Hilfe beim Rewiring einer Les Paul

  • Ersteller tobi452
  • Erstellt am
Das mit dem 490R vieradrig machen hat sich erledigt. Bin durch ein Farbkodierungs-PDF von Seymour Duncan drauf gekommen. Leider ist mir die verletzte Ader (North-Start) aus der Spule gerissen, so dass ich das Ding jetzt nur noch als Single Coil verwenden kann :(.

Aber kann mir keiner bei meinem Problem mit der Masse helfen? Da bin ich auch mit Überlegen nicht draufgekommen:

Bin seit gestern dran, die neue Elektronik zu löten. Dabei stellt sich mir nun folgende Frage:
Ich hab zum Toggle drei der oben genannten Kabel gelegt (Steg, Hals und Output). Diese besitzen jeweils einen eigenen Schirm, den ich (alle 3) am Toggle gemeinsam an die Masse gelötet habe. Reicht es jetzt, im Elektronikfach, wenn ich (z. B.; weil am einfachsten) die Masse nur an die Outputbuchse löte und die Schirme des Hals- und Stegkabels einfach weglasse und nirgendwo anlöte? Oder müssen die anderen beiden auch noch z. B. an eine Potirückseite?
 
Bin seit gestern dran, die neue Elektronik zu löten. Dabei stellt sich mir nun folgende Frage:
Ich hab zum Toggle drei der oben genannten Kabel gelegt (Steg, Hals und Output). Diese besitzen jeweils einen eigenen Schirm, den ich (alle 3) am Toggle gemeinsam an die Masse gelötet habe. Reicht es jetzt, im Elektronikfach, wenn ich (z. B.; weil am einfachsten) die Masse nur an die Outputbuchse löte und die Schirme des Hals- und Stegkabels einfach weglasse und nirgendwo anlöte? Oder müssen die anderen beiden auch noch z. B. an eine Potirückseite?

Hi,

ich hoffe mal, dass ich verstehe, was Du mit Steg und Hals-Kabel meinst. Bei der LP kommt das Kabel der Pickups ja nicht an den Toggle, sondern an das zum PU gehörige Volumepoti (bzw. an den vorgeschalteten Schalterteil des Push-Pull-Potis). Den Poti- und den Schalterteil der PPPotis solltest du dabei völlig getrennt betrachten. Die PU-Abschirmung kommt jedenfalls auch an Masse, ans Volumepotigehäuse.

Vom Mittelabgriff des Volume-Potis führt dann jeweils ein einadriges, abgeschirmtes Kabel zum Toggle, das hast Du wohl richtig befestigt. Die Abschirmung dieser beiden Kabel wird üblicherweise ebenfalls am zugehörigen Vol-Potigehäuse angelötet. Wenn die PUs ihrerseits korrekte Masseverbindungen haben, muss vom Toggle nur noch ein einadriges, abgeschirmtes Kabel zur Outputbuchse geführt werden, Ader an das Federblech für die Steckerspitze, Abschirmung an den Ring. Die Abschirmung muss outputseitig nirgends sonst angelötet werden, wenn das Deine Frage war.

Das mit dem 490R vieradrig machen hat sich erledigt. Bin durch ein Farbkodierungs-PDF von Seymour Duncan drauf gekommen. Leider ist mir die verletzte Ader (North-Start) aus der Spule gerissen, so dass ich das Ding jetzt nur noch als Single Coil verwenden kann :(.

Was den 490R betrifft, so würde ich schon versuchen, nochmal ein Ende der Spulenwicklung zu finden. Wenn Du eine der äußeren Wicklungen (versuchs mal ganz weit oben und ganz weit unten) mit einer Pinzette rausziehen und abschneiden kannst, kannst Du die an der entsprechenden Ader festlöten. Wenn Deine verlorene Wicklung in der Mitte war, müsste eine der beiden noch Durchgang haben (nicht vergessen, bevor Du messen kannst, muss die hauchdünne Lackisolierung runter!). Ich hab schon mal einen HB retten können, indem ich ein paar Wicklingen runtergepfriemelt hab, bis ich wieder eine mit Kontakt fand (die also nach der Risstelle lag). Dabei verlierst Du nur ein paar von vielleicht 5000 Wicklungen, immer noch besser als ein Zwangs-Singlecoil...

Falls Du natürlich das innere Ende abgerissen hast, ist guter Rat teuer. Außer einer Neuwicklung (außer Verhältnis zum ebay-Preis eines gebrauchten 490R) bliebe aber noch der Austausch einer Spule. Du könntest die beschädigte gegen die eines anderen HB aus der Bastelkiste tauschen, das klingt oft überraschend gut. Mein Pearly Gates/JB-Hybrid ist jedenfalls einer meiner Lieblings-HalsPUs geworden.

Gruß, bagotrix
 
Einige Aussagen hier bringen mich mal zum Nachhaken:

Treble Bleed ist bei Humbucker ziemlich sinnfrei, bei Single Coils dagegegen sehr zu empfehlen

Kann ich nicht nachvollziehen......wieso soll das gerade bei Humbuckern "sinnfrei" sein ?

Gerade wenn man outputstärkere Doppelspuler hat und auch mal clean-Sounds spielen möchte, bringts doch was, wenn ich mit dem Volume runtergehe, ohne dass das Signal total Saft- und kraftlos wird (weil Höhen fehlen)

Zur Funktionsweise des ominösen "50s Wiring":
Ist es Hauptbestandteil dieser Schaltung, dass das Volume- Poti 500 kOhm bekommt ??
Und dass man den Ton- Kondensatoren geringere Werte gibt ?

Bisher ist es mir hauptsächlich bei Strats aufgefallen, dass das Ton- Poti von Stufe "3" abwärts nur noch dumpf und leise macht.... hatte allerdings bisher auch weit mehr Strats als Paulas hier.....

In dem Zusammenhang fand ich es schon recht "bemerkenswert", dass man selbst im Custom- Shop von Fender bei einer Custom Relic 60s Strat nicht auf die Idee kam, mal nen kleineren Kondensator ans Ton- Poti zu machen !
Das untere Drittel vom Poti- Regelweg war praktisch überhaupt nicht mehr sinnvoll nutzbar.....:gruebel:
 
Kann ich nicht nachvollziehen......wieso soll das (Treble Bleed, d. Zitierer) gerade bei Humbuckern "sinnfrei" sein ?

Gerade wenn man outputstärkere Doppelspuler hat und auch mal clean-Sounds spielen möchte, bringts doch was, wenn ich mit dem Volume runtergehe, ohne dass das Signal total Saft- und kraftlos wird (weil Höhen fehlen)

Da gebe ich Dir zwar recht, trotzdem wollten die verschiedenen Varianten des Treble Bleed bei mir nicht recht zünden. Irgendwie klang es bei mir auch bei aufgedrehtem Poti immer anders, und zwar schlechter. Das gilt komischerweise vor allem im Tieftonbereich, wo dann irgendwie was zu fehlen schien. Ich hab es dann aber aufgegeben, weil ich mit dem 50ies Wiring besser zurechtkomme und es den Höhenverlust auch deutlich abmildert. Dazu kommt noch, dass man damit auch die Mitten etwas ausdünnen kann, wenn man neben Tone gleichzeitig Volume leicht zurücknimmt. Das Tonpoti bekommt dann nämlich eine andere Wirkung, die fast etwas paradox ist - es wird durchsichtiger statt dumpfer. Manche finden das auch nervig und bevorzugen deshalb das Modern Wiring.

Bei heißeren HB in Strats komme ich damit auch besser zurecht, aber in Kombination mit einer Parallel-Umschaltung. Die ist auch leiser, bleibt brummfrei und klingt zugleich durchsichtiger.

Zur Funktionsweise des ominösen "50s Wiring":
Ist es Hauptbestandteil dieser Schaltung, dass das Volume- Poti 500 kOhm bekommt ??
Und dass man den Ton- Kondensatoren geringere Werte gibt ?

Nein, mit "50ies Wiring" bezeichnet man in erster Linie eine bestimmte Art, die Tonpotis mit den Volumepotis zu verbinden. Allerdings wurden damals bei Gibson durchgängig 500 kOhm-Potis benutzt, in sofern funktioniert es damit erst richtig. Die 300 kOhm-Potis machen den Sound insgesamt etwas dumpfer, was die Variationsmöglichkeiten mit einer passiven Klangregelung dann logischerweise einschränkt. Tatsächlich klingt es für mich im verzerrten Bereich oft besser, wenn ich das Tonpoti ganz minimal runternehme, so auf 8 oder 9. Zusätzlich das Volume etwas zurück, und es wird schön bluesig. Im Grunde klingt das dann den alten 300er Potis gar nicht mal so unähnlich; durch die Umrüstung auf 50ies Wiring bleiben mir aber mehr Höhenreserven für Clean- und Crunchsounds oder im heftigen Distortionbereich.

Die Werte der Tonkondensatoren haben auch nicht zwingend mit der Verdrahtungsweise zu tun, es sind bei Gibson in den 50ern und auch heute noch halt standardmäßig .022 uF-Caps dringewesen. Bei der Paula komme ich dabei mit den Standardwerten gut zurecht. Ich hatte auch mal .047uF PIO-Caps, die klangen auch gut, aber der Regelbereich war mir nicht weit genug gespreizt. Gerade beim HalsPU gehen aber viele auch gerne zu .015uF, das habe ich aber selbst noch nicht probiert, da mein Pearly Gates in der Position recht kräftige Höhen produziert.

Authentisch 50er-Jahre-mäßig sind dabei Kondensatoren, die mit Ölpapier gefertigt wurden ("Paper in Oil", abgek. PIO). Bei meiner Studio haben die schon nochmal einen Klanggewinn gebracht. Ich hatte aber mal eine Paula mit 500T / 496R-Bestückung zum Aufarbeiten da, die klang am Besten mit 50ies Wiring und den originalen Keramik-Caps. Danach wollte mein Kumpel die PUs auf einmal gar nicht mehr rausschmeißen, die ihm vorher immer zu heiß erschienen. Jetzt konnte er sie einfach dahin regeln, wo er sie haben wollte. Ich hab mich selber gewuindert, selbst Clean-Spounds kamen hervorragend.

Bisher ist es mir hauptsächlich bei Strats aufgefallen, dass das Ton- Poti von Stufe "3" abwärts nur noch dumpf und leise macht.... hatte allerdings bisher auch weit mehr Strats als Paulas hier.....

In dem Zusammenhang fand ich es schon recht "bemerkenswert", dass man selbst im Custom- Shop von Fender bei einer Custom Relic 60s Strat nicht auf die Idee kam, mal nen kleineren Kondensator ans Ton- Poti zu machen !
Das untere Drittel vom Poti- Regelweg war praktisch überhaupt nicht mehr sinnvoll nutzbar.....:gruebel:

Das dürfte sich wohl aus dem Anspruch einer Relic erklären, dem alten Vorbild gleich zu kommen. Viele Strat-Spieler sind diese Wirkungsweise halt auch gewohnt und benutzen das Tonpoti eben maximal leicht zurückgedreht. Was die Paulas betrifft, kommen da wohl mehr Leute mit den Standard-Werten klar, die ja ganz zugedreht diesen "hupenden" Sound produzieren. Das liegt wohl auch daran, dass bei der Paula viel mehr Mitten im Klang sind, während bei einer Strat ohne Höhen nicht mehr viel da ist, was den Ton noch definiert.

Ich selber verwende deshalb auch sehr kleine Werte in meiner Strat, die selbst ganz zugedreht noch für mich funktionieren (und dann eher nach HB klingen als einfach dumpf). Ist aber auch kein Ding, sowas an den eigenen Geschmack anzupassen.

Gruß, bagotrix
 
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Einige Aussagen hier bringen mich mal zum Nachhaken:



Kann ich nicht nachvollziehen......wieso soll das gerade bei Humbuckern "sinnfrei" sein ?

Gerade wenn man outputstärkere Doppelspuler hat und auch mal clean-Sounds spielen möchte, bringts doch was, wenn ich mit dem Volume runtergehe, ohne dass das Signal total Saft- und kraftlos wird (weil Höhen fehlen)

Ich sehe das auch so. Bei einem eher schrill klingendem Singlecoil kaann es sogar angenehm sein, dass beim Volumen-Runterdrehen die Höhen etwas gemildert werden.
Bei einem Humbucker ist man meistens froh, wenn die Höhen erhalten bleiben. Und die gehen auch beim 50s Wiring verloren, wenn man leise dreht, nur halt weniger als bei der Werksverdrahtung.

Klanglich dürfte ein Treblebleeb-Kondensator kaum hörbar sein bei 500k-Potis, wenn das Poti auf "volle Lautstärke" stellt.

Je nachdem was man macht lohnt es sich sogar mit dem Treblebleed bzw. den Kondensatorwerten zu experimentieren.

Ich habe eine Les Paul da sind etwas zu hohe Werte drin bei den Treblebleed capacitors..
Dreht man leiser wird der Klang spürbar höhenreicher. Was sehr nett sein kann wenn man bei voller Lautstärke in saftigen Crunchgefielden ist und dann die Lautstärke reduziert um clean zu spielen und dabei der Klang dann höhenreicher, "singlecoiliger" wird. Das kann je nach dem auch manchmal durchaus praktisch sein.

Merke: ein jeder ist anders, jeder macht und mag etwas Anderes. Deshalb können im Instrumentenbau vieleDinge für einen praktisch sein und für jemand anderen unpraktisch. Generelle Dinge die für jeden optimal sind gibt es nur wenige.
 
So, die Elektronik ist (schon am Samstag) fertig! Jedenfalls fast :D.
Als erstes mal ein dickes Dankeschön an Euch! Ihr habt mir echt weitergeholfen! :great:
Also, warum ist die Elektronik nur fast fertig:
- Den Halstonabnehmer habe ich noch nicht angeschlossen, da der raus soll und sich der Anschluss als relativ schwierig gestaltet, da man an die Schalter der Push-Pull Potis sehr schwer hinkommt wenn sie eingebaut sind (Bezüglich der Reparatur: Wie hast du die Lackschicht vom Draht runterbekommen? Wollte die Spule schon löten, nur nahm der Draht das Lot eben nicht an...)
- der Toggle ist ebenfalls nicht (mehr) angeschlossen, da er total rumspackte (So Sachen wie, dass man wenn man ne Saite berührt und gleichzeitig auf den Boden stampft man das Stampfen auch ausm Amp hört :D). Desweiteren rauschte es sehr stark und es gab einfach nur Einstreuungen. Weis nicht genau, an was es gelegen hat, habe aber die Outputbuchse erst mal direkt an die beiden Potis vom Steg PU gehängt und fürs Erste reicht das. Den Toggle werde ich demnächst noch mal neu verkabeln.

Aber ja, was soll ich als (zwischenzeitliches) Fazit sagen? Die Elektronik klingt geil! Die Push-Pull Optionen sind zwar ziemlich schwer zu verdrahten (da die Ösen wahnsinnig klein sind und man im eingebauten Zustand superschlecht rankommt) aber sind den Aufwand wirklich wert!

Wenn die Elektronik komplett fertig ist werd ich noch mal was dazu sagen.
 
Autsch, du hast in der Gitarre gelötet? Das geht auch einfacher, indem du Dir eine Pappschablone machst, die Potis durchstichst und dann die Elektrik verlötest, danach kannst alles einfach einbauen. Hier mal ein video dazu.

 
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Ne, hab ich nicht. Hab mir ein ähnliches Video von nem anderen Typen angesehen und hab mir auch so ne Schablone gebaut, nur aus Holz.Mit "in der Gitarre löten" meinte ich, dass man den Toggle und die Tonabnehmer in der Gitarre anlöten muss und dass das relativ schlecht geht.
 
Hallo,

ich muss gestehen, den Sinn dieses Holzstücks begreife ich nicht so wirklich ... bis ich die Schablone gebastelt habe, ist die Löterei doch längst fertig. :confused:

Störende Strippen kann man doch z. B. mit Krokoklemmen fixieren.

Gruß,
Dietmar
 

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