Ganzes Album in gleicher Tonart?

Portme
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Hallo zusammen.

Ich weiss nicht, ob das hier das richtige Teilforum für meine Frage ist, verschiebt es, wenn ihr was besseres wisst :)

Ich wollte mal fragen, was ihr davon haltet, wenn eine Band ein ganzes Album in der gleichen Tonart aufnimmt. Ich komme aus dem Metal/Hardcore-Bereich, und da kommt es wohl relativ oft vor, da die Songs häufig auf Riffs mit der leeren tiefsten Gitarrensaite basieren. Das Tuning bestimmt dann also die häufigste Tonart. Nun, mich selber hat es eigentlich noch nie gestört, doch ich frage mich, ob das Album so vielleicht unbewusst schneller langweilig wird.. Was haltet ihr davon?
Ich habe vorhin mal als Beispiel das Album "The Beginning of the End" von Sworn Enemy durchgezappt, da ist jeder Song in der selben Tonart.. Das Album finde ich aber eigentlich der absolute Hammer!
Die Frage stelle ich vorallem hinsichtlich einer Album-Produktion meiner eigenen Band. Wir haben zwar schon Modulationen, doch auch bei uns ist eine Tonart klar dominierend (E-Moll, wir sind nicht runtergestimmt ;) )

Bin gespannt auf eure Meinungen!
 
Eigenschaft
 
Auch auf runtergestimmten Gitarren kann man verschiedene Tonarten spielen. Wo siehst Du denn da den Zusammenhang?

Ich denke nicht der Wechsel der Tonart macht eine Album interessanter oder abwechslungsreicher, es sind die Melodie, die Riffs, die Strukrur, der Text usw. zusammen die ein spannendes Album ergeben.
 
Auch auf runtergestimmten Gitarren kann man verschiedene Tonarten spielen. Wo siehst Du denn da den Zusammenhang?

Das ist mir schon klar. Ist auch kein Zusammenhang. Ich wollte damit nur sagen, dass wenn eine Band eben alle Songs auf der selben Tonart spielt, dann ist es meist diejenige der tiefsten Saite in Moll, und deshalb entspricht die Tonart dem Tuning.
 
Naja, man kann es sich als Gitarrist eben einfach machen und sein Tuning an die Tonlage des Songs anpassen. Wenn also die Songs alle in der Tonart G sind, warum dann nicht die Gitarre in Open G stimmen?
Dadurch werden Songs oder ein Album aber nicht langweilig. Gutes Beispiel dafür ist Keith Richards. ( :gruebel: Es gibt vielleicht auch Leute die das bei Keef ader sehen.)
 
Aber, auch WENN ein Riff auf der tiefen E-Saite basiert, heißt das ja noch lange nicht, daß dieses Riff in E sein muß ... ?

Abgesehen davon kann ich persönlich mir ein ganzes Album in der selben Tonart nur schwer vorstellen ... bzw. WILL es mir nicht vorstellen.
Eventuell noch ein ganzes Album mit dem selben Grundton, aber in verschiedenen Modalitäten ...

LG, Thomas
 
Dieter Bohlen ist so reich geworden... :D
 
Ich komme aus dem Metal/Hardcore-Bereich, und da kommt es wohl relativ oft vor, da die Songs häufig auf Riffs mit der leeren tiefsten Gitarrensaite basieren. Das Tuning bestimmt dann also die häufigste Tonart.
Öhmm... nur weil man wie Korn und Co. die E-Gitarre auf C# oder tiefer stimmt bedeutet das noch nicht das die Stimmung der Gitarre die tonart macht ;)

Wenn du vom Kirchtonleitersystem ausgehst hast du 11 mögliche Tonleitern pro Ton.
Heist das das normale C in weiterne 11 Tonleitern vorkommt als normales C. Das bedeutet das du auch in drop C noch jede mänge Modis spielen kannst und somit auch Korn, Slipknot und many many more mehr spielen als C-irgendwas ;)
 
Dieter Bohlen ist so reich geworden... :D
Die meisten Pop-Songs haben die gleiche Akkordfolge und gehen deshalb leichter ins Ohr. Deshalb ist er so erfolgreich... weil er immer die gleichen Akkorde und Melodien mit schätzungsweise 5 Tönen hat. ;)
 
wir sind nicht runtergestimmt...

dann seid Ihr auch nicht hart! Jetzt sach nur noch, beim Trommler kann man Töne erkennen und Ihr habt keine Tattoos. Eigentlich lohnt sich dann eine Albumproduktion nicht wirklich...
 
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dann seid Ihr auch nicht hart! Jetzt sach nur noch, beim Trommler kann man Töne erkennen und Ihr habt keine Tattoos. Eigentlich lohnt sich dann eine Albumproduktion nicht wirklich...

Ja wenn die Gitarre nicht so tief ist, das sie dem Bass schon in die Quere kommt.... ach beissender Sarkasmuss ist einfach toll :)

@ Threadstarter,
nimm dir mal die Zeit und les dich ein wenig in die Harmonielehre ein, dazu findest du massenweise Links, und beschäftige dich langzeit mit Funktionstheorie,Komposition und Arrangieren.
Dazu intensiv Musik hören (nein nicht nur Metall :D Sondern echt Queerbeet durch alle Arten, Zeiten und Künstler hindurch) und hör dir mal an was die so gemacht haben.

Du verwechselst hier nämlich die Instrumentenstimmung einfach mit der Tonart.
Wäre ja grausam wenn ich Paganinis Romanze in A-moll auf meiner Konzertgitarre nur in E-Dur spielen könnten, weil die Gitarre dabei in Standartstimmung bleibt.

Ich spie z.B. im Moment J.K. Mertz "kleine Variation", ich vermute mal ins blaue geraten das sie auch in Amoll steht ( Ich höre A als Grundton und die verdurte Dominante E baut immer wieder Spannung auf) kann aber sein das ich mich irre. Das "A moll" ist einfach die Tonart des Stückes und ist unabhängig von der Gitarrenstimmung zu betrachten.
Wenn ich nun jeden Ton 2 Bünde weiter richtung Korpus spielen würde, würde ich in B landen, wenn ich die Gitarre zwei Halbtöne tiefer stimmen würde, und dann normal greife, müsste ich in G sein.
Kleines Edit: Ich hab frühPosaune gespielt, die war von der Stimmung in Bb. Wenn du in einem Orchester spielst, spielst du mit Klarinetten, Trompeten, Saxophonen, usw...
Du siehst, deine Logik von Instrumentenstimmung = Tonart kann schon nicht aufgehen, sonst würde jedes Orchester unmöglich sein :)
(macht es wohl klarer als der vergleich mit der Gitarre)
Du siehst, die Stimmung deiner Gitarre hat nichts mit der Tonart des Stück/Song zu tun, und H7 ist nicht immer die Dominante :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber, auch WENN ein Riff auf der tiefen E-Saite basiert, heißt das ja noch lange nicht, daß dieses Riff in E sein muß ... ?
Öhmm... nur weil man wie Korn und Co. die E-Gitarre auf C# oder tiefer stimmt bedeutet das noch nicht das die Stimmung der Gitarre die tonart macht ;)

Wenn du vom Kirchtonleitersystem ausgehst hast du 11 mögliche Tonleitern pro Ton.
Heist das das normale C in weiterne 11 Tonleitern vorkommt als normales C. Das bedeutet das du auch in drop C noch jede mänge Modis spielen kannst und somit auch Korn, Slipknot und many many more mehr spielen als C-irgendwas ;)
nimm dir mal die Zeit und les dich ein wenig in die Harmonielehre ein, dazu findest du massenweise Links, und beschäftige dich langzeit mit Funktionstheorie,Komposition und Arrangieren.
Dazu intensiv Musik hören (nein nicht nur Metall :D Sondern echt Queerbeet durch alle Arten, Zeiten und Künstler hindurch) und hör dir mal an was die so gemacht haben.

Du verwechselst hier nämlich die Instrumentenstimmung einfach mit der Tonart.
dann seid Ihr auch nicht hart! Jetzt sach nur noch, beim Trommler kann man Töne erkennen und Ihr habt keine Tattoos. Eigentlich lohnt sich dann eine Albumproduktion nicht wirklich...

Och mensch, ihr müsst wohl denken, ich sei ein kleiner dummer Metal Kiddy :) Das schliesse ich vor allem aus dem letzten Zitat :D
Das mit den heruntergestimmten Gitarren hätte ich nie sagen sollen, das war nämlich bezüglich meiner Frage gar nicht so wichtig..

Mal im ernst: Ich habe eine sehr gute Ahnung von Harmonielehre. Bin jetzt vielleicht nicht gerade Experte an einer Musikhochschule, aber ich weiss wirklich einiges darüber. Vielleicht bin ich hier auch im falschen Forum, denn als Klassiker kann man den heutigen Hardcore natürlich schnell mal langweilig finden, geht mir aber gar nicht so.

Ich erkläre euch mal den Grund für meine Frage anhand dem Album, das ich im ersten Post erwähnt hatte. (Sworn Enemy - The Beginning of the End)
Die Band spielt praktisch durchs ganze Album die folgende Tonleiter: Eb, E, Gb, G, Ab, Bb, Cb, Db
Wenn wir uns das G wegdenken, hätten wir Phrygisch Eb. Das würde so sinn machen, nur ist das G relativ prominent und in den Riffs oft der "böse" Ton (uuh, Metal-Kiddy hat böse gesagt :D ). Dies wiederum würde allerdings dafür sprechen, dass man die phrygische Leiter annehmen könnte und das G als leiterfremder Ton die Spannung erzeugt. Ich weiss jetzt nicht, ob es für diese Leiter bereits einen Namen gibt.. Wenn wir das ganze von Ab aus, also äolisch, also Naturmoll, betrachten würden, wäre das dann quasi ein harmonisches Moll, welches die kleine Sept beibehält.. (selten kommt übrigens noch der Tritonus A vor, aber wirklich selten)

Nun, wir können jetzt einerseits über diese Leiter sprechen (eigentlich ja interessant :great: ), oder ihr gebt mir jetzt nochmals Antworten auf meine Frage. Ich habe wirklich "gleiche Tonart" gemeint. Und nochmals, ich finde dieses Album ausserordentlich gut! Anders als die Tonart sind Tempi und Rhythmen hier halt das abwechslungsreiche Element..

edit: vielleicht sollte ich auch mal mein Profilbild ändern, so bezüglich Vorurteile :D
und: bei unseren Songs ist das übrigens nicht ganz so extrem..
 
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Es gibt da diese eine Band... Die hat Hunderte Millionen verdient und spielt gerne Em.... :D

Ganz ehrlich: Wenns Dich stört, ändere es - das kenne ich gut. Mir ging es irgendwann auf die Nerven, ein cooles Riff immer wieder vom gleichen Startpunkt aus zu finden; viele andere fanden es jedes Mal cool, mir war es unangenehm. ;-)
 
In dem Stil über den wir sprechen ist es ja einfach so, dass das Tonale Zentrum idR nicht wirklich über richtige Kadenzen, sondern über einen ständig wiederkehrenden Pedalton festgelegt wird, der nun mal aus spieltechnischen Gründen fast immer das leere E ist.

Man kann das ja auch so sehen, dass das Tonale Zentrum E das Album sozusagen zusammenhält? (Vergleichbares gibt es ja auch in der Klassik; siehe die meisten Variationswerke und Suiten).
Wenn du darauf achtest, dass die Songs in anderen Faktoren, z.B. Stimmung (nicht die der Instrumente...;)), Rhythmik, Songstruktur, Lyrischer Inhalt (?) etc. für genügend Abwechslung sorgen, sollte es keine Probleme geben.

LG
 
... hmmm, ist jetzt schon etwas her das forum, aber vielleicht hilft´s dir ja weiter. ich kann deine frage/zweifel durchaus verstehen. habe selbst einen punk-hardcore background, bin aber mittlerweilerweile studierter jazz-pianist/-komponist und beschäftige mich auch häufiger mit zeitgenössischer musik... also bin ich quasi von beiden "lagern".

also, ich habe gelernt - bzw. bin nach vielem beschäftigen mit musik - zu dem schluss gekommen, dass es - mal jetzt von einigen ausnahmen abgesehen - bei musik immer um energie- und spannungsfluss geht. es gibt viele musik die mir total auf den sack geht wenn´s immer der gleiche tonvorrat ist, und ich meine nicht unbedingt tonarten. dazu kommt dass ich bei konzerten schaue, dass wir nicht 3-4 stücke in der gleichen tonart hintereinander spielen etc. ...
aber es gibt noch viel mehr parameter: geschwindigkeit, dynamik, dichte... etc.

kenne eure musik nicht, aber allein dass du dir die frage stellst beweist dass du eben nicht einer von "diesen metal-stoffeln" bist ;-) --- damit will ich jetzt niemanden beleidigen!!
also höre dir selber die tracks komplett durch und entscheide. letztlich ist es auch eine frage davon in welcher reihenfolge ihr die lieder auf die cd packt.
... und warum nicht? wenn ihr überhaupt noch könnt, macht doch ein stück was sich tonal/frequenzmäßig woanders bewegt. ´ne erfrischung - wenn ihr die wollt - wäre´s allemal!!
viel spaß beim aufnehmen/produzieren!!
 
Also,

ich behaupte, 99,999 % der Konsumenten von Musik ist total egal, in welcher Tonart sich ein oder mehrere Songs befinden. Für Nichtmusiker spielt das schon mal überhaupt keine Rolle. Entweder der Song ist "gut" oder nicht.
Als Musiker ist das natürlich unter umständen ganz interessant, wie Songs so konstruiert sind, aber für mich zählt eher der Song als Ganzes.
 
Ich behaupte, genau dieser Anzahl Menschen ist das unbewusst nicht egal. Denn verschieden Tonarten transportieren auch unterschiedliche Klangfarben. Oftmals sind damit sogar bestimmte Bilder verbunden. Man vergleiche nur mal die Tonartenwahl in den Werken Mozarts.

Ich behaupte (und das müsste ich nicht, weil es fakt ist), dass ein Stück in E-Dur ganz anders klingt, wenn man es in Es-Dur spielt.
Auch in der Popmusik finden sich solche Dinge, oder etwa in Musicals. Dieses eine berühmte Duett aus Phantom der Oper zum Beispiel, oder "Music of the night" steht in eher weicheren B-Tonarten (Ersteres in As-Dur). Elton Johns "Can you feel the Love tonight" in B-Dur. Ich würde sagen, das macht klanglich einen Unterschied, wenn es in H-Dur stünde. Natürlich setzt das voraus, dass wir uns nicht auf ein wohltemperiertes Klavier beschränken, sondern beispielsweise auf Streicher und Bläser, die solche Dinge intonieren können. Man kann ein Stück durchaus noch mal in einem anderen Licht erscheinen lassen, wenn man es transponiert. "Let it be" in C-Dur, oder "Let it be" in As-Dur, das merkt man schon und zwar nicht nur wegen des Tonhöhenunterschieds. Guns 'n Roses hatten die Gitarren auch öfters mal einen Halbton tiefer gestimmt. Das ist ein Klangfarblicher Unterschied, der zumindest unbewusst sofort auffällt.
 
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Wir bewegen uns ob einer Stimmung auch häufig in H Moll oder E Moll (japp, auch Metal) und der Kreativität tut das keinen Abbruch. Wir haben auf den Gitarren 7 Saiten zum ausleben. Es soll ja auch sehr bekannte Musiker geben, die für ihre Soli geschätzte werden und die sind meist auch auf eine/zwei Tonarten beschränkt und das ist vollkommen ok, wenn man darauf kreativ zugange ist.
Mein Vorposter hat mit seiner These aber auch recht. Sprich, wenns mal peppiger werden soll, mal eine andere Tonart verwenden - zumindest für eine Strophe oder einen Refrain. Sowas hebt einen Song von den anderen ab und peppt ein Album auf.
 
Also,

ich behaupte, 99,999 % der Konsumenten von Musik ist total egal, in welcher Tonart sich ein oder mehrere Songs befinden.

Und genau diese 99,X% können über Musik dann auch kein differenzierteres Urteil abgeben, als "dat klingt ja allet gleich!"
Deshalb: auch wenn es Otto-Normal-Musikkonsument nicht erkennt ist es gut, sich unterschiedliche Tonarten herzunehmen.Denn wieso soll man sich als Musiker dem Niveau seiner Konsumenten anpassen?
Sollte man nicht vielmehr versuchen, den Hörer etwas zu fordern?
Und wenn er es nicht merkt, hast Du auch nichts verloren, aber einiges gewonnen - nämlich die Fähigkeit, in mehr als einer Tonart zu denken. Was wiederum die technischen Fertigkeiten und das "Denken auf dem Instrument" erweitert.

Ich bin von Anfang an so vorgegangen:

Jedes neue Stück von mir musste
- eine andere Tonart als das letzte Stück
- ein anderes Tempo
- ein anderes textliches Thema
- einen anderen Aufbau
- eine wenigstens leicht variierend anderes musikalische Genre
haben. So vermied ich immer, mich selbst zu wiederholen.

Also Glückwunsch zu Deinem Gedanken!
 
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*thread aufwärm*

Nur mal als Reinwurf:

Die Band The Raveonettes spielt gerne mit dem Konzept "Album in einer Tonart" rum.
Das Album "Whip It On" is komplett in B-Moll, der Nachfolger "Chain Gang of Love" (fast) komplett in B-Dur (mit Ausnahme von zwei Nummern).
Es is halt auch ne Art, ein Bandkonzept zu fahren bzw. Konzeptalben zu machen.
Ich finde das ganz interessant. Dem nicht musizierenden Hörer wird es tatsächlich nicht auffallen.
Aber es klingt sehr homogen und ist in typisch guter, dänischer Produktionsqualität.
 

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