[Baubericht] Building the Asteroid - ein Komet 60 Clone

[physikmatze]

Hallo zusammen,

ich würde euch mit diesem Thread gern ein wenig teilhaben lassen an meinem aktuellen Bauprojekt - ein Komet 60 Clone!

Der Komet 60 sollte ja bekannt sein. Das ist ein 50W Einkanaler mit einer Trainwreck-ähnlichen Vorstufe und im Wesentlichen einer Marshall 50W Endstufe mit 2 EL34 und einer GZ34 als Gleichrichter. Die Vorstufe läuft mit 3 12AX7.
Die Vorstufe ist regelbar in Volume, Treble, Middle, Bass. In der Endstufe stehen dann noch Presence und Hi-Cut (à la Vox) zur Verfügung. Das Tonestack ist Fender-Style mit leicht veränderten Werten (100k Slope, 500p Bright, 22n Middle und Bass).

Ich werde den Amp noch um ein PPIMV ergänzen und einige kleinere Veränderungen vornehmen, z.B. am Touch Response Schalter, der bei mir erst nach dem Koppel-C kommt und somit nicht DC schalten muss.
Ein Schaltplan kommt noch, das Zeichnen mittels SPlan dauert bei mir immer länger.
Ich habe mir erst reichlich spät überlegt hier eine Doku zu schreiben, der Amp ist schon fast fertig, ich werde aber trotzdem nicht alles auf einmal posten...

So, jetzt das erste Foto der Bauteile:


Das Chassis hat JTM45-Größe, die Trafos kommen von IGPW (auf dem Foto ist noch die falsche Drossel drauf). Sämtliche Bauteile (bis aufs Chassis) stammen von Tube-Town.

Das wars erstmal für den Anfang, morgen gibt es Fotos des Boards und des Chassis nach der Bearbeitung.

Danke fürs Lesen und Grüße,
Mathias

 

[Rockin'Daddy]

Leck micht fett, sind das Trafos...........!
Die schauen aus, als würden sie auch für 4 KT88 reichen.
Abonniert!

 

[gutmann]

Bin gespannt auf das was kommt. Deine Eigenbauten find ich schon lange sehr ansprechend..
Abonniert!

 

[physikmatze]

Moin,

@Rockin'Daddy: die Trafos wirken nur recht groß, die haben Standard Marshall 50W Maße.

Weiter geht es jetzt mit dem Komponentenboard (habe gerade gesehen, dass auf dem Foto noch ein paar Rs fehlen...):


Die Widerstände und Signal-Cs sind die gleichen wie beim Original. Leider sind die Mallorys jetzt weiß, in gelb hätten sie mir besser gefallen.

Wer den Komet 60 von innen kennt wird sehen, dass ich das Layout verändert habe. Das Original hat zwei getrennte Boards, eins für das Netzteil und das Mainboard für den Rest. Ich benutze als ersten und zweiten Elko im Netzteil (AÜ und Schirmgitter) einen Becher-Elko mit 2x50µF. Die Elkos für die Versorgung des Preamps/PI habe ich so nahe wie möglich an die betreffenden Bauteile gesetzt. Das sichert mir kürzeste Zuleitungen und ist wichtig für mein Massekonzept.
Dies sieht folgendermaßen aus: es gibt im Chassis 6 Massepunkte, jede Stufe bekommt ihren eigenen Massepunkt inkl. dem dazugehörigen Netzteilelko. Die Kathoden der EL34 werden über 1 Ohm Messwiderstände direkt an den Fassungen an Masse gelegt, die Speakermasse kommt an den Punkt des Phasendrehers. Damit habe ich durchweg nur gute Erfahrungen gemacht und benutze dieses Konzept in allen Amps.

Nebenbei habe ich auch noch das Bias-Netzwerk auf Marshall Standard umgebaut. Beim Original hängt die Bias-Spannung der EL34 am Schleifer eines Potis, das gefällt mir nicht, da bei Kontaktproblemen des Schleifers die Röhren keine Bias-Spannung mehr haben und somit unkontrolliert Strom ziehen. In der hier verbauten Version würde bei Versagen des Schleifers die volle Bias-Spannung anliegen, die Röhren wären dann fast komplett gesperrt.

Grüße,
Mathias

 

[physikmatze]

Hi,

weiter gehts in der Doku.

Chassis mit fast allen Bohrungen:


Montage der Röhrenfassungen:

Die Lötösen an den beiden Oktalfassungen sind für die 1 Ohm Messwiderstände sowie für die Leerlaufdioden.

Chassis mit Beschriftung:


Montage der Abstandshalter und erste "Anprobe" des Boards:


Grüße,
Mathias

 

[Rockin'Daddy]

Lecker.....

 

[Teppei]

Respekt

Wo hast du denn das Chassis und die Panels her?

 

[physikmatze]

Hi,

Danke für die Kekse!

Das Chassis ist aus der britischen Bucht - such dort einfach nach "JTM Chassis".
Die Beschriftung ist eine spezielle Klebefolie von der Werbeagentur meines Vertrauens, die wird sonst für Außenwerbung eingesetzt und ist sehr robust. Ich habe die schon auf mehreren Amps eingesetzt und nie Probleme gehabt. Zudem ist sie UV-stabil und wärmebeständig bis über 100°C. Die Vorlagen erstelle ich mit Frontdesigner und gebe sie dann zum Ausdrucken, Kosten pro Folie ca. 4 Euro.

Grüße,
Mathias

 

[physikmatze]

Hallo nochmal,

Potis, Schalter und Jewel installiert:


Sowie die beiden großen Trafos (Netztrafo und Ausgangsübertrager) und die Chickenheads:


Hier sieht man schon schön wie der Amp aussehen wird:


Grüße,
Mathias

 

[physikmatze]

Probeliegen in einem Headshell (was aber nicht zu diesem Chassis gehört, deswegen ist der Ausschnitt zu groß) nur um mal einen Eindruck zu gewinnen:


Grüße,
Mathias

 

[gutmann]

Alter Schwede, sieht sehr sauber aus...

 

[Rostl]

Hallo Matze,
wie stabil ist den die Folie? kratzfest ist sie bestimmt nicht oder irre ich mich

 

[physikmatze]

Hi,

nun ja, begrenzt ist sie schon kratzfest. Für den normalen Gebrauch völlig ausreichend, die Folie wird sonst auch fürs Bekleben von Autos eingesetzt und muss dort sicher mehr aushalten.
Bei groben mechanischen Einflüssen wird sie wohl beschädigt werden, ist mir aber bis jetzt noch nicht passiert.

Grüße,
Mathias

 

[v-i-o]

...und wenns jetzt noch so klingt wie es aussieht!

 

[Michi]

Schöne Arbeit.
Bin gespannt was zum Schluss rauskommt. Wobei ich sicher bin, dass das über jeden Zweifel erhaben sein wird...

Die schwarzen Röhrensockel (/-söckel?) sind ja cool.

Gruß
Michi

 

[Rockin'Daddy]

(/-söckel?)

Fassungen

 

[physikmatze]

Hi,

Rockin' Daddy hat recht, es sind Fassungen, Röhrensockel sind direkt an den Röhren dran.
Wobei die schwarzen Teile nicht Bestandteil der eigentlichen Fassung sind, sondern die Gegenstücke für die schwarzen Abschirmbecher. Die sitzen quasi auf der eigentlichen Fassung.

Grüße,
Mathias

 

[Michi]

Aha. Danke.
Wieder was gelernt.

Auf jeden Fall sind die schwarzen Abschirmbecher echt cool. Schon fast ein Fall für Plexiglas-Front und LED-Beleuchtung...

 

[physikmatze]

Moin zusammen,

weiter ging es mit der Verdrahtung des Netztrafos:


Netzbuchse, Sicherungshalter, Gleichrichterröhre (dort fehlen noch 2 Schutzdioden) sowie Ladeelko (bei dem noch ein Anschluss nicht verlötet ist),


und vielleicht der wichtigste Anschluss, der Schutzleiter:


Massepunkte für V1 und V2, die schwarze Leitung ist der Center Tap der Heizwicklung:


Massepunkte für V3 (PI) und Bias-Netzwerk, verlegte Leitungen der Drossel (schwarz) und der Primärseite des AÜs (rot, weiß, braun (CT)):


Grüße,
Mathias

 

[RonnySchrder]

Bist echt nen krasser Typ Matze! Bald ist der Bassman dran, ich bin froh das ich s geschaft habe nen Reverb zu bauen! Pffff