[Gitarre] BC Rich NJ Warlock Speedloader

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BC Rich NJ Warlock mit Speedloader

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Hiermit möchte ich auch noch meine "Back Up" Gitarre vorstellen. Soll kein langes Review werden.

Die Facts:
25,5 " Mensur
24 Bünde
Ahornhals
Floyd Rose Speedloader
BC Rich BDSM Tonabnehmer
Angeschraubter Hals
Teilweise noch ein Quilted Mapple Top mit dezenter Maßerung
und ein Korpusholz, welches wohl niemand genau kennt :D (Cheeswood?)

Fangen wir bei der Verarbeitung an.
Eigentlich gibts hier nichts zu meckern. Lediglich am 4ten Bund schnarren die Saiten dermaßen, dass man eigentlich kaum einen vernünftigen Ton rausbekommt. Ansonsten ist das endlich mal eine "billig" Rich die keine weiteren Mängel hat.

Wie isses mit dem Sound und der Bespielbarkeit?
Sound? Große Schwachstelle. BC Rich haben früher angegeben, dass das ein Mahagonikorpus sein soll.. glaub ich beim besten Willen nicht. Mit Mahagoni meinen die bei BC Rich erstens Nato, zweitens bin ich mir ziemlich sicher, dass es Chesswood ist. Genau das Holz wurde nämlich bei den NJ Serien verbaut. Ist zwar absolut leicht und man denkt, man hätte keine Gitarre in der Hand. Aber klingt halt auch nicht so toll. Der Sound ist absolut muffig. Keine ausgeprägten Mitten. Obertöne hört man auch nich annähernd so schön raus wie bei anderen Gitarren. Ein großen Minuspunkt ist leider das Speedloader Floyd Rose. Auch wenn ich die Idee genial finde, ist es wirklich ein Sustainkiller. Gegriffene Töne klingen höchstens 3 Sekunden bis sie plötzlich verstummen. Bei offenen Tönen isses natürlich nicht schlimm, aber langsame Soli kann man eigentlich fast vergessen. Die Gitarre spielt sich übrigens gar nicht mal schlecht. Aber es ist definitiv Luft nach oben vorhanden. Durch das System fühlen sich die Saiten irgendwie zu hart an (unabhängig von der Saitenstärke). Sowas ist schwer zu beschrieben. Manche Gitarren spielen sich so, als würden sie wollen, dass du auf einen spielst und dir entgegenkommen :D Diese spielt sich so als würdest DU zwar wollen, die Gitarre will aber irgendwie schlafen. Gibt schlimmere Gitarrenbespielbarkeit, aber auch definitiv bessere. Vor allem zu dem damaligen Neupreis von 500 €

Speedloader Floyd Rose
Für viele ein Kaufgrund, für viele wieder ein Verkaufsgrund
An sich ist die Idee wirklich super. Kein Gefrickel mehr beim Saitenwechsel. Sollte eine Saite reissen, wird sie aus dem Floyd geschoben und die neue Saite wird reingeschoben. FERTIG! Ein bisschen mit dem Feinstimmer nachstimmen und die Gitarre ist wieder einsatzbereit. Das ist - je nachdem wie geübt man ist - wirklich eine Sekundensache. Was man dafür braucht sind allerdings spezielle Speedloadersaiten. Die kosten leider fast das doppelte wie normale Saiten. Die Saitenstärken sind auch ziemlich beschränkt. Ich glaube, 12/54 ist das Dickste was man hier bekommt. Saitenhersteller ist im übrigen Floyd Rose selber. Früher hat Dean Markley die Saiten produziert.
Gestimmt wird das Speedloader übrigens durch einen kleinen Imbusschlüssel welcher vor den einzelnen Saitenreitern Einsatz findet. Da, wo die grafisch Aufwändige grüne Markierung ist:

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Entgegen vieler Meinungen braucht man keinen bestimmten Satz für ein bestimmtes Tuning. Erlaubt ist was gefällt und wo die Saiten mitmachen.

Das Speedloader ist übrigens absolut Stimmstabil. Für mich in der Hinsicht auf einem Level mit dem Original Floyd Rose. Sehr große Abstriche muss man allerdings bei der Haptik machen. Es fühlt sich einfach nicht gut an. Genau so reagiert es auch. Man kann ein hartes Vibrato in die Töne legen (allerdings hören die dann wieder schneller zu klingen auf), eine fette Dive Bomb reinhaun oder einen Updive machen, dass die Töne Gläser zum Platzen bringen weil sie so laut und hoch kreischen. Aber das wars auch schon. Ein schöner Fluttereffekt geht damit nicht. Es klingt nich nach Flutter sondern nach "mal kurz auf den Floydhebel geschlagen". Absolut unbrauchbar

Ich fasse zusammen
+ Absolut Stimmstabiles Floyd
+ Saitenwechsel innerhalb von Sekunden
+ sehr leichte Gitarre
+ Saiten halten ewig

- keine große Auswahl an Saiten
- schlechte Bundabrichtung
- Weniger für das Solospiel geeignet
- Muffiger Sound
- Preis der Saiten

Die Gitarren gibts schon seit Jahren nicht mehr neu zu kaufen. Der damalige Neupreis war wie erwähnt im Bereich von 500 bis 550 €. Das Geld ist die Gitarre nie und nimmer Wert. Der Gebrauchtwert rechtfertigt allerdings ein akzeptables Preis-/Leistungsverhältnis. Nämlich 150 €. Als Back Up Gitarre kann ich die absolut empfehlen. Immerhin ist das wohl eine der pflegeleichtesten Gitarren. Ich würde mir die Gitarre definitiv noch einmal kaufen. Jedoch gibts für Warlockliebhaber für paar Euro mehr (50 - 100) auf dem Gebrauchtmarkt Gitarren, die der Speedloader gewaltig in den Arsch treten würden. Meine Empfehlung wäre die NJ Neck Thru Serie. Kriegt man bei eBay für 150 - 250 €. Zwar ein licensed Floyd, dafür dennoch absolut stimmstabil, weitaus besserer Sound (Tonabnehmer nachrüsten lohnt sich da) und sehr viel besser in der Bespielbarkeit.

So. Wer Fragen hat.. nur her damit

Greets
 
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Ich hoffe, das gilt nicht als Necroposting, aber mich würde (im Auftrag eines Bekannten) brennend interessieren, wie Speedloader-Spieler mit der Obsoleszenz der Saiten umgehen, die seit mehreren Jahren nicht mehr hergestellt werden. Könntest Du @36 cRaZyFiSt möglicherweise ein paar Takte dazu sagen?
 
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Hey
Nein, sorry. Da hab ich leider absolut keine Ahnung :/
 
@gitarrero! Bis vor einiger Zeit gab es noch eine relativ gute Versorgung mit Speedloader Strings auf dem "Sekundärmarkt", also NOS-Saitensätze, die irgendjemand übrig hatte. Wenn man nicht allzu wählerisch war, konnte man hier immer noch was bekommen. Zumindest vor zwei drei Jahren noch, als ich mich kurzzeitig mal dafür interessiert habe und mir eines anschaffen wollte. Allerdings war der NOS-Saitenbereich damals nicht allzu groß. Da ich immer noch hin und wieder mal schaue, bin ich relativ im Bilde. Die "Bestände" (wenn man sie denn so nennen wollte) von damals sind heute passé. Mittlerweile findest Du kaum noch irgendwo Einzelsätze, die nicht ein Arm und ein Bein kosten sollen. Selbst in den USA nicht mehr. Ich vermute, dass die wenigen Besitzer von Speedloader-Einheiten den Markt mittlerweile geräumt haben. Insofern bleibt den Leuten eigentlich nur die Umrüstung auf ein normales Floyd, was aber schon an den fehlenden Tunerlöchern geschweige denn der mangelnden Stabilität der Kopfplatten scheitert.

Edit: Die Kopfplatten sind nicht immer ausgehöhlt. Meist nur bei den originären Floyd Rose Modellen.
 
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