[Pickup] Tesla VR-B1 staggered Jazz Bass Tonabnehmer

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vr_b1_staggered_lg.jpg

Der VR-B1 ist ein von der Firma Tesla in Korea gefertigter Jazz Bass Tonabnehmer.

Im Endverbrauchermarkt ist die koreanische Firma noch leidlich unbekannt, nur wenige Shops führen die Tesla Modelle offiziell in ihrem Sortiment.
Die Konkurrenz ist auch enorm, viele renommierte Hersteller ringen um die Gunst des geneigten Käufers. Einige davon genießen seit Jahrzehnten fast schon Kultcharakter.
Nichtsdestotrotz ist Tesla bereits Zulieferer für zahlreiche Instrumentebauer, auch für bekannte Marken wie Hohner, Johnson und Spector ltd. Bässe.


Den VR-B1 gibt es auch mit der Zusatzoption 'staggered'.
Bei diesem Modell sind die Magneten unter der A- und D-Saite etwas länger, um so eine bessere Balance zwischen den Saiten zu erhalten.
Besonders bei Bässen mit kleinen Griffbrettradius eine wie ich finde nützliche Eigenschaft.

Technisch bietet der Pickup ansonsten nichts ungewöhnliches und hält sich bei Aufbau und Materialien an die Vorbilder aus der Vergangenheit. Selbst mit den Stoffumwicklungen der Anschlussdrähte hält man sich an die Vorgaben aus 'vintage' Tagen.
Auch die Maße sind 'typisch' Fender, damit dürften die Tesla Pickups in die meisten gängigen Jazz Bässe passen. Lediglich mexikanische Fender Bässe vergangener Jahrzehnte sollte man besser vorab ausmessen.
Die Maße findet man auf der recht informativen Homepage. Dort gibt es auch Links zu Schaltungs-Diagrammen, Soundbeispielen und weiteren Spezifikationen.


Ob die längeren Magnete wirklich einen Vorteil bringen?

Mein Fender Jazz Bass Classic 60's mit 7,5" Griffbrettradius zeigt sich jedenfalls in einem mir bisher nicht gekannten ausgeglichenem Klangverhalten.
Gegriffene und offen gespielte Töne über alle Saiten bleiben in puncto Lautstärke in Balance.
Selbst 'slapping'- und 'popping'- Spielttechniken werden jetzt ausgeglichen übertragen, ohne die Töne auf der E- und G-Saite Explosionhaft zu verstärken.
Doch was nützt die bessere Balance wenn der grundsätzliche Klangcharakter des Pickups nicht stimmt ?

Doch auch hier kann der VR-B1 'staggered' punkten. Er reiht sich mühelos in die mir bereits bekannten Jazz Bass Tonabnehmer ein.
Feinheiten werden definiert übertragen, ein über das gesamte Frequenzbild ausgeglichenes Klangbild, wobei vintagemässig die Höhen nicht überspitzt erklingen.
Der Halstonabnehmer zeigt sich saftig und rockig, während der Brückentonabnehmer den beliebten Jaco-Knurr bietet.


Dagegen konnten die Stock-Pickups aus dem Classic 60's, die Unterschiede beider Pickup-Positionen nicht so differenziert darstellen.
Ich würde die Tesla zwischen dem sehr basslastigen SJB-1 von Seymour Duncan und dem sehr mittig durchdringend klingenden Fender Custom Shop Pickup einordnen.

Ähnlichkeiten würde ich in dem SJB-2, auch von Seymour Duncan, sehen. Wobei der Duncan ein Spur moderner klingt und auch für eine aktive Elektronik die bessere Wahl wäre.

Mit dem VR-B1 habe ich persönlich einen Glücksgriff getan, ein vintage klingender Tonabnehmer der auch noch die Nachteile des 7,5" Griffbrettradius ausgleicht.


Nett verpackt, Schrauben und mit dem Firmennamen versehene Pickup-Kappen sind mit dabei.
DSC08955.JPG


Das Innenleben, oben Tesla unten Seymour Duncan.
DSC08956.JPG



Sounds:

soundcloud

SD SJB-1, Fender JB Classic 60's (ohne und mit Kompressor, Speakersim)
Tesla VR-B1, Fender JB Classic 60's (ohne und mit Kompressor, Speakersim)

youtube

Weite Soundbeispiele Tesla und Fender Classic
Soundbeispiele vom Hersteller



 
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Hallo Freu,

da mich evtl. die 5-Saiter Variante der PUs interessieren würde, wäre es nett, wenn Du noch Deine Bezugsquelle verraten könntest, denn wie Du selbst schreibst: "nur wenige Shops führen die Tesla Modelle offiziell in ihrem Sortiment"

Thx,
Lindex
 
Tesla hat einen deutschen Vetrieb (gknauer.de), jeder Musikladen um die Ecke könnte als Serviceleistung die Dinger bestellen.
Music-Station ist der einzig mir bekannte Online-Shop.
 
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Nachtragen möchte ich noch, daß sich die Tesla Pickups auch im Bandkontext bewährt haben.
Der Sound setzt sich gut durch ohne mit dem EQ nachzuhelfen.

Mit leicht zurückgezogenem Tone-Regler ist auch das DI-Signal sofort verwendbar, auf Speaker-Sim und sonstige Anpassungen konnte ich diesmal verzichten.

Für einen Strassenpreis von 45 € pro Tonabnehmer ein wirklicher Geheimtipp.
Meiner Meinung nach können die Tesla locker mit höchstpreisigen Pickups mithalten.

Wobei ein Tonabnehmer wie kaum ein anderes Teil in der Equipmentkette persönliche Geschmacksache ist.
 
Sodele, die Tesla VR-B2 sind jetzt seit ein paar Tagen da und eingebaut.

Beim Einbau gleich das erste kleine Problem: die originalen haben eine größere Bauhöhe aufgrund der untergeklebten Balkenmagnete, ich musste die Teslas etwas unterfüttern, damit der originale Moosgummistreifen die PUs weit genug nach oben drücken konnte.

Sonst nur positives zu berichten, saubere Verarbeitung mit etwas abgerundeten Kanten im Vergleich zum Original, gewebeummantelte und gewachste Anschlusskabel, sehr schick.
Die Polepieces stehen auffällig weit raus (~2mm), aber alle schön gleichmässig, und sauber ohne Fehler abgefast und poliert.
Da hab ich schon anderes gesehen...kleine Ausbrüche an den Kanten, Kratzer in der Oberfläche, etc.

Aber zum wichtigsten, dem Klang: in den Tiefbässen eher schlank, dafür aber sauber und konturiert, dafür richtig Schub aus den Tiefmitten, prägnante Hochmitten und leicht zurückhaltende, aber sehr saubere Höhen.
Schöner AlNiCo-Vintage Ton mit Biss und Punch, sehr durchsetzungsfähiger Tiefmittendruck.
Mittlerer Output, mit den originalen etwa vergleichbar.
Mein neuer Lieblings-PU - für 49.- pro Stück mehr als empfehlenswert!

Im Vergleich dazu:

- original Fender MiM Standard: sehr HiFi, etwas überfettet im Bass, klingt glasklar, aber irgendwie fehlt ein wenig der Biss.
- Seymour Duncan SJB-3 (Quarterpounds): haben mehr Output, mehr Dampf in den tiefsten Registern (aber weniger definiert, etwas mulmiger), aggressivere, schärfere Höhen, aber zurückhaltender im gesamten Mittenbereich
- Duncan designed aus dem Squier VM 5: gar nicht mal unähnlich, wirken aber rauher in den Höhen und weniger konturiert in den Tiefmitten - erstaunlich gut für einen PU aus einem "billigen Chinabass" ;)
- Delano JMVC 5 AS (der mit den dicken Polepieces): insgesamt eher schlank, reicht aber, wenn auch unspektakulär, am weitesten nach unten, sauberste Höhen von allen, ebenfalls glasklarer Ton - gibt genau wieder, was man spielt, aber ohne eigenen Charakter (was durchaus gewünscht sein kann!). Objektiv der beste PU, subjektiv hat mir irgendetwas gefehlt...

Ein Trend, den ich ausmachen konnte, und der sich mir auch bei diversen Wechseln an meinem Preci gezeigt hat: die neueren PUs mit Stahlpolepieces und untergeklebten Balkenmagneten klingen klarer und breitbandiger als AlNiCos, diese wiederum sind rauher, ungezügelter und bissiger.


Ein P.S. an die Mods: vielleicht möchtet Ihr den Beitrag noch an das Review der 4-Saiter Version der Teslas von User Freu anhängen, da passt er evtl. noch besser hin, aber da war schon abgeschliesst... ;)
 
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