möchtegernbach
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Hi
hier ein interessantes Thema für Musiktheoretiker
ich habe schon viele Harmonielehren gelesen und mir ist aufgefallen das diese das Thema harmoniefremde Töne immer sehr einseitig und nicht tief genug betrachten.
Die Notenbeispiele beschränken sich meist (nicht immer) auf nur eine melodische Stimme welche dann auch den harmoniefremden Ton bringt die anderen begleiten lediglich die Harmonie.
Gezeigt wird nur der Fall eine Stimme bringt die Dissonanz und löst sich auf. In der Realität finden sich sehr oft Beispiele bei denen mehrere Stimmen verschiene Harmoniefremde Töne bringen die untereinander nicht in den erwähnten Dissonanzen einzuordnen sind (Vorhalt , Durchgang , Wechselnote ...). Es ist schwer sich das vorzustellen deshalb habe ich ein paar Beispiele gemacht.
Die Noten zeigen vier Situationen (Takt 1 , Takt 2 , Takt 4-5 , Takt 7-8 , Takt 9-10) in dem ersten takt sieht man ein typisches Beispiel wie Harmonielehrbücher den Vorhalt darstellen würden. Eine Stimme in diesem Fall die Oberstimme bringt einen Quartvorhalt die anderen Stimmen bleiben Liegen so dass sich der Vorhalt auf alle Stimmen als tatsächlicher Vorhalt einer Konsonanz auswirkt (weil ja nach der Auflösung nur Konsonanzen sein können). Im zweiten Takt sieht man wieder ein typisches Beispiel , zwar bringen jetzt zwei unterschiedliche Stimmen Dissonanzen doch stehen diese in einem konsonanten Verhältniss, zudem sind beides Vorhalte. Hier enden auch die Harmonielehren und weiter wird nicht darauf eingegangen welche weiteren Situationen entstehen können und welche Regeln zur anbrigung von Dissonanzen außerdem zu beachten sind (es werden Regeln gelehrt doch nicht alle die gelehrt werden müssten!). Ich möchte in den nächsten Beispielen jeweils eine solche Situation aufzeigen. Im dritten Beispiel also takt 4-5 bringt die Oberstimme einen Nonenvorhalt 9-8 auf einer Halben wobei die Mittelstimme während des Vorhalts in Achteln die Figur 1-3-5-4-3.. (auf den Grundton bezogen) spielt. Die Mittelstimme spielt den Dreiklang und führt dann mit einem Durchgang 5-4-3 zur Terz. Auf den Grundton bezogen bewegen sich beide Stimmen legitim, die eine bringt einen aufgelösten Vorhalt 9-8 die andere arpegiert und bringt einen leichten Durchgang 1-3-5-4-3.. nun aber wenn man die Mittelstimme mit der Oberstimme vergleicht lassen sich die Dissonanzen welche untereinander entstehen nicht mit den üblichen Dissonanzen bezeichen welche in den Harmonielehren gelehrt werden. Diese sind weder Vorhalt noch Durchgang Nebennote oder sonstiges. Wenn man im Kontrapunkt von Dissonanzen spricht dann sind das jene welche innerhalb von zwei Stimmen entstehen und wenn man in der Harmonielehre von Dissonanzen spricht dann sind diese nur auf die Harmonie und nicht auf die Stimmen untereinander bezogen, dies führt zu Missverständnissen. Nun wieder zum Beispiel Takt 4-5: Die Intervalle welche innerhalb der Stimmen in Takt 5 entstehen sind 9-7-5-6 also folgt sogar Dissonanz auf Dissonanz! Kann man vielleicht Regeln innerhalb der Stimmen ableiten oder erweiterte Dissonanzformen die nur innerhalb der Stimmen gelten nennen ? Nun zu Takt 7-8: Hier ist zwei Takte lang ein C-dur Dreiklang wobei beide Oberstimmen Dissonanzen bringen. Keine Harmonie oder Kontrapunktlehre benennt folgendes Phänomen: Wenn eine Stimme ihre Dissonanz auflöst bringt die andere schon die nächste. Der Sopran bringt Konsonanz Wechselnote Konsonanz Wechselnote Konsonanz und der Tenor bringt Vorhalt Konsonanz Vorhalt Konsonanz also KDKD und DKDK (K =Konsoanz D = Dissonanz). Zwar wird jede Dissonanz aufgelöst doch erklingt C-dur erst in Takt 8 in entspannter Lage also ohne Dissonanzen. Wenn man jede Stimme miteinander vergleicht bewegen sie sich legitim also auf Dissonanz folgt immer eine Konsonanz. Die meiste Musik vermeidet diesen fehler und man bevorzugt Dissonanzanbringungen wie in Takt 9-10. In den Takten 9-10 passiert fast genau das gleiche wie in Takt 7-8 bloß ist der Tenor etwas verändert so dass er zeitgleich mit dem Sopran Kon und Disonanzen bringt. Der Unterschied zu den takten 7-8 liegt hauptsächlich darin das sich dissonante Zeiten mit konsoanten Zeiten abwechseln. Die Regel welche ich so für mich selbst formuliere ist Jede Harmonie muss während sie erklingt mindestens einmal ohne Störung durch eine Dissonanz erklingen. Diese Regel welche nie fromuliert wurde wird aber stets befolgt! eher könnte man sogar formulieren während der Auflösung einer Dissonanz darf keine weitere Dissonanz erklingen.
Der Hauptgrund wieso ich das geschrieben habe ist ich möchte wissen wie Dissonanzen innerhalb von Stimmen (nicht auf die Harmonie bezogen) geführt werden müssen zb bei Palestrina -->> Schumann (ich weiß das man sowas nicht verallgemeinern kann deshalb sind verschiedene Epochen notwendig).
hier ein interessantes Thema für Musiktheoretiker
ich habe schon viele Harmonielehren gelesen und mir ist aufgefallen das diese das Thema harmoniefremde Töne immer sehr einseitig und nicht tief genug betrachten.
Die Notenbeispiele beschränken sich meist (nicht immer) auf nur eine melodische Stimme welche dann auch den harmoniefremden Ton bringt die anderen begleiten lediglich die Harmonie.
Gezeigt wird nur der Fall eine Stimme bringt die Dissonanz und löst sich auf. In der Realität finden sich sehr oft Beispiele bei denen mehrere Stimmen verschiene Harmoniefremde Töne bringen die untereinander nicht in den erwähnten Dissonanzen einzuordnen sind (Vorhalt , Durchgang , Wechselnote ...). Es ist schwer sich das vorzustellen deshalb habe ich ein paar Beispiele gemacht.
Die Noten zeigen vier Situationen (Takt 1 , Takt 2 , Takt 4-5 , Takt 7-8 , Takt 9-10) in dem ersten takt sieht man ein typisches Beispiel wie Harmonielehrbücher den Vorhalt darstellen würden. Eine Stimme in diesem Fall die Oberstimme bringt einen Quartvorhalt die anderen Stimmen bleiben Liegen so dass sich der Vorhalt auf alle Stimmen als tatsächlicher Vorhalt einer Konsonanz auswirkt (weil ja nach der Auflösung nur Konsonanzen sein können). Im zweiten Takt sieht man wieder ein typisches Beispiel , zwar bringen jetzt zwei unterschiedliche Stimmen Dissonanzen doch stehen diese in einem konsonanten Verhältniss, zudem sind beides Vorhalte. Hier enden auch die Harmonielehren und weiter wird nicht darauf eingegangen welche weiteren Situationen entstehen können und welche Regeln zur anbrigung von Dissonanzen außerdem zu beachten sind (es werden Regeln gelehrt doch nicht alle die gelehrt werden müssten!). Ich möchte in den nächsten Beispielen jeweils eine solche Situation aufzeigen. Im dritten Beispiel also takt 4-5 bringt die Oberstimme einen Nonenvorhalt 9-8 auf einer Halben wobei die Mittelstimme während des Vorhalts in Achteln die Figur 1-3-5-4-3.. (auf den Grundton bezogen) spielt. Die Mittelstimme spielt den Dreiklang und führt dann mit einem Durchgang 5-4-3 zur Terz. Auf den Grundton bezogen bewegen sich beide Stimmen legitim, die eine bringt einen aufgelösten Vorhalt 9-8 die andere arpegiert und bringt einen leichten Durchgang 1-3-5-4-3.. nun aber wenn man die Mittelstimme mit der Oberstimme vergleicht lassen sich die Dissonanzen welche untereinander entstehen nicht mit den üblichen Dissonanzen bezeichen welche in den Harmonielehren gelehrt werden. Diese sind weder Vorhalt noch Durchgang Nebennote oder sonstiges. Wenn man im Kontrapunkt von Dissonanzen spricht dann sind das jene welche innerhalb von zwei Stimmen entstehen und wenn man in der Harmonielehre von Dissonanzen spricht dann sind diese nur auf die Harmonie und nicht auf die Stimmen untereinander bezogen, dies führt zu Missverständnissen. Nun wieder zum Beispiel Takt 4-5: Die Intervalle welche innerhalb der Stimmen in Takt 5 entstehen sind 9-7-5-6 also folgt sogar Dissonanz auf Dissonanz! Kann man vielleicht Regeln innerhalb der Stimmen ableiten oder erweiterte Dissonanzformen die nur innerhalb der Stimmen gelten nennen ? Nun zu Takt 7-8: Hier ist zwei Takte lang ein C-dur Dreiklang wobei beide Oberstimmen Dissonanzen bringen. Keine Harmonie oder Kontrapunktlehre benennt folgendes Phänomen: Wenn eine Stimme ihre Dissonanz auflöst bringt die andere schon die nächste. Der Sopran bringt Konsonanz Wechselnote Konsonanz Wechselnote Konsonanz und der Tenor bringt Vorhalt Konsonanz Vorhalt Konsonanz also KDKD und DKDK (K =Konsoanz D = Dissonanz). Zwar wird jede Dissonanz aufgelöst doch erklingt C-dur erst in Takt 8 in entspannter Lage also ohne Dissonanzen. Wenn man jede Stimme miteinander vergleicht bewegen sie sich legitim also auf Dissonanz folgt immer eine Konsonanz. Die meiste Musik vermeidet diesen fehler und man bevorzugt Dissonanzanbringungen wie in Takt 9-10. In den Takten 9-10 passiert fast genau das gleiche wie in Takt 7-8 bloß ist der Tenor etwas verändert so dass er zeitgleich mit dem Sopran Kon und Disonanzen bringt. Der Unterschied zu den takten 7-8 liegt hauptsächlich darin das sich dissonante Zeiten mit konsoanten Zeiten abwechseln. Die Regel welche ich so für mich selbst formuliere ist Jede Harmonie muss während sie erklingt mindestens einmal ohne Störung durch eine Dissonanz erklingen. Diese Regel welche nie fromuliert wurde wird aber stets befolgt! eher könnte man sogar formulieren während der Auflösung einer Dissonanz darf keine weitere Dissonanz erklingen.
Der Hauptgrund wieso ich das geschrieben habe ist ich möchte wissen wie Dissonanzen innerhalb von Stimmen (nicht auf die Harmonie bezogen) geführt werden müssen zb bei Palestrina -->> Schumann (ich weiß das man sowas nicht verallgemeinern kann deshalb sind verschiedene Epochen notwendig).
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