Worauf ich hinauswollte: Wer gerne Musik machen will, aber nicht 100% seine Musikrichtung mit Mitmusikern ausstatten kann, der macht halt andere Musik. Lieber anders als gar nicht!
Muss mir nur an die eigene Nase fassen - komme aus dem Delta Blues und mach' mit der Band Soul&Funk. Die Liebe für den Blues ist da, aber die Liebe für die Band - obwohl eben eigtl. nicht "meine" Musikrichtung - ist genau so da. Zudem habe ich mehr gelernt als auf meiner "alten" Schiene, das ist auch klar. Hätte ich gesagt "nööö, ich will nur Delta Blues" oder gar "nööö, ich will nur Blues", dann würde ich wahrscheinlich immer noch im stillen Kämmerchen sitzen. So proben wir, treten auf, nehmen Scheiben auf und habe sehr viel Spaß dabei.
Ich habe - manchmal gerade bei jungen Musikern bzw. angehenden Bands aus meinem Umfeld, gerade in der etwas härteren, gitarrenorientierten Musik - oft das Gefühl, dass man eben irgendwas im Kopf hat und genau das machen und "durchziehen" will... Man will nur und ausschließlich DeathHyperGrindCore mit Einflüssen von BlubberCrunch und ToneWarMayhem machen (bewusst Phantansie-Konstruktionen hier, es geht nicht um konkrete Musikrichtungen, sondern um die Herangehensweise). Sonst nix. Gar nix. Und lieber eiert man jahrelang rum und sucht einen DeathHyperGrindCore Drummer, anstatt mit dem verfügbaren HyperDeathGrindCore Drummer mal anzufangen und am Ende vielleicht CoreGrindDeathHyper-Mucke mit Einflüssen von BlubberWarTone und CrunchMayhem zu machen und verdammt erfolgreich zu werden.
Mit dem Herangehen habe ich so meine Probleme halt... und eben die Geschichten im Kopf von Musikern aus kleinen Käffern, die sich eben mit viel harter Arbeit die Skills angeeignet haben, die sie so brauchten... und "nebenher" einen absolut eigenen Sound, der stilbilden oder genreprägend geworden ist und dem dann alle später nachlaufen. Also ich bleib' dabei - nicht jammern, sondern Musik machen und üben... gute Musik kommt zu 90% aus Übung und 9% aus Kreativität und guten Stücken und 0,9% Talent und 0,1% Genialität...