Haben die Mischer ein Problem mit den Ohren?

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Ich weiß garnicht, ob ich hier richtig bin, aber es scheint mir die richtige Ecke zu sein.
Ich war gestern bei einem Konzert im Berliner Tempodrom. Jack White und als Vorband First Aid Kit.

First Aid Kit machen gemütlichen Akustikpop zum Träumen, aber der Mischer hat die Bassdrum und die Toms am Schlagzeug so dermaßen mit Bass gefüllt, dass jedes Mal irgendwie alles andere unterging, was nun garnicht zur Musik passt.
Dann bei Jack White war der Bass so dermaßen laut, und der Sound von der Bühne so dermaßen schwammig, dass ich echt zu tun hatte, das Lied zu erkennen. Der Kontrabass übertrieben laut, das der Rest gerade so mitschwimmen konnte, und dann stand schon nur ein Bassman als Amp da.

Ich bin aber anscheinend der einzige, den es wirklich gestört hat. Ich stand an mehreren Positionen, und mein Kumpel, der unten irgendwo am Rümhüpfen war, hat auch gemacht, dass es übertriebener Bass war. Auch beim Mischpult.

Ist das jetzt Mode den Bass so dermaßen übertrieben aufzufahren, oder bin ich nur ein Saftsack geworden? :nix:
 
Eigenschaft
 
Da siehst du mal wie das Soundergebnis vom Toni und vom Equipment abhängt.
Es ist nicht "Mode", den Bass übertrieben zu fahren, sondern das liegt am Geschmack des Mannes am Mischpult.

Schade finde ich es nur, dass es den meisten Leuten wirklich egal ist wie es klingt. Das gilt auch für den Amateurbereich. Damit kämpfen wir hier tagtäglich.
 
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Interessant zu hören! Ich werde mir Jack White heute in Köln anschauen und bin mal gespannt, ob es auch so wie beschrieben ist.

Wie war das Konzert denn? Mir ist zu Ohren gekommen, dass er zu spät kam und nur knapp über ne Stunde gespielt haben soll (und das nur mit der Männerband). Ist das korekt?
 
Hmm, Probleme mit zu lautem Bass von der Bühne hab ich auch öfters. Und zwar, wenn der Basser seinen Amp zu laut aufdreht. Dabei kann schon nen kleiner Bassamp ziemlich schnell ne große PA überfahren, wenn er ungünstig steht bspw.

Ansonsten hab ich das auch schon öfters gehört, dass Mischer erstmal die Fußpauke so laut drehen wie es die Anlage her gibt, und den Rest daran ausrichten. Egal obs passt oder nicht.
Ich konzentriere mich beim Soundcheck und im Konzert alle paar Minuten darauf, dass ob ich jedes einzelne Instrument klar raushören kann und richte danach die Fader am Pult aus. Selbst wenn von der Bühne nur totaler Matsch kommt, wie bei vielen Nachwuchsbands, kann man dabei immernoch halbwegs raushören welche Gitarre jetzt was spielt und welche jetzt dominanter ist, etc. Die Band mit der ich normalerweise so unterwegs bin ist da zum Glück pflegeleicht. Einmal im Soundcheck die Pegel eingestellt, und dann nurnoch während der Show die Gitarre in den Soli hervorheben, und die restliche Energie kann ich mit Effekten und Feinheiten verbringen :D
 
Mode oder nicht :)

Es gibt Profis und es gibt Rockstars. Das wird sich nie ändern und das ist auch gut so.


Vermutlich war die Anlage einfach so potent, dass es dem Toner möglich war ein so schlechtes Ergebnis abzuliefern :) Man sollte dazu sagen, dass nicht immer der Tonmann schlud ist. Es spielen ja mehrere Faktoren eine Rolle.
- Band
- Venue
- Besucherzahl
- Welche PA
- was will die Band für ein klangliches Ergebnis vor der Bühne
- Wieviel Suppe kommt unverstärkt von der Bühne (wie Mhumann schon beschrieb)
- etc ....

Diese Frage wird man im Nachhinein nicht mehr beantworten können.

Leider, und das muss man dazu sagen, wird dem Beruf "Techniker" keine ehre mehr zugeteilt. Wenn alles absolut besch+++en war, kommen alle angerannt und sagen: Ey Maurer, Tontechnik ist nicht so dein ding. Wenn du aber 90 - 100 Prozent gute Ergebnisse ablieferst kommt keiner und würdigt das mit einem "Thumbs up"!

Vielleicht hatte der Mann auch einfach einen schlechten Tag zu deinen Lasten.

Grüße Joe
 
Wie war das Konzert denn? Mir ist zu Ohren gekommen, dass er zu spät kam und nur knapp über ne Stunde gespielt haben soll (und das nur mit der Männerband). Ist das korekt?

Heyda,
das wäre echt mal interessant zu wissen, ob es da ähnlich ist. Erfahrungsberichten nach ist es im Tempodrom nicht zu oft zu bassig.
Es war die Männerband, ja, aber super krasse Musiker - jeder.
Er war nicht zu spät, die Vorband hat kurz nach acht angefangen. Jack hat dann etwas mehr als eine Stunde gespielt, nachdem er sich ordentlich applaudieren lies, um nochmal zu kommen. Schön ist aber, dass er Hits von den White Stripes, Raconteurs und Dead Weathers in einem sehr guten Mix hatte (von DW nur einen Song - zum Glück).

BTT:
Ich glaube nicht, dass sich Jack von irgendeinem dahergelaufenem Techniker mischen lässt. Allerdings war anfangs die Gitarre zu leise. Am Ende zu laut. :nix:
 
so, ich hab ihn vorhin in Köln im E-Werk gesehen und da hat alles ordentlich gepasst! Ein Kumpel von mir war vorher in Berlin (und heute auch in Köln) und hatte den direkten Vergleicht: Jack war viel redseliger in Köln, hat wesentlich mehr improvisiert und sichtlich "mehr Spaß" gehabt. Wer weiß, vllt. hat er ja in Amsterdam zu viele Drogen konsumiert :D
In Köln war es jetzt übrigens die Frauenrunde!
Vom Mischer her war alles okay. Ich habe extrem auf die Snare und den Bass geachtet, da war alles top. Ab und an fand ich ihn gesanglich zu leise und generell war ich ein wenig von der Gesamtlautstärke enttäuscht. Also, es war schon sehr laut, jedoch hab ich da einfach "mehr" erwartet, da er ja in diversen Interviews auch mal gesagt hat, dass es für ihn einfach laut sein muss. Naja, alles in allem war es ein top Konzert! Jack hat leider auch hier nur ein bisschen über eine Stunde gespielt und hat eine Zugabe gegeben. Danach wurde das Licht angemacht. Das fand ich ein wenig mau von ihm, zumal ziemlich gute Stimmung war und ordentlich applaudiert wurde. Naja, dafür hat die Karte ja auch nur knapp 40 Euro gekostet - andere Künstler in der Klassen lassen sich dafür mehr bezahlen!
 
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Jedenfalls in Bezug auf die Lautstärke glaube ich auch, das einige Mischer Probleme mit den Ohren haben.

Ich kenn das jetzt nicht von so großen Konzerten, da geh ich so gut wie nie hin, aber von kleineren, so in der Größenordnung 200 - 500 Personen wo ich selber schon solche Gigs gespielt habe oder bin bei Freunden auf Konzerten gewesen und hab da festgestellt, das es da höllisch Laut gewesen ist. So laut, das ich es -als Gast- teilweise im Raum oder im Zelt ohne Gehörschutz nicht aushalten konnte. Die hab ich seit ein paar Jahren bei Konzerten immer in der Hosentasche. Wir selber sind auf der Bühne immer relativ leise, da wir fast komplett ohne Backline spielen und unser Drummer auch zu denen gehört, die oft mit Besen oder auch allgemein leise spiele. Monitore haben wir dabei auch immer ziemlich weit unten von der Lautstärke her, da ist es auf der Bühne sehr gut auszuhalten, aber vorne ist es brachial Laut. Obwohl andere Gäste und auch ich den Mischer schon drum gebeten haben, ob das nicht bitte auch leiser geht, wird das geflissentlich ignoriert, oder für 2 Minuten runter gezogen und dann wirds wieder so laut oder sogar lauter als vorher. Schön ist das nicht.

Wenn wir selber auf kleineren Veranstaltungen bis 200 Personen von der Bühne aus Mischen kriegen wir oft ein Positives Feedback weil die Lautstärke dann o.k. ist und für alle angenehm und trotzdem wird in Konzertlautstärke gespielt. Aber wenn wir das anderen überlassen mit denen wir vorher noch nicht zusammen gearbeitet haben, dann legen die oft noch ein oder zwei schippen drauf, und das ist dann halt oft zu viel. Und nicht ein bischchen zu viel, sondern viel zu viel. Ich habs schon öfter erlebt, das die Gäste dann in großen Gruppen draussen standen, weil sie das drinnen nicht ausgehalten haben. Wenn wir uns nicht selbst mischen, versuche ich möglichst immer mit den gleichen Technikern zusammen zu arbeiten, aber leider geht das nicht immer.
 
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Bei der Frage: "Haben die Mischer ein Problem mit den Ohren?"
frage ich mich, warum man immer wieder liest und hört, daß Konzertbesucher ihren Gehörschutz nicht vergessen sollen? ;)
 
Gehörschutz habe ich immer dabei. Auch wenn ich nur zum Späti gehe, um Mate zu kaufen. Ich habe mir damals einen anpassen lassen, und will ihn nicht missen.
Es wurden vor der Halle sogar Ohropax von einem Radiosender kostenlos ausgeteilt. :great:
 
Es ist ein großer Witz, wenn in einem Konzert ein Gehörschutz notwendig ist. :rolleyes:
Letztlich gehen mit Ohren-Stöpseln auch die Höhen flöten, tolle Sache, noch mehr der übetriebenen Bassbetonung. :bad:

An den Musikern liegt es aber nicht immer, denn die haben oft gar keinen so lauten Bühnenesound und wissen gar nicht, was der Hengst am Mixer an das Publikum rausknallt.
Das wird ja quasi von der Band weggeschallt.

Was tun?
Ich kann nur jeden darin bestärken, sich spätensten in der Pause zu beschweren.
Das ist bei einem großen Konzert zugegeben schwierig aber in kleineren Club sollte niemand davor zurückschrecken, die Technik anzupflaumen oder ggf. sogar mit jemand von der Band zu reden.
Ihr seid Kunde und bezahlt.
 
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Ein uferloses Thema. Mir will auch nicht in den Kopf wie man heutzutage mit einer guten Anlage einen schlechten Sound produzieren kann. Ist aber problemlos möglich:

Letztes Jahr war ich in der Markthalle HH bei Steve Lukather. Alles Top Musiker, aber zu hören war fast nur Drums und Gitarre. Das Ganze dann auch noch brachial laut. Zusammen mit dem an diesem Tag unterirdisch schlechten Gesang von Steve war das eine Zumutung.

Ebenfalls letztes Jahr war ich beim Rock of Nations in Hannover (Nightranger/Kansas/Foreigner/Journey). Nightranger klang nach lieblosem Support-Mix, Kansas spielte zwar ohne Licht aber mit einem umwerfend guten Sound, Foreigner war erster Headliner und klang wie ein billiges Transistorradio (und die haben wirklich gut gespielt) und Journey (die als Band immer gut klingen) als 2. Headliner hatten einen Summenlimiter, der bewirkte, dass das jeweilig lauteste Signal alles andere "duckte". Fröhlich pumpte das Konzert, aber es war natürlich "schön fett". Leider war auch immer der Gesang kurz weg, wenn die Snare kam. Die klang manchmal auch so, als wenn jemand mit einem Stahlrohr auf ein Waschbecken haut, aber auch nicht immer...

An der NDR-Bühne zur diesjährigen Kieler Woche waren auf jeder Seite 4 Doppel 18er von LACoustic aufgebaut. Gutes Besteck, aber leider nur im Subschallbereich ausgefahren. Ich bekam Atembeschwerden und Herzklabastern, fetten Bass habe ich aber leider nicht vernommen. Schade...

In den 90ern habe ich mal Dan Huff's Band Giant in der Großen Freiheit gesehen (mit Jeff Beck im Vorprogramm). Beides war unerträglich laut. Ich bin im Laufe des Konzertes mal zum Mischer gegangen. Das war so eine alte Yamaha-Konsole mit VU-Metern und Clip LEDs. Die gesamten Meter waren auf Rechtsanschlag und die Clip LEDs gingen im Takt der Musik hin und wieder aus!!!

Der Typ hinter dem Mischer sah aus wie eine Kreuzung von Catweazle und Doc Emmet Brown. Da muß man wohl alle Regler mit der Wasserpumpenzange mal ganz vorsichtig auf Maximum stellen...

Ich frage mich: Wie kommen solche Ergebnisse zustande? Das kann nicht der Wille der Künstler sein. Die Bühnenlautstärke spielt zumindestens im Open-Air Bereich auch keine dramatische Rolle. Es sind definitiv in meinen Beispielen die Mischer gewesen, die diesen Unsinn verzapft haben. Wie kommen solche Leute an die Regler? Ich weiß es nicht....

LG Jörg
 
Leider muss ich die Erfahrungen meiner Vorredner was die Lautstärke angeht bestätigen. Bei mir sind die Elacin auch immer dabei, wenn es auf ein Konzert geht. Und sie sind ist fast allen Fällen dann auch in den Ohren, weil ich sonst hinterher dem lustigen Pfeifton lauschen darf.

So langsam habe ich die Vermutung, dass das Phänomen einem Art Teufelskreis geschuldet ist. Die meisten Mischer haben durch zu viel laute Musik ein vorgeschädigtes Gehör und mischen daher so, dass es für sie vielleicht passt, aber für mich mit relativ empfindlichem Lautstärkeempfinden einfach zu laut ist. Dabei kommt es mir so vor, als ob auch beim Großteil des Publikums das Lautstärkeempfinden anders ist, als bei mir.

Es gibt dabei aber zwei unterschiedliche Szenarien. Im einen klingt es relativ unabhängig von der Lautstärke schlecht (subjektiv!), meist viel zu spitz und aggressiv, der Bass dröhnt nur ohne dass an erkennen könnte, was der Basser da spielt usw. Hier ist eh alles verloren und da macht es mir nichts aus, die Stöpsel rein zu tun. Im Gegenteil, sie verbessern teils etwas den Sound, weil sie die Schärfe nehmen.

Im anderen Szenario würde ich aber liebend gerne auf Gehörschutz verzichten. Geschätzt sind es mir hier nur so 6 bis 3 dB zu laut, aber das ist auf Dauer auch zuviel. Am vorletzten Wochenende hatte ich wieder so einen Fall. Große Bühne, Martin Audio Anlage, toller Systemtech (der im Gegensatz zu mir nicht mal mit dem Soundergebnis richtig zufrieden war), ich war Lichtech und freute mich auf 3 Bands. Bei der ersten passte der Pegel richtig gut, obwohl es nicht leise war. Vielleicht war das der Effekt des geringen Klirrfaktors, wie in einem anderen Thread diskutiert. Der Mischer der 2. Band erhöhte dann aber den Pegel, nicht um viel, aber doch um so viel, dass ich mich gezwungen sah, meinen Gehörschutz zu nutzen. Und leider verschlechtern auch die Elacins den Klang.

Ich frage mich langsam ernsthaft, ob ich mal auf ein Konzert gehe, bei dem Klang und Pegel für mich richtig passen. Am besten war es bisher noch im Jazzclub in Karlsruhe, aber das muss doch auch in härteren Musikgernes gehen. Scheinbar habe ich diesbezüglich andere Vorstellungen als die meisten Mischer.
 
Hallo,

das greift ja auch teilweise schon im Musical-Bereich... wer noch "We will rock you" im Kölner Musical Dome gesehen hat, wird sich an die Schilder erinnern "Gehörschutz beim Personal erhältlich". Ich habe mir in der Pause welche geben lassen - mein ursprünglicher Platz lag genau im Beam eines Hochtöners, das war teilweise über der Schmerzgrenze, ich konnte gottseidank, da nicht ausverkauft war, einige Meter umziehen und es bis zur Pause mit einem Stück Tempo im rechten Ohr so eben noch aushalten.
Warum da so ein Brett gefahren wurde, ist mir bis heute schleierhaft. Soweit in dem Hochtongekreisch zu erkennen war, war die Band bemerkenswert gut und einige der Sänger Weltklasse. Schade drum, daß die damals so durch den Wolf gedreht wurden. Eine ganze Reihe Bekannte von mir hat übrigens bei ihren Besuchen die Vorstellung zur Pause oder sogar noch vorher verlassen.

Viele Grüße
Klaus
 
Tja, und meine Eltern sind vor ein paar Jahren ahnungslos in Stuttgart in Cats gegangen, was ja nun nicht wirklich metal-laut sein muß. Es muß eine schreckliche Erfahrung gewesen sein, seitdem begnügen sie sich mit ihren Schallplatten.
 
Hallo, Peter,

da scheint sich aber doch ein gewisser Zeitgeschmack abzuzeichnen - ich kenne "Cats" noch aus dem Operettenhaus in Hamburg, bin x-mal in der Show gewesen und konnte nie über miserablen Klang oder zu hohe Pegel klagen. Ganz im Gegenteil, das klang immer sehr ausgewogen...

Viele Grüße
Klaus
 
"Haben die Mischer ein Problem mit den Ohren?"

...denke ich mir auch manchmal: wundern würde es mich nicht!
Ich komme ja aus einer ganz anderen Ecke -ganz kleiner Amateur mit Big Band und wenigen Auftritten.
Bei uns ist es ja so, daß das Gebläse auf der Bühne bei "Bedarf", oder wenn nach einigen Stunden der Ansatz nachläßt (oder auch aus anderen Gründen) von sich aus schon gut Dampf macht. Dann bin ich am Mischpult schon fast machtlos. Mit Git, dr, kb haben wir keine Probleme - gottseidank, obwohl die alle ihre gutklingende backline haben.

Nun spielen wir ja nicht so oft, aber in manchen Sälen und je nach Akustik haben wir einen Druck von der Bühne, daß wir die PA nur mehr zum "Abrunden" bzw. hervorheben der Solisten brauchen und ich ja auch an das Publikum denken muß (ist ja oft auch älteres fachkundiges Publikum da, das doch mehr auf Qualität als Quantität steht. Trotzdem merke ich nach manchen Auftritten, v.a. wenn der Mischerplatz ungünstig steht, daß es für die Ohren eine ganz schöne Belastung ist.

Klar bei Pop/Rock und in manchen Bierzelten "am Dorf" geht es tlw. noch deutlich heftiger zur Sache mit Pegeln, die ich mir als Zuhörer, wo ich ja nicht so genau hören muß, ohne Gehörschutz nicht mehr zumuten würde.

Wenn ich nun daran denke, daß manche Tonmänner sich Abend für Abend ohne Gehörschutz bei "Partymusik" von live-bands ziemlichen Pegeln aussetzen (gelegentlich gehe ich ja auch auf "Bürgerfeste" oder Dorffeste und beobachte solche Sachen natürlich auch) würde es mich manchmal echt nicht wundern, wenn deren Gehör leiden würde und das gesunde Verhältnis für normalhörige schwinden würde. Manchmal merkt man das dann auch am Sound..... schade eigentlich; manchmal werden ja noch gute Anlagen aufgebaut und da gibt es 3 Beobachtungen:
- viel zu hoher und unnötiger Pegel auf den Monitoren oder undefiniert herumstrahlende Monitore auf der Bühne und die Bühnenlautstärke (natürlich immer abhängig von Besetzung)
- was an billigen Mikros/Equipment / Kabel verlorengeht kann micht mehr per EQ hingebogen werden
- oder es wird eine Anlage oberhalb ihres (vernünftigen) Leistungsvermögens betrieben, man hört die Limiter ......
- der Tonmann hört nichts mehr > 5 kHz....


Schade für die, die noch gut hören.

OT: mei war das schön vor 27 Jahren - da klang es anlagentechnisch noch nicht so gut; ich hatte am Baß 80 Röhrenwatt und einen Röhren-Gigant für den Gesang- in der Meistersingerhalle in Nürnberg vor 500 P OT off
 
da scheint sich aber doch ein gewisser Zeitgeschmack abzuzeichnen

Ja, das ist gut möglich.
Mehreren 10.000enden Zuschauern hat das Musical "Elisabeth - Legende einer Heiligen" offenbar gut gefallen, nur sehr wenige beschwerten sich über den zu hohen Pegel.

Ich hatte Karten für die öffentliche Generalprobe und mir war es viel zu laut, ich bin nur aus Höflichkeit nicht schon während des ersten Teils aus dem Saal gegangen, sondern habe ausgeharrt, bis Pause war. In der Pause sprach ich kurz mit dem verantwortlichen Tonmeister, der mir vorwarf, daß ich ihm nicht gesagt habe, daß der Saal durch das Publikum etwas bedämpft wird. Er gab dem Mann am Pult die Anweisung, den Gesamtpegel um 3 dB zu erhöhen :eek:

Vielleicht ist das Thema angelehnt an das im Rec-Stammtisch, jetzt kommen massiv die Generationen, die bereits hörbeeinträchtigt sind?
 
Es gibt Situationen, da muss man mit der PA gegen E-Klampfen und Becken-Infernos ankämpfen. Da ist es am FoH gerade nett, wenn man aber weiß, dass da Leute 2 Meter vor der PA steheh, macht man sich schon ein paar Vorwürfe... aber was will man machen? Einfach mal Gesang und Keys runter drehen?

Aber ganz ehrlich: Ein Musical, bei dem Rock-Pegel herrscht... so etwas möchte ich gar nicht, auch wenn es noch erträglich wäre. Ich verstehe, dass es bei bestimmten Nummern lauter wird, weil es zur Musik gehört, aber Musical ist für mich immer irgendwie wie Theater und soll nicht zu laut sein.


Aber mal eine andere Frage: Wieviele Mischer gehen mal direkt in's FoH. Bei einem Thteater kann ich mir gut vorstellen, dass der Typ irgendwo hinten oben sitzt, außerhalb des Bereichs, der von der PA sauber abgedeckt wird. Evtl. hört der das ganze sogar über Monitore ab, und hat gar keine Ahnung, wie laut das wirklich ist... Natürlich sollte er, aber wer weiß...
 

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