Ich bin mit dem Metal Zone nie wirklich glücklich geworden - als Distortion (vor'm Clean Channel) klingt es entweder wie 'ne Blechbüchse auf Speed, oder säuft im Bandgefüge komplett ab. Als Booster ist es bestens geeigent, um auch den tightesten Amp zum Matschen zu bringen, und der Nebengeräuschpegel sowie die Feedback-Anfälligkeit lassen sich damit bestens maximieren. Du siehst schon, ich mag' das Ding nicht
Um im härteren Bereich noch "mehr" aus deinem Amp zu holen, gibt es im Wesentlichen folgende Möglichkeiten:
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Distortion-Pedal vor den Clean Channel
Die Zerre kommt nur aus dem Pedal, den verzerrten Kanal deines Amps brauchst Du hierzu nicht. Grade bei einem sehr guten Zerr-Sound, wie ihn der Ironheart unzweifelhaft hat (unser Lead-Gitarrist spielt den auch), dürfte das aber in der Preisklasse unter 100€ keine wirkliche Verbesserung darstellen - diverse Boutique-Pedal-Hersteller halten schon einige interessante Kästchen bereit, mich persönlich begeistert der Okko Dominator z.B. immer wieder, vor 'nem Amp mit gutem Clean-Kanal. Aber das macht insb. Sinn, um noch 'nen anderen Zerrcharakter im Sortiment zu haben, nicht, um die Amp-eigene Zerre in irgend einer Form zu optimieren. Wenn Du 'ne leckere Röhrenzerre an Bord hast, wär's fast schon ein Verbrechen, dann über 'nen Metalzone mit original 80er Transistor-Dosenzerre zu spielen
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Zerrkanal boosten durch Booster/Overdrive (mit minimalem Gain-Setting)
Hier sind wir beim berühmten Tube-Screamer. Was der (oder diverse Abkömmlinge bis zum günstigen, aber guten Bad Monkey) macht, wurde ja schon beschrieben - bestimmte Mittenanteile werden noch ein bissl angeschoben, und der Bass-Bereich wird aufgeräumt. Das klingt erst mal nicht nach mehr "grandmotherf*cking evil true more power of metal", macht aber absolut Sinn - die unteren Frequenzen bedient im Bandkontext eh der Basser, den man sonst mit Tiefmitten zukackt und statt tightem, hartem Bandsound schnell nur noch diffusen Matsch abliefert. Und die Mitten werden aggressiver und bissiger, der Amp setzt sich also auch bei wenig Gain (was dem Bandsound wieder sehr gtu tut) besser durch, und der Gesamtsound wird wesentlich tighter und geht mehr "in die Fresse"
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EQ im Effektweg zum Abstimmen/Optimieren des Zerrsounds
Eine gute Methode, um den Sound des Amps besser an den Rest der Band und ggf. den eigenen Geschmack anzupassen. Wenn's insgesamt matscht, kann man sich damit den Mittenbereich gut aufteilen, die Gitarristen können ihren Soundschwerpunkt in unterschiedliche Mittenbereiche legen, und man kann genug Platz im Frequenzspektrum für Bass, Drums und Vocals schaffen. Für mich ein "Brot- und Butter-Pedal", das jedem Bandsound gut tut, wenn man sich ein bissl mit beschäftigt
Auch 'nen sehr hochmittigen Amp kann man damit z.B. etwas "einbremsen" für satte Rhythmus-Arbeit, oder bei 'ner in den tieferen Mitten zu dünnen Zerrkanal zielgenau die unteren Mittenbänder etwas pushen. Zu guter Letzt' lässt sich damit auch ganz gut beim alleine üben mit 'nem fetten Boost im Bottom-End 'n fetter Evil-F*cking-Stack-of-Doom-Sound fahren
Aber denk' dabei immer dran - ein Sound, der allein gut und fett klingt, ist i.d.R. VÖLLIG ungeeignet für den Band-Sound! Es ist mitunter erschreckend, wie kacke bei richtig fettem, tighten, guten Band-Sound die einzelnen Amps für sich gespielt meist klingen
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externer Preamp in den FX-Return
So werden meines Wissens auch die verlinkten AMT-Treter eingesetzt - Du umgehst komplett die Vorstufe deines Amp, nutzt den dann nur noch als Endstufe, also als "Lautmacher". Der Sound kommt aus dem Preamp, egal ob Rackgerät oder Bodentreter. Nur sinnvoll, wenn Du noch 'nen komplett anderen Ampsound zusätzlich brauchst.
Das als grober Überblick über die Möglichkeiten und ihren jeweiligen Einsatzzweck - was Du genau willst und braucht, musst Du selbst wissen, einfach ein bissl experimentieren! Der Ironheart ist jedenfalls ein saugeiler Amp - wenn es nicht einfach der komplett falsche Amp für dich ist, dann solltest Du mit relativ einfachen Mitteln damit glücklich werden. Als Standard-Ausstattung ist es so oder so nie verkehrt, was Tubescreamer-artiges zum Boosten und 'nen EQ für's Feintuning zur Hand zu haben. Das ist beides dann ggf. auch für die Zukunft 'ne gute Anschaffung, und Du kannst damit schon mal viel optimieren oder aber verschlimmbessern
Wär' mein Tip für's erste - soliden TS-Clone à la Bad Monkey und ordentlichen EQ (der Boss ist sehr gut, aber auch der billige Danelectro ist überraschend solide, wenn's günstig sein soll) anschaffen, TS vor den Amp, EQ in den Effektweg, und einfach mal damit experimentieren und Erfahrung sammeln - allein wie auch im Bandkontext.