Restaurierung Morino VN (Baujahr 1975) bei Hohner

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morino47
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@morino,
darf man erfahren, was für ein Schmuckstück du restaurieren lässt? Einige würden sich sehr über einen Bericht von dir freuen, wie alles gelungen ist. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich Zelluloid-Arbeiten machen lasse, dann nur noch bei Hohner. Hatte den Balg neu beschonern lassen, dabei habe ich das BAssteil nicht runterbekommen, demzufolge lies ich es dran und gleich noch mit aufarbeiten, absolut top Arbeit!

Gruss Frank
 
Hallo Frank,

restaurieren lasse ich meine Morino VN (ohne de luxe), Baujahr 1975, bei Hohner. Für mich ist es eben ein gutes Stück, das mir den nicht unerheblichen Geldaufwand wert ist, obwohl es, objektiv gesehen, sicher wertvollere Schmuckstücke gibt. Bei dieser Gelegenheit lasse ich zusätzlich die Ganzton-Diskanttasten und die Registerdrücker auf Permuttoptik umbauen sowie einen Schieber anbringen, mit dem man das Untertremolo abschalten kann. Die Permutttasten auf einer (schwarzen) Morino sehen in meinen Augen richtig wertig aus, ich habe eine so ab Werk gelieferte Morino bei einem Freund gesehen.

Wie die Arbeiten in Trossingen ausgefallen sind, werde ich berichten, sobald ich das Instrument wieder habe. Es ist erst seit kurzem in Trossingen, und die Dauer des dortigen "Kuraufenthalts" wurde auf 2 bis 3 Monatee geschätzt. Also wird es noch eine ganze Weile dauern.

Grüße

Morino47
 
oh das ist schon ein ausgefallener Wunsch, ich dachte du lässt sie wachsen und stimmen. Ganz ehrlich ich würde das nicht machen lassen, die gestreiften gelblichen Tasten sehen doch edel aus, ich hätte sie polieren lassen, aber das muss jeder selbst wissen.
Gruss Frank
 
Hallo Frank,
die VN wurde gebaut von 1968 bis 1983. Nach meiner Meinung hatten nur die VN in den ersten Produktionsjahren noch die gestreiften gelblichen Tasten (genaue Jahreszahlen???) In späteren Jahren dann schon weiße Diskanttasten - ich denke mal, die VN aus 1075 hat schon die weißen Tasten.
Meine VN aus 1979 hat jedenfalls auch weiße Tasten und gehört zur Serie der "Klebemorino" = klebende Klappenfilze.

lieben Gruß - Heinz1975
 
Genau so ist es. Meine "Klebemorino" von 1975 hat/hatte schon die schlicht-weißen Tasten und Registerdrücker, wobei ich die weißen Registerdrücker immer etwas missgestaltet empfand, und das besonders im Vergleich zu den permuttfarbigen Bassknöpfen. Ich werde ein Bild von meinem "Schätzchen" ins Forum stellen, sobald ich es wieder habe, damit jeder sich eine Meinung bilden kann.

Viele Grüße

Morino47
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, allerdings war damals noch an der Seite eine Kurbel. Man brauchte also zwei Leute zum Spielen. Der eine kurbelte, der andere drückte die Tasten. Und zu damaliger Zeit klang die Morino auch noch in schwarz-weiß.

:D

Viele Grüße

Ippenstein
 
wobei ich die weißen Registerdrücker immer etwas missgestaltet empfand, und das besonders im Vergleich zu den permuttfarbigen Bassknöpfen

Na da bin ich mal gespannt, wie das Ergebniss aussehen wird!
Aber es stimmt ja schon, wie Morino47 schreibt - die Gestaltung ist bei der VN ja tatsächlich inkonsequent. (das fand ich bei meiner auch immer etwas "komisch"). Und warum soll man nicht diese "geflammt melierten" Perlmuttasten nehmen. Kann ich mir gut vorstellen.

Es hat alles seinen Reiz auf seine Art:
Die gestreiften verbreiten n bissl "vintage" Flair mit british understatement, die rein weißen sind neutral korrekt und die Perlmutt verbreiten etwas von Frechdachs und "unestablished".
Ich hab mal ne Morino IVM mit Goldperlmutt Tasten und blau meliertem Gehäuse gesehen - ins Orchester hätt se so nicht wirklich gut gepasst, aber sonst so als Soloinstrument in ner Combo - Starkes Stück!

Wenn de dein Prachtsstück wieder hast, stell doch mal ein paar Bilder hier rein - sowas interessiert mich immer!:)

... und was die Überholungskosten angeht:
Da bin ich schon immer der Meinung, das Instrument ist immer das wert, was es einem wert ist! Wenn man es nicht als Nebenerwerb betrachtet , sondern das Instrument für sich herrichten lässt, dann ist das Geld allemal gut investiert! Denn eine Morino ist ein gutes Instrument und eine Generalüberholung ist immer noch viel günstiger als ein neues Instrument der gleichen Art!;)

uiuiui... Morinos gibts schon so lange?

logisch! Denn um die Zeit wurde in Bayern das Bier erfunden und da hats natürlich auch das passende Musikinstrument für die entsprechende Musi gebaucht! :D


Gruß, maxito
 
logisch! Denn um die Zeit wurde in Bayern das Bier erfunden und da hats natürlich auch das passende Musikinstrument für die entsprechende Musi gebaucht! :D


Gruß, maxito

Ja, das war in Kloster Andechs... :great:

Viele Grüße

Klaus
 
Wie die Arbeiten in Trossingen ausgefallen sind, werde ich berichten, sobald ich das Instrument wieder habe.
cool - dann bitte unbedingt mit ein paar Bildern. Perlmutttasten kann ich mir nicht so recht vorstellen, bin mal gespannt. Interessant ist auch, wie der Schieber für's Untertremolo realisiert ist. Das haben schon einige hier im Board nachgerüstet.

Lässt du dann auch an der Schwebung des Tremolo etwas machen? Ich hab bei meiner VN zwei der drei Töne auf gleich stimmen lassen und kann den "Tremolo-Ton" wie du auch bald, per Schieber rausnehmen. Dieses "Doppel-8-Fuß" ist zwischenzeitlich mein absolutes Lieblingsregister, vor allem beim Folk.

Gruß
Leo
 
Hallo zusammen,

Ich hab mal ne Morino IVM mit Goldperlmutt Tasten und blau meliertem Gehäuse gesehen - ins Orchester hätt se so nicht wirklich gut gepasst, aber sonst so als Soloinstrument in ner Combo - Starkes Stück!

Wenn de dein Prachtsstück wieder hast, stell doch mal ein paar Bilder hier rein - sowas interessiert mich immer!:)

Gruß, maxito

gold-permutt und blau-meliert finde ich persönlich kitschig, übrigens ebenso wie die Fun-Flash-Morinos, die es momentan ab Werk gibt. Aber, wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, eine klassisch schwarze Morino mit Perlmutt-Bass- und -Ganztondiskanttasten sowie -Registerdrückern sieht - für mich, mit Verlaub - richtig wertig aus, wie bei einem Freund gesehen, dessen Morino IVN de luxe (Bj. 1970) als Sonderbestellung so ab Werk geliefert wurde. Ich bin selbst riesig gespannt, wie das bei meinem Instrument herauskommt.

Selbstverständlich gibt es, wenn das Schätzchen da ist, Bilder im Forum.

Leo: Lässt du dann auch an der Schwebung des Tremolo etwas machen? Ich hab bei meiner VN zwei der drei Töne auf gleich stimmen lassen und kann den "Tremolo-Ton" wie du auch bald, per Schieber rausnehmen.

Die Doppel-8-Fuß-Variante habe ich mir auch überlegt, ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich auf das fette Ober- + Unter-Tremolo nicht verzichten will. Also wird meine VN so gestimmt, wie heute die Morinos standardmäßig geliefert werden: a=440 Hz, beide Tremolo-Schwebungen 28 Hz.

Von der Schaltvariante mit nur dem Obertremolo verspreche ich mir in Zusammenhang mit der 28 Hz-Schwebung einen Klang, der im Vergleich mit der Doppel-8-Fuß-Variante etwas geschmeidiger daherkommt. Zudem erscheint mir die Doppel-8-Fuß-Variante heikel, was die Stimmung nach einiger Zeit des Spielens angeht. Aber vielleicht kannst Du aus Deiner Erfahrung berichten, wie sich das bei Deiner VN verhält.

Viele Grüße

Morino47
 
Die Doppel-8-Fuß-Variante habe ich mir auch überlegt, ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich auf das fette Ober- + Unter-Tremolo nicht verzichten will. Also wird meine VN so gestimmt, wie heute die Morinos standardmäßig geliefert werden: a=440 Hz, beide Tremolo-Schwebungen 28 Hz.
ich hab das Gefühl, du solltest mal auf eins der Treffen kommen. Das würde ich mir zu gerne mal hören.

Gruß Leo
 
Die Doppel-8-Fuß-Variante habe ich mir auch überlegt, ich bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich auf das fette Ober- + Unter-Tremolo nicht verzichten will. Also wird meine VN so gestimmt, wie heute die Morinos standardmäßig geliefert werden: a=440 Hz, beide Tremolo-Schwebungen 28 Hz.

Von der Schaltvariante mit nur dem Obertremolo verspreche ich mir in Zusammenhang mit der 28 Hz-Schwebung einen Klang, der im Vergleich mit der Doppel-8-Fuß-Variante etwas geschmeidiger daherkommt. Zudem erscheint mir die Doppel-8-Fuß-Variante heikel, was die Stimmung nach einiger Zeit des Spielens angeht. Aber vielleicht kannst Du aus Deiner Erfahrung berichten, wie sich das bei Deiner VN verhält.

Viele Grüße

Morino47

28 Hz kann nicht stimmen; das wäre bei a'=440 Hz mehr als ein Halbtonintervall...:rolleyes:

Gruß
Stefan
 
Hallo Stefan,

ok, ich bin mir da nicht sicher und mach mich bei Gelegenheit nochmal schlau.

Viele Gruesze

Morino47
 
Wie wäre es mit 28 cent?
Das wird die maximale Abweichung bei den tiefen Tönen sein, zu den hohen hin wirds weniger.

Von der Schaltvariante mit nur dem Obertremolo verspreche ich mir in Zusammenhang mit der 28 Hz-Schwebung einen Klang, der im Vergleich mit der Doppel-8-Fuß-Variante etwas geschmeidiger daherkommt

Es gibt ja auch die Möglichkeit, die untere Schwebereihe (8'-) flacher zu stimmen als die obere. z.B. von -12 cent (tiefster Ton) bis -4 cent (höchster Ton), dann hast du einen "geschmeidigeren" Klang. Macht Sinn, wenn du 8' und 8'- zusammen schalten kannst.

LG Manuela
 
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Die Wahl der Schwebetoneinstellung ist ja insbesondere bei "dreichörigem Tremolo" immer ein Diskussionspunkt.

Und oft ist es den Spielern nicht ganz klar, was und wieviel man hier ändern kann. Es kennt auch nicht jeder die älteren Diskussionen oder hat die nciht gefunden. Drum hier mal den Hinweis, auf zwei Hauptfäden, wo es um die Tremoloreihe und die Schwebetonwahl an sich geht:

https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/264383-schwebe.html

https://www.musiker-board.de/akkordeon-forum-sonst/303320-welches-ist-bessere-tremolo-2.html

Denn hier geht es eigentlich mehr um die gesamte Restaurierung der Morino. Auch wenn ich die Wahl des Schwebetons für eine sehr wichtige Frage halte, denn der macht viel am Charakter des Instruments aus und je nachdem, wie man den Schwebeton legt, kann man den Charakter mehr in die eine oder andere Richtung schieben.

Gruß, maxito
 
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Hallo maxito,

danke für den Hinweis auf die speziellen Stimmungs- bzw. Tremlo-Fäden, ich habe sie durchgearbeitet, allerdings nicht alles verstanden. Jetzt schwirrt mir der Kopf. Vielleicht war meine Entscheidung, im Zuge der Restaurierung meiner Morino VN die heute übliche Hohner-Standardstimmung mit abschaltbarem Untertremolo in Auftrag zu geben, doch nur suboptimal.

Vielleicht gehört das, was mich beschäftigt, auch in einen anderen Faden. Dennoch formuliere ich es hier, die gestrengen Herren Forum-Moderatoren mögen meinen Beitrag eventuell dorthin verschieben, wo er ihrer Meinung nach hingehört.

Mein Ziel beim jetzigen Stimmen des Instruments ist es, für Jazz und auch für Klassik einen kräftigeren Grundton als den bisherigen einzüngigen Cassotto-Ton zu haben, aber nicht das starke Hohner-Standard-Tremolo, sondern einen "geschmeidig/ elegant" schwebenden Ton. Ich will mir aber, wenn ich schon ein 5-stimmiges Instruent habe, die Option eines fetten Tremolos offenhalten.

Was ich mich frage, ist

1. der mit meiner obigen Entscheidung schaltbare Klang Grundton (im Cassotto)+Obertremolo vielleicht doch nicht so geschmeidig wie erhofft sondern eher ein übliches 08/15-Akkordeon-Tremolo?

2. zur Erzielung eines geschmeidigen Klangs eher Grundton+Obertremolo oder Grundton+Untertremolo zu empfehlen?

3. es richtig, dass generell das Ober- und das Untertremolo symmetrisch zum Grundton liegen sollen - wie laut Lehrbuch und auch von Hohner empfohlen -, oder ist nicht auch eine unsymmetrische Stimmungsvariante eher flaches Obertremolo und etwas stärkeres Untertremolo eine sinnvolle Option? Entsteht mit Letzterem beim Zusammenschalten von Grundton, Untertremolo + Obertremolo überhaupt ein angenehmes Klangbild, das gewünschte fette Tremolo?

Ich gehe davon aus, dass die Leute bei Hohner noch nicht beim Stimmen meines Instruments angelangt sind, und dass ich evt. mit Herr Tritschler noch eine Änderung beim Stimmen besprechen könnte.

Grüße von einem verwirrten, tapsend nach Erleuchtung suchenden, die Vollkommenheit wohl stets verfehlenden,

Morino47
 
3. es richtig, dass generell das Ober- und das Untertremolo symmetrisch zum Grundton liegen sollen - wie laut Lehrbuch und auch von Hohner empfohlen -, oder ist nicht auch eine unsymmetrische Stimmungsvariante eher flaches Obertremolo und etwas stärkeres Untertremolo eine sinnvolle Option? Entsteht mit Letzterem beim Zusammenschalten von Grundton, Untertremolo + Obertremolo überhaupt ein angenehmes Klangbild, das gewünschte fette Tremolo?

Wenn Du auch das dreichörige Tremolo erhalten möchtest, dann sollte es nicht zu unsymmetrisch sein. Aber was ist zu? Geschmackssache ...

Ich habe (ebenfalls bei der VN) Ober- und Untertremolo einzeln zu- bzw. abschaltbar machen lassen und das Untertremolo leicht flacher stimmen. So passt das dreifache Tremolo (z.B. im Orchestereinsatz) immer noch, für Fälle, in denen mir das zu fett ist, nur das Obertremolo (das ist ja die Variante, wie sie beim zweichörigen Tremolo normalerweise "von Haus aus" ist) und für eher jazziges gefällt mir nur Untertremolo (natürlich zum mittleren 8' dazu) am besten.

Mit dem Hohner-Standard-Tremolo liegst Du vermutlich nicht grob falsch. Aber was für Dich richtig ist und was eher suboptimal, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Ich würde an Deiner Stelle auf jeden Fall jetzt gleich das Obertremolo mit schaltbar machen (ist eigentlich kein Mehraufwand gegenüber nur Untertremolo schaltbar), so dass Du sämtliche Schaltoptionen hast. Und wenn Du dann später feststellst, dass Du einen der beiden Chöre anders gestimmt haben möchtest, dann musst Du halt nochmal stimmen lassen. Ist zwar blöd, nochmals Geld in die Hand zu nehmen, wenn das Instrument jetzt für viel davon gerichtet wird, aber wenn Du jetzt noch nicht weißt, was Du wirklich willst, dann kannst Du es auch nicht schon jetzt machen lassen ...

Schade, dass Du nicht vor dem Beauftragen der Restaurierung an einem unserer Treffen teilnehmen konntest - da hättest Du die verschiedenen Stimmungsvarianten ausprobieren können. Aber was nicht ist, ist halt nicht ...
In welcher Gegend wohnst Du? Vielleicht gibt es ein Forumsmitglied in Deiner Ecke, das ein "besonderes" Tremolo spielt, so dass Du Dir das kurzfristig mal ansehen bzw. -hören kannst.

Gruß,
INge
 
Hallo Morino47,

klar - generell ist die Debatte über das "Tremolo" in den speziellen Fäden besser aufgehpben - aber wenn es hier speziell um deine Morino und die gerade laufende Überholung geht, sind die speziellen Fragen zu deinem Instrument hier auch gut aufgehoben

Da du ja eine Morino VN grade machen lässt, passt der Vergleich zu meiner Stimmung seinerzeit recht gut, da ich das auch bei einer Morino VN Baujahr 80 hab machen lassen.

Meine Ausgangsbasis war, dass mir der 3-chörige Schwebeton mitunter auf den Keks ging, weil der zwar mit typischer Hohnerstimmung durchaus eine gewisse Eleganz und Geschmeidig war (man möge mir diese Begriffe verzeihen - ich weiß einfach nicht besser, wie ich das in Worten ausdrücke soll) aber ab und an wollte ich gerne die Schwebung etwas anders und vor allem wollte ich eine etwas stärkere Betonung des Grundtons, so dass der Schwebeton eher eine "Verzierung" des Grundtons darstellte.

Drum hab ich das Untertremolo auf Null stimmen lassen und als separates Register schaltbar machen lassen. Der Schwebeton war dann nicht mehr ganz so "weich" wie Original, sondern hatte durch den zweiten 8´Chor mit Nullstimmung eine gewisse Schärfe, die ich aber bewusst so wollte. Ähnlich dürfte der Effekt auch werden, wenn die Schwebetöne nicht symmetrisch liegen, es wird eine gewisse Rauhigkeit entstehen, durch die untereinander auch etwas gegeneinander arbeitenden Schwebungen - wieviel hängt von der Differenz ab. Das muss man aber hören, das lässt sich nicht im Voraus definieren. Da brauchts also ganz einfach n bissl Mut zum Risiko.

Die Variante mit dem Untertremolo hat sich ja dann auch nach meinem Muster der User Leonhard machen lassen - je nachdem in welcher Gegend du wohnst, kannst das bei ihm sicherlich mal ausprobieren. Bei mir gehts leider nicht mehr, da ich die Morino nicht mehr hab.

Wenn du in Richtung Jazz auch spielen willst, dann ist Schwebeton so gut wie immer unpassend - nach meiner Erfahrung stört das in fast allen Fällen. Da wäre dann Untertremolo auf Null und als extra Chor zusammen mit dem 8´Cassotto Chor sinnvoll. Nur den 8´außerhalb des Cassottos war nach meiner Erfahrung bei der Morino VN nicht kräftig genug gegenüber dem Bass - das klang eher "dünn" . Beide flachgestimmte 8´Chöre zusammen waren dagegen recht reizvoll. Das war ein eigener Klang. Also durchaus nicht einfach nur "kräftiger". Denn der Chor im Cassotto und der außer Cassotto produzieren unterschiedliche Klangspektren und das macht dann auch in der Mischung einen anderen Klang aus, den ich recht reizvoll fand. - verwende ich auch genre bei klassischer Musik.

Du siehst, je mehr man drüber nachdenkt, desto vielseitiger wird das Ganze.

Aber es ist nicht weiter schlimm, das kanst du auch ohne weiteres später noch ändern lassen und jetzt erstmal deine Generalüberholung fertigmachen lassen. Und dann wen du genau weißt, welchen Klang du haben möchtest, kann man das auch nachher noch umbauen und umstimmen lassen. Ich habe das auch separat machen lassen - zwar nicht bei Hohner direkt, sondern bei Gomes, der ja im Nachbarort seine Werkstatt hat, aber das ist letzlich unerheblich. Der Kostenaufwand war überschaubar hierfür.

Lass dich also nicht kirre machen - wenn du schon jetzt sagen kannst, was du haben möchtest - dann kannst du das sicher noch bei Hohner ohne Probleme einbringen, wenn du nch unschlüssigbist, kannst du das auch erst mal in Ruhe ausknobeln und später machen lassen -- ist kein Beinbruch.

Gruß, maxito
 

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