Teil der Neumitglieder kommt nicht hinterher

Vali
Vali
Vocalmotz
Moderator
HFU
Zuletzt hier
05.11.24
Registriert
06.02.06
Beiträge
5.784
Kekse
55.058
Ort
München
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an meinen letzten Thread und weiß, dass sich das Mitgliederkarussell in meiner Band mal richtig mit Schwung gedreht hat. Schön ist, dass wir sehr schnell neue Leute gefunden haben mit denen wir uns sehr gut verstehen und dass es Herrn Songschreiber wieder besser geht und er vor lauter Ideen wieder sprudelt. Allerdings macht sich wieder Ernüchterung breit, weil zwei der Neuen nach mittlerweile 4-5 Monaten seit sie dabei sind, nicht ein Lied beherrschen. Wir haben ihnen richtig viel vorgekaut: Noten/Leadsheet geschickt (unsere Songs sind jetzt echt nicht schwer), aufwendig mit Cubase und VST zusammengebaute Aufnahme, mit und ohne Gesang und Playback zum Üben. Eigentlich totaler Luxus. Geschafft haben wir in den 5 Monaten 5 Songs, davon ein neues, das die Altmitglieder auch noch nicht können.

Eins unserer Sorgenkinder ist die neue Geigerin. Obwohl ihre Parts einfach sind, so einfach, dass sie die sofort vom Blatt spielen kann, kennt sie die Songs (bis auf eines vielleicht) bis heute nicht so richtig. Ich habe den Eindruck, sie ruht sich zu sehr drauf aus, dass sie einfach alles vom Blatt spielen kann und deswegen nicht üben muss. Damit sie sich nicht unterfordert fühlt, darf sie ja auch was ändern und improvisieren (was sie gut kann). Helfen tuts scheinbar trotzdem nicht. Wenn wir die Songs in der Probe nicht von vorne bis hinten durchzocken (z.B. Strophe, Refrain Dauerschleife), ists aus. Dazu kommt die fehlende Ernsthaftigkeit, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ihr noch keiner gesagt hat, was für Ambitionen wir haben und sie glaubt, die Band wär ein lustiger, wöchentlicher Rumhängabend mit nebenbei Musikmachen. Das wird nun nachgeholt.
Das größere Problem aber ist, auf unsere Unterhaltung, dass wir Herbst auftrittsreif sein wollen, hat sie uns mitgeteilt, dass sie diesen Herbst zwecks Musikstudiums wohl wegziehen wird. Ein kleiner Schock für mich, da das vielleicht der Grund für dieses Larifari ist. Es stellt sich dann auch die Frage, ob es nicht totale Zeitverschwendung ist sie mit den Liedern fit zu machen und wir nicht besser jemanden suchen sollten, der Herbst mit uns auf die Bühne kann.

Das zweite Sorgenkind ist der Keyboarder. Von den 5 Monaten die wir beisammen sind, war er 2 Monate abwesend und er kann nicht einen einzigen Song. Das hat uns sauer gemacht und wir haben deswegen nochmal miteinander geredet. Das Problem bei ihm ist, dass er beruflichen Stress hat, mehrere Schichten von anderen übernehmen muss, er ist seit November dauererkältet und er hat noch drei weitere Bands! Es tut ihm zwar schrecklich leid und bittet um Verständnis, aber wenn ich dran denke klatsche ich mir imaginär die Stirn und schreie „Oh mein Gott!!!“. Wir haben ihm noch ans Herz gelegt, dass er bloß auf sich aufpassen und ehrlich zu sich sein soll und die Art wie er gerade lebt mal gründlich durchdenken soll. Falls er wenig Einfluss auf seine Arbeit hat, würde ich an seiner Stelle mindestens drei Bands absagen. Ich habe für die Examenszeit auch alle Hobbies bis auf Band und MB vorübergehend begraben. Ich hoffe, er kommt selbst drauf, auch wenn es gegen unsere Band ausfallen würde, denn ich möchte ungern daher kommen, ihn unter Druck setzen und vor die Entscheidung Wir-Oder-Die-Anderen stellen. Ich kann mir ja vorstellen, dass ihm das schwer fällt wie sich zwischen vier Freundinnen für eine Partnerin entscheiden. Sicht auf Besserung scheint es zurzeit keine zu geben.

Ich bin mir sicher, dass es nicht an uns liegen kann, weil das dritte neue Mitglied sehr gut mitkommt und die 5 Songs mittlerweile sogar auswendig spielen kann! Auch beim neuen Song sind wir vier schneller drin als die zwei. Und ich und der Drummer kriegen keine Noten vorgekaut, wir müssen uns unser Zeug sogar selbst ausdenken.

Als die beiden abwesend waren, habe ich meinen Unmut darüber ausgesprochen. Die Jungs stimmen mir in der Sache zu, dass sie sich von den beiden ausgebremst fühlen. Allerdings ist keiner gewillt jetzt über top oder flop zu entscheiden. Dem Keyboarder würds ja sooo leid tun und er kann ja gar nichts dafür und hach, sie und er sind doch so nett und wir mögen uns doch so und wie wärs mit ner Chance. Seufz, es ist so schwierig, wenn man befreundet ist. Das hatte ich nie mit meinen Exbands, in denen wir eher ein kollegiales als ein freundschaftliches Verhältnis zueinander hatten. Da habe ich mich manchmal gefragt, ob ich zu grausam bin oder ich als immerhin die banderfahrenste, die schon oft Leute rein und rausgehen gesehen hat, nicht mehr so zimperlich bin.
Da ich mich nicht als böse Bandmama aufführen will, habe ich vorgeschlagen, dass wir uns nicht ausbremsen lassen sollten und trotzdem mit dem nächsten Lied anfangen. Ich hoffe, dass das entweder Ansporn schafft oder sie deutlich merken, dass sie weit hinterherhinken und Konsequenzen ziehen.
Fest steht, wenn der Keyboarder ausscheidet, hat es sich „ausgekeyt“ und dieses Mitgliedkarussell wird endgültig stillgelegt, was ich sehr schade finden würde, aber wenn nach 8 Keyboardern immer noch nicht der richtige dabei ist, ist die Luft raus. Für die Geige sollten sich auch schnell wieder Leute finden, weil ein uns bekannter Geigenlehrer angeblich von drei Leuten wüsste, die Bock auf eine Rockband hätten. So gesehen hätten wir mMn eigentlich nicht viel zu verlieren. Kann mir aber vorstellen, dass ein paar in der Band um die Freundschaft fürchten.

Frage an euch: Mich würde interessieren wie ihr das seht? Sind wir zu nett und geduldig mit den Leuten? Sollten wir auf den Keyboarder Rücksicht auf seine Situation nehmen? Ist das richtig so wie wir damit umgehen? Reagiere ich über?
Puhhh, es ist zumindest hier raus und tut schon gut. Freue mich sehr auf eure Meinungen!
 
Eigenschaft
 
Wenn sich der Keyboarder nicht ranhält, weil er nicht nur momentan, sondern dauerhaft keine Zeit hat, würde ich ihn rausschmeißen. Nix gegen Spielen in mehreren Bands, aber offenbar muss er sich von mindestens einer verabschieden. Ich würde ihn einfach vor die Wahl stellen, aus welcher Band er aussteigen will. Und wenn es sich nicht bessert, ist er halt raus. Ja das ist hart, gerade wenn man sich gut kennt, aber ihr wollt doch bei Auftritten glänzen und da müssen alle die Songs beherrschen. Vielleicht ist ihm das aber auch nicht so ganz bewusst, wurde das denn schon allen so klipp und klar gesagt? Eine Band ist mit Verpflichtungen verknüpft, wie dass man regelmäßig seinen Kram übt. Unzuverlässigkeit ist immer ein Freundschaftskiller, aber das ist doch nicht eure Schuld, sondern die der Leute, die sich und ihre Zeit nicht richtig organisiert kriegen. Mal abgesehen davon, dass der Tastenmann so wie du das schreibst wohl kurz vor dem Burnout zu stehen scheint :eek:
 
Also die Sache sieht für mich so aus: wenn man einer Band beitritt dann geht man einen Vertrag ein. Wenn Jemanden das nicht ganz klar ist, kann man ihn darüber aufklären und ihn möglicherweise eine Deadline setzen. Wenn nicht: Peng!

Das muss ja nicht persönlich sein.

Speziell zur Geigerin: solche Leute mag ich echt! Also meiner Ansicht nach macht es garkeinen Sinn sie zu halten, wenn sie eh weggeht. Ansonsten würde ich ihr mal klarmachen, dass sie die erforderliche Leistung momentan nicht erbringt. Egal wie gut sie eignetlich ist, wenn sie etwas nicht durchspielen kann, kann sie es nicht durchspielen. Basta!
 
Musik machen soll Spaß machen!!! Und das tut es nur, wenn man nicht nur auf der Stelle tritt, also sich auch irgendwie (gerade als Band) entwickelt. Und wer in 5 Monaten nicht in der Lage ist, sich 5 Stücke auf seinem Instrument einzuprägen, der bremst!!! Am Beherrschen des Instruments scheints ja nicht zu liegen, sondern eher an Unorganisertheit, Desinteresse, fehlende Motivation oder was weiß ich... Aslo: Ultimatum und Beenden bei Nichteinhaltung!
 
Hallo Vali,

jeder in der Band hat sein eigenes Tempo, seine eigene Ansicht was schwer zu spielen ist, und was nicht. Jeder bringt sich auch unterschiedlich ein. Während der eine mit 1x durchspielen zufrieden ist, möchte der andere am liebsten die ganze Probe nur den Song spielen. Und jeder hat seinen eigenen Anspruch und Motivation. Das unter einen Hut zu kriegen ist schwer. Ich sage immer, es gibt keine schwierigere Kleingruppe als eine Band. Sozial miteinander umzugehen und gleichzeitig ein "Ergebnis" abzuliefern, mit dem alle zufrieden sind, und wo alle Spaß dran haben, kommt fast einer Quadratur des Kreises gleich.

Wichtig ist, dass man zusammen ein gemeinsames Ziel verfolgt. Wie Du selbst schreibst, scheint dieses Ziel eurer Geigerin nicht klar zu sein. So wie sich das anhört, ist sie wohl tatsächlich unterfordert, aber trotzdem an ihre Noten gebunden. Vielleicht wären etwas anspruchsvollere Parts für sie eine Möglichkeit?
Was euren Keyboarder angeht, scheint auch er entweder nicht richtig zu wissen, wohin die Reise gehen soll, oder er gehört zu den Menschen, die sich und ihre Kapazitäten überschätzen. Ersteres kann man klären, zweiteres ist für die jeweilige Band sehr ärgerlich, da man sich in der Regel auf solche Leute nicht verlassen kann. Auch hier herscht Klärungsbedarf.
Jetzt habt ihr euch ohne Geigerin und Keyboarder zusammengesetzt und über diese Problem gesprochen. Dadurch bildet ihr schon ungewollt eine Allianz. Kommt es zu einer "großen Gesprächsrunde", ist die Gefahr groß, dass zwei Fronten entstehen. Je nachdem wie die beiden "gestrickt" sind, kann es dazu führen, dass sie sofort das Handtuch schmeißen und die Band verlassen, weil sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Da muss man mit sehr viel Fingerspitzengefühl arbeiten, wenn man die beiden nicht sofort verlieren möchte.
Auf der anderen Seite sollte von den beiden ein deutliches Signal kommen, dass sie es ernst mit der Band meinen. Viellicht beredet ihr das auch nicht im Proberaum, sondern trefft euch einen Abend bei Dir, oder in einer netten Kneipe. Zum einen verliert ihr dadurch keine Probenzeit und zum anderen kann ein anderer Ort als der Proberaum recht hilfreich für solche Gesprächsrunden sein.
Ich wünsche euch auf jeden Fall, dass ihr es hinbekommt,

Gruß,

Paul
 
Für mich ist erstmal unverständlich, wie jmd der in einer Band spielt nicht wissen kann, was die gemeinsamen Ziele sind.
Wenn eure Geigerin sowieso Mitte des Jahres aussteigt, hat es keinen Sinn sie jetzt noch in irgendetwas einzuarbeiten....
Also ich hab immer beim ersten Kennenlernen gefragt, wo es mit der Band hingehen soll, und ebenso war das immer ein Thema, wenn bei uns jmd neues dazugekommen ist.

Insgesamt finde ich, habt ihr da eine seltsam Konstellation, in der ich persönlich nicht lange spielen würde.
Neuer Keyboarder, der 2 der ersten 5 Monate nicht da ist... öhhhhm... und tschüss?

Es gehören nicht nur spieltechnische Skills zu einer vernünftigen Band, sondern auch soziale.
Und dazu gehört, dass man sich vorbereitet, und dass man auch den Großteil der Proben mitmacht, außer man ist absehbar ne zeitlang nicht in der Lage.
Aber das muss doch alles kommuniziert werden.
Wenn jemand die Stücke nicht kann, dann redet halt drüber: "Hey, sag mal, wir proben jetzt 5 Monate, wieso kannst du nichtmal 5 einfache Songs spielen?"
Dann gibt es nicht so viele Antwortmöglichkeiten.
"Keine Zeit zum Üben" --> dann spiel nicht in ner Band
"Keine Lust zu Üben" --> dann spiel nicht in ner Band
"zu schwierig" --> was kann man einfacher machen, muss man vllt anders proben, etc??
"weiß nicht" --> dann spiel nicht in ner Band ;-)
"ich lag 4 Monate im Koma" --> okay. Entschuldigt, dann halt dich jetzt ran.

;-) Natürlich leicht überspitzt. Aber letztlich sieht es (für mich) so aus.
 
Danke euch allen für eure Antworten! Auch wenn ich im Grunde nur meine Sicht darauf geschrieben habe, beruhigt es mich, dass ihr ähnlich denkt und meine Gedanken dazu nicht völlig abstrus und grausam sind.

Was Schwierigkeit angeht, ich kann ja selbst Geige und Keyboard spielen und bin nicht gerade der Überflieger und finde, dass unsere Sachen für die zwei Instrumente vergleichsweise Pipifax sind, also etwas was man eigentlich vom Blatt spielen kann und nach ein bißchen üben auch kann. Nein, ich erwarte nicht, dass man innerhalb eines Monats ein Lied perfekt beherrschen muss, aber es sollte nicht so aussehen als würd man den Song gerade zum ersten Mal hören und immer noch nicht checken, dass man beim Refrain tatsächlich mitspielen soll. Ich hab auch schon die Notenblätter der beiden gesehen. Der Keyboarder hat zumindest ab und zu was reingekritzelt, aber sonst sind bei beiden die Noten blank. Nicht ein Fingersatz zu finden. :mad:

Dass die Geigerin nicht weiß, was wir eigentlich wollen, habe ich bei der Runde als wir besprechen wollten, bis wann wir auftrittsreif sein wollen/müssen geahnt und gestern erst erfahren, dass ihr der Gitarrist, der sie der Band vorgestellt hat, noch nichts direkt dazu gesagt hat. Der Keyboarder weiß es, weil ich es klipp und klar ins Inserat geschrieben habe auf das er sich gemeldet hatte. Der Bassist weiß es auch, weil er direkt beim ersten Treffen danach gefragt hat und der Rest weiß es eh seit Jahren. Deswegen sagte ich: Sofort nachholen! Ich dachte eigentlich auch, dass das eins der ersten Dinge ist, die man klärt, bevor man bei ner Band mitmachen will. Da hab ich mich wohl getäuscht.
Aber wie gesagt, finde ich schon, dass es Zeitverschwendung ist mit ihr weiterzumachen. Ich habe aber momentan den Eindruck, dass ich gerade dummerweise die einzige bin, die dieser Meinung ist. Vielleicht ist den anderen noch gar nicht klar, dass dieses Jahr für die Katz sein wird, wenn wir Herbst wieder einen Neuen einarbeiten müssen. Ich sollte wohl deutlicher werden und mich von dem Aber-Wir-Sind-Doch-Freunde-Totschlagargument nicht einlullen lassen.
Dass die Geigenparts nicht spannend genug sind, befürchten wir schon lange seit wir die erste Geigerin hatten. Bei den Soli kann man sich zwar austoben, aber im Rest des Songs muss man nun mal songdienlich spielen und kann nicht überall mit den geilsten Läufen hineinfrickeln. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das für jemanden, der auf Solist getrimmt ist, ein Problem ist. Leider weiß ich nicht, wie man das Problem lösen könnte, denn erfahrungsgemäß sind die wenigsten Geiger, die aus der Klassik kommen gewillt sich selbst was auszudenken.

Tja, und unser Sorgenkeyboarder ist wahrscheinlich eher der Typ, der sich überschätzt. Ich hab ja auch nichts dagegen, wenn sich jemand in anderen Bands auf andere Weise musikalisch austoben will. Aber wenn man weiß, dass man einen anstrengenden Job hat und schon so für sich keine Zeit mehr hat, spielt man doch nicht in 4 Bands! Ich wollte mich schon nach dem ersten Fehlmonat von ihm trennen, habe aber auf die anderen gehört und eine Chance gegeben. Jetzt hat er sich wieder nen ganzen Monat nicht blicken lassen und haben letzte Probe erst mal mit dem Zaunpfahl winkend ein Frohes Neues Jahr gewünscht und ich habe tatsächlich gesagt "Hey, sag mal, wir sind jetzt seit Mitte September zusammen und du kannst immer noch nur den ersten Song?". Da kam als Antwort dann, dass er krank und vom Job gestresst ist.
Meine Geduld ist eigentlich am Ende, aber der Rest scheint an ihm zu hängen. Wahrscheinlich aus Mitleid ("Er kann ja nichts dafür"), aus Sympathie ("Ich mag ihn wirklich sehr"), aus Hoffnung, dass er sich für unsere Band entscheidet und vielleicht Angst, weil er unser letzter Keyboarder sein wird, der dann auch wegen Nicht-Unter-Einem-Hut-Kriegen Karussell fahren geht.

Obwohl wir miteinander reden, reden wir anscheinend nicht richtig miteinander, denn es kam bisher selten zu einer Konsequenz oder einen Entschluss. Ich glaube, da fehlte oft die Zeit, weil wir erst nach dem Proben uns zusammensetzen und dann ist es auch schon 23 Uhr. Wir haben uns für übernächste Woche für einen Abend in einer kleinen Kneipe verabredet und ich hoffe spätestens da auf Klärung. Da sollten wir die zwei wohl zu Wort kommen lassen. Auf den Tisch bringen, dass unser Stand nach 5 Monaten so aussieht und weit unter den Erwartungen liegt, was jeder tun könnte, um das zu ändern. Ich hoffe doch sehr, dass da das Wort "üben" fällt. Überhaupt sollten wir mal diese Diskussion mit auftrittsreif bis Herbst mal zu Ende führen, denn sie endete tatsächlich nachdem sie sagte "Herbst? Da will ich aber in Österreich (Geige) studieren anfangen." Ich schätze, ich muss darauf achten und bestehen, dass wir eine Diskussion zu Ende durchführen und nicht immer wieder abdriften. Denn darüber ärgere ich mich immer sehr, dass wir geredet haben und nichts dabei rausgekommen ist; habe aber zugegeben bisher selbst nicht viel getan um daran was zu ändern.
Wenn wir ein Ultimatum setzen sollen, wie soll es denn aussehen? Wer in einem Monat immer noch nicht die Abläufe kennt und nur einen Song kann, ist raus? Wer das nächste Lied nach drei Proben immer noch nicht kennt, ist raus? Einfach mal für Herbst einen Gig an Land ziehen? :confused:
 
Vali, bei allem Respekt.......

Ich war dutzendemale in Deiner Situation.
Fazit ist:
Wenn es nach einer konkreten Ansage nicht funzt, folgt die Scheidung.
Man muß nicht bei jeder Entscheidung die große Lebenshilfe rauskehren.
Wenn man von erwachsenen Personen ausgeht, kann sich jeder die Konsequenzen ausmalen, der kognitiv nicht am unteren Minimum rumdümpelt.
Entscheide, was am Besten für die Band ist, nicht für den Einzelnen.
Egal, wie die Sympathien aussehen.
Du hast die Verantwortung für den Erfolg der Band.
Und die Band zählt dementsprechend auf Dich.

Mach eine klare Ansage!
"Nächste Woche steht das Ding!"
Das unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Band und die Bandmember danken es Dir mit "Endlich redet mal jemand Tacheles".
Zugegeben, niemand will einen Bandhitler. Aber imho schießt man sich mit solchen Kuschelkursen musikalisch ins aus.
Man dümpelt halt mit Musikern, die es nicht so ernst nehmen, ins musikalische "unter Ferner liefen".

Greetz,

Oliver
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich sollte wohl deutlicher werden und mich von dem Aber-Wir-Sind-Doch-Freunde-Totschlagargument nicht einlullen lassen.
Das ist, ob man es nun wahrhaben will oder nicht, ein ziemlich gweichtiges Argument. Je professioneller man arbeitet, desto weniger wichtig ist dieses Argument.
Tja, und unser Sorgenkeyboarder ist wahrscheinlich eher der Typ, der sich überschätzt. Ich hab ja auch nichts dagegen, wenn sich jemand in anderen Bands auf andere Weise musikalisch austoben will. Aber wenn man weiß, dass man einen anstrengenden Job hat und schon so für sich keine Zeit mehr hat, spielt man doch nicht in 4 Bands!
Doch das geht. Es ist immer eine Frage, wie man sich selbt organisiert und wie ernst man sich selbst und das was man macht nimmt.

Einfach mal für Herbst einen Gig an Land ziehen? :confused:
Das kann z.B. eins von den gemeinsamesn Zielen sein, von denen ich gesprochen habe. Ein anderes wäre z.B. ein Demo aufzunehmen.
 
Ich habe im Prinzip das gleiche Problem. Wir haben einen Drummer, der ständig wegen irgendwelchen Sachen ausfällt und nicht zur Probe erscheint. Ohne einen Drummer als Fundament unserer Band läuft es bei den Proben einfach nur schlecht.
Wir haben uns klar das Ziel gesetzt bis zum Sommer unseren ersten Auftritt zu haben. Doch mit jeder Probe, die er versäumt, scheint es immer unwahrscheinlicher zu werden.
Hinzu kommt noch, dass er sowieso vor hat, spätestens im August von nach Bochum zu ziehen. Wir denken schon darüber nach, ihn zu kicken, weil es ja, wie oben schon erwähnt, nicht viel Sinn ergibt, Leute zu behalten, die bald eh weg sind.
Das Problem in unserem ländlichen Raum ist nur, dass es sehr wenig geeignete Musiker, speziell Schlagzeuger, gibt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Problem in unserem ländlichen Raum ist nur, dass es sehr wenig geeignete Musiker, speziell Schlagzeuger, gibt.
Gerade da, wo die Menschen noch in richtigen Einfamilienhäusern wohnen, müsste es doch mehr Drummer geben als in Städten wo die Leute in Mietwohnungen leben :confused:
(Großstädterahnungslosigkeit kannst du mir gern unterstellen)

Einen zuverlässigeren werdet ihr bestimmt finden wenn ihr euch gut umhört und mal Musikschulen fragt und so... ansonsten machen Proben auch mal (!) ohne Drummer Spaß. Notfalls besorgt euch nen Drumcomputer ;)
 
Wir hatten mal ein ähnliches Problem mit unserem Gitarristen. Für den war die Band nur eines von mehreren Hobbys/Interessen. Die restliche Band mußte sich mit den Probenterminen ausschließlich nach ihm richten - dann ließ er einige Proben ausfallen und sagte diverse Gigs von vornherein ab - bis mir dann schließlich der Kragen geplatzt ist. Danach ging's plötzlich. In Punkto Banddisziplin ist er jetzt Vorbild.

Wer in einer Band mitspielt, geht Verpflichtungen gegenüber den anderen Muskiern ein. Wenn nur ein Bandmitglied die Band als zweitrangig ansieht, funktioniert das Ganze nicht. Dann kann man's auch ganz bleibenlassen.
 
Das Einzige, wo sich viele Bands wirklich selbst an die Nase fassen müssen, sind fehlende klare Aussagen beim Recruiting. Wenn 3 einer Meinung sind, was Musikstil, Richtung, Auftritte, Ambitionen etc. angeht, dann fällt die Vorstellung schwer, dass Andere dies nicht automoatisch wissen bzw. verstehen... und da habe ich schon viele Probleme erlebt in der folgenden Praxis. Also: Klar sagen, was Sache ist und was nicht - und dann SOFORT entsprechend agieren/intervenieren/reden/reden... und entscheiden.
 
Und bring die Ansage gerade bei solistisch veranlagten Instrumenten sofort am Anfang, dass sie songdienlich spielen müssen. Sag ihnen klar was du willst. Und wenn sie doch aus der Rolle spielen dann sprich sie immer sofort darauf an. Sachlich aber direkt! Das will bestimmten Leuten halt einfach nicht in Kopf gehen. Und das ist nicht der Fehler eurer Musik sondern der Fehler der Musikalität der Leute!
 
Und das ist nicht der Fehler eurer Musik sondern der Fehler der Musikalität der Leute!

Nee, das würde ich so nicht sagen.
Aber....
Wenn ich ein Rhythmusgerät bediene und da plötzlich meiner Kreativität freien Lauf lasse, bringe ich unter Umständen die komplette Combo ins schwanken. (oft genug mit einem Drummer erlebt, der SEHR gut spielen kann aber uns durch Ausflüge in differente Rhythmen, Schlagmuster und spontane Solis verstörte Blicke auf der Bühne entlockte. Da dann wieder in den Groove zu kommen, benötigt viel Abgeklärtheit und Improvisation. das kann nicht jeder so auf Anhieb und ist einfach nicht banddienlich. Zumal das Publikum diese Unsicherheit ziemlich zuverlässig spürt und darauf reagiert.)
Als "Solist" muß ich natürlich ebenfalls gewisse Muster einhalten um das Thema des Titels nicht zu verpassen aber da ist schon etwas mehr möglich.
Natürlich hast Du Recht mit dem Argument, mal zum Punkt zu kommen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr Leute an den Entscheidungen beteiligt sind, desto eher braucht es einen "Leader", der auch mal bei schwierigen Dingen auf den Tisch haut. Die Vorstellung, eine Band wäre grundsätzlich basisdemokratisch, ist zwar gerne angenommen, enspricht aber selten den Tatsachen.
Natürlich muß man alle Meinungen in seine Entscheidung einbeziehen und entsprechend argumentieren. Aber letztendlich muß die Richtung klar definiert werden. Diese Rolle zu übernehmen ist selten angenehm und bedarf auch einer gewissen Form der psychologischen Beeinflussung. Man könnte sogar sagen, diese Rolle ist wohl die unangenehmste. Klar ist es einfacher, sich leiten zu lassen als selbst einzugreifen. Die Verantwortung aber in eigene Hände zu nehmen und das Optimum für die Band zu fordern ist für den Erfolg unabdingbar. Wenn es sonst keiner macht, wer dann? Irgendwann erwischt jeden, der mit der Band ein Ziel hat, den Selbstzweifel, ob es in dieser Form überhaupt eine Zukunft hat. Spätestens an diesem Punkt ist das große Erwachen notwendig. Passiert das nicht, kann man sich seine Ziele sonstwohin schieben und weiter auf der "MSS Mittelmäßigkeit" über deutsche Kleinstgigs tuckern.

Nicht umsonst übernimmt bei gestandenen Bands in der Regel ein Management die Arschlochrolle. Diese agieren (aufgrund der finanziellen Interessen) erfolgsorientiert. Fällt da jemand aus der Rolle, gibt es eine Ansage. Passiert nichts, wird ersetzt.
Ich kenne jede Menge Bands, die wegen ihrer "Bandfreundschaften" weit außerhalb ihrer musikalischen Kompetenzen auftreten. Egal, wie gut sie sind. Sie werden nie über regionale Gigs hinauskommen, weil schlicht niemand ihre Ziele (und sei es nur für die nächsten 6 Monate) festlegt. Hier und da mal ein Gig für 800€, aber kein absehbares "Goal", auf dem man das nächste Ziel aufbauen könnte.
Album-Aufnahmen? "Joa, wenn's mal passt......."
Gagen einbehalten, weil man Knete für das gebuchte Studio braucht? "Alter, bist Du irre?" (Natürlich vorher angekündigt.)
Spezialisten für das CD-Design engagieren? "Du, das mach ich Dir in 10 Minuten unter "Paint".


Erfolg fällt niemandem in den Schoß (Es sei denn er hat berühmte Vorfahren und einen großen Namen).
Für alle Anderen ist es ein harter Weg, der mit vielen unangenehmen Entscheidungen, viel Trouble und Streß verbunden ist.

Ich schweife ab, sorry dafür.........

Greetz,

der Gerät arbeitet schweißfrei Olli
 
Hi Vali,

ich kann 100% verstehen, wie es Dir gerade geht. :)

Ich war schon in genau der gleichen Situation.

Neuer Bassist, der sich null auf die Proben vorbereitet hat. Es hat überhaupt nicht funktioniert. Alle in der Band außer mir haben immer gemeint "ach, aber es wird ja schon besser", "ist doch ein toller Kerl" etc. das war ähnlich wie bei Dir, es hat da echt keinen Sinn gemacht, mit meinen Bandkollegen zu reden.

Ich hab mir dann ein Herz gefasst und mal alleine mit dem Bassist geredet. Ganz offen. Und dabei kam raus, dass er eigentlich gar keine Lust auf die Musik hat, aber er uns zuliebe, weil wir halt keinen anderen Bassisten hatten, mitmacht. :)
EDIT: Das Schwierige daran war, dass er auf Nachfrage erstmal gesagt hat, dass er die Musik gerne macht. Das hat er nur gesagt, weil er halt uns nicht hängenlassen wollte. Ich brauchte echt viel Fingerspitzengefühl, um das aus ihm herauszubekommen. Also ich merke gerade beim Nochmallesen, dass sich das easy anhört, aber das war damals wirklich ein richtig großes Ding, dieses Gespräch mit ihm.


Ich hab ihm dann gesagt, dass ich das cool von ihm finde, aber er soll sich nicht stressen, ich schaue nach nem anderen Bassisten.

Er ging damit in Freundschaft, überließ uns leihweise seinen Ersatzbass (!) und wir hatten bald darauf einen neuen Bassisten, der sich 100% integriert hat.

Nachdem das alles geklärt war, meinten meine Bandkollegen plötzlich, dass das ja der einzig richtige Schritt sein konnte, weitere Proben mit ihm hätte nichts mehr gebracht, alles viel besser jetzt, blablabla. :)
Jaja, DANACH sind sich plötzlich alle einig.

Also ich kann Dir nur ans Herz legen, auch wenn Du ungern den "Leader" spielen willst, doch genau das zu tun. Glaub mir, ich bin bzw war vor allem damals eher der Typ, der versucht alle Konflikte zu vermeiden, harmoniebedürftig, will niemanden verletzen und hab immer andere entscheiden lassen.

Aber da hab ich wirklich das Ruder komplett selbst in die Hand genommen und es nie bereut. Es war wirklich für alle besser. Der Zustand mit Totschweigen davor war grauenhaft.

Und das Beste ist, dass man wirklich zu Zweit (2) alleine offen reden kann. ;)

Wie gesagt, der Bassist ging in Freundschaft, hat später sogar P.A sachen für die Band zum Freundschaftspreis gemacht und hat mich mal als Aushilfsgitarristen für nen Gig geholt, was sich für mich finanziell echt gelohnt hat. :)

Und was Jahre später nach Ausstieg aus der Band klarwurde:
Es macht keinen Sinn zu sagen, "ich darf nicht zu hohe Ansprüche an meine Bandmitglieder haben, weil wir ja nur zum Spaß Musik machen". Es ist genau wie Bonjek sagt. Gerade, wenn man nur zum Spaß und für kleine Auftritte Musik macht, gerade DANN muss menschlich und spaßlich und musikalisch alles passen.

Wenn man wirklich Geld verdienen will, z.B mit Tanzmusik, dann kann man eher mal Marotten und ähnliches in Kauf nehmen oder sich Mühe mit einem faulen oder unsympathischen, aber unverzichtbaren Kollegen geben.

Also mein Tip, scheu Dich nicht das Ruder in die Hand zu nehmen und ein offenes Vieraugengespräch zu führen und sogar ein harmonisches Ende (wie auch immer das aussieht, mit Ausstieg der Kollegen oder nicht,) zu erwarten. :)

Viel Erfolg :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da haben wir ja richtig Glück gehabt: Bisher gingen alle Besetzungswechsel mehr oder weniger reibungslos.
Sogar, als der Drummer zwei Tage vor einem Gig ausgestiegen ist (unprofessionell - aber was will man machen) - mit dem neuen Drummer für Freitag eine Probe gemacht, in der das Set zweimal durchgespielt wurde ... und am Samstag den Gig gespielt.

Jetzt ist unsere Sängerin ausgestiegen.
Sie macht ihr Examen und wollte nicht, daß die Band drunter leidet, wenn sie einfach keine Zeit mehr hat.
Nachdem wir dann vier Damen gecastet hatten, war immer noch nicht die Sängerin dabei und wir haben uns dazu entschlossen, einfach noch länger zu warten und zu annoncieren, bis der "Wow-Effekt" auftritt und wir alle Drei das Gefühl haben "Das ist es.".
Eine fünfte Sängerin sollte an dem Abend noch kommen - sie kam und sang den vorbereiteten Titel, als wenn sie nie etwas Anderes gemacht hätte. Und da war er: Der Wow-Effekt.
Jetzt hatten wir bisher drei Proben mit ihr - und schon 75% vom Set (ok sind nur 22 Songs - aber eben ausschließlich eigene Stücke) bühnenreif. So soll es sein :great:

Mit der Ex-Sängerin sind wir immer noch dick befreundet - wenn sie mal zu einem Gig von uns kommt, wollen die Beiden (neu und alt) sogar mal ein Duett singen.
 
Mein Rat: Die Geigerin sofort rausschmeißen, dem Keyboarder in den Arsch treten ala "die oder wir" und wenn in der zweiten Probe ab da keine Besserung eintritt, ebenfalls rausschmeißen, Keyboard streichen und daraus lernen.
Ab da nimmst du die Band mehr in die Hand und haust bei wichtigen Entscheidungen oder Dingen, die dir total auf den Sack gehen, auf den Tisch.
Dazu ein paar Erläuterungen:

Offensichtlich funktioniert die Kommunikation bei euch nicht. Daher braucht es jemanden, der da ein bisschen alles "überwacht" oder zumindest Grundlegendes sicherstellt, z.B. dass alle Neu- und Altmitglieder über das Ziel der Band informiert sind sowie dass jeder Musiker über seinen Job in der Band informiert ist. Und zwar am besten noch bevor der neue Musiker angehört wird. Dieses am besten vorher per Mail-Kontakt oder Telefonat klären, das siebt dann schon wieder Leute aus, die auf songdienliches Spielen keinen Bock haben und ihr verschwendet a) keine Zeit und fallt b) nicht der Versuchung anheim, jemanden zu nehmen, weil derjenige einfach mal ein feiner Mensch ist. Natürlich ist das eines der größten Kategorien bei der Musikersuche, aber es muss sich schon das Gleichgewicht halten. Euch wird kein Musiker nutzen, der musikalisch ne totale Gurke aber vielleicht DAS Sonnenscheinchen schlechthin ist, genauso wie ihr niemanden gebrauchen könnt, der seine Lines mit größter Virtuosität zockt aber ansosnten einfach ein Psychopath ist.
Und gerade wenn ihr alle so befreundet seid, verstehe ich nciht, warum a) die Leute euch ausbremsen bzw. da nicht auch an euch denken und b) warum dann ein Besetzungswechsel ein Problem sein soll - WENN MAN DIES RUHIG UND SACHLICH KOMMUNIZIERT!
Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation. Dieses Mantra solltet ihr alle gemeinsam nach jeder Probe runterbeten

Zudem braucht ihr jemanden, der die groben Ziele der Band absteckt und groß die Richtung vorgibt. Derjenige soll nciht alles bis ins Detail planen und diktieren oder gar alle Bandaufgaben allein erfüllen, sondern derjenige, der am meisten Plan oder den Hut aufhat, sollte in einen konstruktiven Dialog mit dem Rest treten ala "Also ich möchte "xy" erreichen und stelle mir das "pq" vor, dies zu schaffen. Kommt ihr damit klar?". Und dann wird es heißen: "Ja, aber" und dann sagst du: "Ok, also dann so so?" und dann wieder ein anderer: "Gut wäre vllt auch dies und das". "Stimmt, dann also blabla". Derjenige übernimmt quasi die Rolle des Moderators und zettelt einen Dialog sowohl zwischen sich und der Band als auch zwischen der Band untereinander an. Dadruch wird man merken, ob sich die Ziele decken und der geplante Weg dorthin und ob man konstruktiv an Plänen feilen kann oder nicht und wie man diesen Prozess noch optimieren kann. Der Bandleader hat dabei ganz unbeerkt den "Hut auf", indem er immer alles zusammenfasst und unter einen Hut ;) bringt und dies offiziell vor allen anderen von allen anderen absegnen lässt. Dieserjenige welcher ht so die Möglichkeit, ganz unmerklich das Gespräch zu lenken und bei schwierigen Passagen oder Sackgassen neue Gedanken und Wege aufzuzeigen. Das ist eine beschissen schwere Aufgabe und es ist weißgott nicht jeder dazu berufen, diese zu erfüllen. Ich durfte in meiner "Laufbahn" feststellen, dass dieser jemand stets ein gewisses Charisma besitzt, was ihm zu einer natürlichen Authorität verhilft und ihm somit eine der Haupteigenschaften eines Bandleaders verleiht: Dass ihm die Leute ZUHÖREN. Und alle anderen, die sich nicht so gut durchsetzen können, aber grandiose Ideen haben, haben fortan die Möglichkeit, sich an ihn zu wenden und um "Übersetzung" zu bitten. Oft kann der Bandleader bestimmte Dinge auch besser "an den Mann / die Frau" bringen, weil er es besser versteht, Ideen zu vermitteln, weil er "alle Sprachen" spricht, sowohl den Skeptiker überzeugen als auch den Haudrauf zügeln kann. Das klingt nun alles sehr dogmatisch, reglementiert und kompliziert. Das ist es aber um Himmels willen nicht und ich möchte auch niemandem den Mut nehmen. Ich weiß nur gerade keinen anderen Weg zu vermitteln, was ich dir raten will und hoffe deshalb, dass du aus einigen stylisierten Fallbeispielen, die ich in meinem Bandleben erleben durfte, das für dich Wichtige rausziehst. So ein Bandleader braucht viele soziale Kompetenzen, er muss offen, tolerant, feinfühlig, durchsetzungsfähig, vorausschauend und selbstlos sein, das stimmt, aber es ist sicher auch kein Unding, eine Band ein bisschen an die Hand zu nehmen. Und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen :)

Was nun die Leute angeht: Auf keinen Fall seine Zeit mit jemandem verschwenden, der eurem Ziel eh nichts dazutut (Geigerin). Wenn sie eure Freudnin ist, wird sie die letzte sein, die böse ist, dass ihr etwas erreichen wollt und das ja ganz offensichtlich(!) mit ihr NIE schaffen werdet. Und wenn sie euch dafür an die Gurgel springt, würde ich für mich überlegen, was ich unter einer Freundschaft verstehe und ob diese Bezeichnung dann das richtige Wort ist, um eure Beziehung zu beschreiben. Meine Meinung.
Den Keyboarder um euret- und um seinetwillen vor die Wahl stellen. Er muss sich einfach mal ein paar Gedanken über sein Leben machen. Und wenn dann irgendwas in die Brüche geht, würde ich mich da gar nicht zu sehr von anheben lassen, denn ihr seid nicht für jedermans Leben in der Band verantwortlich. Das habe ich mit einer alten Besetzung meiner Band schon durch, dass ich und mein Gitarrist versucht haben, uns für die Leute Gedanken zu machen, wie sie ihr Leben besser auf die Reihe kriegen könnten, mit dem Hintergedanken, dadruch den Bandalltag auch besser organisieren zu können, wenn die Leute nur wieder besser mit ihrem Leben klar kommen. Letztendlich hat uns das nur kaputt gemacht und infolge dessen, dass wir uns da die Verantwortung für 4 Leben aufgehalst haben, das Bandklima auch vergiftet. Schließlich konnte man sich nicht beschweren, das hätte bedeutet, dass man die Leute wieder mit ihrem Leben allein lässt, was ja auch nicht funktioniert hat - und so hat keiner der beiden Wege funktioniert und wir liefen in eine Sackgasse.
Also sofortige Klärung solcher Probleme! Entweder man reißt sich zusammen oder geht. Eine Band ist keine Selbsthilfegruppe, auch wenn man durch dick und dünn geht. Irgendwo gibt es eine feine Grenze, die nciht überschritten werden sollte. Man kann gerne seine Schulter zum Anlehnen bieten, doch tragen sollt man niemanden müssen. Seitdem ich diesen Grundsatz für mich entdeckt habe, hat sich für mich ein toller Leitfaden zum Erkennen solcher Grenzen ergeben :)
Und wenn das Keyboard dann geht, dann geht es - und kommt nie wieder. Ich glaube, so langsam ist der Posten auch zu sehr vorbelastet, als dass da irgendein Musiker Spaß dran hätte, euch auch ja nicht schon wieder zu enttäuschen. Es hat eben nicht sollen sein - mehr Platz für andere Instrumente!
Zudem vertrete ich die Ansicht, dass, wenn man etwas will, dies auch schafft. Besorgt euch euren Gig im Herbst, auch wenn ihr vllt. noch nicht alle Musiker zusammen habt. Ihr schafft bis dahin alles, was ihr euch vornehmt, wenn ihr es genug wollt! Ich habe mit meiner Band in 8 Proben 12 Songs plus Akustik-Versionen draufgeschafft, das war eine sau anstrengende Zeit. Aber wir wollten halt nicht zuviel Zeit verlieren und bald wieder am Start sein. Darum lass dir gesagt sein: 5 Songs in 5 Monaten ist für einen auch nur HALBWEGS ambitionierten Musiker einfach LACHHAFT. Lass dir da nichts erzählen von wegen keine Zeit blabla. Ausreden! Und du bist auch nicht herzlos, wenn du "hart" durchgreifst, du hast einfach nur keinen Bock auf Mittelmäßigkeit und Planlosigkeit und das ist eine sehr tolle Eigenschaft :) Solange du jeden respektierst und niemanden für seine "Defizite" runtermachst oder verachtest, bist du auch nicht grausam. Konsequenzen ziehen und diese Kommunizieren und Durchsetzen ist keine Straftat und der einzig richtige Schritt um weiter zu kommen.

Meine bescheidene Meinung dazu. Ohje, bitte entschuldige diesen Roman! Ich hoffe du konntest wenigstens irgendwo was Interessantes für dich entdecken.
Nimm einfach alles ein wenig in die Hand - die Band ist dein Baby, also sorg auch gut für es :)

Ich wünsche dir und euch alles Gute und hoffe, dass ihr stark genug seid, die entsprechenden Schritte einzuleiten. Es hat niemand behauptet, dass es leicht sei, aber es wird sich wohl lohnen :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich wollte mich mal wieder rückmelden. Danke euch vielmals für euren Input! Ich fühle mich schon viel besser und nicht mehr so wie die zickige Diva, die Leute rausschmeißt, die ihr nicht genehm sind. Ich finde das Verhalten der beiden einfach unfair uns gegenüber, da kann das ja nicht sein, dass ich dann diejenige bin, die hier unfair ist, weil ich diesen Blödsinn nicht mehr hinnehmen will.
Blöderweise kommen uns gerade die Faschingsferien dazwischen und dass ich nächste Woche beruflich unterwegs bin. Zurzeit sieht es aber so aus, dass der Keyboarder eine Pause einlegen muss. Er ist gerade so am Ende, dass er sich für zwei Wochen im Urlaub abgesetzt hat. Wir werden nun mit nem Sequencer weitermachen und sollte er eines Tages sein Leben geregelt haben und wieder Lust und Motivation haben, kann er vielleicht wiederkommen. Mit der Geigerin wird das Gespräch, das schon damals hätte passieren sollen, nachgeholt. Wir sollten von ihr wissen, wie sie sich das mit uns vorgestellt hat und sie sollte von uns wissen, woran sie bei uns ist. Mit ihren Studium soll sie sich angeblich doch nicht so sicher sein, aber ich bin mir sicher, dass sie trotzdem irgendwann mal was studieren wird und da sie einmal angemerkt hatte, dass sie nicht besonders an München und Oberbayern hängt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sie woanders hin verschlagen wird. Da möchte ich eine klare Ansage haben, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben werden bzw. ob sie dafür nichts unversucht lässt.

Danke nochmal für eure Beiträge! Ich hoffe sehr, dass diese Band endlich aus diesem Loch rauskommt in das es gefallen ist. Das ist nämlich momentan nicht die Band in die ich damals eingestiegen bin und ich will schließlich auch mal wieder unbeschwert Musik machen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben