Bass Drum Mikrofonierung. Loch im Fell nötig?

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ibanezplayer
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Hallo,

ich möchte mit meiner Band eine CD aufnehmen.
Das Schlagzeug hat leider kein Loch vorne im Fell der Bassdrum.
Ich habe mal gelesen, dass damit die Bassdrum auf der Aufnahme richtig Wumms hat das Loch nötig ist in das man das Mikrofon reinschiebt.
Ist es auch ohne Loch möglich einen richtig knackigen Bassdrum Sound hinzubekommen?
Könnte man vorne das Fell einfach entfernen?
Oder die Bassdrum von der Seite wo der Beater aufschlägt mikrofopieren?
Wir spielen Progressive Metal im Stil von Dream Theater oder Porcupine Tree.
Würde mich über ne Antwort freuen!

Lg,

Dennis
 
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Könnte man vorne das Fell einfach entfernen?
Nein damit beraubst Du der Bassdrum ihre Resonanz, einfach ein Loch ins Resonanzfell schneiden oder eins mit Loch kaufen;)
 
Ein Loch solltest du auf jeden Fall zum Beispiel mit einem Teppichmesser in das Fell schneiden, außer du willst Jazz aufnehmen, da kannst du das Mic auch vor die Kick stellen ;) Und das Fell kannst du vorne auch wegmachen, da hört man kaum einen Unterschied und genau da durch kannst du bei richtiger Stimmung den perfekten Punch in der Bassdrum bekommen.
 
Geht auch ohne Loch, aber klingt meist nicht so modern. Hab auch schon Aufnahmen ohne Resofell gesehen. Wenn ihr Zeit habt zum ausprobieren würde ich einfach mal ein wenig ausprobieren.
Ich könnte mir auch gut ne Abnahme vom Resofell ohne Loch + ein Mikro am Beater gut vorstellen für so einen Sound.
 
Ich habe auch schon BD mit geschlossenem Fell aufgenommen (beide Seiten mikrofoniert), muss aber klar sagen, ein moderner Sound in Richtung Metalkick lässt sich damit kaum realisieren. Wenn dir dein Resofell am Herzen liegt, dann kauf für die Aufnahmen eben noch ein anderes. Es lässt sich mit Loch zig mal einfacher, schneller und klanglich vielseitiger aufnehmen als ohne Loch.
 
Hallo,

ein Loch braucht man entweder für einen etwas trockeneren Klang oder um ein Mikrofon oder sonst etwas hindurch zu bringen.
Der Klang auf der Aufnahme hängt auch von der Mikrofonpositionierung und der Stimmung der Felle sowie den Spielfertigkeiten des Trommlers sowie dem Raum ab.

Meine Trommeln haben mehr "wumms", wenn sie nicht perforiert sind.
Das ist aber nicht modern, das ist klassisch.

Grüße
Jürgen

PS
Die Aufnahmen bei den beiden genannten Kapellen werden mit Loch, aber auch mehreren Mikrofonen gemacht (Porcupine Tree wohl drei oder vier für die Bass Drum, dazu natürlich Overhead, Ambient), da sollte man gleich mal die Wunschliste etwas ernüchtern. Nebenbei haben die Burschen einen gut geübten Tritt.
 
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Ich find ein Loch in der Bassdrum sehr wichtig. Nur so kann man (gerade bei Metal) das richtige Verhältnis zwischen Klick (3-8khz und Wumms (20 -80 hz) bekommen.

Wenns garnicht anders geht, ein Mikro vorne und eine hinten am Beater. Ansonsten geh ich da technischer vor.

Mit dem Mikro vor dem Fell hol ich mir den Wums. Und das 2. Mikro am Beater benutz ich als Trigger signal, mit dem ich mit dann den Kick einer gesamplten Bassdrum raushol.
 
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Spontaneinfall: Passt ein Mini-XLR Stecker, durch ein/das/whatever Vent-Hole in deiner Bassdrum?
Dann könnte man die Bassdrum trotz geschlossenem Frontfell von innen mit einer Grenzfläche Mikrofonieren, die haben ja häufig Mini-XLRs. Ordentlich Kick sollte dann da sein.
Einfach das Frontfell abschrauben, Grenzfläche reinwerfen, Stecker ab durchs Vent-Hole, zusammenstecken, Frontfell wieder drauf und fertig. Wenn der Sound dann noch ein wenig mehr unten herum braucht, kann man ja immernoch ein Sub-Kick, oder ein anderes geeignetes Micro aussen vor das Frontfell stellen.

lg, Marv! ;)
 
Oder ihr nehmt es bei geschlossenem Resofell einfach von vorne ab, bastelt euch eine Triggerspur aus dem Signal und sampled die Bassdrum, was im Metal ja nicht unüblich und zu Hause wohl auch am einfachsten realisierbar ist ;-)
 
Geht alles.
Mit geschlossenem Reso bekommst du halt mehr einen "Wumms" Sound als einen knackigen Anschlag. Von der Seite beim Beater zu mikrofonieren geht natürlich, kann aber durch Übersprecher zu Problemen führen.

Wenn du das Reso-Fell abnimmst, verändert sich der Sound der Kickdrum natürlich enorm, wie oben schon geschrieben wurde. Ob das dann deinen Vorstellungen entspricht, musst du selber wissen.

Allgemein solltest du im besten fall mehrere Methoden und vor allem mehrere Positionen des Mikros bzw. der Mirkofone ausprobieren. Du merkst dann relativ schnell, wenn du "deinen Sound" gefunden hast.
Die Möglichkeiten sind wie du schon merkst, sehr vielfältig und es gibt nicht DEN WEG. Letztendlich musst du selbst für dich rausfinden, welche Kombination zwischen Trommel, Fell, Mic, Drummer, Beater, Raum, Preamps, etc... für dich am besten klappt. Klar, wenn man kein Profi ist, stehen viele dieser Optionen gar nicht offen, aber das ist denke ich ein Grund mehr, die bestehenden Möglichkeiten gut auszutesten.

So Far...
Laguna
 
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früher (in meiner praktischen Mischerzeit :) ) so mal bis 1995 gedacht war ne Bassdrum durchaus oft ohne Resofell am Start. Das hatte mehrerer Vorteile:

Flexible Mikrofonierung
- nah am Schlagfeld macht richtig Druck bei 100Hz rum, mit großer Direktheit, Gate eigentlich nicht mehr erforderliche weil brettlaut (wenn die Stimmung stimmt)
- weiter rausgezogen Richtung Anschlag schauend, runder bassiger Sound mit Kick (hart/weich, je nach Stimmung)
Nachträglich tunen
- man konnte eben mal die Dämmung fixieren damit das teil nicht nachdröhnt, dann musste man im Nachgang nicht wahnsinnig mit nem Noisegate rummachen

...ich tue mich mit den relativ kleinen Löchern derzeit in den Resofellen eher schwer. Das Mic muss aber entweder außen vor dem Loch sein (weicher indirekter, weniger Kick) oder besser deutlich in das Loch reinschauen. Absolutes nogo ist die Micmembran auf der Ebene des Resofells, damit geht fast gar kein Sound.

Bei der Doppelmikrofonierung (hinten, vorn oder Dynamisch und Grenzfläche) muss man extrem aufpassen damit man sich keine Phasenprobleme aufgrund des Micabstandes einfängt.
Test: eines der beiden Mics abschalten, wenns dann rund klingt, bei einem der beiden Mics die Delayzeit so schieben, bis sich die Frequenzen addieren und nicht mehr wild auslöschen (das näher am Fell sitzende Mic verzögern, Größenordnung: 1,5 Milliesekunden für ca. 50 cm)

Mancheiner baut das BD-mic auch fest ein (ideal von außen drehbar) und macht dann Felle von allen Seiten ran :)

sodenn

Ralf
 
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Mit dem Mikro vor dem Fell hol ich mir den Wums.....

Der Zusammenhang zeigt, dass Lacer von Mikrofonierung OHNE Loch spricht.

Widerspricht das nicht der aussage von Domi100, der meinte, Mkrofonierung ohne Loch nur für den Jazz-Bereich?

Im Jazz kommts glaub ich nicht so auf den Wumms an.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Grüße,

sony
 
He sony.

Du hast einen Thread ausgegraben, in welchem schon ziemlich genau 1 Jahr Sendepause ist. :D

Zur Klärung deiner (aktuellen) Frage:
Unter "Wums" versteht man mWn primär einen runden bassigen Klang.
Im Metal verwendet man gerne BD-Klänge welche höhenreicher sind und das Perkussive (bzw. den Anschlag) mehr herausheben.
"Wums" brauchs natürlich trotzdem, aber das Gewicht liegt weniger drauf, als in anderen Generes.. Einfach auch aufgrund der Häufigkeit der Anschläge.
Im Jazz kommts tendenziell weniger auf diesen harten Attack/Anschlag an,.. was über bleibt ist vereinfacht "nur" mehr "Wums".

Ist jetzt alles stark vereinfacht, immerhin kann man nicht zig-Tausende Stücke in einen Topf werfen, aber grob könnte es die Sache erklären. Ich hoff das hilft dir weiter. :)

LG Jakob
 
Hai 13.Melody,

jaaa ... ich habe eine uralt Thread ausgegraben ... :redface: ... ich habe auch schon lange bemerkt, dass das hier ein ober-nettes und sympathisches Forum :) ist in dem nicht dauern "verwarnt" wird: "Hey! Nutze erst mal die "Suche" bevor du hier dumme Fragen stellst!"

Dennoch habe ich mal die Such-Funktion bemüht und bin auf diesen alten "Knochen" gestoßen.


Deine Antwort hilft mir sehr weiter und "bildet" mich auch weiter.

Ich selbst bin eher der Classic-Rocker und mir war echt nicht bewusst, dass es beim Metal-Bereich auf die höheren Frequenzen bzw. Percussiven Frequenzen ankommt, wie du es nennst.


Nun ja - vielleicht formuliere ich meine Frage etwas konkreter oder eröffne doch einen eigenen Thread:

Ist es richtig, dass eine BD-Mikrofonierung mit einem Mikro und ohne Loch im Reso nicht den "Rums" (damit meine ich die satten Tiefen bzw. den "runden, bassigen Klang") erzeugt?

Und das die einzige Möglichkeit, diesen "Rums" zu erhalten ein Loch im Reso-Fell zur Mikrofonierung ist?


Nette Grüße,

sony
 
He Sony.

Also ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand verwarnt wurde/wird weil sie/er einen alten Thread ausgegraben oder eine dumme Frage gestellt hat.
Und im Rec-Berech geht mMn nochmal etwas gechillter zu. ;)
Also alles ganz entspannt. :)

Zum Fachlichen:
So wie ich das bisher erlebt hab, ist der "Rums"- oder "Wums"-Klang etwas das sehr leicht auch bei einer geschlossenen BD geholt werden kann.
Um erlich zu sein, ich hatte eher den Eindruck, dass nur mehr das überbleibt. :redface:

Eine Gegenfrage:
Hast du schon mal selbst eine BD aufgenommen?
Wenn diese alleine/Solo schön ausgewogen klingt, tut sie das eigentlich nie im Mix.
Ohne eine ordentliche Portion "Kick" - was alleine meist sehr bescheiden klingt -
geht sie in der Summe gegen verzerrte Gitarren eigentlich immer unter.

LG Jakob
 
Eine Bassdrum ohne Loch im Fell klingt relativ altbacken und macht vor allem "bumm". Und wie Jakob schon richtig sagte, das geht schnell in der restlichen Musik unter. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass viele Drummer vor allem diesen tiefen Sound gut finden. Ich denke, das hat vielleicht auch manchmal mit der Erfahrung zu tun, wie gut sich so ein herzhafter Bassdrum-Schlag über eine potente PA anfühlt. Aber auch dort ist das Anschlagsgeräusch extrem wichtig.
Deshalb mikrofoniert man idR innen in der Bassdrum nahe am Schlegel. Das Loch wiederumhilft, dass die Luft, die mit dem Schlagfell in Bewegung gesetzt wird, sich auch irgendwohin bewegen kann. Der Klang wird offener und aggressiver. Gute Ergebnisse habe ich bekommen, beim Recording das Resofell ganz wegzulassen.

Wenn man aber partout mit einem Resofell ohne Loch spielen möchte, kann man natürlich auch die Bassdrum von der Schlagfellseite mikrofonieren. Wahrscheinlich wird man dann zwei Mikrofone aufstellen (eins davor und eins dahinter, Phase drehen nicht vergessen).
 
Danke für die vielen Anmerkungen.

Also: Mein Verwendungszweck ist:

Ein kleinst-Gig mit ca. 100 zu beschallenden Personen. Das Drumset also solches wird nicht mirkofoniert, lediglich die BD.

Ich bin auch einer von denen, die den tiefen Sound gut finden, ok, der Kick ist auch wichtig, das habe ich bisher als weniger wichtig gesehen.

Nun ist es so, dass ich nur eine kleine 18 Zoll BD habe. Ein geschlossenes Reso-Fell bringt (ohne Mikrofonierung) mehr "Wums" als ein Resofell mit Loch (habe ich ausprobiert).

Deswegen würde ich diesen "natürlichen" Wumms gerne behalten und zusätzlich Mikrofonieren, weil sich die BD alleine gegen den Rest nicht durchsetzen kann, zumindest nicht in den tiefen Frequenzen

Nach allem was ich aber bisher gelesen habe ist es wohl doch am besten, ein Resofell mit Loch zu verwenden (oder gar keines ?) und mit einem Mikro die BD abzunehmen.

Ihr könnt natürlich keine Ferndiagnose abgeben aber: Sehe ich das so richtig? Ich habe wenig bis keine Erfahrung in der Mikrofonierung.
 
Welche Musik spielst du dort überhaupt? Ich würde aber deutlich zu einem Resofell mit Loch tendieren und ein ordentliches Mikro hineingeben und so positionieren wie du es brauchst: Je näher am Schlagfell desto mehr Attack, je näher beim Resofell desto mehr "Wumms".
 
Ist mit 18" der Durchmesser oder die Tiefe des Kessels gemeint?

Falls es der Durchmesser ist, so ist der Sound bei Mikrofonierung nie der einer 22" oder 24" BD.

Daher sollte auf jeden Fall ein Reso mit Loch genutzt werden, um ein Mikro möglichst nah Richtung Schlagfell reinzustecken (ca. 2 - 5 cm Abstand), Membranfläche im 90° Winkel zum Schlagfell ausrichten (also Senkrecht ausrichten).

Mit dem EQ müsstest Du versuchen, die tiefen Bässe (ca. 55 Hz - 90 Hz) zu boosten, ab ca. 250 Hz absenken und den Klöppelanschlag irgendwo zwischen 1 KHz und 3 KHz ermitteln und dort auch leicht anheben.

Der Einsatz eines Noise-Gate wäre zusätzlich angebracht (wenn möglich).
 

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