu versagen und zu Fehlern - gaaaanz extrem wichtig. Und vor allem die Gelegenheit und Möglichkeit dazu. Weil wenn man nicht anfängt, klappts nie.

Mein Repertoire - welch ein bombastisches Wort - umfasst vielleicht knapp 10 Stücke. Ganz schwierig finde ich die Pflege und Aufrechterhaltung dieser Stücke, das ist echt mühsam. Aber das wäre wohl Stoff für einen neuen Thread.

Kopf hoch, das wird schon...
 
Ach Sylvia... ich verstehe Dich ja soooo gut... mir gehts auch so... such doch mal im Forum oder im Internet nach dem Stichwort Lampenfieber und/oder Bühnenangst... stellst Du denn eine wenigstens kleine Verbesserung fest, so von Vorspiel zu Vorspiel?

Nur bei meinem Musiklehrer :)


Mein Repertoire - welch ein bombastisches Wort - umfasst vielleicht knapp 10 Stücke. Ganz schwierig finde ich die Pflege und Aufrechterhaltung dieser Stücke, das ist echt mühsam. Aber das wäre wohl Stoff für einen neuen Thread.

hehe, den hab ich schonmal begonnen....
https://www.musiker-board.de/spieltechnik/494807-wieviele-lieder-koennt-ihr-spielen.html

:)
Gruss,
Sylvia
 
Ich glaub das passiert wenn man den Song zu gut kennt.
Man spielt so selbstverständlich, dass die Gedanken abschweifen und man einfach weiterspielt.
Wenn man dann mit den Gedanken wieder zu Stück kommt weiß man garnicht wo man grade ist.
Komisches Gefühl.

Kann auch gerne davon kommen, dass man sich allzu sehr auf das Stück konzentriert und gerade keinen Fehler machen will. Und irgendwann kann man dann die Teile, die man sonst, wenn man sie einfach locker in der Probe spielt, gar nicht mehr spielen. Wenn man erst zu viel nachdenkt, dann geht alles daneben. Wenn ich mir vorstelle, ich würde bei nem Auftritt bei dem Lied anfangen nachzudenken und beim Auftritt das Leid im Kopf quasi sezieren, dann wüsste ich als Drummer wahrscheints net mal mehr, wo ich die Bass hinpacken soll... das wäre ehrlich gestanden mein größtes Problem und es gibt viele Leute, denen es ähnlich geht. Nicht zu viel nachdenken, locker bleiben, aber auch nicht so locker, wie von Philipp Grey beschrieben. Der goldene Mittelweg ist es :nix:
 
Ja, der goldene Mittelweg scheint es bei mir auch zu sein.
Ich habe zwar kein Lampenfieber oder Blackouts auf der Bühne, aber ich spiele immer dann am besten, wenn ich in einen "Flow" gerate; dann geht alles, sogar Dinge, die ich beim üben nicht kann!
Das Problem: der kommt nur zustande, wenn er durch positive (musikalische) Gefühle ausgelöst wird, also durch gutes Spielen. Da beisst sich die Katze quasi selbst in den Schwanz. Außer, man hat das Glück Mitmusiker zu haben, die einen immer wieder aus neue mit ihrem Spiel begeistern, wo die Chemie einfach stimmt. Aber die sind rar gesät ;)

Mitten im Song den Faden verlieren kann schonmal vorkommen, wichtig ist meiner Ansicht nach, dass man einfach weiterspielt, zur Not irgendwas. Von den Zuhörern merkts sowieso so gut wie keiner und die paar, die es mitbekommen wissen Bescheid: live spielen bedeutet Fehler machen. Wers perfekt will, kauft sich eine CD.
 

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