Marlos
Registrierter Benutzer
Da ich nun schon seit geraumer Zeit hier im Board mitlese und so Einiges lernen konnte, ist es nun an der Zeit auch mal was beizutragen und so habe ich mich entschlossen, ein Review zu meiner kürzlich erworbenen FGN "Les Paul" zu verfassen. Konkret geht es um die FGN NCLS-20R/Hardstyle in vintage violin. Um den Text etwas übersichtlicher zu gestalten, habe ich ihn in mehrere Abschnitte unterteilt. Am Ende gibt es dann Bilder.
Motivation / Bestellung
Vor ca. 11-12 Jahren hatte ich die Möglichkeit, mir eine weinrote Gibson Les Paul Studio von einem Bekannten auszuborgen um erste Erfahrungen auf der "Elektrischen" zu sammeln. Zuvor war ich etwa 3 Jahre mit meiner Konzertgitarre unterwegs. Nach ein paar Monaten musste ich die Gibson jedoch wieder zurückgeben und für mich war somit klar: Es muss eine Les Paul sein. Mit 14 Jahren war mein Budget aber relativ begrenzt und so wurde meine erste eigene E-Gitarre eine schwarze Epiphone Les Paul Studio, die mich bis vor Kurzem zuverlässig begleitete
Etwa 5 Jahre später kam dann eine ESP Horizon FR-II dazu, die seitdem meine Hauptgitarre ist. Vor ca. 1 Jahr kam in mir wieder der Wunsch auf, meine inzwischen etwas in Mitleidenschaft gezogene Epiphone (Bünde und Chrom Hardware waren ziemlich am Ende) durch etwas Hochwertigeres zu ersetzen. Relativ kurzentschlossen wurde es dann zunächst eine Gibson Les Paul Studio in worn brown (genauergesagt waren es 2 davon, gingen beide wieder zurück), mit der ich mich aber nicht so recht anfreunden konnte. Irgendwann spielte ich dann - eher zufällig - im nahegelegenen Musikgeschäft eine FGN NCLS-10R um Amps zu testen und war von dem Teil mehr als angetan. Hier passte einfach alles: Sound, Verarbeitung und Bespielbarkeit. Mir persönlich gefallen aber die "klassischen" Burst-Lackierungen der 10er Serie nicht ganz so gut und so zögerte ich mit dem Kauf noch etwas. Beim Stöbern nach Alternativfinishes entdeckte ich schließlich auf der japanischen Fujigen Homepage die oben genannte Neo Classic im wunderschönen vintage violin und wusste sofort: Die ist es! Bevor der Gitarrenladen meines Vertrauens sie bestellte, testete ich noch eine andere FGN LP aus der 10er Serie, die ebenfalls hervorragend war und so ging dann die Bestellung raus.
Da es sich bei der hier vorgestellten Gitarre um einen Limited Run handelt, wird diese nur auf Kundenwunsch in Japan gefertigt. Dementsprechend lang war auch die Wartezeit (mehr als 7 Monate). Aber ich kann schon jetzt verraten: Das Warten hat sich gelohnt!
Spezifikationen
Bei der Neo Classic Serie gibt es 2 verschiedene Ausführungen: Die 10er und die etwas teurere 20er Serie. Bei der teureren Variante kommen Seymour Duncan Pickups (SH-4 und SH-1) zum Einsatz, im Gegensatz zu den sonst verbauten FGN-eigenen Pickups. Außerdem wird noch ein UV-beständigerer Polylack verwendet, andere Tuner verbaut und andere Ton-Kondensatoren verwendet (Toichi Vitamin Q). Bei den Limited Runs werden zudem unterschiedliche Finishes angeboten, was für mich letztendlich auch ein Grund war, zur 20er Serie zu greifen.
Zu der Grundkonstruktion und Holzauswahl muss ich nicht viel erzählen, da hier ja das Meiste weitgehend dem Vorbild entspricht. Folgende Punkte sind vielleicht noch erwähnenswert:
Verarbeitung
Obwohl ich mich selber als sehr kritisch bezeichnen würde, gibt es an der Gitarre verarbeitungstechnisch absolut nichts auszusetzen (auch nicht an den anderen 2 FGN LPs, die ich in der Hand hatte). Die Flammung der Decke ist beeindruckend, die Lackierung tadellos und die Bindings und Inlays sind sauber eingepasst. Beim Griffbrett wurde eine relativ dunkle Palisandersorte verwendet, welche nach einer Lemonoil-Behandlung kaum heller ist, als das Ebenholzgriffbrett meiner ESP. Mir gefällts auf jeden Fall sehr gut. Auch die Bünde sind perfekt abgerichtet.
Der einzige Kritikpunkt, den ich hier finden konnte, ist der verbaute Toggle-Switch. Dieser fällt aus der Neck-Position schon bei leichtester Berührung und teilweise von selbst in die Mittelposition zurück, was natürlich ärgerlich ist. Durch Zurechtbiegen der Schalter-Kontakte, konnte ich dieses Problem aber relativ einfach beseitigen.
Bespielbarkeit
Die gute Bespielbarkeit war neben dem Sound einer der ersten Punkte, die mir bei allen FGNs sofort aufgefallen ist. Ob das nun am Circle Fretting System oder einfach nur an einer guten Einstellung liegt, kann ich nicht beurteilen. Das Halsprofil ist ziemlich ähnlich wie bei meiner ESP, also eher 60s Neck, statt 50s. ESP beschreibt es als "Thin U Neck Contour". Ich finde es genau richtig, also nicht zu dick oder zu dünn.
Mit ihren etwa 4,1Kg ist die FGN trotz 5cm Korpusdicke (am Rand) und fehlendem Chambering relativ leicht für eine LP. Im Stehen gepielt, hängt sie sehr ausgewogen am Gurt und sitzend gespielt zeigt sie keine Kopflastigkeit. Eher ist das Gegenteil der Fall, was ich jetzt nicht als störend empfinde.
Die verbauten CTS-Potis sind relativ schwergängig, was unter Umständen ungewohnt sein kann. Ich würde hier leichtgängigere Exemplare bevorzugen, besonders im Zusammenspiel mit den Top Hat Knobs. Ist aber, wie so manches, Geschmacksache.
Die FGN ist vom Werk aus mit einem D'addario 10er Saitensatz bestückt, also meiner auch sonst verwendeten Saitenstärke und -marke. Mit der Stimmstabilität hatte ich bis jetzt keine Probleme.
Das Wichtigste: Der Klang
Ein gewisses Risiko besteht natürlich immer, wenn man eine Gitarre bestellt, ohne vorher zu wissen, wie sie denn nun genau klingen wird. Nachdem ich im letzten Jahr einige Les Pauls ausführlich testen konnte, war eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden was den Sound angeht. Und ich wurde auch hier nicht enttäuscht.
Akustisch gespielt zeigt sich ein äußerst knackiges und lautes Klangbild. Der Klang besitzt ausreichend Fülle, ohne dass die Bässe dominant wirken. Ich würde es als "luftig" und "holzig" bezeichnen. Inwiefern das Alu-Tailpiece hier den Sound mitprägt, kann ich nicht sagen. Im Vergleich mit so manch anderer Les Paul klingts aber tendenziell eher etwas heller mit gutem Attack, ausgewogenen Mitten und straffen Bässen. Das Sustain ist bereits trocken gespielt sehr lang und gleichmäßig - wohl der größte Unterschied zu meiner Floyd Rose bestückten ESP. Obwohl die Saiten inzwischen schon ziemlich "gut eingespielt" sind, wird es nie mulmig und bleibt stets transparent.
Am Verstärker zeigt sich dann eine ähnliche Charakterisik wie unplugged. Offen gespielte Akkorde bleiben stets definiert und im Bassbereich drückts ohne zu matschen. Auch hier macht sich der "offene" Klang positiv bemerkbar. Der SH-4 am Steg liefert satten Output und den nötigen "Biss", um in der Band gehört zu werden. Der Neck-PU (SH-1) ist outputschwächer als der Kollege am Steg und verhilft der FGN zu luftigen Crunch Sounds und singenden leads.
Über einen JCM 800 gespielt, kommt die FGN im Bandgefüge im Vergleich zu meiner ESP (mit gleicher Pickupbestückung) druckvoller und etwas runder im Hochtonbereich. Bei Highgain (Peavey 6505+) zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier matscht nichts, Fundament ist reichlich vorhanden. Über mein Heimsetup (Anvil-Preamp + G-Major II + Blackstar HT5 Endstufe + Harley Benton 212) gibts am Klang ebenfalls nichts auszusetzen.
Modifikationen
Obwohl es prinzipiell nicht notwendig ist, an dieser Gitarre irgendetwas zu verändern, hab ich ein paar kleine Veränderungen durchgeführt:
Bilder
Die Bilder sind größtenteils in unserem Proberaum entstanden. Aufrund unterschiedlicher Lichtverhältnisse wirkt die Decke mal eher etwas gelblich und auf anderen Bildern wieder bernsteinfarben bis hellbraun.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer gut klingenden Les Paul mit toller Bespielbarkeit ist, und für japanische Alternativen offen ist, sollte die Neo Classic Serie auf jeden Fall einmal anspielen. Tendenziell geht die FGN klanglich eher in die "helle", "luftige" Richtung. Mir gefällt dieser Charakter ausgesprochen gut. Von der Soundqualität her spielt die FGN, meiner Meinung nach, in einer Liga mit der Gibson Traditional, die mir übrigens auch sehr gut gefallen hat.
Verarbeitungstechnisch bewegt man sich hier auf PRS-Niveau. Lediglich am Schalter gabs etwas zu meckern. Die restliche Hardware ist von sehr guter Qualität.
Hier nochmal eine kurze Pro-/Contra Liste:
+ Spritziger Klang
+ Sustain
+ Verarbeitung und Hardware
+ Bespielbarkeit / Setup
+ Optik (finde ich zumindest)
- klappriger Toggle-Switch
- lange Lieferzeit (>7 Monate)
Ich hoffe, dass dieses Review für den einen oder anderen hilfreich ist. Ich habe auf jeden Fall meine Les Paul gefunden Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
Grüße
Markus
Motivation / Bestellung
Vor ca. 11-12 Jahren hatte ich die Möglichkeit, mir eine weinrote Gibson Les Paul Studio von einem Bekannten auszuborgen um erste Erfahrungen auf der "Elektrischen" zu sammeln. Zuvor war ich etwa 3 Jahre mit meiner Konzertgitarre unterwegs. Nach ein paar Monaten musste ich die Gibson jedoch wieder zurückgeben und für mich war somit klar: Es muss eine Les Paul sein. Mit 14 Jahren war mein Budget aber relativ begrenzt und so wurde meine erste eigene E-Gitarre eine schwarze Epiphone Les Paul Studio, die mich bis vor Kurzem zuverlässig begleitete
Etwa 5 Jahre später kam dann eine ESP Horizon FR-II dazu, die seitdem meine Hauptgitarre ist. Vor ca. 1 Jahr kam in mir wieder der Wunsch auf, meine inzwischen etwas in Mitleidenschaft gezogene Epiphone (Bünde und Chrom Hardware waren ziemlich am Ende) durch etwas Hochwertigeres zu ersetzen. Relativ kurzentschlossen wurde es dann zunächst eine Gibson Les Paul Studio in worn brown (genauergesagt waren es 2 davon, gingen beide wieder zurück), mit der ich mich aber nicht so recht anfreunden konnte. Irgendwann spielte ich dann - eher zufällig - im nahegelegenen Musikgeschäft eine FGN NCLS-10R um Amps zu testen und war von dem Teil mehr als angetan. Hier passte einfach alles: Sound, Verarbeitung und Bespielbarkeit. Mir persönlich gefallen aber die "klassischen" Burst-Lackierungen der 10er Serie nicht ganz so gut und so zögerte ich mit dem Kauf noch etwas. Beim Stöbern nach Alternativfinishes entdeckte ich schließlich auf der japanischen Fujigen Homepage die oben genannte Neo Classic im wunderschönen vintage violin und wusste sofort: Die ist es! Bevor der Gitarrenladen meines Vertrauens sie bestellte, testete ich noch eine andere FGN LP aus der 10er Serie, die ebenfalls hervorragend war und so ging dann die Bestellung raus.
Da es sich bei der hier vorgestellten Gitarre um einen Limited Run handelt, wird diese nur auf Kundenwunsch in Japan gefertigt. Dementsprechend lang war auch die Wartezeit (mehr als 7 Monate). Aber ich kann schon jetzt verraten: Das Warten hat sich gelohnt!
Spezifikationen
Bei der Neo Classic Serie gibt es 2 verschiedene Ausführungen: Die 10er und die etwas teurere 20er Serie. Bei der teureren Variante kommen Seymour Duncan Pickups (SH-4 und SH-1) zum Einsatz, im Gegensatz zu den sonst verbauten FGN-eigenen Pickups. Außerdem wird noch ein UV-beständigerer Polylack verwendet, andere Tuner verbaut und andere Ton-Kondensatoren verwendet (Toichi Vitamin Q). Bei den Limited Runs werden zudem unterschiedliche Finishes angeboten, was für mich letztendlich auch ein Grund war, zur 20er Serie zu greifen.
Zu der Grundkonstruktion und Holzauswahl muss ich nicht viel erzählen, da hier ja das Meiste weitgehend dem Vorbild entspricht. Folgende Punkte sind vielleicht noch erwähnenswert:
- Das verwendete "Circle Fretting System" verspricht genauere Intonation, längeres Sustain und einen klareren Ton.
- Bei der Hardware kommen durchgehend hochwertige Gotoh -Teile zum Einsatz. Die Hardstyle-Serie kommt standardmäßig mit Aluminium-Tailpiece.
- Der Body ist 2-teilig und die massive Decke besteht aus Ahorn, wobei ein geflammtes Ahornfurnier aufgeleimt ist.
- Der Korpus ist massiv (nicht gechambert).
- Die Seymour Duncan Pickups sind 4-adrig und können daher leicht gesplittet werden.
- Die Gitarre wird in einem gut gepolstertem Gigbag geliefert.
Verarbeitung
Obwohl ich mich selber als sehr kritisch bezeichnen würde, gibt es an der Gitarre verarbeitungstechnisch absolut nichts auszusetzen (auch nicht an den anderen 2 FGN LPs, die ich in der Hand hatte). Die Flammung der Decke ist beeindruckend, die Lackierung tadellos und die Bindings und Inlays sind sauber eingepasst. Beim Griffbrett wurde eine relativ dunkle Palisandersorte verwendet, welche nach einer Lemonoil-Behandlung kaum heller ist, als das Ebenholzgriffbrett meiner ESP. Mir gefällts auf jeden Fall sehr gut. Auch die Bünde sind perfekt abgerichtet.
Der einzige Kritikpunkt, den ich hier finden konnte, ist der verbaute Toggle-Switch. Dieser fällt aus der Neck-Position schon bei leichtester Berührung und teilweise von selbst in die Mittelposition zurück, was natürlich ärgerlich ist. Durch Zurechtbiegen der Schalter-Kontakte, konnte ich dieses Problem aber relativ einfach beseitigen.
Bespielbarkeit
Die gute Bespielbarkeit war neben dem Sound einer der ersten Punkte, die mir bei allen FGNs sofort aufgefallen ist. Ob das nun am Circle Fretting System oder einfach nur an einer guten Einstellung liegt, kann ich nicht beurteilen. Das Halsprofil ist ziemlich ähnlich wie bei meiner ESP, also eher 60s Neck, statt 50s. ESP beschreibt es als "Thin U Neck Contour". Ich finde es genau richtig, also nicht zu dick oder zu dünn.
Mit ihren etwa 4,1Kg ist die FGN trotz 5cm Korpusdicke (am Rand) und fehlendem Chambering relativ leicht für eine LP. Im Stehen gepielt, hängt sie sehr ausgewogen am Gurt und sitzend gespielt zeigt sie keine Kopflastigkeit. Eher ist das Gegenteil der Fall, was ich jetzt nicht als störend empfinde.
Die verbauten CTS-Potis sind relativ schwergängig, was unter Umständen ungewohnt sein kann. Ich würde hier leichtgängigere Exemplare bevorzugen, besonders im Zusammenspiel mit den Top Hat Knobs. Ist aber, wie so manches, Geschmacksache.
Die FGN ist vom Werk aus mit einem D'addario 10er Saitensatz bestückt, also meiner auch sonst verwendeten Saitenstärke und -marke. Mit der Stimmstabilität hatte ich bis jetzt keine Probleme.
Das Wichtigste: Der Klang
Ein gewisses Risiko besteht natürlich immer, wenn man eine Gitarre bestellt, ohne vorher zu wissen, wie sie denn nun genau klingen wird. Nachdem ich im letzten Jahr einige Les Pauls ausführlich testen konnte, war eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden was den Sound angeht. Und ich wurde auch hier nicht enttäuscht.
Akustisch gespielt zeigt sich ein äußerst knackiges und lautes Klangbild. Der Klang besitzt ausreichend Fülle, ohne dass die Bässe dominant wirken. Ich würde es als "luftig" und "holzig" bezeichnen. Inwiefern das Alu-Tailpiece hier den Sound mitprägt, kann ich nicht sagen. Im Vergleich mit so manch anderer Les Paul klingts aber tendenziell eher etwas heller mit gutem Attack, ausgewogenen Mitten und straffen Bässen. Das Sustain ist bereits trocken gespielt sehr lang und gleichmäßig - wohl der größte Unterschied zu meiner Floyd Rose bestückten ESP. Obwohl die Saiten inzwischen schon ziemlich "gut eingespielt" sind, wird es nie mulmig und bleibt stets transparent.
Am Verstärker zeigt sich dann eine ähnliche Charakterisik wie unplugged. Offen gespielte Akkorde bleiben stets definiert und im Bassbereich drückts ohne zu matschen. Auch hier macht sich der "offene" Klang positiv bemerkbar. Der SH-4 am Steg liefert satten Output und den nötigen "Biss", um in der Band gehört zu werden. Der Neck-PU (SH-1) ist outputschwächer als der Kollege am Steg und verhilft der FGN zu luftigen Crunch Sounds und singenden leads.
Über einen JCM 800 gespielt, kommt die FGN im Bandgefüge im Vergleich zu meiner ESP (mit gleicher Pickupbestückung) druckvoller und etwas runder im Hochtonbereich. Bei Highgain (Peavey 6505+) zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier matscht nichts, Fundament ist reichlich vorhanden. Über mein Heimsetup (Anvil-Preamp + G-Major II + Blackstar HT5 Endstufe + Harley Benton 212) gibts am Klang ebenfalls nichts auszusetzen.
Modifikationen
Obwohl es prinzipiell nicht notwendig ist, an dieser Gitarre irgendetwas zu verändern, hab ich ein paar kleine Veränderungen durchgeführt:
- Security Locks: Für mich ein Muss auf meinen Live-Gitarren.
- Faber Locking-Studs: Da ja oft von deutlichen Verbesserungen durch diesen schnell durchzuführenden und nicht übermäßig kostenaufwändigen Mod gesprochen wird, wollte ich es auch wissen. Um ehrlich zu sein, konnte ich keinen eindeutigen Unterschied zu den ursprünglichen Studs feststellen (habe vorher/nachher Vergleiche mit DI-Spuren gemacht). Das Sustain war ja auch vorher schon sehr lang. Allerdings bilde ich mir ein, dass dadurch die akustische Lautstärke noch minimal gestiegen ist.
- Push-Push Potis: Anstelle der momentan verbauten Tone Potis werden demnächst noch Push-Push Potis mit Standardschaftlänge verbaut, um die Abnehmer zu splitten. Diese ziehe ich der Push-Pull Variante vor, weil ich einerseits die Top Hat Knobs nicht besonders griffig finde und ich anderseits diese Potis bereits von meiner ESP gewohnt bin. Vorallem für Cleansounds sehe ich die Splittingvariante auch bei einer LP durchaus als sinnvolle Ergänzung.
- Wolfetone Marshallheads: Obwohl ich die verwendete Pickupkombination schätze und in meiner ESP liebe (hat ebenfalls SD JB und SD 59 verbaut), will ich in der FGN etwas gemäßigteres und ausgewogeneres. Da ich in der Neo Classic für Leadsounds sowohl Bridge- als auch Neckpickup gleichermaßen verwende, finde ich den starken Outputsprung etwas störend. Außerdem wollte ich in der Bridgeposition etwas "luftigeres" mit etwas weniger Hochmitten und dafür mehr top end. Der Neck-PU ist mir hingegen fast schon zu gescooped und soll noch etwas mehr schmatzen. Ich habe mich letztendlich für eine Set Wolfetone Marshallheads entschieden, nachdem hier im Board viele begeisterte User unterwegs sind und die Beschreibung gut zu meinen Wünschen passte. Wolfe ist ein äußerst kompetenter und freundlicher Zeitgenosse und die Pickups die er wickelt, klingen in meinen Ohren hervorragend. Das Set klingt wesentlich ausgewogener, als die SH-4/SH-1 Kombination. Der Neck-PU hat etwas mehr Mitten und Output als der SH-1n, genauso wie ich es wollte. Speziell der Bridge-PU hat mich umgehauen. Klarer Bass, weniger ausgeprägter Mittenhonk, aber trotzdem viel Biss und schöne glitzernde obere Höhen (die beim SH-4 ja fast gänzlich fehlen). Für diese Gitarre passt dieses Pickupset auf jedenfall perfekt.
Bilder
Die Bilder sind größtenteils in unserem Proberaum entstanden. Aufrund unterschiedlicher Lichtverhältnisse wirkt die Decke mal eher etwas gelblich und auf anderen Bildern wieder bernsteinfarben bis hellbraun.
Fazit
Wer auf der Suche nach einer gut klingenden Les Paul mit toller Bespielbarkeit ist, und für japanische Alternativen offen ist, sollte die Neo Classic Serie auf jeden Fall einmal anspielen. Tendenziell geht die FGN klanglich eher in die "helle", "luftige" Richtung. Mir gefällt dieser Charakter ausgesprochen gut. Von der Soundqualität her spielt die FGN, meiner Meinung nach, in einer Liga mit der Gibson Traditional, die mir übrigens auch sehr gut gefallen hat.
Verarbeitungstechnisch bewegt man sich hier auf PRS-Niveau. Lediglich am Schalter gabs etwas zu meckern. Die restliche Hardware ist von sehr guter Qualität.
Hier nochmal eine kurze Pro-/Contra Liste:
+ Spritziger Klang
+ Sustain
+ Verarbeitung und Hardware
+ Bespielbarkeit / Setup
+ Optik (finde ich zumindest)
- klappriger Toggle-Switch
- lange Lieferzeit (>7 Monate)
Ich hoffe, dass dieses Review für den einen oder anderen hilfreich ist. Ich habe auf jeden Fall meine Les Paul gefunden Für Fragen und Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
Grüße
Markus
- Eigenschaft