Hallo Spiralgalaxie,
ich habe in den vergangenen Jahren viele Pedale getestet, und zwar vorwiegend Overdrive- und Distortion-Treter. Die transparentesten, die mir untergekommen sind:
1. Boss DS-1 mit Ultra Mod (muss kein original Keeley sein): bei moderater Einstellung total dynamisch bei nahezu unverändertem Frequenzgang, ABER nur, wenn man
mit dem Tone-Poti vosichtig arbeitet (schon ab ca. 11:00 - 12:00 Uhr treten die Höhen stark hervor) und man nicht zuviel Drive verwendet, denn dann werden die
Bässe etwas mehr betont, und die Zerre bekommt deutlichen Distortion-Charakter.
2. BJF Honey Bee (ich hatte nur einen Klon davon): betont die Mitten nur minimal (ist in meinen Ohren immer noch sehr transparent), aber der maximale Zerrgrad ist
ziemlich gering.
3. Danelectro Transparent Overdrive: V1 klingt etwas rauher, V2 milder; beide klingen relativ transparent, aber die Anordnung der Potis an der Kopfseite hat mich immer
wieder Nerven gekostet.

4. Aphek Peanut Butter: ebenfalls sehr transparent, aber auch ziemlich speziell - bei palm mutes fehlt jeglicher Druck, schwer zu beschreiben; eher für "offenes" Spiel
geeignet.
Insbesonder Nr. 2, aber auch Nr. 4 gehören eher in die Kategorien "teuer" und "selten". Ich würde mir Nr. 1 oder Nr. 3 zulegen. Der modifizierte DS-1 ist eher was, wenn
die Spieldynamik möglichst erhalten bleiben soll, der Transparent Overdrive komprimiert ein wenig, bringt also etwas mehr Sustain und "Glattbügelei" mit sich.
Übrigens habe ich sämtliche Pedale in der Regel mit Fender oder an solche angelehnten Verstärkern gespielt. Britisch klingende Amps sind nach meiner Erfahrung nicht
ganz so empfindlich in Sachen Frequenzgang von Pedalen, will sagen: da kommt einem das ein oder andere Pedal schon mal transparent vor, bis es dann mal vor einen
amerikanisch klingenden Verstärker gelegt wird.

Wie gesagt: ist meine persönliche Erfahrung, die sich nicht mit denen anderer Leute decken muss.
Viel Erfolg bei der Suche nach dem "richtigen" OD!