Line Array: Wie ist die Qualität mit nur wenigen Boxen

Heißt das, dass deine Kommentare im Bezug auf die NX sich nur aus dem Datenblatt ableiten?

Was das Top angeht: Ja. Wobei ich berufsbedingt eine Zeit lang zwangsweise VRX-User war, und schon diesem System nicht sooo viel abgewinnen konnte. Ja, es funktioniert im Rahmen der Möglichkeiten so leidlich, braucht aber massives EQing, um ansatzweise "schön" zu klingen.
Es geht mir hier auch garnicht darum ein einzelnes Produkt schlecht zu machen (das brauche ich auch garnicht, soll sich jeder ein eigenes Bild machen. Ein Blick in's Datenblatt reicht...), sondern viel mehr darum zu zeigen, dass ein solches 12"/3x1"-Konstrukt einfach nicht wie angepriesen als Linienstrahler funktionieren _kann_. Weder RCF noch HK, JBL, oder irgendein anderer Hersteller setzt die Physik außer Kraft. Bose übrigens auch nicht - die haben allerdings nichtmal Datenblätter, weswegen ich RCF zumindest hierfür einen Pluspunkt einräumen muß.

In Bezug auf die Bässe liegen mir Ohrenzeugenberichte vor, die genau das bemängeln was das Datenblatt vermuten lässt: Single-Note Bass. Auch damit ist RCF beileibe nicht allein - die Problematik zieht sich in ganz andere Preisklassen und betrifft z.B. auch einen großen amerikanischen Hersteller mit M.


In dem Fall würde ich da um eine deutlichere Kennzeichnung dieses Fakts bitten, vor allem bei so einem "Zerriss".
Dass Messungen in Datenblättern so hingebogen werden, dass sie gut aussehen (ich sage hier absichtlich nicht, dass man sie fälscht - es gibt da auch im Rahmen der Wahrheitstreue genug Möglichkeiten...), ist jetzt nicht unbedingt eine Weltneuheit.

Entschuldige bitte meine Kritik, aber Du widersprichst Dir da grade selbst. Hätten Sie das Datenblatt schönbiegen wollen, würde der Graph völlig anders aussehen. Insofern sei die Ehrlichkeit im Hause RCF zumindest in diesem Punkt lobend erwähnt.
Die Diskrepanz zwischen Graph und angegebenem Frequenzgang auf Seite 1 der Datenblätter (übrigens ohne jegliche Angabe irgendwelcher Bemaßung in Bezug auf den Pegel!) lässt aber doch Fragen offen, die ich gerne beantwortet hätte.
Um ganz deutliche Worte zu sprechen: Das sieht mir so aus, als wolle man möglichst billig ein paar Basskisten bauen, die in den ersten 5 Minuten eines Vergleichstests durch hohen Pegel bei 70Hz (Effekthascherei) "überzeugen" - wobei man darauf hofft, dass der potenzielle Käufer im Datenblatt nicht weit genug runterscrollt oder sich gar korrekt konstruirte Bässe im Direktvergleich anhört.

RCF scheint hier nach wie vor so eine Art heilige Kuh zu sein. Tut mir leid für die Anbeter, aber ich mag nunmal lieber ein leckeres Steak als eine dreibeinige Kuh, die nichtmal Milch gibt. Und insofern habe ich keine Scheu, das Vieh zu schlachten.
 
Keine heilige Kuh, die haben mit Sicherheit auch ihre Leichen im Keller. Oder im Datenblatt. Oder im Messlabor. Nur konnte ich bislang mit allem RCF-Material, das mir untergekommen ist, entspannt arbeiten: Angefangen bei Kleinkram wie der ART 310A über die 722A und die 4PRO Stacks (2*8003AS, der 2*15er bass und das 7001er Horntop) bis hinauf zur o.g. NX-Serie. Nirgendwo musste ich zum EQ greifen, um den Sound erstmal auf erträglich zu trimmen. So wie ich mische, kommt mir die Soundabstimmung der RCF-Boxen entgegen, und es ist stressfreies Arbeiten mit guten Ergebnissen. Sagen mir meine Auftraggeber, und finde ich auch selbst.

Man kann eine Anlage ja auf linear tunen oder ihr eine bestimmte Klangcharakteristik mitgeben. Und was RCF bei den genannten Systemen gemacht hat, kommt mir anscheinend entgegen. Das mag nicht für jeden gelten, daher will ich die Aussage ausdrücklich auf mich persönlich beschränken. Falls Sebastian (raumklang) nicht gerne mit RCF arbeitet - no prob, dann arbeitet er eben anders als ich. Mit Sicherheit nicht schlechter - nur eben anders.

Viele Grüße
Jo
 
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RCF scheint hier nach wie vor so eine Art heilige Kuh zu sein. Tut mir leid für die Anbeter...

Ich schätze dein Mitgefühl....weniger in Bezug auf die nicht vollständig ausgebildeten Kühe! Auch die weniger produktiven "Abgaben" eines armen Geschöpfes sollen ihr Daseinsberechtigung geniesen dürfen. EINFACHE Abnehmer können vielleicht nur diese Kuh sich leisten, auch wenn die Abgabe gering ausfällt, egal ob Sound oder Milch. Und ja, ich habe die Metapher verstanden!

Was hält Dich (Raumklang) davon ab, selbst als Entwickler in Aktion zu treten um ordentliche Boxen zu kreieren? Du brauchst nicht mal eine Hörprobe, denn die reinen Datenblätter reichen Dir aus. Ich würde dies bei so viel Sachverstand tun.
 
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Was hält Dich (Raumklang) davon ab, selbst als Entwickler in Aktion zu treten um ordentliche Boxen zu kreieren? Du brauchst nicht mal eine Hörprobe, denn die reinen Datenblätter reichen Dir aus. Ich würde dies bei so viel Sachverstand tun.
Mit der Aussage wär ich vorsichtig :D Zum einen, weil ich ein wenig davon mitbekomme was er so macht, zum anderen ist das im Allgemeinen kein Argument. "Machs doch besser" ist kein Argument zum Abschätzen der Kompetenz.
Es gibt genügend Leute, die eine Menge über Lautsprecher wissen, und trotzdem keine eigenen Lautsprecher konstruiren.
Ich kann ja auch Auto fahren, und bis ins Detail verstehen zu müssen was da im Auto wie passiert.
 
Bevor das hier noch in einen handfesten Strei ausartet, wollen wir näher beim Thema bleiben:

Das (pseudo) Line Array in Minikonfiguration
 
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Ich habe nichts unvorsichtiges gesagt! Nicht mal das Fachwissen untergraben, im Gegenteil.
Aber (bei Punkt 1) wenn jemand mit großen Fachwissen immer wieder nach belieben Tiefschläge gegenüber anderen Usern/Anwendern austeilt, dann kann ich das nicht akzeptieren oder schaue angstvoll weg. Respekt sollte gleichmaßen mit Fachwissen anwachsen, damit das soziale Gleichgewicht im Lot bleibt.
 
Man man man ... immer das gleiche Gerangel unter den Streithähnen ... der Eine hat zwar recht, benimmt sich aber wie ein Elefant im Porzelanladen ... die andere Fraktion bestätigt die feststellbaren Unzulänglichkeiten, will aber nicht einsehen, daß es außer den Singletongeneratoren, mit denen Sie gern arbeiten, noch anderes Spielzeug gibt, welches bei ähnlichen Kosten ein besseres Ergebnis liefert :mad:

Back2Topic:

Nochmal ein Stück Theorie:
Damit Lautsprecher zu einem Linienstrahler koppeln, darf eine obere Grenzfrequenz nicht überschritten werden. Als Näherung kann man mit Lamba/2 als Abstand der Schallzentren rechnen. Damit ergeben sich folgende obere Grenzfrequenzen (ohne Berücksichtigung von Chassisrand und Co.)
15" -> ~450Hz
12" -> ~560Hz
10" -> ~675Hz
8" -> ~845Hz
6" -> ~1125Hz
Darüberhinaus ist man auf Waveguides angewiesen.

Wie man sieht, hat man hier also schon das Problem, daß die 1"er viel zu spät angekoppelt werden und man damit ein Loch im Frequenzgang hat, bei dem es nie zu einer Koppelung kommen kann.
Wiederum werden x 1"er verwendet? ... um die Teile überhaupt so tief ankoppeln zu können, sonst würde bei 1,3kHz ja gar nix mehr rauskommen oder man würde einen Einzelnen dermaßen überfahren und für eine hohe Sterblichkeit sorgen.

Also bitte hört endlich auf diese Kisten, ob sie nun NX, VRX oder sonst irgendwie heißen, als LineArray zu bezeichnen!

Bis 3k Pax ist man mit konvetionellen Mitteln besser und preiswerter unterwegs!

Kleiner Nachtrag:
Wer was wirklich Gutes zur Übernahme über den 12"er sucht, der sollte sich mal dieses Spielzeug anschauen ... und besser nicht über den Preis nachdenken :D 4x12" + 1x M4 + 2x M200 + 3x VHF100 ergibt ein ganz böses Geschoss ;)
 
Alos ich war erst kürzlich mit einer Firma mit, die ein L'Acoustics Array haben. Der Typ hat selbst gesagt, dass das kein Zyllinderwellen-Strahler ist - obwohl es auf dem Case von L'Acoustics draufsteht :D Waveguide haben die Dinger im Hochton. Aber laut humi dürften die auch in einer großen Banane kein richtiges LA-werden, nicht über den ganzen Frequenzbereich. So ein Ding hat aber dennoch seine Vorteile. Die haben z.B. in einem Festzelt nur 4 Elemente pro Seite geflogen. Und nach 15 Meter ein Center-Delay (wieder 4) und danach wieder so ein Delay. Das funktioniert auch gut. Ob LA oder nicht, es klingt auf jeden Fall ganz OK. Wir gut genau, darüber erlaube ich mir lieber kein Urteil. Wenn sie eine größere Show haben (und mehr Deckenhöhe), können sie aber auch mal 10 Elemente pro Seite fliegen. Ob's dann ein LA ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber es ist modular und funktioniert. Über den Preis kann ich nix sagen, aber in meinen Augen funktioniert es auf jeden Fall.

OT: Wo steht, dass das Line in der Bezeichnung für Linienstrahler steht? Kännte das nicht einfach heißen, dass ich ein Array in einer Linie habe, also kein Cluster, sondern ein Line Array...? So hat man mir das einmal erklärt.
 
Aber wenn jemand mit großen Fachwissen immer wieder nach belieben Tiefschläge gegenüber anderen Usern/Anwendern austeilt, dann kann ich das nicht akzeptieren oder schaue angstvoll weg.

Entschuldige bitte meine drastischen Worte: Ich weiß, dass Du Dich in der "Heile-Welt-Gruppe" lieber aufhältst als in der harten Realität. Daher möchte ich hiermit ausdrücklich darauf hinweisen, dass mit meinen obigen Ausführungen nicht User, sondern Hersteller gemeint sind. Offenbar habe ich aber wohl grade Deine ganz persönliche heilige Kuh geschlachtet, sonst würdest Du Dich nicht grundlos angegriffen fühlen.



Sorry, die fehlenden 60Hz bringe ich Dir nächstes Jahr zum Essen mit... ;-)


Also bitte hört endlich auf diese Kisten, ob sie nun NX, VRX oder sonst irgendwie heißen, als LineArray zu bezeichnen!
Bis 3k Pax ist man mit konvetionellen Mitteln besser und preiswerter unterwegs!

Man kann diese beiden Punkte nicht stark genug unterstreichen!


Die haben z.B. in einem Festzelt nur 4 Elemente pro Seite geflogen. Und nach 15 Meter ein Center-Delay (wieder 4) und danach wieder so ein Delay. Das funktioniert auch gut.

Da frage ich mich allen Ernstes, warum man in einem Festzelt so viel (richtig teures!) Zeug hinhängen muß. Übliche Festzelte macht man hier in der Ecke mit 4 Stacks Director/TRS/T24 und bei Bedarf einer Delay-Line nach 20-25m.
Die Deckenhöhe ist in den allermeisten Zelten auch bei weitem nicht ausreichend, um überhaupt nur an ein Array denken zu wollen.


OT: Wo steht, dass das Line in der Bezeichnung für Linienstrahler steht? Kännte das nicht einfach heißen, dass ich ein Array in einer Linie habe, also kein Cluster, sondern ein Line Array...? So hat man mir das einmal erklärt.

Das steht in der Definition "Line Array". Für Anordnungen wie Du sie meinst, hat sich die Bezeichung "Vertical Array" eingebürgert, um solche Systeme eben von "echten" Lines abzugrenzen.

Bliebe abschließend zum Thema zu sagen: Nein, so ein System funktioniert nicht. Schon garnicht für das angegebene Budget.
 
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Als Näherung kann man mit Lamba/2 als Abstand der Schallzentren rechnen.
Dies ist die Theorie für 2 Lautsprecher.

Je mehr Lautsprecher man in einer Linie anordnet, desto eher kann man die "Teilkugelwellen" über der Grenzfrequenz als Linie abstrahieren. Praktisch kann man so bei langen Arrays bis nahe Lamba mit dem Abstand gehen und es kommt praktisch eine Zylinderwelle raus. Üblich sind ja Kombinationen wie 2x15"/4x8"/Waveguide, 2x12"/4x5"/Waveguide oder 2x8"/Wavegiude, hier wird z.Bsp. der 8" dann bei ~1,5kHz getrennt und siehe V-DOSC/dV-DOSC funktioniert das sehr gut und zwar seit Jahren ;)

Bei 4 Elementen der kleinen KARA/dV-DOSC mit einer Gesamthöhe von 1m kommt man also auf
- ~0,15m@100Hz
- ~0,75m@500Hz
- ~1,45m@1kHz
- ~5,85m@4kHz
Von daher hatte der Kollege nicht unrecht, wenn er behauptet, daß diese Konfiguration nicht wirklich ein Zylinderstrahler ist ;)
 
Humi, Du und andere User magst mit Deinen Theorien (die es geben muss) recht haben, aber meinst Du es verwirrt den Threadsteller nicht zunehmens? Er möchte doch nur verständliche Antworten haben + praktische Hinweise und Erfahrungen.

Das Thema Array wurde schon mehrmals zerkaut und irgendwie kommt es mir jetzt so vor, als ginge es bloß noch um persönliche Aspekte. Die Objektivität gerät etwas aus der Spur.
DAMIT, greife ich niemanden an. Nur zur Sicherheit...:)


Entschuldige bitte meine drastischen Worte: Ich weiß, dass Du Dich in der "Heile-Welt-Gruppe" lieber aufhältst als in der harten Realität. Daher möchte ich hiermit ausdrücklich darauf hinweisen, dass mit meinen obigen Ausführungen nicht User, sondern Hersteller gemeint sind. Offenbar habe ich aber wohl grade Deine ganz persönliche heilige Kuh geschlachtet, sonst würdest Du Dich nicht grundlos angegriffen fühlen.

Vorzügliche Entschuldigung! Anbei gleich ein persönlicher Angriff inkl frei erfundene Mutmaßungen die Dir nicht zustehen. Du kannst nicht anders. Es ist eben Dein Charakter... In meiner Welt erfahre ich Respekt, egal wie viel ich kann oder nicht. So ist auch mein Handeln.
 
Humi, Du und andere User magst mit Deinen Theorien (die es geben muss) recht haben, aber meinst Du es verwirrt den Threadsteller nicht zunehmens? Er möchte doch nur verständliche Antworten haben + praktische Hinweise und Erfahrungen.

Der praktische Hinweis _kann_ in diesem Fall nur sein: Ein Vertical Array ist nicht das geeignete Mittel. In Anbetracht des verfügbaren Budgets gibt es eigentlich nur einen praxistauglichen Rat: Beschallungssystem passend zur jeweiligen Anwendung mieten.


Die Objektivität gerät etwas aus der Spur.

Es geht hier absolut um Objektivität. Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Vertical Arrays erst in einer Größenordnung ab ca. 3.000 Personen überhaupt halbwegs sinnvoll einsetzbar sind. Und selbst da können Hornsysteme u.U. noch deutliche Vorteile haben.
Line- oder Vertical Arrays haben ihre Anwendungen, aber sie sind kein Allheilmittel - auch wenn es einige Hersteller, die irgendwann mal auf den Hype angesprungen sind, gerne so hätten und sich das Zeug dank entsprechender Werbung und Werbungsglaube ganz gut verkauft.
Ganz objektiv betrachtet sehe ich aber über die letzten 5-10 Jahre Sound eher schlechter als besser werden, was u.a. auch mit diesem Umstand zu tun hat.


Vorzügliche Entschuldigung!

Keine Ursache. Back to topic.
 
Mich würde interessieren, was an einem kleinen Vertical Array so falsch ist? Es ist kein LA - schon klar. Aber ich hatte bisher noch die das Gefühl, dass es auch schlecht klingt, obwohl bei uns in der Gegend für jedes 500PAX-Konzert solche Arrays von EV, d&b, L'acoustics usw. geflogen werden. Das mag zwar so manchem nicht praktikabel erscheinen, aber die Frage, wie die Qualität ist, kann man doch ganz einfach mit "gut" beantworten...Es ist doch nicht so, dass ein VA schlecht klingt, nur weil wenig Elemente verwendet werden. Oder irre ich mich?

Schlechter klingt es nur dann, wenn man ein zu kleines Budget hat und bei einem Horn-System u.U. mehr für sein Geld bekommt... Dann sind VAs aber einfach nur unwirtschaftlich, unhandlich usw. Aber ihr Sound ist in meinen Ohren vollkommen OK.
 
per se konzeptionell müssen auch vertaical arrays nicht unbedingt schlecht sein, darum gehts glaub ich auch gar nicht (zumindest würde es mir nicht drum gehen).

Aber ich drehe die Frage mal rum: was spricht FÜR ein vertical array. Nur mal so als Szenario:

Ich bin kleiner Verleiher mit VAs mit maximal 1500 Personen (1% der VAs) und alles andere bis so 700 Pax und ich möchte mir ein System zulegen.
Ich mache häufig auch noch kleinere Jobs...

Und ich möchte nun ein System haben, was für meinen Laden das stimmigste ist.
Ein Line-Array geht nicht, ist klar, zu teuer und für die größe der VAs vollkommen absurd...
Also ne Nummer kleiner:
Vertical array. Bietet konzeptionell zunächst mal keinen signifikanten vorteil gegenüber konvenziellen Horn oder direktstrahlertops.
Ich nehme aber (schon aus Budgetgründen) jetzt sicherlich kein großes V-dosc sondern wahrscheinlich ein nx8" oder wenns noch ins budget passt ein nx10" array....

Ab dem Punkt MUSS (!!) ich immer fliegen. Das ist aber für etliche meiner VAs nicht nötig, und manchmal vielleicht ohne großen zusätzlichen aufwand, den man vermeiden könnte gar
nicht möglich.

Darüber hinaus erhalte ich in den Tiefmitten keinerlei kopplung und durchs fliegen müssen die Tops entsprechend früh übernehmen. Will sagen: ich werde, bei 2 modulen /Seite mir mit ziemlicher sicherheit ein oberes Bassloch einfangen. Gut kann man vielleicht verkraften.


Trotzdem sehe ich persönlich jetzt nicht den Vorteil gegenüber konventionellen doppel 12 (evtl. Horntops) denn für die VA größen um die es geht, funktionieren diese Systeme allemal gut und der Vorteil ist: Je nach wahl hab ich die möglichkeit die kisten auch sinnvoll bei kleinstVAs ohne fliegerei nutzen zu können.



Also schon von der reinen "Praxis" her, würde ich da keinerlei sinn in vertical arrays sehen... mal ganz unabhängig von irgendwelchen Soundfragen!


Aber ich meine auch von keinem ein Pauschalurteil gelesen zu haben, das da lautete: "Ein noch-nicht-Line-Array klingt (konzeptbedingt) immer schlecht"
 
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Aber ich meine auch von keinem ein Pauschalurteil gelesen zu haben, das da lautete: "Ein noch-nicht-Line-Array klingt (konzeptbedingt) immer schlecht"

Ne, ne... Ich habe mich nur auf den Threadtitel bezogen. Da geht es um die Frage, wie die Qualität mit wenigen Elementen ist. Ob es sich finanziell, im Handling usw. lohnt, davon habe ich jetzt nicht gesprochen - obwohl das sicher absolut entscheident ist.
 
Hallo,

ich sehe das Problem nicht darin, dass solch kleinen LA ähnlichen Gebilde überhaupt keine LAs sind, sondern darin, dass viele Kollegen (und damit meine ich nicht nur Verleiher) selbige als eierlegende Wollmilchsau betrachten. Es werden viel zu oft (meist teure) LAs gestellt, obwohl sie eigentlich nicht nötig wären, da dies ein Hornsystem genaus gut kann und dabei günstiger ist. Mal ganz abgesehen von Aufwand (Fliegen) und Einsatz bei kleinen VAs. Das man das überhaupt macht, kann viele Ursachen haben: Rider, Lagerbestand o.ä. Leider hat sich dadurch ein richtiger Hype entwickelt, dass jeder beim kleinsten Kindergeburtstag ein "LA" haben will. Folglich entstehen doch erst solche Geschichten, wie wir sie hier finden. Bis dahin ist aber noch keiner gestorben, denn jeder kann sein eigenes Süppchen kochen. Erlaubt ist, was gefällt...

Just my 2 cent...

Ich würde dem Fragensteller empfehlen:
Rechne durch, was sich lohnt...
Meist lohnt es sich gar nicht ein großes System anzuschaffen, da man es gut zumieten kann. Du kaufst dir doch auch kein Auto, damit du damit 2x im Jahr in den Urlaub kannst. Außerdem ist auch zu bedenken, dass Lagerung und Wartung meist unterschätzt wird.
Sollte die Anschaffung lohnen, dann ganz klar Horn, doch auch da kommt man mit dem Buget nicht zurecht. Für 3500 bekommst du max. die Tops und das Amping, wenn es ordentliches werden soll...
 
aber die Frage, wie die Qualität ist, kann man doch ganz einfach mit "gut" beantworten...Es ist doch nicht so, dass ein VA schlecht klingt, nur weil wenig Elemente verwendet werden. Oder irre ich mich?

Da muß ich Dir leider teilweise widersprechen. Das Problem z.B. beim VRX ist der Umstand, dass sich kaum jemand die Mühe macht, für verschiedene Setups auch verschiedene DSP-Presets zu bauen oder gar je nach Veranstaltung mal neu einzumessen. Das ist bei solchen Systemen aber die einzige Möglichkeit, die Hütte so unter Kontrolle zu bekommen, dass es wenigstens an ein paar Ecken im Publikum das macht was man erwarten würde.
Um beim VRX zu bleiben: Vorne zu harsh und zu laut, in der Mitte geht's so, hinten kommen kaum noch Höhen an, weshalb man am FoH geneigt ist, obenrum mehr Gas zu geben. Damit verstärkt sich das Problem in den ersten Reihen aber noch weiter.
Ein Hornsystem wäre in den ersten Reihen (wenn es zu tief steht) auch zu laut (gerade im Zelt, wo die Deckenhöhe einfach nicht ausreichend ist), klingt aber wenigstens über Distanz und Breite halbwegs homogen.

Der oben beschriebene Umstand (spätestens alle 2m klingt's anders) fällt vor allem bei Kleinarrays auf, insbesondere wenn sie in Minimalkonfiguration betrieben werden.
Aber selbst bei größeren Setups wird's nicht besser, weil man je nach Frequenz doch wieder einzelne Treiber als Punktschallquellen wahrnimmt und damit an nahezu _jeder_ Stelle im Raum massives Phasing bekommt.

Ein Hornsystem mit z.B. zwei 2x12"/2" Tops pro Seite verursacht zwar im Übergangsbereich zwischen den beiden Hörnern auch Phasing, das ist aber lokal stark begrenzt und nach ein paar Metern vorbei.
Hinzu kommt, dass die einzelnen Treiber eines kompakten Vertical Arrays einem gerade im Zelt massive Probleme bereiten, weil sie eben wie ein Haufen Kugelstrahler arbeiten und im Falle von 12"ern oberhalb von ca. 550Hz auch nicht mehr koppeln. Das führt zu massiven Reflektionen in den tiefen Mitten bis ca. 1kHz und sorgt damit in schwierigen Umgebungen für deutlich mehr Probleme als die einzelne Rückwandreflektion eines Hornsystems, das ansonsten aber bereits deutlich unterhalb 1kHz eine Richtwirkung aufweisen kann.

In Anbetracht dessen verwundert es überhaupt nicht, dass viele Zuhörer beim Einsatz von Kompakt-Arrays "matschigen" Sound bemängeln und sich die Klarheit und "Auf die Fresse"-Sound der guten alten großen Hornsysteme zurückwünschen.


Ab dem Punkt MUSS (!!) ich immer fliegen. Das ist aber für etliche meiner VAs nicht nötig, und manchmal vielleicht ohne großen zusätzlichen aufwand, den man vermeiden könnte gar nicht möglich.

Jetzt kommt gleich das Argument "Groundstacking". Um das zu entkräften: Wenn die VA schon zum Fliegen zu klein ist, warum soll ich dann pro Seite 3 Bässe mitschleppen wo es einer täte, nur weil ich das Array irendwie auf Höhe bringen muß?
Ein Top pro Seite auf Stativ taugt nicht, macht vertikal nur 10, vielleicht 15°. Müssen also mindestens zwei her. Die sind aber oft schon zu schwer, um ein Stativ auf wankendem Zeltboden nicht gleich umzuschmeißen.
Im Fall der Direktstrahler: Pro Seite 1x 15" per Spargel auf den Sub. 300kg und ein paar tausend EUR Materialwert gespart, Veranstaltung erfolgreich.

Nicht vergessen: Der technisch und klanglich sinnvollere Ansatz, Bässe in die Mitte bzw. als Zahnlücke zu stellen und die Tops auf Stative zu stellen geht bei einem Array im Groundstack nicht, weil die Bässe gleichzeitig Boxenstative sind. Wie dumm...



Ne, ne... Ich habe mich nur auf den Threadtitel bezogen. Da geht es um die Frage, wie die Qualität mit wenigen Elementen ist.

Problem: Entweder optimiert man die Kisten auf Rudelbetrieb oder baut eine Box die einzeln gut funktioniert. Um beides zu bekommen, muß man Kompromisse eingehen, die sich dann eben z.B. in einer drastischen Höhenanhebung und einem Mittenloch zeigen. Siehe VRX...



Bis dahin ist aber noch keiner gestorben, denn jeder kann sein eigenes Süppchen kochen. Erlaubt ist, was gefällt...

Sischer dat. Dennoch sei die Frage gestattet, warum man auf Teufel komm raus ein pseudo-LA haben wollen müsste, wenn es den ihm zugedachten Job schlechter macht als ein (meist günstigeres) konventionelles System.
Bedenke dabei auch die Kosten für Flugmechanik, mehr Gehäuseaufwand für kleinere Membranfläche. Grob überschlagen führen allein diese Kosten dazu, dass bei den Lautsprechern ca. 50% gespart werden müssen, damit sich das noch halbwegs rechnet. Und diese Sparmaßnahmen merkt man in Sound und erreichbarem Pegel.



Meist lohnt es sich gar nicht ein großes System anzuschaffen, da man es gut zumieten kann.
Sollte die Anschaffung lohnen, dann ganz klar Horn, doch auch da kommt man mit dem Buget nicht zurecht. Für 3500 bekommst du max. die Tops und das Amping, wenn es ordentliches werden soll...

Das möchte ich so unterschreiben.
 
Zum VRX. Du meinst das JBL VRX? Da hatte ich denselben Eindruck. Das System ist aber auch nur bis 3 Module pro Seite gedacht. Ich meine aber Systeme die für meine Ohren eine Klasse weiter oben spielen. In meiner Gegend gibt es einfach Verleiher, die nur d&b Q1 haben (Beispiel) und bei 500 2kPAX eben nur 4x Q1 fliegen und ansonsten z.B. 8 Stück. Für meine Ohren gab es da nie Probleme. Ich kenne aber auch Firmen, die da ein Horn-System aufstellen. Ich habe in beiden Fällen nichts zu bemängeln. Denn der Aufwand für's fliegen (wurde ja auch schon angesprochen) hält sich meist in Grenzen, weil das Truss-Gerümpel ja schon wegen dem Licht steht.

Aber viele von Euch würden bei 500 PAX indoor auch keine 4 Doppel-18 stellen, oder? Wir hier machen das schon :D

Gegen solche VAs spricht doch nur, dass sie u.U, teurer sind und man als Horn-Variante besseres zeug bekommt. Kann ja stimmen. Aber wenn man ein klingendes VA kauft, dann passt das doch...

Edit: Du sprichst von DSP-Einstellungen... Also ich weiß z.B., dass Marken wie dB ihr kleines DVA auf maximal 8 Module begrenzen und je nach Anzahl dieser ist hinten ein DSP einzustellen. Und andere Systeme haben auch herstellerseitig verschiedene DSPs, die dem Kunden mitgegeben werden....



Ich finde es btw nett von Euch, dass Ihr mich mitreden lässt, obwohl keine solche Systeme selber bediene (!), sondern nur von Konzerten oder Lehrlings-Jobs bei Firmen kenne. :great:
 
Er möchte doch nur verständliche Antworten haben + praktische Hinweise und Erfahrungen.
Was fehlt Dir an der mehrfachst von verschiedensten Usern geäußerten Aussage "In den Größenordungen liefern diese Systeme viel zu viele systematische Probleme und mit konventionellen Systemen bezahlst weniger und kommst bedeutend einfacher zu besseren Ergebnissen!" :gruebel:
Die Theorie kann er/sie ja überlesen oder sich anhand dessen weiter belesen und bilden.

Mal ein praktisches Beispiel aus einer Hütte (kein Zelt) mit ~20x45m Publikumsbereich. Dort hängen pro Seite 7x 12er LA-Element, drunter stehen pro Seite 3x 2x15er Subs und unter der Bühne liegen in Summe 8x 2x18er. Dazu kommen noch pro Seite ein 2x12er Top als Nearfill. Wie hört sich das an?
- vor der Bühne ... Bass ok, LowMids ok, Mids und HF je nach Einsatz der Nearfills ok/fail. Nearfills streuen auf die Bühne ein und je feedbackempfindlicher das Frontvocalmic ist, desto schlechter wird die M/HF Wiedergabe vorn
- Mitte Saal (FOH) ... Bass "schwammig", LowMids fail, Mids ok, HF too much
- Ende Saal ... stimmiger Sound
Letztlich war ein Trüppchen aus dem Frankenlande als Komplettproduktion mit 3 konventionellen Tops (2x12er) und 3 Bässen (2x18er) groundstacked pro Seite da ... und siehe da, es klang in der ganzen Hütte :eek:
Trotz der heftigen Listenpreise von 8k€ pro konventionellen Top, ist die konventionelle Lösung billiger und klingt mit bedeutend weniger Aufwand besser!

Aber viele von Euch würden bei 500 PAX indoor auch keine 4 Doppel-18 stellen, oder? Wir hier machen das schon :D
Doch ... drunter macht es keinen Spaß zu spielen :D
Ob ich nun für 500-700Pax pro Seite 3x Q1 + 3x Q-Sub + 1x B2 oder valide konventionelle 2x 2x18" + 1x 2x12" + 1x 1x12" Nearfill stelle, kommt von der Leistung auf das selbe raus ... nur der Aufwand (finanziell und logistisch) ist ein marginal anderer ;)

Ich finde es btw nett von Euch, dass Ihr mich mitreden lässt, obwohl keine solche Systeme selber bediene (!), sondern nur von Konzerten oder Lehrlings-Jobs bei Firmen kenne. :great:
Mitreden darf doch jeder :)
Bei dem Stichwort "bedienen" muß man unterscheiden ... da gibt es auf der einen Seite den "Systemer" - der das System zum "Spielen" bringt - und auf der anderen Seite den "Bandtechniker" der das System benutzt ... nicht umsonst stehen bei ganz großen OpenAirs 2 Babysitter am FOH rum ;)
Das Wichtigste ist halt immer noch ... Fragen stellen, an Punkten wo man trotz heftigstem Gehirnschmalzeinsatz nicht weiterkommt, und die Antworten durch eigene Experimente validieren oder negieren! Die schwierigste Aufgabe ist halt von Marketing auf "ideale" Theorie zurück umzuschalten ;)
 
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Sorry ich muss das kurz loswerden:
Nach dem lesen meines Posts will ich mich mal eben für meine Rechtschreibung entschuldigen...
Das ist eine Zumutung ;). Leider war ich beim schreiben gerade dabei was zu rechnen und zu simulieren, hab mich also nicht wirklich konzentriert. Sorry ^^
 

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