Atrox
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Vorgeschichte
Ich habe schon einige Monate nach einem passenden Amp für die Band gesucht. Wir spielen eine Mischung aus Hardcore, Rock und Metal und ich brauchte eigentlich nur einen Verstärker, der mir einen guten tighten verzerrten Sound lieferte. Ich hatte zwar schon einen PCL-Vintageamp Stagemaster 30 Combo, doch wollte ich nicht immer das Ding von zu Hause mitschleppen und dann an die 4x12er Marshall Box hängen. Dort im Proberaum stand/steht zwar auch ein TSL100 herum, doch der war im Charakter nicht das was ich gesucht habe. Ich habe dann zwischenzeitlich einen Dark Terror ausprobiert, der aber nicht meinen gewünschten Sound lieferte und voll aufgerissen auch etwas undifferenziert war. Ich habe dann eine Zeit lang immer wieder Amps ausgeliehen und getestet, war aber nicht das dabei wo es "klick" gemacht hätte. Ich war auch kurz davor einen Mesa Dual Recto Rev F zu ergattern, doch auch das wollte/sollte(?) nicht glücken.
Lange Rede kurzer Sinn, als die erste Fuhre des "Fiftyonefiftythreefitfy" beim Musicstore war, habe ich impulsiv das Ding geordert. Joa, und der bleibt jetzt laaange bei mir
Aufbau
Ein 50W Völlröhren Topteil mit 3 Kanälen, wobei sich Kanal 1 und 2 eine Klangregelung teilen und Kanal 3 wieder separat vorhanden ist. Es gibt Master-Presence und Resonance, jedoch kein Master-Volume! zusätzlich ist ein Fußschalter für die drei Kanäle und den Effektloop vorhanden. Außerdem ist er MIDI-steuerbar, hat einen Preamp-Out (zur Verwendung weiterer Endstufen) und einen Kopfhörerausgang. insgesamt wiegt er gute 13kg, ein sehr guter Wert für einen Verstärker mit dieser Ausstattung.
Verarbeitung ist top, wird zwar in Vietnam gebaut, jedoch wissen auch die vietnamesen, wie man Platinen einschraubt und Tolex verklebt. Übrigens hat Fender die Produktion nun nach Mexiko verlegt, um die Nachfrage schneller decken zu können. Dort wird ja auch schon der große Bruder gebaut.
Für mehr Infos einfach auf evhgear.com schauen.
Sound
Der erste Kanal ist ein schöner warmer Fender Kanal. Clean, der mit mehr Gain auch schön leicht ins aufbrechen kommt. Wie schon gesagt sehr warm und transportiert den Charakter der Gitarre und der Tonabnehmer direkt zum Speaker. Sehr gut geeignet um ihn mit vielen Pedalen zu befeuern. Der Kanal ist im vergleich zum zweiten Kanal, mit dem er sich ja die Klangregelung teilt leiser, jedoch stört mich das nicht weiter. Auch hat der Chefdesigner bei EVH auf thegearpage.net geschrieben, das dies nicht geändert wird, denn eine Lautstärkeanpassung der ersten beiden Kanäle kann nur durch Veränderung des zweiten Kanals passieren. Und dieser sei der Firma bis zum obersten Chef heilig und unantastbar.
Meiner Meinung nach auch eine gute Entscheidung, denn der zweite Kanal ist wirklich der Hammer! Hier hat man es mit einem tollen Rocksound zu tun, wenn nicht sogar DEM Rocksound. Lebendig, fett, schmatzend, Obertöne und trotzdem immer beherrschbar und transparent. Der Amp lässt sich hier in der Klangregelung nur um Nuancen verändern, der Grundsound bleibt immer bestehen. Mein Tipp hier: alle Regler auf 12 Uhr und von dort aus den EQ je nach Raum und Box leicht nachjustieren. Und schon ist der Sound fertig. Wem das nicht gefällt, wird auch nicht glücklich werden mit dem Verstärker, denn anders wird er nie klingen.
Der dritte Kanal hat wahnsinnig viel Gain und kann auch bei Vollanschlag richtig gut Fuzz erzeugen. Wers braucht... dennoch ist hier richtig viel Leben drinnen! Er klingt im Charakter wie der zweite Kanal, jedoch hat er von allem mehr. Mehr Gain, mehr Obertöne, mehr Sustain, mehr... Das Ding ist wirklich gemacht um zu solieren. Oder auch für Freunde der harten Gangart (wie mich). Auch hier gilt, dass die Mittelstellung der Regler schon den optimalen Sound hervorbringen. Auch wird der Kanal nie kalt oder sägend, es bleibt immer die Wärme und der unverwechselbare 5150-Charakter bestehen. Durchaus verständlich warum dies der Go-To Sound in der Metalcore-Szene ist. Der Verstärker hat Gain und Druck ohne Ende, verliert aber nie die Wärme und seinen Charakter.
Der Presence-Regler ist das mächtigste Werkzeug um seinen Klang zu verbiegen. Damit sollte man sich wirklich lange beschäftigen! Der Resonance-Regler auf der Rückseite ist eine nette Zugabe. Ich habe ihn ein Viertel des Regelweges aufgedreht und seither nie mehr angefasst. Aber gut, dass man die Möglichkeit hat hier zur Not auch nachzuregeln.
Erfahrungen
Gespielt wird der Verstärker von mir im Bandproberaum über eine 1960 Box und in meiner Wohnung über eine Palmer 1x12er mit einem Greenback. In jeder möglichen Situation lässt sich der Verstärker gut bedienen, auch leise bekommt man schöne Sounds, der Werbespruch "From bedroom to the arena" trifft hier voll zu. Gut gelungen ist auch die Kopfhörerbuchse, die den Speakerausgang automatisch stumm schaltet (trotzdem muss ein Lastwiderstand vorhanden sein!). Man muss zwar den EQ nachregeln, aber man bekommt sehr brauchbare Töne, wenn man zur Not mal wirklich absolut leise sein muss. Noch dazu ist der Verstärker sehr dynamisch, man kann auch aus dem dritten Kanal fast cleane Töne bekommen, wenn man mit Gitarren-Volume und Anschlag spielt. dabei bleibt der Verstärker aber immer immer klar und kräftig in der Ansprache.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der EVH sehr heikel ist was Tonabnehmer betrifft. Er ist im Gegensatz zu einigen anderen Highgain Verstärkern kein Gleichmacher, sondern reagiert fein auf unterschiedliche Tonabnehmer. So lassen sich wirklich alle Eigenschaften der Gitarre ausreizen. Gefällt mir sehr gut, weil es mir eine Rechtfertigung gibt unterschiedliche Gitarren zu besitzen
Ein Minuspunkt ist der Effekt-Send-Return. Die Buchsen befinden sich übereinander, sodass mit Winkelsteckern auf dunklen Bühnen nicht gerade Freude aufkommt, da es sehr eng wird. Die Buchse für den Fußschalter ist nämlich auch direkt daneben. Aber gut, bei der Größe muss man damit leben.
Fazit
Der Verstärker wird wegen seiner beiden Zerr-Kanäle gekauft und gespielt, so macht es auch völlig Sinn den Clean-Kanal in die Klangregelung des zweiten Kanals zu integrieren. Für wen diese Logik nicht verständlich ist, hat den Verstärker noch nicht gespielt oder hat einfach andere Kriterien, die ihm wichtig sind. So ist der 5153 kein Verstärker, der alles können und jeden zufrieden stellen will. Er hat "seinen" Sound und den dafür in umwerfend guter Qualität.
Ich habe noch ein Video vor ein paar Monaten aufgenommen um zu zeigen, dass der Verstärker auch leise kann. Im EVH-userthread findet ihr auch ein paar Recordingversuche mit dem Amp. Bald sollte noch mehr von mir zu hören sein, ich werd den Thread dann aktualisieren.
Ich habe schon einige Monate nach einem passenden Amp für die Band gesucht. Wir spielen eine Mischung aus Hardcore, Rock und Metal und ich brauchte eigentlich nur einen Verstärker, der mir einen guten tighten verzerrten Sound lieferte. Ich hatte zwar schon einen PCL-Vintageamp Stagemaster 30 Combo, doch wollte ich nicht immer das Ding von zu Hause mitschleppen und dann an die 4x12er Marshall Box hängen. Dort im Proberaum stand/steht zwar auch ein TSL100 herum, doch der war im Charakter nicht das was ich gesucht habe. Ich habe dann zwischenzeitlich einen Dark Terror ausprobiert, der aber nicht meinen gewünschten Sound lieferte und voll aufgerissen auch etwas undifferenziert war. Ich habe dann eine Zeit lang immer wieder Amps ausgeliehen und getestet, war aber nicht das dabei wo es "klick" gemacht hätte. Ich war auch kurz davor einen Mesa Dual Recto Rev F zu ergattern, doch auch das wollte/sollte(?) nicht glücken.
Lange Rede kurzer Sinn, als die erste Fuhre des "Fiftyonefiftythreefitfy" beim Musicstore war, habe ich impulsiv das Ding geordert. Joa, und der bleibt jetzt laaange bei mir
Aufbau
Ein 50W Völlröhren Topteil mit 3 Kanälen, wobei sich Kanal 1 und 2 eine Klangregelung teilen und Kanal 3 wieder separat vorhanden ist. Es gibt Master-Presence und Resonance, jedoch kein Master-Volume! zusätzlich ist ein Fußschalter für die drei Kanäle und den Effektloop vorhanden. Außerdem ist er MIDI-steuerbar, hat einen Preamp-Out (zur Verwendung weiterer Endstufen) und einen Kopfhörerausgang. insgesamt wiegt er gute 13kg, ein sehr guter Wert für einen Verstärker mit dieser Ausstattung.
Verarbeitung ist top, wird zwar in Vietnam gebaut, jedoch wissen auch die vietnamesen, wie man Platinen einschraubt und Tolex verklebt. Übrigens hat Fender die Produktion nun nach Mexiko verlegt, um die Nachfrage schneller decken zu können. Dort wird ja auch schon der große Bruder gebaut.
Für mehr Infos einfach auf evhgear.com schauen.
Sound
Der erste Kanal ist ein schöner warmer Fender Kanal. Clean, der mit mehr Gain auch schön leicht ins aufbrechen kommt. Wie schon gesagt sehr warm und transportiert den Charakter der Gitarre und der Tonabnehmer direkt zum Speaker. Sehr gut geeignet um ihn mit vielen Pedalen zu befeuern. Der Kanal ist im vergleich zum zweiten Kanal, mit dem er sich ja die Klangregelung teilt leiser, jedoch stört mich das nicht weiter. Auch hat der Chefdesigner bei EVH auf thegearpage.net geschrieben, das dies nicht geändert wird, denn eine Lautstärkeanpassung der ersten beiden Kanäle kann nur durch Veränderung des zweiten Kanals passieren. Und dieser sei der Firma bis zum obersten Chef heilig und unantastbar.
Meiner Meinung nach auch eine gute Entscheidung, denn der zweite Kanal ist wirklich der Hammer! Hier hat man es mit einem tollen Rocksound zu tun, wenn nicht sogar DEM Rocksound. Lebendig, fett, schmatzend, Obertöne und trotzdem immer beherrschbar und transparent. Der Amp lässt sich hier in der Klangregelung nur um Nuancen verändern, der Grundsound bleibt immer bestehen. Mein Tipp hier: alle Regler auf 12 Uhr und von dort aus den EQ je nach Raum und Box leicht nachjustieren. Und schon ist der Sound fertig. Wem das nicht gefällt, wird auch nicht glücklich werden mit dem Verstärker, denn anders wird er nie klingen.
Der dritte Kanal hat wahnsinnig viel Gain und kann auch bei Vollanschlag richtig gut Fuzz erzeugen. Wers braucht... dennoch ist hier richtig viel Leben drinnen! Er klingt im Charakter wie der zweite Kanal, jedoch hat er von allem mehr. Mehr Gain, mehr Obertöne, mehr Sustain, mehr... Das Ding ist wirklich gemacht um zu solieren. Oder auch für Freunde der harten Gangart (wie mich). Auch hier gilt, dass die Mittelstellung der Regler schon den optimalen Sound hervorbringen. Auch wird der Kanal nie kalt oder sägend, es bleibt immer die Wärme und der unverwechselbare 5150-Charakter bestehen. Durchaus verständlich warum dies der Go-To Sound in der Metalcore-Szene ist. Der Verstärker hat Gain und Druck ohne Ende, verliert aber nie die Wärme und seinen Charakter.
Der Presence-Regler ist das mächtigste Werkzeug um seinen Klang zu verbiegen. Damit sollte man sich wirklich lange beschäftigen! Der Resonance-Regler auf der Rückseite ist eine nette Zugabe. Ich habe ihn ein Viertel des Regelweges aufgedreht und seither nie mehr angefasst. Aber gut, dass man die Möglichkeit hat hier zur Not auch nachzuregeln.
Erfahrungen
Gespielt wird der Verstärker von mir im Bandproberaum über eine 1960 Box und in meiner Wohnung über eine Palmer 1x12er mit einem Greenback. In jeder möglichen Situation lässt sich der Verstärker gut bedienen, auch leise bekommt man schöne Sounds, der Werbespruch "From bedroom to the arena" trifft hier voll zu. Gut gelungen ist auch die Kopfhörerbuchse, die den Speakerausgang automatisch stumm schaltet (trotzdem muss ein Lastwiderstand vorhanden sein!). Man muss zwar den EQ nachregeln, aber man bekommt sehr brauchbare Töne, wenn man zur Not mal wirklich absolut leise sein muss. Noch dazu ist der Verstärker sehr dynamisch, man kann auch aus dem dritten Kanal fast cleane Töne bekommen, wenn man mit Gitarren-Volume und Anschlag spielt. dabei bleibt der Verstärker aber immer immer klar und kräftig in der Ansprache.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der EVH sehr heikel ist was Tonabnehmer betrifft. Er ist im Gegensatz zu einigen anderen Highgain Verstärkern kein Gleichmacher, sondern reagiert fein auf unterschiedliche Tonabnehmer. So lassen sich wirklich alle Eigenschaften der Gitarre ausreizen. Gefällt mir sehr gut, weil es mir eine Rechtfertigung gibt unterschiedliche Gitarren zu besitzen
Ein Minuspunkt ist der Effekt-Send-Return. Die Buchsen befinden sich übereinander, sodass mit Winkelsteckern auf dunklen Bühnen nicht gerade Freude aufkommt, da es sehr eng wird. Die Buchse für den Fußschalter ist nämlich auch direkt daneben. Aber gut, bei der Größe muss man damit leben.
Fazit
Der Verstärker wird wegen seiner beiden Zerr-Kanäle gekauft und gespielt, so macht es auch völlig Sinn den Clean-Kanal in die Klangregelung des zweiten Kanals zu integrieren. Für wen diese Logik nicht verständlich ist, hat den Verstärker noch nicht gespielt oder hat einfach andere Kriterien, die ihm wichtig sind. So ist der 5153 kein Verstärker, der alles können und jeden zufrieden stellen will. Er hat "seinen" Sound und den dafür in umwerfend guter Qualität.
Ich habe noch ein Video vor ein paar Monaten aufgenommen um zu zeigen, dass der Verstärker auch leise kann. Im EVH-userthread findet ihr auch ein paar Recordingversuche mit dem Amp. Bald sollte noch mehr von mir zu hören sein, ich werd den Thread dann aktualisieren.
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