Eignungsprüfung Musikakademie

Dao
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Hi Leute.

Ich habe mir ein großes Ziel gesetzt! Eine Ausbildung zur Sängerin an einer Musikakademie zu absolvieren. (irgendwann, wenn ich gut genug bin)

Der Gesangsunterricht und das Üben zu Hause nutzen mir nichts mehr, wenn ich dahinter keine Motivation habe. Einfach gerne zu Singen und den eigenen Gesang verbessern zu wollen, reicht mir an Ehrheiz nicht mehr aus, um mich wirklich rein zu hängen. Zwar übe ich immernoch fast täglich, aber mir ist es ziemlich wurscht geworden, ob ich wirklich Fortschritte gemacht habe. Da ich "zum Spaß an der Freude" singe, habe ich alle Zeit der Welt um Fortschritte zu machen /oder auch nicht.

Schon in der Schule war ich ein Mensch, der sich erst dann wo reingehängt hatte, wenn es wirklich um was ging. Wenn ich ohne festes Ziel singe, dann werde ich nachlässig und lasse es schleifen. Je nach Lust und Laune. Ohne wirkliche Motivation, ohne großen Ehrgeiz. Aber bekanntlich, von nichts kommt nichts.

Ich hab mir nun das Ziel gesteckt, eine Ausbildung als Sängerin an einer Musikakademie zu machen! Dazu muss ich erstmal die Eignungsprüfung schaffen. Und mit meinem jetzigen gesanglichen Können würden die mich eher auslachen und wieder heim schicken. Seither übe ich nicht nur ab und zu für ein halbes Stündchen irgendwo mitsingen, sondern mehrmals am Tag äußerst selbstkritisch. Ich singe nicht einfach nur bei irgendwelchen Liedchen mit, sondern übe ernsthaft. (ohne Ziel dass ich erreichen will, würde ich das einfach nicht machen..)

Kann mir jemand sagen, was bei einer Eignungsprüfung einer Musikakademie (auf keine bestimmte bezogen, sondern wenn möglich allgemein) ungefähr erwartet wird?
 
Eigenschaft
 
:gruebel: Hrrmmm, wenn ich ehrlich bin, halte ich nicht viel von deinem Plan, zumal ich in Erinnerung habe, dass du bisher eher ziellos umhergeirrt bist, nicht wusstest was du eigentlich singen willst, geschweige denn was dir überhaupt Spaß macht... Wenn man Musik zum Beruf machen will und glücklich in seinem Leben sein will, dann sollte man es wirklich wollen und dafür brennen und nicht zuletzt sollte man gut sein, um nicht schon bei der Aufnahmeprüfung durchzurasseln. Dir ist auch klar, dass man als Berufsmusiker häufig auch Musik machen muss, auch wenn man gerade keine Lust hat, eigentlich lieber mit der Familie was unternehmen will (Arbeitszeiten auch feiertags und an Wochenenden), man eigentlich krank ist? Weißt du denn nun welche Richtung du einschlagen willst? Jazzgesang? Klassik? Musical? Pop? Und was ist, wenn du dann drin bist, das Ziel erreicht hast? Lässt du dich dann wieder hängen?
Wenn das jetzt nur so ne Schnapsidee ist, nur um dir einen Tritt in den Hintern zu geben, dann fürchte ich, wird das nichts.

Da du aber dein eigener Herr (Frau) bist, bin ich trotzdem so freundlich und beantworte deine Frage.
Natürlich muss man immer gucken, was die jeweilige Hochschule will.
Man muss ein paar Songs verschiedener Epochen oder Stilrichtungen vorsingen, natürlich technisch und musikalisch gut sein. Du musst Ahnung von Musiktheorie haben, Gehörbildung trainiert haben und Noten lesen können. Manchmal muss man etwas vom Blatt singen oder Improvisieren. Du brauchst fast immer ein Zweitinstrument, was im meisten Fall das Klavier ist. Dadrin musst du aber natürlich nicht so super gut sein wie in deinem Hauptfach, aber Grundlagen solltest du beherrschen. Und nicht zuletzt musst du dich gegen hunderte Bewerber durchsetzen, die sich seit Jahren vorbereitet haben, auch hammergut sind und es wirklich wirklich wollen.

Wenn du Motivation brauchst, dann entscheide dich mal für eine Richtung, die du einschlagen willst und wie weit du gehen willst (Studioaufnahmen? Band? Youtuben? Vorsingen bei Familienfesten? Chor? Ensemble? Singer-Songwriter?) und vielleicht brauchst du ein Idol, dem du nacheifern willst. Mir kommt es jedenfalls vor, als ob du da mit deinem Instrument Stimme stehst, aber nicht weißt was du damit anfangen sollst. Dabei stellt sich dann auch die Frage, warum du eigentlich mit Singen angefangen hast?
 
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Erstmal danke für deine offene Antwort. :)

zumal ich in Erinnerung habe, dass du bisher eher ziellos umhergeirrt bist, nicht wusstest was du eigentlich singen willst, geschweige denn was dir überhaupt Spaß macht...

Jop die Erinnerung stimmt. Doch Zeiten ändern sich und ehrlich gesagt finde ich es positiv, jetzt eine klare und genaue Vorstellung zu haben, und zu wissen was ich singen will und was ich mit meinem Gesang anstellen will. Aus meiner Sicht ein positiver Fortschritt. Ich hatte im klassischen Gesang lange keine Fortschritte gemacht und deswegen gedacht, ich würde eh nie gut klassisch singen können. Deswegen hab ich mich nach anderen Stilen umgesehen. Mittlerweile läufts aber echt gut und das motiviert natürlich.

Wenn man Musik zum Beruf machen will und glücklich in seinem Leben sein will, dann sollte man es wirklich wollen und dafür brennen und nicht zuletzt sollte man gut sein, um nicht schon bei der Aufnahmeprüfung durchzurasseln.

Mir ist durchaus bewusst, dass es alleine schon bis zur Eignungsprüfung, geschweigedenn das Bestehen, kein Spaziergang wird. Haufenweise Menschen die es ebenso ehrgeizig wollen -ich muss eine von denjenigen sein, die es noch mehr will, und das auch durch Leistung zeigen. Würde ich es nicht wirklich wollen, könnte ich es mir von vorne herein aus dem Kopf schlagen, an einer Musikakademie ausgebildet werden zu wollen. Was eigentlich auch Sinn macht, wer macht schon ein BWL Studium, wenn man es nicht wirklich wollen würde..

Dir ist auch klar, dass man als Berufsmusiker häufig auch Musik machen muss, auch wenn man gerade keine Lust hat, eigentlich lieber mit der Familie was unternehmen will (Arbeitszeiten auch feiertags und an Wochenenden), man eigentlich krank ist?

Keine Lust auf Musik gibts bei mir nicht. Ich arbeite im sozialen Bereich in der Krankenpflege. An Feiertagen und Wochenenden zu arbeiten, so gut wie keine Zeit für Freunde und Familie zu haben, geschweigedenn Freizeit für sich selbst, bin ich bereits gewohnt. Und das in einem Beruf, der eigentlich nichtmal ansatzweise mein Wunschberuf darstellt. Schlimmer kann es in einem Beruf den man von Herzen gerne ausübt, sicher nicht werden. Eher besser.

Weißt du denn nun welche Richtung du einschlagen willst? Jazzgesang? Klassik? Musical? Pop? Und was ist, wenn du dann drin bist, das Ziel erreicht hast? Lässt du dich dann wieder hängen?

Ja, klassisch. Bis ich mal das Ziel erreicht habe und mit meiner Ausbildung (sofern ich überhaupt beim ersten Versuch genommen werde) dort fertig bin, vergehen mindestens noch gut 5 Jahre. Mindestens. Ende nächsten Jahres bin ich mit meiner normalen Ausbildung fertig. In dem Beruf werde ich erstmal halbtags arbeiten, schließlich müssen meine Gesangsstunden irgendwie finanziert werden. Und der rest der Zeit werde ich mit Üben verbringen.

Wenn ich dann irgendwann so gut bin, um an einer Akademie angenommen zu werden, bin ich erstmal nur so gut, dass es nach oben hin sicherlich noch Spielraum gibt. Der Weg auf die großen Bühnen dieser Welt ist schwer und lang. Bis ich irgendwann einmal dort angekommen sein würde, würde ich nach meiner Gesangsausbildung nochmal 5 Jahre dazu rechnen. Abgesehen davon, ob ich dann überhaupt gleich Jobs bekomme. In 10 Jahren wird meine Einstellung im Leben auch anders sein. Ich denke nicht, dass ich mir jetzt im Moment Sorgen machen muss, ob ich mich in 10 Jahren vielleicht wieder hängen lasse. Das hängt alles davon ab, was meine Zukunft bringt und wohin es mich führt. Und das kann ich jetzt beim besten Willen nicht sagen.

Wenn das jetzt nur so ne Schnapsidee ist, nur um dir einen Tritt in den Hintern zu geben, dann fürchte ich, wird das nichts.

Wie gesagt, wäre es nur eine Schnapsidee ohne den nötigen Ernst dahinter, bräuchte ich erst gar nicht mühsam darauf hinarbeiten. Wenn nicht genügend Ernst und Wille dahinter steckt, ist schon vorprogrammiert, dass ich die Eignungsprüfung nie im Leben packen würde. Da mir dies bewusst ist, ist mir ebenso bewusst, was dieses gesetzte Ziel alles mit sich bringt. Es ist kein Mädchentraum, sondern ich bin mir realistisch betrachtet wirklich sicher, es zu machen.

Da du aber dein eigener Herr (Frau) bist, bin ich trotzdem so freundlich und beantworte deine Frage.

..was sich auch gelohnt hat! Vielen lieben Dank.

Wenn du Motivation brauchst, dann entscheide dich mal für eine Richtung, die du einschlagen willst und wie weit du gehen willst

Schon passiert. Und das Ziel der Ausbildung an einer Musikakademie ist der erste entschlossene Schritt in diese Richtung.

und vielleicht brauchst du ein Idol, dem du nacheifern willst.

Über die Phase bin ich mittlerweile hinaus. ;)

Mir kommt es jedenfalls vor, als ob du da mit deinem Instrument Stimme stehst, aber nicht weißt was du damit anfangen sollst. Dabei stellt sich dann auch die Frage, warum du eigentlich mit Singen angefangen hast

Das war auch durchaus der Fall. Da hast du vollkommen Recht. Vielleicht vergleichbar damit, wenn man nach dem Schulabschluss entscheiden muss, was für einen Berufsweg man einschlagen will, aber keine richtige Vorstellung hat was man beruflich machen will. Ich hatte angefangen, weil ich einfach gerne gesungen hatte. Lieder die ich kannte mitgesungen hatte. Beispielsweise aus dem Radio, oder von CDs. Aus dem anfänglichen Spaß, wurde mit der Zeit Ernst und Leidenschaft -Sucht (aber nicht im krankheitlichen Sinn).

Nun hab ich erstmal eine solide normale Berufsausbildung gemacht, in einem Berufsfeld wo ich immer wieder Arbeit finde. Als sichere Basis. In dem Beruf werde ich auf jeden Fall die Zeit bis zu meiner Eignungsprüfung arbeiten (ich bin nicht eine von jenen blinden, die sich nur aufs Singen konzentrieren und wenns nicht klappt dann ohne Beruf darstehen) und mir Gesangs- und Klavierstunden, sowie theoretische Fachliteratur, dadurch finanzieren. Nach der Ausbildung an einer Akademie habe ich die Sicherheit, jederzeit wieder einen Job in meinem ursprünglichen Beruf bekommen zu können.

Diese Sicherheit ist mir auf jeden Fall sehr wichtig! Vielleicht bekomme ich nicht gleich Jobs im Gesangsbereich, oder es passiert irgendwas und ich kann nicht mehr Gesang als Beruf ausüben, oder ich hab ein paar Jahre später nicht mehr genügend Jobs. Da muss dann irgendwo das Geld zum Leben herkommen. Wenn man etwas so sehr will, dass man alles andere dafür vernachlässigt, hat das für mich nichts mit Ehrgeiz zu tun, sondern mit Naivität. Alleine vom Ehrgeiz und Wille Singen zu wollen, kann man sich noch lange nichts zu Essen kaufen, oder Miete bezahlen.

Jedenfalls, ich hab mich definitiv entschieden, wie mein gesanglicher Weg aussehen wird. Und der erste Schritt dafür ist auch schon getan. Es gab in meinem Leben bisher nicht viele Dinge, bei denen ich mir so entschlossen sicher war. Nochmals danke dir für deine Antwort. Dao.
 
Wie alt bist du jetzt?
 
Puh, klassisch.... das würde ich mir echt gut überlegen. Ich kenne hier so viele klassische Sängerinnen ohne Engagement, die sich mt Unterrichten durchschlagen und ab und zu dürfen sie mal zwei Liedchen in der Kirche anläßlich einer Taufe oder Trauung singen.... am schlimmsten bist du dran, wenn du Sopran bist. Davon gibt es einfach zu viele, und die Latte hängt deshalb auch sehr, sehr hoch. Gerade heutzutage ist die sängerische Konkurrenz riesengroß, die Auftrittsmöglichkeiten jedoch rar gesät. Und oft genug miserabel bezahlt.
Ich will dich nicht unbedingt entmutigen, aber ich halte nix von diesem "Lebe deinen Traum"-Gesülze. Meistens wird nix draus. Deshalb sollte man immer einen Plan B in der Schublade haben.
Ich bin jedenfalls heilfroh, daß ich die klassische Ausbildung frühzeitig abgebrochen habe. Als freischaffende (Jazz)Sängerin stehe ich gar nicht so schlecht da.
 
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Puh, ok, also Klassik ist jetzt aber sehr heftig! Versteh es nicht falsch, ich möchte hier nicht auf Unke machen, aber in meiner Familie und Bekanntenkreis sind viele klassische Berufsmusiker, darunter eine Professorin (für Klavier), eine die sich auf Prüfungen in diversen österreichischen Hochschulen vorbereitet, und eine aus Asien, die jetzt bald hier in München an der Hochschule Aufnahmeprüfung hat und weiß daher, dass es kein Zuckerschlecken ist und die Messlatte überaus hoch liegt. Man muss sehr gute Voraussetzungen haben, wissen was auf einen zukommt und wenn man es weiß und trotzdem nur da und nirgendwo sonst die Erfüllung seines Lebens findet - auch wenn es keine Künstlerkarriere wird - es wirklich wirklich wollen.
Stimme17 Frage ist da auch eine sehr wichtige. Wenn das Alter stimmt, das du in deinem Profil angegeben hast, musst du schon hammermäßig gut sein um genommen zu werden. Leider fällst du bereits aus der Altersgrenze vieler Hochschulen. Du musst wissen, dass sich auch Leute bewerben, auch aus dem Ausland, die blutjung sind und bereits top ausgebildet sind, Preise gewonnen haben und eigentlich schon fertige Sänger sind, die man schon so auf die Bühne stellen kann. Wenn du jetzt noch nicht das technische Niveau hast, noch ein paar Jahre brauchst, sehe ich sehr schwarz. :(
Tut mir leid, dass ich keine motivierenden Worte finden kann. Deine Erkenntnis kommt leider spät. Meinst du nicht, dass du das nicht auch semiprofessionell machen kannst?
 
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Wie alt bist du jetzt?

Alt genug dass es kein Teenie-Traum mehr ist, und jung genug um nicht erst als alte Dame mit der Ausbildung fertig zu sein ;)

am schlimmsten bist du dran, wenn du Sopran bist. Davon gibt es einfach zu viele, und die Latte hängt deshalb auch sehr, sehr hoch. Gerade heutzutage ist die sängerische Konkurrenz riesengroß, die Auftrittsmöglichkeiten jedoch rar gesät. Und oft genug miserabel bezahlt.

Es liegt an mir selbst, wie sehr ich mich rein hänge und wie gut ich bin/werde. Wenn sich tausend andere mehr rein gehängt haben, bin ich schlicht selbst Schuld nicht besser gewesen zu sein. Es liegt in meiner Hand. Daher besteht genauso die Möglichkeit, dass ich zu der hand voll gehöre, die den Durchbruch wirklich schafft. Aber wie gesagt, es liegt dabei nur an mir. Konkurrenz gibts überall. Im Pop Gesang, bei Pianisten, bei Sportlern.. Wenn man schon mit der Einstellung ran geht, dass es wohl eh nichts werden wird, dann wirds auch nichts das stimmt.

Ich will dich nicht unbedingt entmutigen, aber ich halte nix von diesem "Lebe deinen Traum"-Gesülze. Meistens wird nix draus. Deshalb sollte man immer einen Plan B in der Schublade haben.

Gibt sogar 2 Plan b's. Wie gesagt, ich bin nicht eine von den naiven "ich möchte Sängerin werden alles andere ist mir egal" Leuten. Ich habe erstmal eine solide und bodenständige Ausbildung gemacht, und kann jederzeit wieder in dem Job arbeiten wenn es mit dem Gesang nicht doll läuft. Und ich kenne auch jetzt schon diverse kleinere Auftrittmöglichkeiten, die mich als ausgebildete Sängerin gerne nehmen würden. Auch wenn es erstmal nur nebenher ist, ich hab ja dann meinen Hauptberuf zum Lebensunterhalt verdienen.

das Alter stimmt, das du in deinem Profil angegeben hast, musst du schon hammermäßig gut sein. Leider fällst du bereits aus der Altersgrenze vieler Hochschulen. Du musst wissen, dass sich auch Leute bewerben, auch aus dem Ausland, die blutjung sind und bereits top ausgebildet sind, Preise gewonnen haben und eigentlich schon fertige Sänger sind, die man schon so auf die Bühne stellen kann. Wenn du jetzt noch nicht das technische Niveau hast, noch ein paar Jahre brauchst, sehe ich sehr schwarz.

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Wo kämen wir hin, wenn ich mich mich danach richte was andere können oder nicht können. Schön wenn die so gut sind und eigentlich bereits fertig für die Bühne sind. Und? Das mag naiv klingen, aber das interessiert mich nicht die Bohne. Jede Stimme ist einzigartig, auch die blutjungen Bühnentalente haben ihre Nachteile. Möglichkeiten gibts viele, aber nur wenn man nicht schon vorher das Handtuch wirft.

Tut mir leid, dass ich keine motivierenden Worte finden kann. Deine Erkenntnis kommt leider spät. Meinst du nicht, dass du das nicht auch semiprofessionell machen kannst?

Das demotivert mich nicht. Im Gegenteil, diese blutjungen Bühnentalente & co motivieren mich erstrecht, mich rein zu hängen und zu zeigen, dass man kein top ausgebildeter Kinderpreisträger sein muss, um es trotzdem schaffen zu können.
 
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Zurück zu deiner Ursprungsfrage: ich weiß nicht genau, was du mit Musikakademie meinst. Konservatorium, MHS ? Da muss man eigentlich schon gut singen können, wenn man zum Vorsingen geht. Ohne Unterricht wirst du die Aufnahmeprüfung kaum schaffen.
 
Ich finde das völlig Okay, dass du dir ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hast und "dein Ding" selbst in Hand zu nehmen. Entgegen allen Unkenrufen.

Allerdings sollte das "selbst in Hand nehmen" schon in der Vorbereitung anfangen.

Daher nur ein ganz kurzes Statement.

Kann mir jemand sagen, was bei einer Eignungsprüfung einer Musikakademie (auf keine bestimmte bezogen, sondern wenn möglich allgemein) ungefähr erwartet wird?

Die Prüfungsreglements findest du in der Regel auf den Websites der jeweiligen Institutionen. Dort steht meist ziemlich genau, was du vorzubereiten hast. Eine Google-Suche sollte also deine Frage beantworten können.

Hier als Beispiel Bachelor-Operngesang an der HMTM Hannover

http://www.hmtm-hannover.de/uploads/media/GS_B.Mus.-AP-Info-2012.pdf

Ein paar Tipps zur Vorbereitung findest du hier.

http://www.scribd.com/doc/73943290/Musical-Guide

Das ist zwar für Musical, aber in einigen Punkten laufen Prüfungssituationen recht ähnlich ab. An staatlichen Musikhochschulen gibt es in der Regel noch eine Theorie- und Klavierprüfung. Bei privaten nicht zwingend.

Der Rest ist auch bei einer guten Performance Glücksache und hängt auch von der Tagesform ab. Sowohl deiner als auch jener der Prüfer, Songauswahl, dein Auftreten und sicher auch ganz persönlicher Präferenzen...
 
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Hallo Dao

ich möchte dich nicht zusätzlich demotivieren, kann dir aber nur sehr raten, nimm dir zu Herzen, was Vali und Bell* schrieben, denn sie beschrieben auf den Punkt die (leider) so knallharte Realität!

Positiv finde ich, dass du einen Brotberuf hast, falls es mit der Musik nicht klappt. Allerdings, nachdem was du schreibst, habe ich nicht das Gefühl, dass du in deinem Beruf besonders glücklich bist? Dorthin zurückkehren wenn du beim Singen scheiterst, wäre also vermutlich auch nicht so das Wahre?

Was du mit "Musikakademie" meinst, ist mir auch nicht klar, vielleicht gibt es da auch private Institutionen, wo die Bedingungen etwas weniger streng, aber dann ev. auch die Ausbildung weniger gut ist. Wenn du später im Beruf der klassischen Sängerin bestehen willst, ist die MHS sicher die beste Wahl. (Bei uns gibt es noch die sehr gute Möglichkeit klassischen Gesang auf 2. Bildungsweg in einem anerkannten Studiengang zu studieren, aber das ist glaub ziemlich einmalig und gibt es so in anderen Ländern nicht.)
Meine GL ist Prüfungsexpertin an unserer MHS, sowohl für Aufnahme- wie auch Abschlussprüfungen und ich weiss von ihr, wie extrem hart die Bedingungen sind (und das ganz speziell für Soprane und Mezzos). Manchmal nehmen Leute, die mit einem Gesangsstudium liebäugeln, eine "Bewertungsstunde" bei meiner GL und sie muss fast immer abraten. Denn sie weiss, wieviele Kandidaten auch mit schöner Stimme und gutem technischen Stand bei der AP mit Pauken und Trompeten durchrasseln.

Bei dir kommt dann ja auch tatsächlich noch das Altersproblem dazu. Wenn du jetzt noch ein paar Jahre GU nehmen musst, um dich auf die AP vorzubereiten, dann bist du vermutlich bei den meisten MHS über dem zulässigen Höchstalter. Man müsste dann schon ein absolutes Jahrtausendtalent sein, um entgegen aller Zulassungsbedingungen doch noch irgendwo unter zu kommen.

Deine Aussagen

Jede Stimme ist einzigartig, auch die blutjungen Bühnentalente haben ihre Nachteile. (...) Im Gegenteil, diese blutjungen Bühnentalente & co motivieren mich erstrecht, mich rein zu hängen und zu zeigen, dass man kein top ausgebildeter Kinderpreisträger sein muss, um es trotzdem schaffen zu können.

sind zwar für sich genommen richtig, aber leider weit weit entfernt von der Realität.
Mal angenommen, du könntest tatsächlich an einer MHS studieren, den Traum einer (Solisten-) Karriere an einem "offiziellen" Theater/Opernhaus müsstest du dir trotzdem definitiv abschminken. Aufgrund deines Alters bekämst du vermutlich nicht die kleinste Chance dort überhaupt vorsingen zu gehen. Und auch auf eine dortige (Stamm-)Chorstelle, die sehr begehrt sind, hättest du vermutlich wenig Chancen.

Was bleibt ist die Möglichkeit, in einem Theater-Extrachor zu singen und daneben als freiberufliche Sängerin tätig zu sein. Die Konkurrenz dort ist aber enorm und es weht ein sehr harter Wind. Fast niemand kann von diesen Engagements leben, deshalb ist es meiner Ansicht nach sehr wichtig, dass jemand der Gesang studiert ganz viel Leidenschaft für das Vermitteln von Gesang an andere hat, denn den Hauptteil des Geldes verdienen viele klassischen Sänger mit GU (bei uns ist deshalb Fachdidaktik und das Lehrdiplom fix im Gesangsstudium integriert).

Und weisst du Dao, es gibt sicher immer verschiedene Wege etwas zu erreichen. Und es kann auch mal vorkommen, dass jemand auf eher unkonventionelle Weise eine gute klassische Profi-Sängerin wird. Was mich bei dir aber sehr verwundert ist:

Der Gesangsunterricht und das Üben zu Hause nutzen mir nichts mehr, wenn ich dahinter keine Motivation habe. Einfach gerne zu Singen und den eigenen Gesang verbessern zu wollen, reicht mir an Ehrheiz nicht mehr aus, um mich wirklich rein zu hängen.

Egal wieviel Talent jemand mitbringt, das sind meiner Ansicht nach ganz schlechte Voraussetzungen, um den harten Weg eines beruflichen Gesangsstudiums erfolgreich bis zum Schluss zu gehen. Du müsstest im Gegenteil so fürs Singen brennen, dass du nicht mehr sein kannst ohne, dass du es brauchst wie die Luft zum atmen. Dass du das Gefühl hast jeder Tag ohne Gesang ist ein verlorener Tag und das völlig unabhängig davon, ob du in naher Zukunft eine Berufsausbildung machen kannst oder es nur als dein schönes Hobby behältst! Später als ausgebildeter Sänger sieht das vllt wieder etwas anders aus, aber wenn du bereits jetzt so eine Motivationsspritze brauchst, tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich glaube dann reicht es einfach nicht.
 
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Egal wieviel Talent jemand mitbringt, das sind meiner Ansicht nach ganz schlechte Voraussetzungen [...] Du müsstest im Gegenteil so fürs Singen brennen, dass du nicht mehr sein kannst ohne, dass du es brauchst wie die Luft zum atmen. Dass du das Gefühl hast jeder Tag ohne Gesang ist ein verlorener Tag und das völlig unabhängig davon, ob du in naher Zukunft eine Berufsausbildung machen kannst [...]
Ja das finde ich auch. Ich bin zwar kein Student aber manchmal gehe ich absichtlich früh ins Bett weil ich mich aufs Üben am nächsten Tag freue und so früh wie möglich anfangen will.
Oder ich fahre zu meiner Freundin (was normalerweise mit unmusikalischen aber sehr angenehmen Tätigkeiten verbunden ist) und denke während der Fahrt an die "verschwendete" Zeit - was ich ihr natürlich niemals sagen würde :p
Meistens nehme ich dann auch mein Instrument oder ein Paar Noten zum analysieren mit. Das ist wie mit Sportlern die süchtig nach dem Training sind.

Vielleicht sollte man Musik erst dann studieren, wenn man nicht(s) anderes kann. Rein wirtschaftlich oder wegen dem Ruhm *hust* ist das glaube ich immer naiv, ganz egal für wie reif man sch hält.
 
Ich habe mir nochmal über die Frage Gedanken gemacht, warum ich überhaupt singe.
Bitte lest meine Antwort zu Ende, es wird warscheinlich meine letzte im Vocals Bereich sein.

Es fängt im Kindergartenalter an. Wie ich in einem anderen Thread schrieb, liebe ich seit klein auf Musik. Angefangen von König der Löwen oder Ariell Filmmusik. Diese Liebe habe ich bis heute noch, aber sie bezieht sich eher auf das Hören von Musik. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Tag, als ich meine Mutter im Alter von 5 Jahren bat, Klavierunterricht zu bekommen. Wo auch immer ich ein Klavier stehen sah, ich MUSSTE die Tasten berühren. Aber nicht sinnlos darauf herum klimpern, das käme für mich bei einem Klavier nie in Frage!

Klaviere ziehen mich magisch an, das hat sich bis heute nicht geändert. Und jedes Mal wünsche ich mir, darauf spielen zu können. Früher hatte ich ein mini Keyboard mit 15 Tasten. Ich spielte nach Gehör und nach Gefühl, und dachte mir sogar kleine eigene Melodien aus. Und ich habe eine geniale Fingerfertigkeit, was sich zeigt wenn ich 2 DinA4 Seiten fast fehlerfrei in 10 Minuten abtippe. Jedenfalls wurde mein Wunsch von Klavierunterricht nicht erfüllt. Sogar Blockflöte Unterricht ließen sie mich nicht machen. Mit 5 Jahren ist man reif genug, um sich sein Hobbie selbst auswählen zu können. Stattdessen MUSSTE ich in einen Kinder Turnverein, wo man nur bis 13 bleiben konnte.

Aus meiner Sicht totale Zeitverschwendung. Turnen interessiert/e mich kein Meter. Jeder Tag der verging und ich keinen Klavierunterricht bekam, war für mich verlorene Zeit die ich nicht mehr zurückholen konnte. Also begann ich mit Singen. Denn dazu braucht man kein extra Instrument, und zum Singen brauchte ich auch die Unterstützung meiner Eltern nicht! Es war zwar nicht Klavierspielen, aber damals meine einzige Möglichkeit, "Musik machen" zu können.

Ich kann nicht wirklich singen, und werde dazu auch nie geeignet sein. Nicht wegen dem Töne treffen, das kann ich soweit gut. Auch die Technik ist schon ganz ok. Aber ich bin von Natur aus ein introvertierter mensch, der seine Leidenschaft auf anderen Wegen zum Ausdruck bringt. (Klavier, Schreiben, Zeichnen/malen...) Zwar habe ich ein total feines Gespür für Musik und Töne, wenn ich sie höre. Und und und. Aber Singen, da bin ich (vom Charakter) einfach nicht der Typ für, das Können auch entsprechend anzuwenden und rüber zu bringen.

Es kostet mich nach mehreren Jahren Singen, weiterhin sehr viel Überwindung, wirklich frei und offen zu singen. Nicht weil ich mich nicht traue, sondern weil es nicht meiner Natur entspricht. Beim Singen sollte man sich ja nicht zu etwas zwingen müssen, sondern es sollte frei sein. Und dieses sich zwingen müssen, hört man wenn ich singe. Es klingt nicht authentisch/glaubwürdig, als ob es mir keinen Spaß macht (obwol das der Fall ist!) Ich dachte mir dann, mit 18 noch Klavierspielen anzufangen, bringt eh nichts. Da hätte ich als Kind anfangen sollen, jetzt ist es zu spät. Deswegen bin ich beim Singen geblieben. Mit der Hoffnung, vielleicht doch irgendwann die Kurve zu bekommen...

Ich habe mein Leid schon mehrmals geklagt, aber ich kann die *** Antwort "sie haben es doch nur gut gemeint" echt nicht mehr hören. Und es geht mir auf die imaginären Nüsse, wenn meine Eltern für alles was sie sich fast 18 Jahre unmögliches erlaubt haben, auch noch in Schutz genommen werden. Es gibt auf dieser Welt leider auch Eltern, die keine Kinder haben sollten. Und das braucht man weiß Gott nicht schönreden, sie hätten es doch sicher nur gut gemeint. Mir ist bewusst, dass es nie zu spät ist, seine Träume zu verwirklichen. Aber es frustriert mich, wenn ich daran denke, wie toll ich jetzt schon hätte Klavier spielen können...
 
Verschwende keine weitere Zeit. Vergiss es mit dem Vorsingen für die Aufnahmeprüfung - nach dem, was ich eben von dir gelesen habe, glaube ich, du rasselst durch.
Nimm Klavierunterricht. Such dir sofort einen Lehrer; Freiburg müßte doch zugepflastert sein mit Klavierlehrer/innen.
Wenn du so dafür brennst, dann ist es auch nicht zu spät.
 
Da sollte man aber am besten jemanden mit Hochschulerfahrung nehmen. Entweder einen Studenten der weiß worauf es ankommt (zumindest am Anfang) und dann jemanden der wirklich Referenzen hat. Der wird teuer sein aber er ist ein guter Garant dafür, dass man sich nicht falsch vorbereitet. Danach (!) einmal beim Hochschulprof oder dem Lehrbeauftragten einen Termin zum Vorspielen abschwatzen und dann gehts oder es geht nicht.

Lass Dich von Leuten einschätzen die Dich live spielen hören.
 
Machen wir doch mal was ganz unwöhnliches: du verabredest dich mit mir (PN oder e-mail), sei es in der stadt zum reden, sei es bei mir mit klavier. Kostet nix und kann nicht schaden.
Sieh dir mein profil an, lies einen meiner beiträge in "Klassik" oder "Neue Klassik", damit du dir ein bild machen kannst.
Dann können wir im beiderseitigen einverständnis der gemeinde berichten, was dabei herausgekommen ist.
Das gilt für alle im dunstkreis Freiburg/Breisgau, ein kaffeegedeck oder menu ist immer drin. Mit meiner pasta con salsa di noci habe ich allerdings bei einem user keine ehre eingelegt, so was kommt (selten) vor.
 
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Klasse, dass du nochmal in dich gegangen bist, Dao! Wenn das so ist, ja dann macht ein Gesangsstudium um so weniger Sinn. Lern Klavier, such dir einen Klavierlehrer! Es ist nie zu spät dafür ein Instrument zu lernen. Meine Mutter (Klavierlehrerin) hat auch schon Schüler jenseits der 60 unterrichtet und die konnten trotzdem lernen gut zu spielen. Wenn du dir noch kein Klavier leisten kann, dann hol dir vorübergehend Ersatz in Form eines E-Piano, Clavinova oder zumindest ein Keyboard oder du gehst regelmäßig zu einem Übungsraum, wo ein Klavier steht (zu finden in Schulen und Musikschulen). Für ein Klavierstudium ist es zwar auch sehr, sehr knapp, aber ich finde - auch wenn meine Mum mich dafür erwürgen würde - Klavier muss man nicht unbedingt studiert haben, wenn man nicht gerade eine Karriere a la LangLang anstrebt. Kenne viele, die ohne Diplom und andere Abschlüsse trotzdem unterrichten, als Begleitung von Soloinstrumenten oder einem Chor einspringen, in einem Ensemble, Band oder Solokünstler sich verwirklichen.
Ich denke, Klavier zu lernen wird dich viel glücklicher machen als sich mit einem Instrument rumzuschlagen, das für dich nur einen bescheidenen Ersatz darstellt. Leider kenne ich keinen Klavierlehrer in Freiburg, aber da sollte es von Lehrern wimmeln.
 
Übrigens gibt es auch Mietklaviere....
 

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