Moin, moin!
Hier gibt es auch noch einen kleinen Film
Heute möchte ich euch die neu aufgelegte Livemikrofonserie von Beyerdynamic vorstellen. Der deutsche Mikrofonhersteller
Beyerdynamic hat nach erfolgreichen Jahren der TGX Serie nun seine Livemikrofone neu sortiert und ihnen nicht nur neue Bezeichnungen zukommen lassen, sondern gleichzeitig auch noch das Design überarbeitet. Dafür gab es dann auch glatt vor der Markteinführung schon eine Auszeichnung, den red dot design Award!
Die neue Bezeichnungsart soll helfen schnelleren Durchblick zu bekommen, denn die Betitelung der Mikrofone ist logisch aufgebaut. Das TG steht für Touring Gear, also Livemikrofon, danach kommt die Anwendungsart. Hier steht ein V für Vocal (Gesang), H für Headset, L für Lavelier, D für Drums und I für Instrumente. Die erste Ziffer gibt die jeweilige Kategorie an und der darauffolgende kleine Buchstabe den Mikrofontyp, also d für dynamisch, c für Condenser (Kondensatormikrofon) und r für ribbon also Bändchenmikrofon. Ein dahinter stehendes kleines s steht für die Schaltervariante des betreffenden Mics. Also alles ganz logisch jetzt bei Beyerdynamic!
Die TG Serie wurde in 4 Bereiche unterteilt, TG30 die Einstiegsklasse für den schmalen Geldbeutel, TG50 einen kleinen Tick besser also die normale Einsteigerklasse für alle Anwendungen, denn hier gibt es schon die Instrumental, und Drumklasse. Danach kommt die Mittelklasse mit der Bezeichnung TG70. Dieser Bereich wird für die meisten Anwender am interessantesten sein, denn hier spielt sich im Prinzip der Haupkonsumerbereich ab. Diese Mikrofone kosten ca. zwischen 140 und 250 Euro und sind auf der Bühne für Semiprofessionelle Musiker gedacht.
Den Abschluss machen dann die TG90er die für höchste Bühnenanwendungen stehen sollen.
Eine Handvoll User hatte die Möglichkeit die neuen Mikrofone zu testen zu dessen kleinen Kreis ich mich auch zählen durfte. Getestet wurde bei Proben und Liveauftritten. Gegenspieler waren u.a. Sennheiser der Serien 8 und 9 sowie AKG D7 und der alten TGX Serie, aber auch bei den Drummikrofonen gegen Shure, alte Beyerserie und NoName.
Hier nun also die Testkandidaten.
TG V35d s
Hier erkennt man die Einstiegsvariante doch sehr schnell, der Klang ist etwas hohl oder topfig und der Pegel sehr niedrig. Der Nahbesprechungseffekt ist stark unter dem eines Sennheiser e835. Der verbaute Schalter ist nicht in das Gehäuse eingelassen und sehr leichtgängig, so das die Gefahr besteht mitten im Gig das Mikro auszuschalten. Einzig der Preis von unter 50 Euro kann hier punkten und Schülerbands dürften sich freuen ein Namhaftes Mikro ihr eigen zu nennen.
TG V50d
Dieses Mikrofon erfüllt definitiv die Anforderungen eines Einstiegsmodells. Der Pegel ist angemessen und ein guter Sound macht das Mikrofon für den kleinen Geldbeutel definitiv attraktiv. Im vergleich zum TGX 48er gab es klanglich aber keine Unterschiede und das Sennheiser e835 und e 845 liegen noch um ein Stück vorn. Die Griffgeräusche halten sich in Maßen und könnten ein wenig besser abgeschirmt sein. Vom Design her sieht es auch schon besser aus als die 30er Serie.
TG V70d
Dieses Mikrofon ist auf alle Fälle sein Geld wert. Pegelmäßig steht es den anderen Mikrofongrößen in nichts nach, ein Vergleich zum e845 bringt nur zu Tage das es lediglich Geschmacksache ist. Im Vergleich zum e945 könnte noch ein klein wenig mehr Druck dahinterstecken. Einzig die Präsenzanhebung könnte ein kleines bischen weniger ausfallen. Aber man bekommt sie am Mischpult sehr gut in den Griff.
TG V71d
Hier haben wir noch einmal eine kleine Steigerung zum 70er, das Mikrofon macht gut Druck auf einer lauten Bühne und überzeugt in allen Punkten. Die Griffgeräusche sind fast ganz weg. Im Vergleich zum e945 und ist es nur Geschmackssache und der Stimme zuzuordnen wo es besser passt. Zum AKG D7 kommt es auch sehr gut heran, wobei das D7 einen kleinen Tick klarer ist und auch noch ein wenig mehr Pegel liefern kann, ansonsten spielen die Mikrofone in derselben Liga! Top Mikrofon, kann man eigentlich nur empfehlen. Und es sieht auch noch richtig schick aus!
TG V56c
Der Einstiegsbereich in die Welt der Kondensermics. Das hört man dem Micro auch an, aber für das Geld bietet es schon ein klein wenig das Feeling eines echten Kondensatormikrofons. Koppelfestigkeit ist nicht die Stärke des Mikrofons ebensowenig wie die Richtcharakteristik die in meinen Augen etwas zu groß schien. Pegelmäßig passt es sich in die Regionen der 50er mit ein. Für den Preis von über 200 Euro hätte ich da ber ein bischen mehr erwartet. Man kann mit ihm arbeiten, aber wenn ich die Wahl hätte würde ich auf dein V70/71 zurückgreifen auch wen diese dynamisch sind!
TG V96c
Dieses Mikrofon spielt definitiv in der oberen Liga mit und braucht sich vor einem Neumann 105er nicht zu verstecken. Anschließen und Spaß haben, sage ich nur! Das Design ist hier sehr gut gelungen und man merkt auch sofort das man es mit einem guten und teuren Mic zu tun hat, wenn man es nur in die Hand nimmt!
TG D57c und
TG D58c
Klanglich konnte ich hier keinen Unterschied zu der vorherigen Opus Serie erkennen. Die Klemmechanik ist beim 57er etwas ausgeklügelt worden und rastet nun sehr schön in die gewünschte Stellung. Die Mics machen an den Drums einfach nur Spaß!
TG D70d
Das Mikrofon bietet guten Druck und gibt den Basedrumsound sehr gut wieder, Kick und Punch sind sehr gut! Im Vergleich zu einem DAP Audio DM20 klar und deutlich überlegen. Im Vergleich zu einem e602 kann es nur bedingt mithalten. Es ist aber definitv einsetzbar und für den Preisbereich absolut in Ordnung!
TG I53c
Dieses Mikrofon ist im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht nur optisch kleiner, sondern auch klanglich. Ein direkter Vergleich an den HH und OHs bringt eigentlich keine größeren Unterschiede. An einer A Gitarre sieht das schon anders aus. Hier konnte es definitiv nicht überzeugen. Wenig Pegel und eine Verfärbung in den Mitten waren hier klar zu hören. Im Vergleich zu Rode NT5 und MXL 603s klar benachteiligt. Hier spielt definitiv das NT5 vorn! Auch im Vergleich zum AKG C1000 konnte es nicht wirklich überzeugen, wobei dieser Vergleich etwas unfair ist!
Fazit: Beyerdynamic bringt eine ganz brauchbare Serie an den Start, die für jeden etwas dabei hat. Wer also Wert legt auf Mikrofone Made in Deutschland, der ist hier gut aufgehoben!
Greets Wolle