[Amp] Cornford Roadhouse 30 Topteil

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Den Verstärker habe ich über EBAY sehr günstig ersteigern können.
Neuwertig und ohne Mängel. Lediglich der Fußschalter war nicht original.

Aufbau und Ausstattung:

cornford_roadhouse30_2.jpg

Wer den gleichen, vollen, durchsetzungsfähigen Sound der großen
Brüder aus der MK-Serie erwartet, wird leider entschäuscht.

Der Amp gehört zur Kategorie der Leisetreter, er kann zwar auch laut, (ab Master 12.00 Uhr)
erreicht bei Volllast aber bei weitem nicht die Lautstärke eines 50 Watt Amps. Ist eher unüblich
dieser Leistungsunterschied.
Der Vorteil: Dieser Amp kann tatsächlich in Wohnzimmerlautstärke (Master 9.00 Uhr) gespielt werden.

Der Amp ist in der typischen Cornfordmanier robust, schlicht und wohlklingend gefertigt.
Da passt alles zusammen. Auf Grund der Röhrenbestückung geht klingt der Amp mehr
(mit linearer Klangeinstellung -Treble,Middle,Bass - auf 12 Uhr) "amerikanisch" als "britisch".

Die Ausstattung ist spartanisch:

Vorderseite:
- Kombinierter OFF/Standby/ON 3-fach Kippschalter mit Kontrolleuchte
- Master
- FX-Loop (Send/Return) seriell und nicht abschaltbar - sehr schlecht!!!! großes Minus!!!
- Trebel, Middle, Bass
- Boost, kann per Schalter aktiviert werden (ist übrigens die einzige Fußschalteroption)
- Gain
- Input

Rückseite:
- Footswitch-Boostbuchse
- 5 Speaker-Ausgangsbuchsen (16, 8, 8, 4, 4 Ohm) - kein Schalter
- Sicherung
- Netzsteckerbuchse

Erstes Klangerlebnis:

Verstärker an eine Marshall AVT412XA 200W angeschlossen.
Fender USA Strat m. EMG 89X und 89XR Pickups eingestöpselt.
Master auf Stellung 12 Uhr (ist dann schon Probenraumlautstärke)
Treble, Middle, Bass auf Stellung 12 Uhr
Boost auf Stellung 12
Gain auf Stellung 12

Beim ersten Akkord war ich im direkten Vergleich zum Cornford MK500II sehr enttäuscht.
Der "Kleine" klang dünn und zart, lange nicht so voll und offen wie der "Große".
Was beim ersten Test bei mir nicht üblich ist, dass ich sofort über die Klangregelung versuche
den Sound in meine Wunschrichtung zu bringen.
Treble auf 11 Uhr
Mid auf 15.00 Uhr
Bass auf 16.00 Uhr.
Gain voll aufgedreht
Boost auf 14.00 Uhr.
Jetzt klang es plötzlich lebhaft, zwar etwas trocken und immer noch nicht so satt wie der große Bruder, aber trotzdem gut.

Der Vorteil der Cornfords ist wohl hauptsächlich die optimale Abstimmung aller Bauteile.
Dadurch erreicht man immer und in jeder Einstellung einen transparenten Klang. Jede Nuance ist
spür- u. hörbar. Das finde ich so klasse an diesen Amp's.

In der Preiskategorie bis 900,00 € habe ich noch keinen so gut klingenden Amp gespielt. Selbst
wesentlich teurere Modell kommen da nicht ran.

Der serielle interne FX-Loop ist nicht abschaltbar!
Das Signal läuft grundsätzlich durch ein angeschlossenes Effektgerät. Je nach Klangneutralität
im OFF-Modus des Effektgerätes, wird der Grundklang sehr stark beeinflusst.

Einzige Abhilfe:
Den FX-Loop des Amps über einen ext. 2 fach Looper mit klangneutralen Eigenschaften schicken
und dann über den externen Looper das Effektgerät bei Bedarf über den 2. Loop hinzuschalten.
(bedeutet allerdings 4 lange u. qualitativ hochwertige Signalkabel mehr auf der Bühne!).

So würde ich den Roadhouse einsetzen:

- Interner FX-Loop des Amps über einen ext. 2-fach Looper einschleifen. Effektgerät an Loop 2 des
ext. Loopers einschleifen.

fx-loop.jpg

- zwischen Gitarre und Ampinput einen kleinen klangneutralen Booster (ca 12 - 15 dB) anschließen
- Potieinstellung nach persönlichem Soundgeschmack
- auf jeden Fall eine 4x12 " Box; gibt mehr Headroom.

- Gainpoti des Amps auf 15.00 Uhr für Clean- u. Crunchsounds (Regelung über Vol-Pot der Gitarre)
- externer Booster auf ON für satt gezerrten Rocksound
- Boosterpoti des Amps auf 12.00 Uhr, ON für etwas lauteren, volleren Leadsound.

Mit diesem Kompromiss, in dieser Preisklasse, des Amp's, käme ich zurecht.

Anstelle eines Booster habe ich mal einen TubeScreamer zwischen Gitarre
und AmpIn angeschlossen. Der TS verhält sich an diesem Amp sehr klangneutral,
ohne merkliche Nebengräusche aber vollerem Sound.

Auch damit könnte ich leben.
 
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Thanks... ich spiel noch oft mit dem gedanken diesen Amp zu kaufen...wobei mir der MK50II eher zusagen würde, aber eben der Preis :(
 
Danke für das ehrliche Review! :great:

ich tendiere ja immer mehr zum puristischen Einkanaler und habe den 30er ind Walldorf getestet und kann deine Eindrücke so nachvollziehen und auch bestätigen. So ganz konnte ich mich mit dem Amp nicht anfreunden, mir klingt er etwas zu "kühl" oder sagen wir "steril" oder "leblos".
Kann aber auch an mir, der Strat oder am Luftdruck liegen.
Vielleicht habe ich aufgrund des Lorbeeren für den 50er zu viel erwartet.

rocken! :rock:
 
... Dem Verstärker fehlt der eigene Charakter.
Kannst du das genauer erklären? Wenn einem Amp der eigene Charakter fehlt, verstehe ich das nämlich so, daß nach einem anderen Amp klingt, was ja nicht zwangsläufig schlecht sein muß.
Da du aber aloitoc's Aussage (steril, leblos) bestätigst, verstehe ich deine Ausage nicht:
... In der Preiskategorie bis 900,00 € habe ich noch keinen so gut klingenden Amp gespielt. Selbst
wesentlich teurere Modell kommen da nicht ran. ...
Welche Amps (vor allem teurere) gefallen dir denn weniger als der Cornford?
 
Welche Amps (vor allem teurere) gefallen dir denn weniger als der Cornford?

Das ist natürlich Geschmacksache!
Was technische Ausstattung in Bezug auf Qualität an geht, hat Cornford seinen Preis
aber auch seine absolute Qualität.

Meine Philosophie ist dabei folgende:
Ich stöpsele meine Gitarre direkt in den Eingang eines Amps und dann muss es
uneingeschränkt, nach meinem Geschmack, zufriedenstellen klingen. Und das
habe ich nach über 30 Jahren das erste mal bei Cornford-Amps gefunden.
Da gehört der Roadhouse 30 auch dazu. Klanglich fehlt mir aber bei diesem
Modell das "Singen". Der Amp klingt eher trocken. Deshalb habe ich ihn auch
wieder verkauft.

Nach meinen Bedürfnissen, gibt es keinen Marshall, Fender, Engl, Soldano, Mesa Boogie etc.
der so klingt wie ein Cornford. Der Preis spielt bei dieser Wertung eigentlich keine Rolle.
Das passte alles nicht so richtig zu mir.

Es gibt nur eine Ausnahme und ich weiß eigentlich nicht warum, dass ist mein
heiß geliebter Bugera 333XL Inf. (ich hatte vielleicht schon immer eine Schwäche
für Minderheiten.... :). Der steht in meinem Probenraum und den spiele ich
mindestens 3-4 pro Woche über eine Bugera Box.


Gruß
Jo
 
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also ich hab mich doch wohl dazu bewogen den Amp zu holen ..

Der EVH muss leider Definitv gehen .. einstecken und Rocken mit meinem Wunschsound!
Über fehlendes "Singen" kann ich mich nicht beklagen.. zumindest nicht über die Paula :)
bei der Tele und Strat muss man die töne schon etwas länger prügeln .. aber das empfinde ich bei der Strat/Tele als normal und deshalb liebe ich die Teile.

Das mit dem Looper muss ich mir jedoch auch noch überlegen.

Schmeiss wohl die Talkbox vom Floorboard.. und hätte dann dafür für den Looper und einen weiteren Booster platz :)
 
ja, so schlecht ist er nun auch wieder nicht und der Preis ist attraktiv
da ich aber schon einen Thomsen habe und andere schon einen MK....
 
Hallo Jean, klingt ja wirklich hervorragend
Ich bin mir momentan nicht mehr sicher, dass es richtig war,
den Amp letzte Woche verkauft zu haben. ;-)


Gruß
Jo (sysform)
 
irgendwie habe ich es geahnt :) hehe

ich bin jedoch happy mit dem Amp..vermiss zwar so die vielfälltigkeit anderer amps.
aber der sound passt. erst recht für das Geld :)
 
hab mal etwas Metal über den Amp gejagt :
... bin zwar eher der rocker aber metal scheint prima zu gehen!

Würdest du für ein paar Kekse auch ein paar Classic Rock Riffs über den Amp jagen?
 
klar.. hast du welche ?
kannst mir sonst D.I spuren zukommen lassen :)
gruss
manu
 
so ich hab da mal eine kleine Sammlung von Cornford Roadhouse 30 :



je mehr ich ihn spiele .. desto weniger will ich Ihn vermissen!

Sobald der Sänger zeit hat ..kommt dann auch schon ein Song welcher nur mit dem Cornford eingespielt wurde!
 

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