Was ist Gesangslehrern wichtig?

Ich schreibe mal aus der Sicht des Klavierbegleiters und Korrepetitors (Chanson/Jazz/Musical/Pop). Ich habe öfters Songs mit Sänger(inne)n einzustudieren und habe da eine Situation, die schon ein wenig vergleichbar zum Gesangsunterricht ist. Auch wenn es bei mir nicht um Technik, sondern ausschließlich um musikalische Gestaltung geht.

Ich dreh den Spieß mal aus reiner Neugierde um - was ist denn euch als GesangslehrerIn wichtig an einem Schüler?!

Dass er/sie ergebnisoffen, sensibel und kreativ mit Musik umgeht. Das sind zwar auch alles Lernziele, die man nach und nach erlernt, aber in fast jedem Alter/Stadium kann man sie ggf. abgespeckt in den Unterricht bzw. die Probe mit einbringen.

  • Ergebnisoffen meint: beim "Begegnen" mit einem Stück sollte ein Schüler nicht glauben, es sofort vollständig verstanden zu haben. Das tun leider viele Anfänger, aber auch Fortgeschrittene und selbst Profis. Die meisten Lieder und Songs sind vielschichtig. Bilder und Metaphern in einem Text, melodische Hochpunkte, besondere Akkorde auf bestimmten Textpassagen, Rhythmik, Melismen und was sonst noch alles kann man kaum beim ersten Lesen oder Durchsingen verstehen. Auch habe ich viele Sänger erlebt, die alle Songs eines Typus' über einen interpretatorischen Kamm scheren. Das sind oft die, die auf der Bühne mit der Darstellung bzw. Inszenierung eines Songtypus Erfolg gehabt haben und jetzt alle ähnlichen Songs genauso singen
  • Sensibel: schließt direkt daran an. Man muss IMHO bei jedem Song sensibel und wach bleiben, was der Song zu bieten hat, wie er mit der eigenen Stimme wirkt und wie sich die eigene Stimme bei diesem konkreten Song zu den anderen Musikern verhält. Sensibilität und Konzentration sind wertvolles Güter, leider gehen Chorleiter, Regisseure (und Korrepetitoren ;)) manchmal fahrlässig damit um. Letztlich geht es bei Musik so stark um verschiedene Aspekte von Gefühlswelten, daß fehlende Sensibilität eigentlich sofort jede Musik unmöglich macht
  • Kreativ: ein Sänger sollte sich von diesen verdammten Noten lösen (und das geht am besten, wenn man sie so flüssig wie Buchstaben liest), und überlegen, was ihm der Song sagt. Gesang ist nun mal zu einem guten Teil auch Schauspiel, weil ein Sänger nur dann einen Song glaubhaft transportieren kann, wenn er sich mit der dargestellten Situation auseinandersetzt. Was ich an meinen Sängern manchmal vermisse, ist das Loslassen von eingefahrenen Interpretationswegen - gerade bei Theatermusik eine ganz ganz wichtige Sache, weil hier Songs i.d.R. in eine Inszenierung eingepasst werden. Musiker allgemein und Sänger speziell werden nicht als Frequenzproduzenten engagiert, sondern als Gefühlsvermittler. Diese Wahrnehmung des Publikums als Chance zu begreifen - daran arbeiten manche Sänger ein Leben lang

Das sind so die drei Punkte, die ich bei jedem Sänger gerne sehe ;), unabhängig davon, ob ich ihn als Schüler oder Kollegen sehe.

Harald
 
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Schön formuliert, Harald. Und genau diese Punkte fehlen mir immer wieder bei all diesen Casting-Sängern, die sogar bis in die Endrunden kommen. Sie singen weder wie das Original, aber auch nicht besser, sondern verschlimmbessert, meist in Richtung: "Ich muss beim Klatschvolk Kreischen und Standing-Ovations erzeugen."

Da wird ja auch nur noch von "Performance" gesprochen, schade.

Aber auch bei den Profis mag ich es nicht, wenn sie bei ihren eigenen Songs live immer noch einen draufsetzen wollen und damit zu sehr von der ursprünglichen "Seele" des Songs abkommen.

Eine seltene löbliche Ausnahme bildet Eva Cassidy, die nur nachgesungen hat, aber in einer Art, dass z.B. der Original-Künstler Sting über sie gesagt hat, sie hätte die neue "Ur-Version" seines Songs ergesungen:

http://www.youtube.com/watch?v=ZGwDYBWEDSc

Gekünstelt finde ich hier z.B. endlich mal gar nichts, einfach nur schöner "beseelter" charakterstarker Gesang. Ohne vordergründige "Akrobatik", gleichwohl mit ganz toller Gesangstechnik, die man ihr aber gar nicht so anmerkt, weil sie einfach so song-dienlich singt und das so im Vordergrund steht, dass ihre Gesangskunst wie beiläufig-selbstverständlich "nebenherläuft". Ihr wisst was ich meine.

Auch schön was Katie Melua über sie sagt:
http://www.youtube.com/watch?v=ZemnaIkhAN8&feature=related
 
Gehen die hier jüngst angesprochenen Aspekte und Hörbeispiele nicht eher in die Richtung "hohe Kunst der Gesangs-Interpretation", dahingehend, auf welches Ziel ich mit einem Schüler hinarbeiten möchte? Wenn ich einen Frischling mit diesen Erwartungen konfrontiere, kommt der doch nie wieder.

Das sind Aspekte, die er im GU bestenfalls vermittelt bekommen sollte. Aber kann man die voraussetzen? Ich denke nicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, man kann sie auch nicht annähernd voraussetzen.
 
Gehen die hier jüngst angesprochenen Aspekte und Hörbeispie nicht eher in die Richtung "hohe Kunst des Singen", dahingehend, auf welches Ziel ich mit einem Schüler hinarbeiten möchte? Wenn ich einen Frischling mit diesen Erwartungen konfrontiere, kommt der doch nie wieder.

Ja, wenn man ihn wörtlich mit solchen Idealen konfrontiert, kommt er sicher nicht wieder. Da gebe ich dir recht. Man muss es natürlich didaktisch reduzieren und anpassen, so daß es letztlich für den Schüler optimal ist (deswegen hatte ich geschrieben "in fast jedem Alter/Stadium kann man sie ggf. abgespeckt in den Unterricht bzw. die Probe mit einbringen."). Es wäre halt in meinen Augen falsch, auf Sensibilität etc. zu verzichten oder es als nebensächlich abzutun. Mit welchen Worten, Begriffen und Haltungen die Elemente im Unterricht bzw. in der Probe unterbringt, ist ja noch eine ganz andere Frage.

Das sind Aspekte, die er im GU bestenfalls vermittelt bekommen sollte. Aber kann man die voraussetzen? Ich denke nicht...

Das stimmt, voraussetzen kann man sie nicht. Aber hier im Thread geht es ja, so wie ich gelesen habe, nicht (nur) um Voraussetzungen, sondern darum, was einem Gesangslehrer wichtig ist ("was ist denn euch als GesangslehrerIn wichtig an einem Schüler?!"). Und die grundlegenden Ideale beim Singen sind nicht so unterschiedlich, ob ich nun mit Kindern singe oder mit Erwachsenen. Die Ausformung unterscheidet sich, aber nicht die Grundlagen.

Harald
 
@HaraldS

Es ist schön, wenn ein Sänger alle die von dir beschriebenen Anforderungen erfüllt, ganz klar!
Aber nicht immer steckt fehlende Einsicht oder fehlender Wille beim Sänger dahinter wenn er diesen Vorlagen nicht gerecht wird.

Meine Erfahrungen mit Klavierbegleitern ist so:

die (Profi-) Pianisten haben i.d.R. keine Zeit oder keine Lust mit dem Sänger die von dir erwähnten Punkte lange zu erarbeiten, denn oft müssen 1-2 Proben à max. 60min genügen um das Ganze auf Aufführungsniveau zu bringen. O.k. könnte man sagen, ist auch nicht die Sache des Pianisten, dafür ist schliesslich der Korrep da.
Aber: was für einen Profisänger sebstverständlich ist, dass er neben dem Gesangsunterricht auch in Korrepetitionsstunden bei einem Profi-Korrep investiert, geht für die meisten Amateursänger nicht, da schlicht zu teuer. Der Profisänger kriegt anschliessend ja auch eine gute Gage und holt so seine Kosten wieder herein. Der Amateur singt zu einem sehr sehr viel kleineren Honorar und oft auch völlig unentgeltlich. Ich jedenfalls könnte mir neben dem GU nie und nimmer einen Profikorrep leisten.

Einen Teil der aufgeführten Ansprüche kann man sicher im GU erarbeiten, nichts desto trotz ist der Fokus dort immer auf der Stimme und nicht auf dem Zusammenspiel mit dem/der anderen Instrumente.

Was bleibt also dem Amateursänger: er muss sich einen ebensolchen (Amateur-)Korrep suchen, der aus Spass an der Freude mit dem Sänger arbeitet oder nur ein ganz bescheidenes Honar verlangt. Ich mache es auch so und bin sehr dankbar für die Hilfe, die ich von meiner Korrep (einer guten Amateur-Pianistin) bekomme. Aber es ist klar, sowohl ihre wie meine Möglichkeiten im Erarbeiten des musikalischen Zusammenwirkens sind beschränkt und können den Anforderungen eines professionellen Klavierbegleiters im Prinzip nie genügen. Umso glücklicher bin ich, dass es trotzdem immer wieder Berufs-Pianisten gibt, die sich nicht scheuen, was mit mir zusammen zu machen :) (bis jetzt hatte ich diesbezüglich jedenfalls erst ein negatives Erlebnis).

Ich glaube also man sieht schon, es ist nicht einfach nur Arroganz und Ignoranz beim Sänger, die zur berühmt-berüchtigten Frage vieler Instrumentalisten: "Sind Sie Sänger oder Musiker?" geführt hat!
 
Ich finde, die von HaraldS genannten 3 Punkte sind richtig und wichtig - aber keinesfalls bei einem Schüler vorauszusetzen. Es sind Dinge, die ich dem Schüler erst beibringen muß. Man muß allerdings auch die Quelle berücksichtigen. Die Sänger, mit denen es HaraldS zu tun hat, sind ja schon welche - wir GL müssen sie erstmal zu welchen machen. Ich finde auch, die von ihm genannte Situation entspricht eher einer Probe als einem Unterricht. Man studiert etwas ein, aber vermittelt keine Fähigkeiten. Zwei verschiedene Paar Schuhe, von seinem Standpunkt aus sicher nachzuvollziehen.
 
Ah - die Dame kommt aus dem Nachbarland ;)

Jo :D direkt an der Grenze zum Weißwurstland ^^

Der Thread wird wirklich immer interessanter :)
Es ist wirklich auch mal hilfreich über seine - ich nenns jetz mal Motive - nach zu denken, warum man GU nehmen will etc. :)

Lg Lyra
 
Es ist schön, wenn ein Sänger alle die von dir beschriebenen Anforderungen erfüllt, ganz klar!

Ja, sicher. Aber das Wort "Anforderung"...also ich stelle an die Sänger keine direkten Anforderungen, weil ich eben kein Gesangslehrer bin. Ich kann als Klavierbegleiter und Korrepetitor nur das vervollständigen und ausarbeiten, was andere Leute sich gedacht oder geplant haben (Gesangslehrer, Regisseur oder der jeweilige Sänger selbst). Ich kann da nur Ideen bringen oder zum Umdenken animieren. Natürlich besteht ein großer Teil meiner Arbeit in Nachhilfe zur Selbsthilfe ;), was das Lernen eines Songs angeht: wir üben Tonfolgen, Texte, Spannungsbögen, Noten lesen, Noten kleben, Noten blättern ;) und natürlich auswendig singen. Gelegentlich mit Grundschulkindern (da natürlich ohne Noten), ansonsten mit Jugendlichen (Schultheaterprojekte) und Erwachsenen (Laien und Profis und alle Zwischenstufen). Aber meine drei Punkte sind weniger Anforderungen, als vielmehr Ideale, mit denen sich gute Musik machen lässt.

Aber nicht immer steckt fehlende Einsicht oder fehlender Wille beim Sänger dahinter wenn er diesen Vorlagen nicht gerecht wird.

Nein, natürlich nicht! Ich unterstelle auch niemandem fehlende Einsicht oder fehlenden Willen. Ich habe ja nur geschrieben, welche Haltungen bei Sängern positiv sind.

Meine Erfahrungen mit Klavierbegleitern ist so: die (Profi-) Pianisten haben i.d.R. keine Zeit oder keine Lust mit dem Sänger die von dir erwähnten Punkte lange zu erarbeiten, denn oft müssen 1-2 Proben à max. 60min genügen um das Ganze auf Aufführungsniveau zu bringen. O.k. könnte man sagen, ist auch nicht die Sache des Pianisten, dafür ist schliesslich der Korrep da.

Ja, da muss man Musizierpartner in vergleichbaren Lebenssituationen finden, da stimme ich dir voll zu - so beschreibst du ja deine eigene Situation auch. Alles andere führt zu Ungleichgewichten. Ich habe es auch schon erlebt, dass Sänger entweder bedeutend mehr oder bedeutend weniger verdient haben als ich...beides führt zu keiner entspannten Zusammenarbeit. Mit Kollegen arbeite ich auch unentgeltlich, wenn's z.B. eine Auditionvorbereitung ist.

Die Sänger, mit denen es HaraldS zu tun hat, sind ja schon welche

Nun, nicht unbedingt. Ich hatte hier eine Grundschulklasse im Studio aufzunehmen und habe im Dezember geholfen, in einer Grundschule ein Weihnachtsstück einzustudieren. Da spielen die drei Ideale auch eine Rolle, wenn natürlich sehr im Hintergrund. Mein Punkt (oder besser: meine persönliche Meinung, die ich mir im Laufe der Jahre zusammengepuzzelt habe) ist der, daß ich die Grundlagen des Musikmachens nie verleugnen oder ablehnen will, egal in welcher Situation mit welchen Musikern auch immer.

Auch Kleinkinder und Grundschulkinder und andere, die noch keine Sänger sind, verdienen es, Sensibilität und Kreativität vorgelebt und als Ideal dargestellt zu bekommen. Hier in Worten dargestellt sieht das alles so sehr durchdacht, hochphilosophisch und idealistisch aus - in der Praxis werden daraus natürlich keine großen Worte, sondern vielleicht mal ein Nebengedanke oder eine Andeutung.

sing-it, diesen Satz werde ich mir abschreiben und übers Bett hängen:)

Irgendwie fühle ich mich über deinem Bett fehl am Platz :) ... also wenn du mit diesem Gedanken gut schlafen kannst, dann gute Nacht;)! Nein, aber im Ernst: ich weiß schon, was Gesangslehrer leisten und auch mal aushalten müssen. Respekt für jeden, der ordentlichen Gesangsunterricht macht. Mir ist schon klar, daß mir die gesangstechnische Arbeit mit dem Sänger erspart bleibt, wofür ich dankbar bin, weil das nicht mein Spezialgebiet ist. Also lohnt es sich schon, als Gesangslehrer ausgeschlafen zum Unterricht zu gehen, und wenn der Satz über dem Bett dabei hilft, freut es mich doch :D.

Harald
 
also ich stelle an die Sänger keine direkten Anforderungen

Habe das natürlich auch nicht auf dich persönlich bezogen gemeint, sondern ganz allgemein. Bei dir habe ich, nachdem was du so schreibst, ganz im Gegenteil das Gefühl, dass die Zusammenarbeit mit dir einem Sänger sehr viel geben und helfen kann. :) Wenn du jetzt also auch noch bezahlbar bist und ev. auch mal mit Klassikern arbeitest... wo bist du zuhause? :D

Ich hatte aber mal ein Begegnung der dritten Art mit einer Pianistin (oben erwähntes Negativbeispiel) wo für mich nicht erfüllbare Anforderungen bzgl. künstlerischer Zusammenarbeit gestellt wurden. Ihre Kritik galt nicht meinem Gesang an sich, der war für sie ok (eigentlich ein Kompliment, da sie sonst mehr oder weniger nur bei Berufssängern Klavierbegleitung macht, wie ich allerdings erst hinterher erfuhr :eek:), eine Kritik in diesem Bereich wäre für mich aber viel "fassbarer" gewesen und hätte ich besser weggesteckt. Und auch bezüglich den "groben" Dingen wie Rhythmus, Einsätze und Dynamik gabs keine Negativkritik, aber sie wollte beim ersten Treffen und vom ersten Ton an gleich musikalische Filigranzusammenarbeit machen und da war ich als Amateur eindeutig überfordert.

Ja, da muss man Musizierpartner in vergleichbaren Lebenssituationen finden, da stimme ich dir voll zu - so beschreibst du ja deine eigene Situation auch. Alles andere führt zu Ungleichgewichten.

Ich bin ja mittlerweile der Ansicht, den passend Klavierbegleiter (und hier insbesondere Korrep, weil der ja im Prinzip die meiste Arbeit macht) zu finden ist mindestens so schwierig, wie den passenden GL.
 
Zu Haralds Idealen, wenn man sie denn noch nicht bei jedem Schüler abverlangen kann, ist dann eben der Satz gut: "Wir können nicht nach den Sternen greifen, aber wir können uns an ihnen orientieren".
 
Aber meine drei Punkte sind weniger Anforderungen, als vielmehr Ideale, mit denen sich gute Musik machen lässt.
...
Mein Punkt (oder besser: meine persönliche Meinung, die ich mir im Laufe der Jahre zusammengepuzzelt habe) ist der, daß ich die Grundlagen des Musikmachens nie verleugnen oder ablehnen will, egal in welcher Situation mit welchen Musikern auch immer.

Einverstanden. Es sind Zielsetzungen, die man vorleben und vermitteln sollte.
 
Ich stelle mal mutig die Frage mit in den Raum an die Gesangsleher... was haltet ihr denn von Schülern, die nicht mal einen Satz sprechen können ohne stimmlich zu "kippen" dafür aber irre gern das ganze zumindest für den hausgebrauch verbessern möchten.
Ich mein das daraus nie eine super Singstimme wird mit der man Menschen begeistern kann, ist mir irgendwie schon klar. Aber ich hab die Sorge, wenn ich es versuchen würde, bettelt mein Gesangslehrer um Gande. Darum hab ich mich noch nie getraut.
Aber ich würds so furchtbar gern.
Aber es ist auch peinlich.
Luna
 
Der GL ist ein Dienstleister, Du bist der Kunde. Warum Du singen lernen möchtest, ist ganz allein Deine Sache. Die wenigsten meiner Schüler (in über 10 Jahren) wollen eine Karriere draus machen. Ich hatte schon eine Schülerin, die wollte Unterricht nehmen, um bei SingStar mit ihren Freunden zu gewinnen... Ich kann sie fragen, ob sie das wirklich will - aber wenn es so ist, werde ich sie deshalb nicht verurteilen. Es ist ihre Entscheidung.
Wenn Du im Laden einen Fernseher kaufst, um ihn zu Hause als Tischbein zu verwenden, hat das den Verkäufer nicht zu stören. Er muß Dir nur den Fernseher verkaufen, der für Deine Zwecke am besten geeignet ist. Ok, in diesem Beispiel wäre es angemessen, wenn er Dich drauf hinweist, daß Du mit einer Holzlatte evtl. besser dran wärst. Aber wenn Du einen Fernseher benutzen willst, ist das eben so. Punkt.
 
Ich stelle mal mutig die Frage mit in den Raum an die Gesangsleher... was haltet ihr denn von Schülern, die nicht mal einen Satz sprechen können ohne stimmlich zu "kippen" dafür aber irre gern das ganze zumindest für den hausgebrauch verbessern möchten.

Wenn wirklich die Sprechstimme schon so brüchig und unzuverlässig ist würde ich dich als erstes zu einer Phoiaterin schicken. Wenn die nichts findet, was gegen Gesangsunterricht spricht köbnntest du gerne zu mir kommen.

Ich mein das daraus nie eine super Singstimme wird mit der man Menschen begeistern kann, ist mir irgendwie schon klar. Aber ich hab die Sorge, wenn ich es versuchen würde, bettelt mein Gesangslehrer um Gande. Darum hab ich mich noch nie getraut.
Aber ich würds so furchtbar gern.
Aber es ist auch peinlich.
Luna

Dass es dir peinlich ist kann sein, bedeutet aber noch lange nicht, daß es der Gesangslehrerin was ausmachen würde ;-) Wenn sie den Beruf schon länger macht kennt sie alles mögliche an "Gesang", was du dir niemals träumen lassen würdest. Wenn du ihre allererste Schülerin bist bist du zumindest eine spannende Herausforderung :)

Was mich betrifft habe ich schon einige SchülerInnen im Laufe der Jahre erlebt, die sehr klein angefangen haben. Einige sogar sehr sehr sehr klein. Wenn du es aber so gerne willst kann das eine sehr interessante Sache sein und ich würde dir raten, es einfach doch mal zu probieren.
 
Ich sehe es wie Shana und sing-it. Für den Hausgebrauch kann man aus fast jeder Stimme etwas machen. Wenn du realistisch bleibst, aber trotzdem an deiner Stimme arbeitest - und das heißt, daß du nicht nur zum Unterricht gehst, sondern auch zu Hause übst - dann kann durchaus was draus werden.
Ich hatte bisher erst zwei Schüler, bei denen ich bzw. der Schüler das Handtuch geworfen haben. Einer war ein sogenannter Brummer, der keine zwei Töne voneinander unterscheiden konnte - das hatte wirklich absolut keinen Sinn und ich habe ihm nahegelegt, aufzuhören. Aber das ist selten. Eine andere Schülerin hatte zu hohe Ansprüche an sich selbst - sie kam als absolute Anfängerin mit kleiner, brüchiger Stimme und schlechter Intonation und konnte nach zwei Jahren ganz passabel singen. Aber sie wollte als Sängerin auftreten und Geld verdienen. Das hat nicht funktioniert, weil keine Band, bei der sie vorsang, sie genommen hat. Daher hat sie das Handtuch geworfen. Für den Hausgebrauch klang sie aber ganz okay.
Probiere es einfach aus. Wie sing-it schon sagt, du bist schließlich zahlende Kundin. Dir das Singen beizubringen, ist der Job deines Gesangslehrers.
 
Mit das krasseste was ich mal erlebt habe war eine Schülerin, die laut Vorstellungs-Email explizit den rauhen Stil anstreben wollte. Dann stand sie vor mir und hatte nicht nur ein ganz kleines, dünnes, winziges Stimmchen, sondern war auch so schüchtern, daß sie kaum was sagen konnte.
 
Hallo danke euch für die ermutigenden antworten

Wenn wirklich die Sprechstimme schon so brüchig und unzuverlässig ist würde ich dich als erstes zu einer Phoiaterin schicken.
Öhm wer oder was ist das?
Wenn sie den Beruf schon länger macht kennt sie alles mögliche an "Gesang", was du dir niemals träumen lassen würdest. Wenn du ihre allererste Schülerin bist bist du zumindest eine spannende Herausforderung :)
Jau. Ich glaube ich wäre das, was man sich nicht :zu träumen gewagt hat. :rolleyes:

und das heißt, daß du nicht nur zum Unterricht gehst, sondern auch zu Hause übst - dann kann durchaus was draus werden.
Ach das üben zu Hause ist echt nicht das Thema ich singe genauso gerne wie schlecht und singe eigentlich wenn ich allein bin den ganzen Tag. Nur denk ich dabei immer, Mist wenn mich die Nachbarn jetzt hören, dann bekommen ich Geld dafür, dass ich auf-hö-re!

Eure Beiträge haben mir aber Mut gemacht. Ich werd mich dann doch einfach mal hier in der Gegend umsehen und gucken ob ich eine Gesangslehrerin finde, die es mit mir aufnehmen mag.
Btw wo seid ihr denn, Shana und Bell*? Wenn ihrs sagen mögt. Also gerne auch per pn.

Gute-Morgen-Grüße von Luna
 
Gegenfrage: Wo wohnst DU denn, liebe Luna?
;-)

Die zu sein, von der deine Lehrerin nicht zu träumen gewagt hat ist doch eigentlich toll, oder? So wirst du zum einzigartigen Individuum.
Wobei wie gesagt: Es gibt ja nichts, was es nicht gibt. Bell wird mir da sicher zustimmen, denn wir beide machen das schon relativ lange, sie noch länger als ich.
Am Schlimmsten sind aber nicht die SchülerInnen mit wenig Talent, schon gar nicht, wenn sie Lust haben, gerne was üben und annehemn können, was man ihnen vorschlägt.
Am Schlimmsten sind solche, die glauben, sie wüssten selbst alles besser, obwohl sie bestenfalls nur Halbwahrheiten im Kopf haben, außerdem solche, die sich nur bedienen lassen wollen (Jedes Mal nen neuen Song und bloss keine Übungen dazu), unangenehm sind auch LehrerhopperInnen, also solche, die bei jedem auftauchenden Problem sofort die Lehrerin wechseln oder solche, die glauben, ganz toll zu singen obwohl es ein Graus ist, was da rauskommt. Ich hatte mal so eine in der Probestunde. Sie sang nicht, sie schrie. Ich sagte ihr vorsichtig, daß das vielleicht nicht ganz der Sinn der Sache oder dem Song zuträglich sei, aber es war ihr eigener Song und sie meinte "das gehört so". Göttin sei Dank ist sie nicht wiedergekommen.
Ich habe ein paar Mal Schülerinnen abgelehnt. Einmal, weil das Mädchen nur eine gute Note in der Schule wollte, eigentlich aber Null Lust auf singen hatte. Einmal weil das Mädchen (11 Jahre alt oder so) singen wollte wie Christina Aguilera und tödlich beleidigt war als ich versuchte ihr klarzumachen, daß das erstens nicht geht und ich es zweitend mit ihr auch nicht versuche.
Ach ja und eine Schülerin gab es mal, die hatte Probleme mit den Vibrationsgefühlen beim singen. Das war ihr alles unangenehm. Für so jemanden ist das Singen nichts.

Dagegen ist eine nette blutige Anfängerin mit viel Lust Gold wert und immer gerne gesehen :)
 

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