@c-sphere:
1. Vai-Lessons konnte ich gerade abrufen, hab's allerdings nur mit der ersten aus dem Link versucht, aber der funktioniert. Check Browser oder Cache oder sonstwas, Problem scheint bei Dir/Deinem Rechner zu liegen.
2. Die Beispiele bei Soundcloud habe ich mir angehört, handwerklich klasse gemacht (vom spieltechnischen Standpunkt). Allerdings sind die ganzen Upload-Plattformen voll mit ähnlichem Material, bei dem ein Laie nicht hört, wie gut (in Deinem Fall) oder wie schlecht es gemacht ist, weil die "Aufhänger" fehlen. Und wenn Du Dir noch so einen abzwirbelst, es geht immer um Songs und darum, mögliche Zuhörer zu fesseln bzw. zum Weiterhören zu bringen. Und wenn es dann in einem Solo mal nach einem von den genannten Herren klingt, na und?
Und, ich will Dich hier überhaupt nicht runterreden/-machen, mir ist nur aufgefallen, daß die Songs genretypisch einfach auf Riffs aufgebaut sind, und vielleicht ist das der Knackpunkt. Anstatt auf die E-Gitarre dicke Saiten zu machen, schnapp/hol' Dir eine Western mit dicken Saiten (13er?) und versuche mal die Sachen von der E-Gitarre eins zu eins zu übertragen. Das wird nicht funktionieren, obwohl man außer extremen Bending alles auch auf der Akustik machen kann. Und möglicherweise kommt dann auch die Erkenntnis durch die Hintertür angeschlichen, daß nur Soli oder Riffs spielen auf Dauer einmal langweilig und zweitens musikalisch nicht unbedingt förderlich ist. Mit der Akustik wirst Du fast automatisch dahinkommen, Begleitungen zu entwickeln, die für sich allein schon gut klingen. Und wenn Du/man über solche Sachen dann seine Soli versucht, könnte es höchstens anerkennende Blicke von Zuhörern geben, ob der Zitate, die man eingebracht hat. Es wird aber keiner kommen, und sagen, klingt nach weißgottwas, weil ......
Gerade bei Satriani war es doch so, daß er Songs abgeliefert hat, die aufgrund ihres Themas oder Motivs auch Airplay bekommen haben, und nicht wegen der darin enthaltenen Soli. Ich rede hier ganz bewußt von den alten Sachen wie "Always with me...", "SatchBoogie" oder "Crying", die ich bis zum Erbrechen hören konnte und immer noch gerne höre. "Cliffs of Dover" in der alten Austin Liveaufnahme (die Studioversion ist langweilig) von Eric Johnson ist auch so ein Ding, und auch die ganzen Van Halen Hits können hier als Beispiele angeführt werden.
Ich habe heute morgen durch Zufall in der FAZ einen Artikel über Garland Jeffreys entdeckt, der die letzten Tage in Aschaffenburg aufgetreten war, und mich dann bei YouTube ein bißchen umgesehen. Der gute Mann hatte außer Matador keinen Welthit, das Material bei YouTube ist vom musikalischen jetzt auch nicht so übermäßig, aber es sind gute Songs, die gute Texte haben.
Und da sind wir am Knackpunkt, der eigentlich allen Probleme macht bzw. den viele vergessen (haben): alle Klassiker der Rock- und der Popgeschichte sind nicht wegen ihrer Soli zu Klassikern geworden, sondern wegen ihres (musikalischen) Motivs, daß man oder Frau auch nachsingen oder mitpfeifen kann. Wenn man dann das Solo auch noch nachpfeifen konnte, war es umso besser, was aber bei den mittlerweile üblichen HiSpeed-Sachen etwas schwerfällt.
Und was mir mit der Geschichte weitergeholfen hat (ok, ich bin auch ein wenig langsamer, weil ich nicht auf Tempo trainiere): ich höre mir sogut wie keine Musik mehr an, sondern mach die selber. Und wenn ich eine Akkordverbindung, eine Melodie oder was auch ab und zu vorkommt, ein Riff habe, dann gibt es dafür ein einfaches Auswahlverfahren. Spiel ich es immer wieder, dann hat das Teil was, wird analysiert, ausgebaut und kommt auf Halde, um bei Bedarf wieder abgerufen zu werden. Muss ich erst krampfhaft versuchen, es wieder zusammenzubekommen, dann war's nix und braucht der Nachwelt nicht erhalten werden. Das komische an der Sache ist, daß die Dinger von der Halde, wenn man sie Leuten wieder vorspielt, sofort ein "Kenn' ich!" auslösen. "Klingt wie" kriege ich selten zu hören, und wenn dann wegen meiner Rhythmusarbeit, weil ich schon öfter mal im Stile von irgendjemand spiele oder halt die stil-/genretypischen Merkmale drinhabe.
So, das wären meine zwei €-Cent gewesen!
Bleib' dran!