Gefühlvolle Solos/Soli

  • Ersteller IbanezShouter
  • Erstellt am
Outrosolo vom Chilischoten-Song "Wet Sand" - da fang ich fast immer an zu heulen :redface:
 
theoretisch stimmt es schon aber wenn man ein wenig recherche macht findet man schnell heraus dass auch die top player mal gecovert haben zbs meine kompletten vorbilder es sind zu viele um sie zu nenne aber n paar wären (hendrix,page,blackmore,moore,santana,petrucci,satriani,vai,vanhalen uvm)
manche haben andere gitarristen oder bands gecovert (auch später als sie schon längst berühmt waren) aber manche wie yngwie haben andere instrumente gecovert (geige) oder die unzähligen jazzer die gern trompete uvm covern!

Also, ich denke, dass viele dieser Spieler nicht 1:1 gecovert haben. Die haben entweder "adaptiert" (also kleinere Einheiten oder das "Feel" in ihr Spiel übernommen), mitgejammt oder eben auch nur partiell kleinere Licks und Patterns übernommen, um daraus ihr eigenes Ding zu machen.
Und Stücke, die für andere Instrumente geschrieben wurden, auf der Gitarre zu spielen sehe ich nicht als Cover an.

auf der anderen seite kenne ich persönlich sehr viele musiker die deshalb nicht covern weil sie es gar nicht können, also technisch betrachtet!
und dieselben sprechen danach natürlich dass covern eigentlich scheisse ist und sie selbst nicht covern ;)

Das kann sein.
Ich persönlich musste halt ab und an mal Sachen exakt covern (wärend meines Studiums musste ich einige Transkriptionen anfertigen) und fand es einfach nur sterbenslangweilig, komplette Nummern nachspielen zu müssen. Etwas anderes sind kleine Ausschnitte, die man analysiert und von denen man dann das für einen sinnvollste übernimmt.

ich habe in der tat in 20 jahren gitarre spielen NOCH NIE ein von der fraktion (ich spiele nichts nach) erlebt der WIRKLICH geil spielen kann, ich lasse mich auf lebenszeit gern des besseren belehren (sofern dieser auch die wahrheit sagt, es solls ja leute geben die sowas behaupten weil sie zu stolz sind zuzugeben dass sie etwas nachspielen oder nachgespielt haben lolol )

Ich kann dir vermutlich nicht "beweisen", dass ich WIRKLICH geil spielen kann. Einige Leute finden's ganz gut, andere anscheinend nicht. Ich habe hier kürzlich einen ganz kleinen Soundschnipsel verlinkt, den kannst du dir anhören. Aber das ändert ja auch nicht viel, weil ich dir ja wiederum nicht beweisen kann, dass ich nie gecovert habe (oder zumindest nie mit Lust).

ich gehe sogar soweit zu sagen dass es unmöglich ist nichts zu covern, weil der ursprung ein instrument wie die gitarre erst überhaupt lernen zu wollen, daraus entsteht irgendein vorbild cool zu finden und es auch spielen zu können, dass ist ganz natürlich und logisch

Dem widerspreche ich ganz entschieden, weil es eben bei mir genau so nicht war. Ich kann auch gerne sagen, wie es bei mir passiert ist:
- Irgendwelche Musik mit Gitarren gehört (vermutlich Beatles und Elvis - elternhausbedingt).
- Hab' ich toll gefunden und mit 'nem Federballschläger vor'm Spiegel Luftgitarre gespielt.
- Irgendwann 'ne Gitarre bekommen.
- Jemand hat mir die Akkorde und das Anschlagsmuster zu "House of the Rising Sun" gezeigt. Fand ich aber schrecklich, deshalb habe ich das nie 1:1 gespielt.
- Jemand hat mir Barrés und die Pentatonik gezeigt. Aber ohne Hinweise zu irgendwelchen Stücken.

Und das war's auch schon. Danach habe ich mir selber, damals noch auf einem Kassettenrekorder, der nicht mal den Namen "Ghettoblaster" verdient, eigene Backings aufgenommen. Und das ging dann eben weiter...

Allerdings: Wer von uns, außer Dummer Sack, hat anfangs nicht gecovert?

Ich kenne da tatsächlich einige meiner Kollegen.

Jetzt kommts aber: Ich spiele in ner Coverband ! So Hochzeiten und so. Und Hand aufs Herz, ich mach das nur wegen der geilen Chemie untereinander. Sowas hab ich in den letzten 30 Jahren, in denen ich die Gitarre versuche zu spielen, nie gehabt. Und deshalb...

Ich spiele auch in Coverbands. Und es gibt da einige Sachen, bei denen ich mich 1:1 ans Original halten muss. Aber das kam alles erst viel, viel später - also, nachdem ich schon einigermaßen spielen konnte. Und ich habe die Jobs auch nicht bekommen, weil die musikalischen Leiter wussten, dass ich covern kann, sondern weil die wussten, dass ich mein Instrument einigermaßen beherrsche und technisch relativ flexibel bin.
In der Coverband, mit der ich am liebsten spiele (und mit der es übrigens erstaunlicherweise auch die besten Gagen gibt), interpretieren wir übrigens Stücke so, wie wir gerade Bock haben. Klar, wenn man "Le Freak" spielt, dann muss das Gitarrenpattern kommen, aber bei 'ner Nummer wie "Valerie" ist alles erlaubt. Das kann mal als Reggae, mal funky gespielt werden. Hauptsache, wir haben Spaß. Denn dann hat erfahrungsgemäß auch das Publikum Spaß.

ja ist doch verständlich, covern, da sind wir uns einig, macht AM ANFANG mehr sinn und spass!
.. oder nachdem man längere zeit nicht mehr spielen konnte kann man auch covern um sich spielerisch hoch zu leveln :D

Ich kann's ja nur nochmal wiederholen: *Mir* hat Covern niemals Spaß gemacht. Ich mache das auch jetzt ausschließlich, um Kohle zu verdienen.
Ok, es gibt ganz kleine Ausnahmen. Bspw. das Gitarrensolo von "Dancing On The Ceiling". Das finde ich sehr auf den Punkt gebracht. Aber das ist spieltechnisch keine sonderliche Herausforderung, ich spiele das lediglich 1:1, weil es eben so auf dem Punkt ist (wenn ich die Nummer denn überhaupt nochmal spiele).

Aber auch kreatives Gitarre-Spieler arbeiten letztlich meist mit einem "Werkzeugkasten" in dem Stilistiken, Lick, Riffs, Skalen usw. bereit liegen und dem sie sich bedienen. Wer niemals etwas nachspiele und alles selber (neu) erfinden muss, hat da IMO einen steinigen Weg vor sich. Daher ist für mich Covern völlig ok, aber wenn ich Stücke nachspiele, dann i.d.R. um zu lernen, wie die betreffenden Künstler das gemacht haben.

Das Eine und das Andere.
Auch ich habe, wie ich schon erwähnte, gerne mal kleinere Passagen angehört und nachzuspielen versucht. Aber da handelte es sich fast ohne Ausnahme um Dinge wie 1-2 taktige Licks, bei denen ich einfach dahinter kommen wollte, was zum Teufel da geschieht. So erhält man auch einen Werkzeugkasten. Komplette Stücke nachspielen muss man dafür nicht zwingend.

- Der Sack
 
Wenn's nicht schon gesagt wurde, habe mir nicht alles durchgelesen, für mich ein kleiner Genie-Streich- der Solo Einwurf "Wonderful-Tonight von Clapton- ganz hoher Wiedererkennungswert, und es schmachtet nur so vor sich hin - klingt ganz groß und ist einfach zu Lernen. Gefühlvoller geht's kaum noch....
 
Schon 28 Posts und keiner hat DAS Gitarren-Überlängen-Solo schlechthin genannt? Gut, dann mach' ich's!

Maggot Brain von Funkadelic, gespielt von dem (meiner Meinung nach) sehr unterbewerteten Eddie Hazel.

Davon ab finde ich hat John Frusciante (mal vom Werk mit den Chili's abgesehen) auch einige gefühlvolle Soli, vorallem auf 'The Empyrean' und das wären zum einen 'Enough of Me' und 'Unreachable' (vorallem den Übergang von Vocals zu Instrumental-Part wo er 'End, shoot me!' singt/schreit, finde ich genial) und natürlich noch die Gitarrenparts am Ende von 'Central' (eigentlich schon fast das Gegenteil von 'Unreachable' an der Stelle wo die Gitarre an Intensität gewinnt und dann kommt plötzlich dieser unerwartete Schrei der einem fast schon durch Mark und Bein dringt)

Und die üblichen Verdächtigen wie 'Comfortably Numb' wurden ja schon genannt.

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Auch wenn schon ein paar Tage seit dem letzten Post vergangen sind, ganz tot isses ja noch nicht hier. ;)

Da ja der Threadstarter unter anderem Guns n Roses als Beispiel angegeben hat, schmeiße ich mal "Estranged" von denen in die Runde.

Ansonsten:
"While My Guitar Gently Weeps" in der Live-Version, bei der Prince das Endsolo spielt (ab 03:30 geht's ab):


  • "Simple Man" von Lynyrd Skynyrd
  • "Lights Of Manos" von Orianthi (ist aber IMHO schon arg kitschig)
  • Mein Favorit: "Beautifully Broken" von Gov't Mule vom Album "The Deepest End" ab Minute 07:08
 
Generell Pink Floyd, sehr gefühlvolle und langsame Soli
 
Ich persöhnlich spiele sehr gern Sachen von Carlos Santana wie z.B. Samba Pa Ti :great:
Ist ein reine Solostück und voll mit Gefühl und dem einzigartigen Style von Santana :)
Ich hab mir noch ein paar slides, hamerings, und so kram eingebaut um es besser meinem Style anzupassen ;)
Das kann ich nur empfehlen ! :)
Bring deinen Style rein ;)
 
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Zum Thema gefühlvolle Solos fällt mir noch Allman Brothers - Heart of Stone ein.
Es gibt fast keinen Tag,an dem die "Hittin the Note" nicht bei mir im CD-Spieler landet und das Solo bei eben diesem Lied,ab ca. 3:22 ,verschafft mir immernoch jedesmal eine Gänsehaut.
Übrigens auch ein Cover. ;)

http://www.youtube.com/watch?v=Fi7APu0XKTY&feature=related
 
Wenn dir (Threadersteller) November Rain gut gefällt, dann magst du bestimmt auch das Solo von Knockin On Heavens Door von Guns 'N' Roses.
 
Das Solo von "Mama I'm coming home" vom Ozzy finde ich ebenso neben vielen schon genannten als sehr gefühlvoll
 
Das erste Solo von Knocking on Heavens Door ist ziemlich easy und macht echt was her ;)
 
Wann immer ich die Möglichkeit erhalte, nenne ich dieses Solo, das offensichtlich niemand mehr kennt:
"Adventures in a Yorkshire Landscabe" von der LP "Live! In the Air Age" von Bebop Deluxe (Bill Nelson).
 
"Gefühlvoll" - da kann man ganze Artikel mit füllen. Was ist schon ein "gefühlvolles" Solo? Wenn ich mir die ganzen Vorschläge so anschaue, könnte man meinen, "gefühlvoll" bedeutet "wenn harte Männer ihre weiche Seite zeigen" (also Balladen über Balladen) oder ganz einfach langsam spielen.

Gefühle können aber auch Aggression sein, pure Euphorie - also Gefühle, die ich dann nicht unbedingt in "Still got the Blues" oder "Samba Pa Ti" umsetzen würde. Auch aggressivstes Metal-Shredding kann gefühlvoll sein - wenn damit die Gefühle ausgedrückt werden sollen, die der Spieler hatte und die er rüberbingen wollte.

Ich kann Dir nur raten: Schau mal, was Dir an den Beispielen, die genannten wurden, leicht zu spielen fällt. Wo Du also das Gefühl hast: Hey, damit fühle ich mich wohl, da kann ich mich ausdrücken.
Du wirst Lieder nachzuspielen versuchen, die dann einfach nicht so wirklich klingen wollen - und andere Parts werden locker aus Deinen Fingern kommen. Mir ging es bei "Still Got the Blues" so, während ich andere Sachen halt nicht so rüberkriege.

Am Ende entsteht daraus Dein persönlicher Stil: Was Dir liegt und leichter fällt, bleibt hängen - was Du irgendwie nicht drauf kriegst, fällt weg. Und dann entsteht daraus Sicherheit, und aus Sicherheit entsteht dann das Gefühl. Gefühl kommt dann rein, wenn Du nicht mehr nachdenkst und Dich nicht mehr anstrengst, "richtig" zu spielen. Ich merke bei mir selbst dann, dass ich beim Spielen die Augen zumache und ganz von alleine die typischen "Gefühlsposen" mache (auf der Bühne, meine ich...) - dann löse ich mich quasi von der Anspannung, "gut" und "richtig" zu spielen.
 

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