HammondToby
HCA Live-Keys
Und wieder ein User, der dank dem Musik Service und Roland die Chance hat, eines der Topgeräte zur Verfügung gestellt zu bekommen. Mein besonderer Dank geht an toeti für die Vermittlung. Mittlerweile scheint das Format von .Jens ja Einzug gehalten zu haben, weil es schön übersichtlich und angenehm zu lesen ist, also halte auch ich mich daran. Zumindest in groben Zügen. Hier erst mal der einleitende Teil, Sounds und Bedienung folgen noch dieses Wochenende.
Jetzt hat's mir doch glatt die Bilder als Anhang abgespeichert ... Flüchtigkeitsfehler meinerseits. Ich hoffe, ihr kommt damit klar
Überblick
Achtung: dies ist KEINE Workstation! Der Jupiter 80 liegt mit seinen 76 Synthtasten und einem Straßenpreis von knapp 3300€ am oberen Ende der Preisskala. Er beinhaltet eine auf Samples basierende Klangerzeugung, ein Tonewheel-Modelling-System und einen VA-Synth, die durch eine Multieffektsektion weiter bearbeitet werden können. Bedient wird das Gerät größtenteils über den Touchscreen, vier Endlosencoder und die 4 Fader mit den zugehörigen, darunter liegenden Buttons.
Auspacken und Optik
Ich gebe zu, ich war nicht ganz darauf gefasst, dass der Jupiter an genau diesem Morgen bei mir ankommen soll. Entsprechend war ich etwas überrascht, dass ich ein großes Paket bekam, das mir der nette Herr vom Paketservice vor die Tür stellte. Dummerweise war ich gerade am Aufbrechen, also stand der Jupiter erst mal den Tag über alleine und verlassen in meiner Wohnung. Am Abend konnte ich ihn dann auspacken.
Erster Gedanke: "Man, ist das ein riesen Schiff!"
Also habe ich erst mal mein Arbeitssetup abgeräumt und den Jupiter platziert. Stattlicherweise nimmt er die komplette Tiefe meines K&M 18950 ein. Das Gehäuse ist dunkel gehalten und wirkt sehr edel, die metallenen Seitenteile sind robust und machen einen hochwertigen Eindruck. Die Schrift ist weiß, die Highlight-Farbe Orange und die Kategoriebuttons … ja, die Kategoriebuttons … knallbunt. Im Endeffekt leuchten maximal drei der bunten Lichter und die Farbgebung macht die Orientierung sehr einfach. Die Buttons unterhalb der Tastatur sind zur Schnellanwahl von Registrations gedacht, bestehen aus Gummi und sind Hintergrundbeleuchtet.
Die Kommentare von Kollegen gingen meistens in die Richtung: "Hui, die Achtziger sind zurück!"
Haptik
Die Verarbeitung an sich ist sehr solide, jeder Knopf und jeder Regler fasst sich sehr schön an.
Die unter dem Display liegenden Encoder sind gerastert und fühlen sich sehr wertig an, allerdings ist der Regelbereich so groß, dass ich nicht ohne Nachfassen von 1 bis 127 komme. Für einen händischen Filtersweep ist das ein bisschen unpraktisch, denn 100% flüssig bekomme ich das leider nicht hin.
Die Slider haben einen angenehm langen Regelweg und die danebenliegenden LED-Kette macht das Werteablesen extrem einfach. Punkt 1 auf der Liste: Slider in den Catch-Modus setzen, damit die Werte nicht springen, sondern von den Slidern direkt abgeholt werden.
Die Buttons haben alle einen definierten Druckpunkt, ein Auslösen aus Versehen ist nur in der Hitze des Gefechts möglich. Einzige Ausnahme bilden hier die unterhalb der Tastatur angebrachten Registrationwahltaster, die von der Positionierung her an eine klassische Kirchenorgel erinnern. An der Orgel liegen diese aber meist zentral und können mit beiden Händen bedient werden, am Jupiter ist dafür wohl die rechte Hand vorgesehen. Ich habe diese Buttons per Master-Menü gleich abgeschaltet, ich bin bei der ersten Sounddurchsicht doch sehr oft spontan gesprungen. Vor allem beim Programmieren kann ein versehentliches Auslösen zu Wutanfällen führen, also habe ich sie abgeschaltet, womit sie für mich komplett sinnfrei sind. Problem hierbei: den Button-Lock kann man nicht abspeichern, den muss man nach jedem Neustart neu einstellen!
Anschlüsse und deren Einstellungen
Anschlussseitig ist alles vorhanden, was man sich wünscht, auf der Rückseite befinden sich folgende Möglichkeiten:
Kopfhörerausgänge (Stereoklinke natürlich), Main-Stereo-Outs als Klinken- und XLR-Version, Sub-Stereo-Outs als Klinken, Regelbarer Stereo-In als Mini-Kinke mit dem Levelregler gleich daneben:
Die Output-Routings werden global festgelegt! Also für die Parts: Percussion, Lower, Upper, Solo, Reverb (für Upper, Lower und Solo), sowie Input/USB Song, USB Audio und Metronom. Mal eben eine Orgel extra durch ein externes Effektgerät schicken geht also nicht! Leider gibt es auch keinen Groundlift für die XLRs.
Was auch immer Hersteller dazu verführt, Mini-Klinken zu verbauen, auf der Bühne traue ich einer solch wackeligen Angelegenheit nicht. Zu schnell brechen die Stecker bei einem unbedachten Entlangschrammen ab. Leider ist Roland hier in guter Gesellschaft, Clavia macht das ja genau so.
Die Buchsen sitzen direkt auf der Platine und sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, wackeln also ein bisschen. Wenn da versehentlich Belastung drauf kommt, würde ich für die Sicherheit nicht garantieren wollen, also: Winkelklinken verwenden!
Sustain und zwei Control-Pedals (Expressionpedale)
Die Zuweisung ist entweder global oder per Registration wählbar. Das kam wohl mit Version 2.0 des Betriebssystems. Wenn man von global auf Registration umschaltet, werden die Werte, die im globalen Modus stehen, das ist die Werkseinstellung, in jede Registration geschrieben und können dann dort geändert werden, dafür stehen die MIDI-CCs 0 (off) bis 98 zur Verfügung. So soll das sein! Warum wurde das bei den Audiozuweisungen nicht auch so gehandhabt?
MIDI-Trio, USB-B-Anschluss
Das MIDI-Trio macht ja jetzt seit 30 Jahren die selben Dinge. Anmerken möchte ich, dass der Jupiter ein recht anständiges Masterkeyboard abgibt, was die Zonenverwaltung auf 16 Kanälen angeht. Während der Testzeit war er auch mein Audiointerface. Ein mal den Treiber installieren, Mac Book Pro neu starten, läuft anständig, stabil und klingt gut. Der Mastervolumeregler beeinflusst natürlich auch die Lautstärke des Signals aus dem Rechner.
Den Coaxial-Out konnte ich mangels kompatiblem Equipment nicht testen, ich gehe aber davon aus, dass auch der den Erwartungen entspricht. Ich habe für die digitale Signalübertragung nur den USB-Port eingesetzt.
Stromversorgung über einen Kaltgeräteanschluß und Power-Schalter: nothing new here
An einem versenkbaren Schacht an der linken Oberfläche des Gehäuses befindet sich die USB-A-Buchse für Memorysticks. Der Songplayer ist eine ganz einfache Angelegenheit, bietet eine Loopfunktion, Center Cancel für Karaokegeschichten und eine Tempo- und Pitchfunktion. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Songs in einer Chain zu abzulegen und sich so seine Backintracks zurecht zu legen.
Tastatur
76 Tasten Synthaction. Sehr gut spielbar, vor allem natürlich für Synth- und Orgelsounds. Pianos lassen sich mit etwas Übung auch darauf spielen, da sehe ich aber nicht die Hauptaufgabe des Jupiters.
Display
So, hier haben wir es, ein schönes 800x480 Touch-LED. Farblich ist die Darstellung bunt wie der Rest des Synths, aber trotzdem sehr übersichtlich. Mit etwas Eingewöhnung habe ich mich sehr schnell zurecht gefunden.
Jetzt hat's mir doch glatt die Bilder als Anhang abgespeichert ... Flüchtigkeitsfehler meinerseits. Ich hoffe, ihr kommt damit klar
Überblick
Achtung: dies ist KEINE Workstation! Der Jupiter 80 liegt mit seinen 76 Synthtasten und einem Straßenpreis von knapp 3300€ am oberen Ende der Preisskala. Er beinhaltet eine auf Samples basierende Klangerzeugung, ein Tonewheel-Modelling-System und einen VA-Synth, die durch eine Multieffektsektion weiter bearbeitet werden können. Bedient wird das Gerät größtenteils über den Touchscreen, vier Endlosencoder und die 4 Fader mit den zugehörigen, darunter liegenden Buttons.
Auspacken und Optik
Ich gebe zu, ich war nicht ganz darauf gefasst, dass der Jupiter an genau diesem Morgen bei mir ankommen soll. Entsprechend war ich etwas überrascht, dass ich ein großes Paket bekam, das mir der nette Herr vom Paketservice vor die Tür stellte. Dummerweise war ich gerade am Aufbrechen, also stand der Jupiter erst mal den Tag über alleine und verlassen in meiner Wohnung. Am Abend konnte ich ihn dann auspacken.
Erster Gedanke: "Man, ist das ein riesen Schiff!"
Also habe ich erst mal mein Arbeitssetup abgeräumt und den Jupiter platziert. Stattlicherweise nimmt er die komplette Tiefe meines K&M 18950 ein. Das Gehäuse ist dunkel gehalten und wirkt sehr edel, die metallenen Seitenteile sind robust und machen einen hochwertigen Eindruck. Die Schrift ist weiß, die Highlight-Farbe Orange und die Kategoriebuttons … ja, die Kategoriebuttons … knallbunt. Im Endeffekt leuchten maximal drei der bunten Lichter und die Farbgebung macht die Orientierung sehr einfach. Die Buttons unterhalb der Tastatur sind zur Schnellanwahl von Registrations gedacht, bestehen aus Gummi und sind Hintergrundbeleuchtet.
Die Kommentare von Kollegen gingen meistens in die Richtung: "Hui, die Achtziger sind zurück!"
Haptik
Die Verarbeitung an sich ist sehr solide, jeder Knopf und jeder Regler fasst sich sehr schön an.
Die unter dem Display liegenden Encoder sind gerastert und fühlen sich sehr wertig an, allerdings ist der Regelbereich so groß, dass ich nicht ohne Nachfassen von 1 bis 127 komme. Für einen händischen Filtersweep ist das ein bisschen unpraktisch, denn 100% flüssig bekomme ich das leider nicht hin.
Die Slider haben einen angenehm langen Regelweg und die danebenliegenden LED-Kette macht das Werteablesen extrem einfach. Punkt 1 auf der Liste: Slider in den Catch-Modus setzen, damit die Werte nicht springen, sondern von den Slidern direkt abgeholt werden.
Die Buttons haben alle einen definierten Druckpunkt, ein Auslösen aus Versehen ist nur in der Hitze des Gefechts möglich. Einzige Ausnahme bilden hier die unterhalb der Tastatur angebrachten Registrationwahltaster, die von der Positionierung her an eine klassische Kirchenorgel erinnern. An der Orgel liegen diese aber meist zentral und können mit beiden Händen bedient werden, am Jupiter ist dafür wohl die rechte Hand vorgesehen. Ich habe diese Buttons per Master-Menü gleich abgeschaltet, ich bin bei der ersten Sounddurchsicht doch sehr oft spontan gesprungen. Vor allem beim Programmieren kann ein versehentliches Auslösen zu Wutanfällen führen, also habe ich sie abgeschaltet, womit sie für mich komplett sinnfrei sind. Problem hierbei: den Button-Lock kann man nicht abspeichern, den muss man nach jedem Neustart neu einstellen!
Anschlüsse und deren Einstellungen
Anschlussseitig ist alles vorhanden, was man sich wünscht, auf der Rückseite befinden sich folgende Möglichkeiten:
Kopfhörerausgänge (Stereoklinke natürlich), Main-Stereo-Outs als Klinken- und XLR-Version, Sub-Stereo-Outs als Klinken, Regelbarer Stereo-In als Mini-Kinke mit dem Levelregler gleich daneben:
Die Output-Routings werden global festgelegt! Also für die Parts: Percussion, Lower, Upper, Solo, Reverb (für Upper, Lower und Solo), sowie Input/USB Song, USB Audio und Metronom. Mal eben eine Orgel extra durch ein externes Effektgerät schicken geht also nicht! Leider gibt es auch keinen Groundlift für die XLRs.
Was auch immer Hersteller dazu verführt, Mini-Klinken zu verbauen, auf der Bühne traue ich einer solch wackeligen Angelegenheit nicht. Zu schnell brechen die Stecker bei einem unbedachten Entlangschrammen ab. Leider ist Roland hier in guter Gesellschaft, Clavia macht das ja genau so.
Die Buchsen sitzen direkt auf der Platine und sind nicht mit dem Gehäuse verschraubt, wackeln also ein bisschen. Wenn da versehentlich Belastung drauf kommt, würde ich für die Sicherheit nicht garantieren wollen, also: Winkelklinken verwenden!
Sustain und zwei Control-Pedals (Expressionpedale)
Die Zuweisung ist entweder global oder per Registration wählbar. Das kam wohl mit Version 2.0 des Betriebssystems. Wenn man von global auf Registration umschaltet, werden die Werte, die im globalen Modus stehen, das ist die Werkseinstellung, in jede Registration geschrieben und können dann dort geändert werden, dafür stehen die MIDI-CCs 0 (off) bis 98 zur Verfügung. So soll das sein! Warum wurde das bei den Audiozuweisungen nicht auch so gehandhabt?
MIDI-Trio, USB-B-Anschluss
Das MIDI-Trio macht ja jetzt seit 30 Jahren die selben Dinge. Anmerken möchte ich, dass der Jupiter ein recht anständiges Masterkeyboard abgibt, was die Zonenverwaltung auf 16 Kanälen angeht. Während der Testzeit war er auch mein Audiointerface. Ein mal den Treiber installieren, Mac Book Pro neu starten, läuft anständig, stabil und klingt gut. Der Mastervolumeregler beeinflusst natürlich auch die Lautstärke des Signals aus dem Rechner.
Den Coaxial-Out konnte ich mangels kompatiblem Equipment nicht testen, ich gehe aber davon aus, dass auch der den Erwartungen entspricht. Ich habe für die digitale Signalübertragung nur den USB-Port eingesetzt.
Stromversorgung über einen Kaltgeräteanschluß und Power-Schalter: nothing new here
An einem versenkbaren Schacht an der linken Oberfläche des Gehäuses befindet sich die USB-A-Buchse für Memorysticks. Der Songplayer ist eine ganz einfache Angelegenheit, bietet eine Loopfunktion, Center Cancel für Karaokegeschichten und eine Tempo- und Pitchfunktion. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Songs in einer Chain zu abzulegen und sich so seine Backintracks zurecht zu legen.
Tastatur
76 Tasten Synthaction. Sehr gut spielbar, vor allem natürlich für Synth- und Orgelsounds. Pianos lassen sich mit etwas Übung auch darauf spielen, da sehe ich aber nicht die Hauptaufgabe des Jupiters.
Display
So, hier haben wir es, ein schönes 800x480 Touch-LED. Farblich ist die Darstellung bunt wie der Rest des Synths, aber trotzdem sehr übersichtlich. Mit etwas Eingewöhnung habe ich mich sehr schnell zurecht gefunden.
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