Shantys

  • Ersteller moewejutta
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Shanties, was ist das überhaupt? Und wer denkt dabei nicht sofort an Meer, stolze Segelschiffe und deren Chrews. Entgegen weit verbreiteter romantischer Darstellungen der frühen Seefahrerzeit, war das Leben an Bord der alten Segler alles andere als einfach. Die Arbeit an Bord war hart, die Verpflegung meistens ungenügend und über Hygiene der damaligen Zeit sprechen wir mal lieber gar nicht. Hinzu kamen nicht immer freundlich gesonnene Vorgesetzte und die unendlich lange Abwesenheit von der Heimat - oft über mehrere Jahre!

Shanties sind die Arbeitslieder der Seefahrer. Sie dienten zur Koordination schwerer gemeinschaftlicher Tätigkeiten, wie zum Beispiel dem Segelsetzen oder der Arbeit am Gangspill. Man unterscheidet mehrere Kategorien:

Sheet-/Short Drag-/ oder Short-Haul-Shanties: Sie waren für kurze kräftige "Pulls" geeignet
Halyard- oder Fallshanties: Sie kamen bei heissen leichter Segel und beim "Hand-über Hand"-Arbeiten zum Einsatz - Beispiel Roll the cotton down, Blow the man down
Pump-, Capstan- oder Windlass-Shanties: Für die arbeit an der Pumpe oder am Gangspill - Beispiel Rio Grande, Hamburger Veermaster, Santianna
Stamp-'n'-go-Shanties: Arbeiten, bei denen man sich 'hinten' wieder anstellen musste - Beispiel What shall wie do with the drunken sailor

Natürlich wurden Shanties auch in der Freizeit gesungen, die sogenannten 'Forebitter' - Beispiel sailing sailing

Viele Shanties zeichnen sich durch einförmige Gesänge mit vielen Strophen aus, die für Akkordeon eher langweilig sind. Natürlich haben daher viele Shantychöre auch maritime Lieder im Programm oder eher die sogenannten 'Forebitter'.

Die Lieder handeln von Sehnsucht nach Weite und Meer, von Heimweh, Fernweh, Einsamkeit, verlorener Liebe, aber auch Fröhlichkeit, Liebe im Hafen und vor allem Alkohol ;). Gerade das Akkordeon kann diese Emotionen transportieren wie kein anderes Instrument.
 
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Reaktionen: 12 Benutzer
Vielen Dank Erika für diese ausführliche Erklärung ... wieder dazugelernt.
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(finde leider keine Seemänner, ohne Notenblatt ;))

Freue mich, Euch nächste Woche kennenzulernen.
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LG
MEY
 
Danke, liebe Erika, für Deinen Beitrag!
Du hast es wunderbar zusammengefasst :)
Daher treten wir inzwischen immer öfter in sogenannter "Arbeitskleidung" auf, nicht mehr immer in Uniform.
Häufig wird a capella gesungen.
Zu den wirklichen Shantys passt auch kein Schlagzeug, sondern eher Bongos oder Kongas.
Auf den Schiffen gab es zuerst die diatonische Harmonika.
Textmappen stehen versteckt mittendrin ;)
Denn wir haben auch so ca. 30 Auftritte im Jahr und immer ein anderes Programm, je nach Anlass. Zudem einige, die in letzter Zeit neu dazu gekommen sind, die können die 150 Lieder, die auf unserer Gesamtliste stehen, nicht auswendig können.
Da unser Chorleiter vieles in Es bearbeitet hat (wegen seiner Diatonischen), brauchen wir Akkordeons Noten.
Viele Shantychöre singen komplett ohne Textmappen, z. B. die Kliffkieker aus Herford oder auch der Bielefelder Chor oder die Flinthörners von Langeoog.
Aber die haben größtenteils für ein Jahr mit kleinen Änderungen dasselbe Programm.
 

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