Nach Jahren scheinbar immer noch unfähig mit der Stimme umzugehen

Buddy, das ist eine sehr schöne Einstellung, die du mit der Zeit gewonnen hast. Einfach lachen, und sich selber sehr bewusst sein was man kann bzw. woran man noch arbeiten möchte/muss. Bei sich bleiben. Aaaargh, warum ist das manchmal so schwer, echt. Deine Art damit umzugehen, gefällt mir sehr gut.

Traumatische Erlebnisse- ist das eigentlich bei uns Sängern besonders extrem da wir durch das Instrument "Körper" uns so gegen aussen kehren müssen? Oder ist dies bei Instrumentalisten ähnlich ausgeprägt? (ich will damit übrigens nicht sagen, dass sich ein Instrumentalist nicht emotional auch gegen aussen darbieten muss, ihr wisst schon wie ich es meine) Ich fühle mich interessanterweise zB. im Schauspiel (mache ich auch zwischendurch) viel weniger emotional exponiert als wenn ich singe. Bin ich nervös, greife ich auch gerne auf das "Schauspielgefühl" zurück (d.h. nicht, dass ich nicht mehr ICH oder authentisch bin, es ist eine bestimmte Art von Gefühl, dass einen Moment lang eine grössere Distanz und damit Entspannung schafft). Merke gerade, ist oft nicht gerade einfach das in Worte zu fassen :)

Ich müsste eher dankbar sein, dass es so ein Forum gibt wo ich mein Erlebnis posten kann! Ich hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass dies so eine positive Reflexion in Gange setzt.

Das ist für mich der Grundgedanke des Rock n Roll. Manchmal schwer umzusetzen, das gebe ich zu. Nie aufhören, an sich zu arbeiten, nie eingebildet werden. Aber sich auch nicht unterbuttern lassen.

Das Singen war für mich lange Zeit erst einmal etwas, das ich "aufgesetzt" habe. Mittlerweile ist das weg, wenn ich singe, bin das nur noch ich. Ich habe allerdings im Laufe der Zeit Facetten entdeckt, die ich nie für möglich gehalten hätte. Beim Gitarre spielen ist das anders, da fühle ich immer noch eine gewisse Distanz, ich bin nicht "eins" mit dem Instrument. Auch die Distanz, die du beim Schauspiel beschreibst, macht für mich Sinn - vermutlich, weil du mit dem äußeren Erscheinungsbild mehr spielen kannst, als es mit der Stimme der Fall ist (Imitatoren mal ausgenommen, die ja in eine Rolle schlüpfen; meine Rolle ist eben meine).

Zum Glück hast du dich hier offenbart, sonst hättest du womöglich eine ganze Weile länger daran zu knabbern gehabt!
 
... Traumatische Erlebnisse- ist das eigentlich bei uns Sängern besonders extrem da wir durch das Instrument "Körper" uns so gegen aussen kehren müssen? Oder ist dies bei Instrumentalisten ähnlich ausgeprägt? (ich will damit übrigens nicht sagen, dass sich ein Instrumentalist nicht emotional auch gegen aussen darbieten muss, ihr wisst schon wie ich es meine) Ich fühle mich interessanterweise zB. im Schauspiel (mache ich auch zwischendurch) viel weniger emotional exponiert als wenn ich singe. ...
sicher ist die Stimme die persönlichste 'Verbindung', die man nach aussen aufbauen kann.
Aber im Grunde läuft es auf Exposition raus, der oder die Betroffen steht in der (oder einer Art von) Öffentlichkeit.

Mir war's früher total peinlich, in Musikgeschäften Gitarren auszuprobieren - hört ja jeder...
(und man weiss, dass da oft 'gute' Musiker verkehren oder hat gerade selbst noch einen 3m neben sich gehört)
Das was Buddy beschreibt, musste ich mir auch erstmal erarbeiten.
Bei mir klappt aber das 'eins mit dem Instrument' ganz gut, so das beim 'Anspielen' schon persönliches nach aussen geht.
Durch die eingebildete 'Peinlichkeit' hat sich nie irgendein Flow entwickelt.

Irgendwann hab ich das, was ich spiele aber als 'meins' akzeptiert und Vergleiche weggelassen.
Jetzt lasse ich mich einfach von dem Instrument inspirieren und das Ergebnis ist zumindest für meinen Massstab tatsächlich besser geworden.

cheers, Tom
 
Im Workshop wurden am Anfang auch Soundbeispiele vorgeführt u.a. Aretha Franklin als "Negativ"-Beispiel.

Spätestens da hätte ich den Mund aufgemacht. Ich könnte einfach nicht zulassen, daß irgendsone Musicaltante (pardon) an einer der größten R&B-Sängerinnen, die jemals existiert haben, herumkrittelt..... man könnte zwar sagen: was kümmert es den Mond, wenn ihn ein Hund anheult. Aber ich könnte es trotzdem nicht unwidersprochen lassen, glaube ich ;)

Das ist überhaupt ein Punkt, über den man nachdenken kann: der Workshopleiter erzählt etwas, mit dem man nicht oder sogar ganz und gar nicht einverstanden ist. Man traut sich aber nicht zu widersprechen, warum ? Weil es den Ablauf stören und negative Konsequenzen haben könnte - so wie damals in der Schule ?


Obwohl ich Musical liebe (und deshalb auch Songs ins Programm nehmen will), gehen meine Vorbilder eher Richtung Individualisten, spezielle Stimmen. Joni Mitchell, Nina Simone, Nina Hagen, Lotte Lenya, Ute Lemper, Hildegard Knef, Freddy Mercury, Billy Holliday, diverse Metalsänger oder Jazzer. Nein, natürlich habe ich auch nicht eine Stimme, die einen von denen gleicht, aber mein Feeling, mein Erfassen und Fühlen von Gesang entspricht eher dieser Richtung. Ich mag Experimente, Aussergewöhliches, nicht immer "Schönes"... natürlich dennoch immer mit technisch gesundem Umgang mit der Stimme ;)

Ich liebe Musical nun nicht unbedingt, habe aber einige Songs im Repertoire, weil sie von Kunden halt oft gewünscht werden. Und ich mache es ganz ähnlich wie du - ich experimentiere damit, singe sie mit meiner Stimme und versuche erst gar so zu klingen wie die derzeit angesagten Musicalstars.
 
Boah ey, ich liebe Musicals auch, aber bitte wie kommt dazu Aretha Franklin als Negativ-Beispiel herzunehmen
58.gif
, wenns wenigstens jemand aus der Musicalszene gewesen wäre....da hätt ich bestimmt auch net den Mund gehalten - selbst wenn ich dann gegangen worden wäre, hätt ich halt mein Geld zurück verlangt :p

Ich mag diese neumodische Wandlung im Musical auch nicht, erst vor kurzem habe ich in einer Sendung gesehen dass ne gewisse Musicalproduktionsfirma (komisches Wort :gruebel:) nur Musicals nach Deutschland holt, die dem jetzigen Klangideal im deutschsprachigem Raum entspricht, selbst Musicals die am Broadway extrem erfolgreich sind werden nich rüber geholt wenn sie dem nich entsprechen... vollkommen gaga.. :weird:

Man merkt auf jeden Fall es geht dir jetzt besser und der seelische Anschlag von der Musicaltante auf dich scheint sich schon gelegt zu haben ;)


Lg Lyra
 
Da bin ich aber froh, dass der Thread sich noch in soweit "wandelt", dass nicht grundsätzlich alle Workshops verteufelt werden.

Sicherlich ist bei dem genannten Workshop so einiges quer gelaufen, aber ich denke man muss das immer etwas relativieren, wenn man sich dann erst mal wieder beruhigt hat.

Ich bin ja auch eine "Musicaltante", denn ich singe hauptsächlich Musical (seit 2 Monaten bin ich zusätzlich als Sängerin einer "Alt-Herren-Rock-Band" angeheuert ... irre Erfahrung!) Ich habe schon viele Workshops mitgemacht und hatte bislang nie solch haarsträubende Erlebnisse. Bei einem meiner ersten Workshops an einer kleinen Musicalschule konnte man merken, dass die hausinternen Schüler etwas bevorzugt wurden, aber das war so minimal, dass es eher zu vernachlässigen war.
Ich würde, wie es hier bereits schon gesagt wurde, den Workshop als Erfahrung abhaken. Du weißt was du kannst und solltest dich nicht derart verunsichern lassen, von jemandem, der offensichtlich seeeeehr eingefahren ist in einer bestimmten Richtung und in der kurzen Zeit offensichtlich nicht in der Lage war sich besser mit dir und deiner Stimme auseinanderzusetzen. (Mich würde ehrlich gesagt brennend interessieren, wer den Workshop gegeben hat... magst du das hier sagen oder mir vielleicht eine PN schicken? )

Ich habe gelernt... jede Stimme hat ihre Eigenarten und das ist auch gut so. Deine dir eigene Stimme sollst du benutzen und niemanden nachahmen.
Da ich, wenn ich Unterricht bekomme, im Haus meines Lehrers wohne, bekomme ich auch ganz viele andere Gesangsstunden mit und bin immer wieder fasziniert, wie viele schöne - ok manchmal auch gewöhnungsbedürfte - Stimmfarben es gibt und wie unterschiedlich Lieder klingen und wirken können.
Und ich freue mich immer, wenn ich zu hören bekomme "... und das ist der Klang, den ich so an DEINER Stimme liebe..." , denn das ist mein ganz eigener Klang und nicht irgendein Klang, den irgendwie alle haben...

Sicherlich muss man, wenn man im Musical arbeiten will, gewisse Zugeständnisse an bestimmte Rollenprofile machen. Ich schätze eine kleine Arielle - Meerjungfrau, bei der, wenn sie den Mund aufmacht eine tiefe Röckröhre loslegen würde, fände man dann doch etwas merkwürdig. Zu manchen Rollen gehören einfach bestimmte Stimmen, die meiner Meinung nach, aber trotzdem versuchen sollten einen eigenen Klang zu haben. Allerdings dieser Einheitsklang und die Entwicklung bei der "großen Musicalproduktionsfirma" ist grauenvoll. Ich erlebe auch immer mehr gestandene Darsteller, die in diesen Shows auch nicht mehr arbeiten wollen.
Es gibt GsD eine Menge Leute, die dieser Entwicklung entgegen arbeiten, aber es wird halt dauern, bis sich das auch im größeren Rahmen durchsetzen wird. ABER steter Tropfen höhlt den Stein, oder wie heißt das?

Ich freu mich jedenfalls für dich, dass es dir inzwischen besser geht! Es ist einfach schade, wenn man so entäuscht aus einem Workshop geht!
 
In meiner Signatur ist ein Link, wenn jemand reinhören möchte, kann er das tun, das reicht mir :)

Das habe ich gerade getan und gesehn, dass Du am 07.04. in meinem Nachbarort spielst; seltsam, dass sich ne Band ins Saarland verirrt.... was diiiie Euch da wohl geboten haben... ;)
Ach und: sorry für OffTopic! :)
 
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An traumatische Erlebnisse kann ich mich eigentlich nicht erinnern, nur an ein sehr ärgerliches.
Ich war vor ein paar Jahren bei einer sogenannten Jazzvocal Masterclass - wer von euch Familie hat, kann sich sicher vorstellen, wie schwierig es sein kann, sich ein Wochenende freizuschaufeln. Ich habe es geschafft und mich total darauf gefreut, neuen Gesangs-Input zu bekommen, wieder etwas zu lernen.... gerade im Bereich Jazzgesang wird ja nicht sooo viel angeboten. Billig war es auch nicht gerade - aber das wäre mir egal gewesen, wenn es mir irgend etwas gebracht hätte.
Statt dessen - viiiiiiel zu viele Teilnehmer, Fließband-Abfertigung, man sang einfach nur seine Songs (Realbook-Standards, die die Band begleiten konnte) runter, dazwischen 2 Minuten Geschwafel.... ich habe mich dermaßen geärgert.... das Tagungshaus war zum Glück schön gelegen, also habe ich den zweiten Tag bereits geschwänzt und bin spazieren gegangen (mit zwei anderen, ebenfalls sehr verärgerten Teilnehmerinnen) und danach heimgefahren. Bei der Masse an Leuten ist das wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen.

"Masterclass" - pffffffffft. Verarschen kann ich mich auch selber und seitdem habe ich mir derlei Veranstaltungen geschenkt.
Ich will gar nicht bezweifeln, daß es auch gute Workshops gibt ! Aber man muß wohl aufpassen, daß man sein Geld nicht zum Fenster rauswirft....
 
Möchte mich jetzt doch auch noch denen anschliessen, die positive Erfahrungen mit Workshops gemacht haben. Ich habe zwar von Gesangskollegen schon sehr viel Negatives dazu gehört, selber an Workshops zum Glück aber noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Ich halte mich bezüglicher solcher Events aber auch strikte an ein paar Regeln:

1. Kurs-Auswahl
ich recherchiere sehr sorgfältig, was es für eine Veranstaltung ist: was wird genau geboten, wie ist der Ablauf, wer ist/sind die Dozenten (Ruf als Sänger und Pädagoge), was ist die garantierte max. Teilnehmerzahl: bei einem 3-Tagesworkshop waren wir 9 Teilnehmer auf 2 Dozenten, das war so intensiv, da war man froh, wenn man zwischen durch auch mal wieder Pause hatte :), beim meinem letzten Kurs 5 Teilnehmer (1 Pädagogin)
wenn mir aus der Kursbeschreibung was nicht klar ist, hake ich hemmungslos beim Veranstalter nach und löchere den mit Fragen :D; und am besten sind natürlich immer persönliche Empfehlungen von Leuten die den betreffenden Workshop schon mal besucht haben

2. weniger ist mehr
ich achte nicht darauf wie teuer ein Kurs ist, dafür lieber nur einmal alle 3 Jahre was das wirklich taugt, alles jedes Jahr an irgendeiner 3.Klassveranstaltung teilnehmen!
ich orientiere mich gesanglich ohnehin ganz an dem was meine GL sagt, Kurse können ein interessanter Zusatz sein, der u.U. alles mal von einer etwas anderen Seite beleuchtet, zwingend sind sie für mich aber nicht

3. Ziele
mit einigermassen realistischen Vorstellungen in den Workshop gehen, bzgl. dem was er einem bringen kann, resp. was sicher nicht möglich sein wird
im Klassikbereich gibts eigentlich 2 Arten von Workshops/Masterclasses:
jene mit den guten Pädagogen die aber eher etwas no-name sind, dorthin fährt man, um was zu lernen und jene die von der Gesangs-Weltelite durchgeführt werden, dorthin fährt man, damit man diese Masterclass dann in seiner Vita erwähnen kann :D (ich als Amateur habe zur 2. Kategorie natürlich eh keinen Zugang, das pickt mich aber überhaupt nicht ;)); und ab und zu gibts noch die Kategorie Masterclass bei einem Weltstar der auch pädagogisch was kann: das sind dann die absoluten Highlights.

4. Literaturauswahl
ich würde nie was mitnehmen, wo noch grobe Baustellen sind, v.a. dann nicht, wenn man den Kursdozenten noch nicht kennt; bei einem unbekannten Lehrer und vor Publikum an was zu arbeiten, das noch harzig läuft, brrrr... das bräuchte dann allerdings schon Nerven wie Drahtseile; und lernen kann man problemlos auch was an Stücken die schon recht gut sitzen!
oder, wenn man unbedingt so ein Baustellen-Stück drannehmen will, dann sicher nie als erstes Stück, immer zuerst etwas auspacken, womit man wohl ist, so kann man Lehrer und Publikum zeigen dass man im Prinzip schon was kann :D und erst in Phase 2, mit gestärktem Selbstbewusstsein, an die Problemstücke ran

5. Nachbesprechung der Kurs-Erfahrungen mit dem eigenen GL
finde wichtig, dass der auch weiss, was dort gemacht wurde, resp. wie die Stimme beurteilt wurde, so ist das Ganze viel nachhaltiger als wenn man alles auf Nimmerwiedersehen gleich wieder in der Schublade verschwinden lässt

Das alles sind jetzt natürlich meine Erfahrungen aus dem Klassik-Bereich, aber das eine oder andere wird ja hoffentlich auch für andere Genre verwendbar sein :)
 
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Ein Workshop an sich ist ja nix Schlechtes. Ich habe schon an sehr vielen hervorragenden Workshops und Masterclasses teilgenommen - zwar nicht im Gesangsbereich, aber das sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, daß etliche Workshops Geldmacherei sind. Man muß eben versuchen, die Rosinen herauszusuchen. Als allgemeine Verteufelung war meine Äußerung nicht gedacht.
Ich denke, Tiala ist auf einem richtigen Weg. Ich gebe Kenshi Recht, sie sollte den Workshop nicht komplett ignorieren, sondern die Gelgenheit beim Schopf packen, etwas gegen die Triggersituation Schule-Selbstbewußtsein zu unternehmen. Mir ging es darum, daß sie sich von diesem Workshop nicht ins Boxhorn jagen läßt, weil es offensichtlich eine der Nicht-Rosinen war. Ich finde es auch nicht gut, wenn sie jetzt jegliche Unterrichtssituationen meidet. Sie sollte lernen, damit umzugehen - evtl. mal die eine oder andere Stunde Einzelunterricht bei einem guten Lehrer nehmen. Das ist günstiger und meiner Ansicht nach nicht schlechter als ein Workshop. Auch ist es eine andere, entspanntere Situation, da die "Klassenkameraden" fehlen. Sie kann natürlich auch einfach weitermachen wie bisher, sie wird gebucht - es funktioniert also. Aber da sie ja belten lernen wollte, wäre der Gang zum normalen GU evtl. eine gute Idee. - und wenn es nur ist, um ein paar Wegweiser zu erhalten, anhand derer sie dann alleine weiterarbeiten kann.
 
Ich wollte mit dem Strang auch wirklich nicht alle Workshops irgendwie schlecht reden, im Prinzip auch diesen nicht. Anderen Teilnehmern hat diese Methoden ja geholfen, meine wars halt nicht und zwischen mir und der Leiterin hat es in diesem Falle halt nicht gepasst. Aber ja, ich halte sie für eine schlechte Pädagogin, die zu wenig auf andere eingeht und sich ganz gerne profiliert (wird auch bald ein Buch geben mit "ihrer" Methode). Was mich aus der Bahn geworfen hat, habe ich ja weiter oben beschrieben. Einfach grad so sein ganzes Können abgesprochen bekommen, und dies unvorbereitet... na, halt einfach unschön, aber inzwischen sehe ich da meinen Anteil auch (wie auch schon beschrieben, das "selber klein machen".. dem bleibe ich auf der Spur, das ist wirklich etwas Blödes). Das es aber wie von vielen hier beschrieben oft Geldmacherei und Marketingstrategien dahinter sind, sehe ich schon auch so. Wie gesagt: Bei vielen, nicht bei allen! Die Art der Vorbereitung von Tonja finde ich sehr gut. Hier klafften aber auch Beschreibung und Wahrheit weit auseinander. TROTZDEM: Der Ansatz hat anderen geholfen, es gibt tatsächlich auch einige Übungen, die ich mitnehmen konnte, ich habe etwas über mich und mein sängerisches Selbstbewusstsein gelernt und ich kann es für mich in dem Sinne abschliessen.

Der einzige Punkt der mich nicht überzeugt, ist nach wie vor das Baustellenstück. Ich verstehe immer noch nicht warum ich ein Stück mitnehmen sollte, dass ich bereits zu meiner Zufriedenheit singe anstelle eines Stückes wo genau dies eben nicht gelingt. Im Workshop sollten ja die Probleme bearbeitet werden, und in diesem Stück zeigten sich eben genau meine bestimmten Beltingprobleme. So hat man doch konkret einen Anhaltspunkt an dem arbeiten kann. An Stücken wo dies gelingt, muss ich nicht mit einer Lehrerin arbeiten (da ich damit zufrieden bin). Ne, geht für mich immer noch nicht auf, aber vielleicht mache ich da jetzt auch einen auf stur ;-) V.a. wenn zu Beginn gesagt wird, dass dies nun ein geschützter Raum zum Ausprobieren und Lernen sein soll wo einem nichts peinlich sein solle....

Ich hatte auch schon gute Workshops, das Problem ist halt: man weiss es nicht im Voraus, und zT. ist es ja auch nicht ganz billig. Und ich denke wie sing-it.de, dass mir ein Gesangscoach für einzelne Stunden mehr bringt. Da kann ich mal eine Probestunde nehmen, und dann wenns nicht passt weiter schauen. Es ist ja jetzt nicht so (genau wie sing-it sagt), dass ich auf Workshops in dem Sinn angewiesen bin, es funktioniert auch so ganz gut :D Nur eben: Ich wollte eigentlich in dem Workshop Inputs zum Belten haben, die ich nicht in dem Sinn gekriegt habe bzw. nichts anderes als ich im grossen Ganzen eh schon selber mache plus eine grosse Portion "Du bist scheisse" :ugly:. Aber es wird sich hoffentlich ein passender Coach finden lassen, der zu mir passt und der gute Nerven hat (ja, ich bin auch kein Engel).

Habe mich allerdings wieder völlig erholt, es sind also keine bleibenden Schäden geblieben. Vielleicht war ich auch ein klitzekleines bisseken hysterisch als ich den Thread eröffnet habe (müde, frustriert, enttäuscht, zudem musste ich fast drei Stunden fahren), bin aber trotzdem froh es getan zu haben (nicht den Workshop besucht sondern den Thread eröffnet). Die Antworten und die Diskussion sind ganz toll und spannend.

Das Statement meiner Katze zu der Sache war übrigens, dass sie noch am selben morgen auf die Workshopbestätigung gekotzt hat... soviel dazu... :D
 
wird auch bald ein Buch geben mit "ihrer" Methode).

Ach du ... nicht noch eine neue Methode.

Ich erfinde auch bald ne neue Methode und gebe Workshops. Schluss mit dem Mittelstand.

Ich hab auch schon einen Namen: Cromping...

Das Statement meiner Katze zu der Sache war übrigens, dass sie noch am selben morgen auf die Workshopbestätigung gekotzt hat... soviel dazu... :D

Deine Katze ist eine sehr weise Frau ...
 
Also, im Musical ist ja erstmal wichtig, den Text zu interpretieren und nach vorne zubringen. Klang und Individualität stehen dahinter erstmal an.
Deswegen klingen viele gleich, punkt.
Es ist mir ein absolutes Rätsel, wieso Christina Aguilera ein beltideal sein soll, wo sie doch gar kein musical macht? deswegen- lehrerin abhaken.
VOR ALLEM aber abhaken, weil DU JA NICHT DIE STÜCKE SPIELST; sondern nur die songs singst.für dich und mit dir. wenn´s schön ist, ist alles gut. ende.

Du kannst ja den "misserfolg" auf relativ klare dinge zurückführen und weißt jetzt, woran du arbeiten musst (deinem eigenen vorsing-verhalten und deiner inneren einstellung). dementsprechend kann nichts mehr schiefgehen.

und der aretha franklin-blödsinn: ICH GLAUB ES HACKT !!!!! Wenn man singen nach tabellen berechnen und messen könnte, wären ja mathematiker weltstars und nicht sänger. unglaublich.
 
Der einzige Punkt der mich nicht überzeugt, ist nach wie vor das Baustellenstück. Ich verstehe immer noch nicht warum ich ein Stück mitnehmen sollte, dass ich bereits zu meiner Zufriedenheit singe anstelle eines Stückes wo genau dies eben nicht gelingt. Im Workshop sollten ja die Probleme bearbeitet werden, und in diesem Stück zeigten sich eben genau meine bestimmten Beltingprobleme.

Weiss nicht, aber kann sein, da gibts einen Unterschied zwischen Workshops im klassischen und im nicht-klassischen Bereich. In den nicht-klassischen Genres gibt es halt auch Autodidakten, die auf hohem Niveau singen, d.h. Leute wie du, die ohne regulären GL unterwegs sind. Für euch, das verstehe ich, wäre dann so ein Workshop die Chance, gewisse Probleme mit Hilfe von aussen anzupacken. Bei uns Klassikern hingegen hat jeder, der ernsthaft solistisch singen will einen regulären GL. Und da ist es dann halt naheliegend, dass man seine gesanglichen Baustellen primär der Person präsentiert, die man gut kennt, der man vertraut, deren Reaktionen man einschätzen kann und von der man weiss, sie nimmt nicht nur die momentanen Schwachpunkte wahr, sondern kennt im Gegenzug auch die Stärken deiner Stimme. Zudem, im normalen GU gibts keine Zuschauer, was in der ersten Arbeitsphase eines Problemstückes logischerweise ein grosser Vorteil ist.

Deshalb ist es im klassischen Bereich im Prinzip üblich, dass man mit schon gut erarbeiteten Stücken in den Kurs geht. Trotzdem gibt es immer noch genug Möglichkeiten dort intensiv daran zu arbeiten :) (ein neuer Besen kehrt zwar nicht immer besser, aber zumindest anders :D).
Und auch die "fertigen" Profis haben in der Klassik meist noch einen regulären GL, der sie, zumindest sporadisch, betreut. Bei den "High-Level-Masterclasses" gehts dann meist ohnehin hauptsächlich um Interpretation, zwar wird schon auch an der Technik gearbeitet, aber vermutlich selten an erster Stelle.

Zwar gibt es auch bei uns Workshops, wo Leute teilnehmen die sonst keinen GU haben, aber das sind dann vom technischen Niveau her Gesangsanfänger, z.B. Laienchorsänger die sich mal ein Wochenende lang einige Tipps holen wollen oder mal das solistische Singen etwas ausprobieren möchten. Die Pädagogen an solchen Kursen sind dann meist besonders freundlich und aufbauend. Sie wissen, dass Teilnehmer, die sonst nicht gewohnt sind alleine zu singen, meist nur mit sehr sensiblem Vorgehen dazu gebracht werden können, sich überhaupt zu trauen. Würden sie so trampelig vorgehen wie die "Pädagogin" in deinem Fall, so könnten sie ihren Workshop vermutlich in null Komma nichts nur noch mit sich selber abhalten :D


Das Statement meiner Katze zu der Sache war übrigens, dass sie noch am selben morgen auf die Workshopbestätigung gekotzt hat... soviel dazu... :D

Katzen haben ja oft ein recht gutes Gespür, also vertrau ruhig dem Urteil deines Vierbeiners ... ;)
 
Weiss nicht, aber kann sein, da gibts einen Unterschied zwischen Workshops im klassischen und im nicht-klassischen Bereich. ...

Deshalb ist es im klassischen Bereich im Prinzip üblich, dass man mit schon gut erarbeiteten Stücken in den Kurs geht. Trotzdem gibt es immer noch genug Möglichkeiten dort intensiv daran zu arbeiten :) (ein neuer Besen kehrt zwar nicht immer besser, aber zumindest anders :D).
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Also ich kann aus meiner langjährigen Erfahrung nur sagen, dass es im Musicalbereich normalerweise auch so gehandhabt wird.
 
Ich glaube wir missverstehen uns hinsichtlich der erarbeiteten Stücke. Natürlich muss das Stück soweit erarbeitet sein, dass man es nur noch in Details schleifen muss. Aber da ich mir Belting autodidaktisch beigebracht habe, wollte ich eine bestimmte Schwierigkeit (konkret: ich war der Ansicht, dass ich in einer bestimmten längeren Phrase, die sich sehr powerful auf c2 bis e2 festbeisst zu viel Kopfstimme beimische) die ich dabei habe in diesem Workshop "schleifen", Inputs dafür bekommen wie ich diese bestimmte Schwierigkeit verbessern kann. Das Stück singen kann ich schon, nur gefällt mir diese bestimmte Sache persönlich nicht bzw. ich denke/dachte es gibt noch einen besseren Weg dies zu lösen ergo für mich "einen Song, den ich noch nicht kann"-> noch nicht so singe wie ich ihn bei einem Auftritt singen können will. Das heisst mitnichten, dass ich mit einem unvorbereiteten Song daher kam, oder mein Belting bei diesem Song im Anfängerstadium war. Der Song ist auf meine Art absolut auch singbar, nur wollte ich (schrieb ich im 1. Mail) 1. Inputs dazu (da ich Belting alleine gelernt habe, hätte es ja sein können, dass ich Kleinigkeiten nicht korrekt mache, verbessern kann 2. Hinweis falsch ich etwas völlig falsch machen sollte. Beides ist/war ja nicht der Fall, DAS hat mich ja unter anderem so genervt, dass ich für mich nichts gelernt habe was ich nicht schon wusste und dafür bezahlt habe mir auch noch sagen zu lassen, dass ich Basics angeblich nicht beherrsche. Ich meinte, dass ich bestimmt kein Stück mitnehme, das ich perfekt beherrsche und schon mehrmals live gesungen habe. Das finde ich nach wie vor sinnlos. Wofür bezahle ich Geld um mich dann einfach hinzustellen und ein Stück zu singen, das ich von A-B kann? Da nehme ich dann lieber Geld dafür statt Geld zu bezahlen ;-) Ich glaube wir sprechen schon vom selben. Natürlich geht man nicht mit einem Werk hin an dem man noch von vorne bis hinten säbeln muss. Gesungen habe ich dann tatsächlich an diesem tag am Ende miserabel, was aber mit den beschriebenen Umständen zu tun hatte. Vielleicht habe ich schlecht beschrieben was ich meinte, sorry.

Ah ja, ich habe mir NUR das Belting selber beigebracht, ansonsten bin ich kein Autodidakt. Ich habe eine klassische Ausbildung als Opernsängerin (wie gesagt singen tue ich seit 20 Jahren, nur als Profi erst seit 4), und habe danach erst einen anderen Weg durch diverse Stile gesucht, weil es auf Dauer nicht meins war und ich musikalisch andere Wege gehen wollte. Sonst wäre ich ob der Aussage whs. auch nur halb so geschockt gewesen...

Na, ich finde nicht, dass im Musical Klang und Individualität hinten anstehen oder hinten anstehen sollten. Ein James Barbour oder früher Steve Barton zeigen mir da einfach was anderes. Es gibt durchaus auch sehr individuelle unverkennbare Stimme im Musicalbusiness. Ich denke einfach, dass dies im Moment nicht mehr so gefragt ist.

Das mit Aguilera habe ich auch nicht wirklich verstanden, aber das lag wohl einfach daran, dass der Workshop allgemein als Belting-alle Gebiete-Workshop gemeint war und nicht als Musicalbelt-Workshop. Wobei man dann ja auf die Belt-unterschiede zwischen Musical und Contemporary eingehen sollte.

@antipasti: Ja, noch ein System... Waaaaas? Das gibbet schon, sogar mehrere... ;)
 
darf ich fragen, um welches stück es sich konkret handelt?

nein, von "sollten" war auch nicht die rede. aber weil im musical einfach erstmal der text im vordergrund steht, liegt es in der natur der sache, dass viele froh sind, im bezug darauf erstmal erfolgreich töne zu produzieren. denn, wirklich überzeugend text zu interpretieren und gleichzeitig individuellen klang zu erzeugen, erweist sich als sehr schwer. auch wenn einige das können.
 
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