Im Übrigen wären einige Antworten nicht gekommen, wenn der TE diese Hinweise auch nur ansatzweise beherzigen würde.
Mal abgesehn vom Modvorschlag/-ansporn, der ja wohl mehr als jenseits der Möglichkeiten des TE ist.
Der TE wollte sich informieren und er ist sicher kein kleines, dummes Kind, sondern er liest und schätzt schön langsam die Problematik richtig ein. Natürlich muss man die Leute drauf hinweisen, dass da Gefahren vorhanden sind, aber die Gefahren sind lächerlich, wenn man sich einmal ernsthaft mit ihnen beschäftigt hat und sie stets im Hinterkopf behält und sich an die paar Regeln halten, die da oben stehen.
Die Folge: Spannungsfreiheit feststellen => Erden => Kurzschließen wird auch bei Hochspannung usw (wir reden hier von 380kV) angewandt, dann wird sie bei einer Restspannung von vielleicht 50-100V (messt selber mal nach) ausreichend sein. Natürlich können die Elkos im Amp die besagten 450V führen, aber das merkt man beim Messen und dann überlegt man sich, wie man die leer bekommt. (Kabel mit einer dicken Krokoklemme am einen Ende an die Masse, ans andere Ende eine Hirschmann KLEPS und mit der an eine Vorstufenanode (nicht den Kathodenfolger). Das ist, wenn man das mit einer Hand (die andere gehört in die Hosentasche!!!) macht, zu den sichersten und einfachsten Entladetechniken, die es gibt. Dann wartet man, bis die Elkos leer sind (ALLE NACHMESSEN! ALLE! EINZELN!), schließt sie kurz und die Sache ist sicher. Wo ist das Problem?
Dein Vergleich mit der Glühbirne hinkt übrigens gewaltig, weil JEDER weiß wie er mit der Fassung einer Glühlampe umgehen muss - bei Arbeiten in Röhrenamps ist das eben nicht der Fall.
Die haben das irgendwann mal gelernt, dass man da nicht reinfasst und warum. Man kann den Leuten sowas erklären und muss nicht sagen "ACHTUNG STROM, GEFAHR, BUMM, AUA!" sondern muss aufklären, was und warum da wie funktioniert und wie man die Gefahren beseitigen kann.
Viele Leute bauen sich durch den falschen Einsatz von ESL in E27 Fassungen Brandbomben. Aber sie wissen, was sie tun, offensichtlich.
@OneStone Bei allem Respekt vor deiner Erfahrung und deinem Fachwissen - aber Mathias hat vollkommen Recht. Wenn jemand so einen Schwachsinn schreibt ("Nach 15 Minuten einmal den Anschalten den Schalter betätigen und der Verstärker ist spannungsfrei"), dann kann man nicht oft genug drauf hinweisen, dass das lebensgefährlich ist, was er da tut.
Miss doch einfach mal nach. Ich habe das beim AOR getan. Abschalten (Röhren heiß), nach 1min an den Elkos 30V. Ohne Entladewiderstände, im Originalzustand. Daher sage ich ja: Messen, Entladen, Kurzschließen. Fertig.
Was ordentliches bauen? Der TE hat nach Mods Richtung JCM 800 gefragt. Der AOR hat doch alles an Bord was man dazu braucht.
Nach 4 Kanälen hat er glaub ich nicht gefragt. Du kannst das, keine Frage, ist aber ein bisschen am Thema vorbei.
Der AOR hat vor allem einen Grundsound, der nicht nach JCM800 klingt. Zumindest der, den ich hier hatte, absolut nicht. Das war eine fuzzende, komisch klingende, kreischende Kiste, die irgendwie nicht wirklich mit einem 2203 oder sowas vergleichbar war, rein klanglich.
Das Beispiel sollte jediglich drauf hinweisen, dass der AOR eine gute Basis für komplexe Modifikationen ist, da die Basis (Chassis, Fassungen, Elkos, Trafos) gut ist. Die Elektronik innen drinnen ist aber eher...naja.
Wenn ihr aber keinen Wert auf meine - etwas unkonforme - Meinung und meine Modding-Tipps legt (ich habe übrigens immer noch nicht wirklich verstanden, wo der Threadersteller überhaupt hin will, denn ein 2203 braucht kein Deep-Poti und ein 1959 ist eine komplett andere Angelegenheit), dann schreibe ich eben nichts mehr. Bitte.
Die eine Röhre, die man sinnvoll verschalten könnte, könnt ihr ja ausbauen und den Zerrsound, der dann am Ende wahrscheinlich wieder nicht reicht, mit Bodentreter-Boostern machen. Aber bloß nichts bauen, das irgendwie neben den 0815 Standarddingern ist.
Ich bin raus.
MfG Stephan