2Box Drumit Five MK II - Ein Erfahrungsbericht -

bob
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Warum nur?

Vor ca. 15 Jahren habe ich mir ein Yamaha dtx (2.0) gekauft.
Ziel war, zuhause üben zu können und irgend wann mal Aufnahmen mit weniger Aufwand zu realisieren.

Kurz zusammengefasst habe ich dabei folgende Erfahrungen gemacht:
- Die "Kochplatten" waren relativ hart und nach einiger Zeit gab es kleine Risse in der Gummioberfläche. Das Spielgefühl war doch deutlich anders als bei einem "normalen" Schlagzeug.
- Die "Becken" schwingen nicht aus, auch hier weit weg vom Spielgefühl eines akustischen Sets.
- Ich habe sehr viel Zeit damit verbracht, Sounds und Lautstärke untereinander anzupassen. Das hat aber dazu geführt, das ich mein "Soundgleichgewicht" am akustischen Set etwas verloren habe.
- Durch die vielen Sounds habe ich gerne und oft improvisiert und mich zu vielen neuen Sachen inspirieren lassen.
- Richtig gut war die intuitive Bedienung des Moduls und das recht stabile Rack

Irgendwann habe ich das Set verkauft, um mich nach nem halben Jahr zu ärgern, das ich das getan habe.
Beim Gang zum Musikalienhändler meines Vertrauens habe ich dann mal an einem Roland-Set mit Meshheads gesessen.
Von da ab war klar, dass nur ein Meshset in Frage kommt.
Ein Blick in die Preislisten der in Frage kommenden Sets ließen mir die kaum noch vorhandenen Haare zu Berge stehen.

Seit dem beobachte ich den Markt, in der Hoffnung, dass es irgendwann ein E-Drum Set gibt, bei dem die genannten Probleme minimiert wurden und was einigermaßen bezahlbar ist.
Als das 2Box DrumIt Five 2008 auf der Musikmesse vorgestellt wurde und es sogar einigermaßen erschwinglich sein würde, war ich natürlich heiß drauf, so ein Set in die Finger zu bekommen.
Nachdem es zu Anfang einige Lieferschwierigkeiten gab und es erste sehr kritische Tests gab (Hardwareprobleme, Probleme mit den Becken usw), hatte sich das Thema für mich erst mal erledigt.

Vor kurzem wurde im Backstage gefragt, ob jemand Interesse hat, das Drumit5 MK II zu testen und einen Erfahrungsbericht zu schreiben. Da hab ich natürlich sofort zugegriffen.
Vielen Dank übrigens an MiCom und Thomann, das ihr so eine tolle Aktion gestartet habt.


Aber kommen wir jetzt zum wesentlichen:


Die technischen Daten

Sorry, aber die langweilen mich. Wer will, kann sich die auf der Herstellerseite ansehen.
Mir ist es auch ziemlich Wurst, ob 4 GB nun viel oder wenig sind, aus den Erfahrungen mit dem Yamaha weiß ich, das ich ehe immer wieder auf die gleichen Presets zurückgreife.
Achso, doch gleich was zum Meckern: die Anzahl der Padeingänge könnte etwas größer sein. Ich bin Monstersetliebhaber.


Auspacken

Das Set ist sehr übersichtlich in 3 großen Kartons verpackt und ich freue mich wie ein Schneekönig, das Set endlich aufzubauen.

3Pakete.jpg



In den Kartons:
ein komplettes Rack
- 3 Tompads
- 1 Snarepad
- 2 Beckenpads
- Hihatpad
- Hihatmaschine
- Fußmaschine
- alle Kabel für die Verbindung Brain-Pads
- Kurzanleitung für den Rackaufbau
- das Modul
- Stimmschlüssel
- sonstiges Zubehör.
An den Spuren an den Kartons kann ich erkennen, das der Tester vor mir die gleichen Probleme beim Auspacken der Pads hatte.

Rack_in_a_box.jpg
sowie
Schallplatten.jpg



Bis auf Hocker (hab ich noch einen alten da), Stöcke (hab ich da) und Kopfhörer (schnell noch mal in den Übungsraum fahren) ist also alles in den Paketen enthalten, was für den "Betrieb" benötigt wird.
Lediglich die Klettbänder habe ich nicht gefunden, mit denen die Kabel an den Streben des Racks befestigt werden können.


Aufbauen

Dumm nur, das ich mir vorher hätte überlegen sollen, wo ich das Set hinstelle.
Der einzigste Platz für das Set war dann gleich noch eine clevere Wahl, den so konnte ich
a) gleich testen, wie sich der "Körperschall" des Drumkits über das Haus verteilt (Holzdecke, perfekter Klangkörper also, wenn im OG jemand läuft hört sich das unten wie ne Herde Elefanten an :D)
b) war es so immer irgendwie im Focus und wenn ich auch nur mal 5 Minuten Zeit hatte, hab ich am Set gesessen und
c) haben meine Kids das Set ebenfalls "testen" können.
Aber ich schweife ab ....

Der gründliche Tester liest sich natürlich erst mal die Aufbauanleitung durch ... ja, schade, so hätte ich gleich gewusst, wofür das Loch in dem einen Standfuß ist, und hätte nicht immer wieder den Stimmschlüssel gesucht ......

Verwöhnt von meinem Pearl Dr-80 Rack hat der Aufbau doch ein bisschen mehr Zeit benötigt, als erwartet habe.
Die Klammern müssen zusammengesteckt und per Stimmschlüssel verschraubt werden. Leider sind die Köpfe der Schrauben etwas kurz, von daher ist das ganze fummelig.
Mehr wie einmal ist mir der Stimmschlüssel runtergefallen oder ich hab das Teil mal wieder gesucht um die nächste Klammer zu befestigen.
(Hatte ich schon die praktische Aufnahme für den Stimmschlüssel erwähnt ????)

Rack.jpg



Das Bassdrumpad wird an der unteren Querstrebe des Frontracks befestigt und lässt sich ein wenig im Winkel verstellen, allzu viel Spielraum hat man aber nicht.

FuMa_BDPad.jpg



Ebenso wird die beinlose Hihatmaschine an einer Querstrebe des Käfigs befestigt. Das macht auch hier die Positionierung insgesamt etwas unflexibel, aber mit einer Multiklammer und einem Tomarm lässt sich das etwas verbessern.

Hihat_Detail.jpg
(Hier sieht man auch recht gut den Aufbau der Klammer.)


Die Aufhängung der Tompads ist ähnlich dem Omnisystem von Tama leicht zu positionieren.
Ganz ungewohnt sind die Beckenarme, die ebenfalls in eine Kugel gesteckt werden und am oberen Ende des Arms kein Gelenk haben. Aber auch hier hat man sich schnell drauf eingestellt.

Beckenarm.jpg
und
Beckenarm_2.jpg



Die Feinjustage des Racks und der Pads geht gut von der Hand und wenn man es einmal aufgebaut hat lässt es sich einfach zum Transport zusammenklappen und anschließend schnell wieder aufbauen.

Zu guter Letzt wird noch das Brain genannte Soundmodul am Rack verschraubt.
Hier hätte ich mir eine andere Befestigung gewünscht, weil man das Gehirn auch am Rechner anschließen kann um z.B. weitere Sound übertragen können.
Jedes mal die Schrauben rein und raus zu drehen ist nicht wirklich erbaulich. (Zumindest weiß ich jetzt wo der Stimmschlüssel steckt.)

Brain.jpg
Das Kopf :D


Der Snareständer sieht etwas wackelig aus, versieht während meiner Testphase aber tadellos seinen Dienst.
Die beigefügte Fußmaschine mit Einzelkette läuft ruhig, ausreichend präzise und direkt. Mir persönlich gefiel sie sogar recht gut, da die Trittplatte schön glatt ist und man so auf dem Pedal gut gleiten kann.
Sowohl unter dem Hihatpedal als auch unter der Fußmaschine sind dicke Gummikappen, die vermutlich die Übertragung des Trittschalls reduzieren sollen. Mal sehen ob das klappt.

Fuma_2.jpg
und
FuMa_Detail.jpg



Nettes Details am Rande: Sogar die Beckenmuttern sind mit Logo versehen.

Nette_Details.jpg



Und so sieht das ganze dann aufgebaut aus:

POV.jpg
und
Aufgebaut.jpg



Pads.jpg



Nach dem Verkabeln kann es dann endlich losgehen:
Also: Strom und Kopfhörer eingestöpselt, Modul angeschaltet und los geht's.


Erster Eindruck

GEIL !!!!!

Das Set klingt gut, fühlt sich gut an und ist einfach zu bedienen.

Nachdem sich die erste Euphorie gelegt hat ( so nach 1-2 Stunden Dauerfeuer, während denen ich durch alle voreingestellten Sets gezappt habe ) reget sich mein schlechtes Gewissen:
- wie sieht es mit dem Geschirr im Schrank aus?
- ist der Hund schon abgehauen wegen dem Geklapper?

Nix da, entspannte Gesichter im Wohnzimmer. Man hört sehr wenig und auch der Trittschall über den Boden ist kaum zu hören.
Um das zu verifizieren, lass ich die Kinder auf das Set los.
Kurz erklärt wo es lauter und leiser geht, ab nach unten. Ich bin wirklich erstaunt, man hört wirklich erträglich wenig von dem E-Drumset.
Hier hab ich dann gleich den nächsten Fehler gemacht, für die nächste Stunde ist das Set in Kinderhand.
Nachdem ich noch erklärt habe, wo man die "Klänge" wechselt und wie das mit dem mp3-Player funktioniert, darf Papa zuhören.
Somit wäre das Thema Motivation auch schon geklärt.

.... etwas später ....


Gefühlsecht?

Die Tom- und Snarepads fühlen sich gut an, ähnlich wie ein straff gespanntes Tomfell, so macht das Trommeln Spaß.
Die "Kessel" schwingen leicht mit und fühlen sich dadurch wie ein Set auf RIMS an.
Die Trigger übertragen die dynamischen Unterschiede sehr gut und die meisten Sounds sind so fein abgestuft, so das mit der Lautstärkeänderung auch kleine Klangänderungen verbunden sind, klingt wirklich realistisch.
Der viel beschworene Maschinengewehreffekt ist kein Thema mehr.

Etwas ungewohnter ist das Bassdrumpad.
Durch den kleinen Durchmesser und eine relativ hohe Fellspannung ergibt sich ein starker Rebound, was sich etwas abmildert, wenn man die Fellspannung senkt.
Hier muss man etwas Zeit investieren sonst hat man das Fell so schlabberig, das man gerne mal nen Doppeltrigger auslöst.
Auch mit den Parametern des Pads muss man dann ein bisschen rumprobieren. Belohnt wird man mit einem Spielgefühl, sehr nah am Akustikschlagzeug.

Die Beckenpads sind sehr schwer, schwingen so gut wie gar nicht, der Rebound auf der Fläche ist aber ok.
Schön gemacht: die Becken lassen sich abstoppen, das funktioniert toll.
Nicht so toll ist die Trennung zwischen Fläche und Kuppe, so das es beim Spiel der Beckenkuppe immer mal zum Triggern der anderen Sounds (Fläche, Rand) kommt.
Auch hier sollte man etwas Zeit mit den Einstellungen verbringen.
Zudem sollte man laut Anleitung nicht den Rand anspielen da es hier schnell zu Beschädigungen kommt
.... Ääääh was? Wir reden hier von einem Schlagzeug, einem sehr emotionalen und dynamischen Instrument.
Das wäre ja genau sowie wenn jemand in die Anleitung eines Geländewagens schreiben würde: "Nur auf trockener und ebener Fahrbahn fahren". *kopfschüttel*
Tatsächlich ist die Kante des Gummimantels nicht wirklich sauber gefertigt und es befindet sich ein Metallkorpus mit relativ scharfer Kanten darunter.
Es verwundert dann nicht, das es schon zwei kleine Risse gibt. Quasi eine Sollbruchstelle. Nicht schön.

Riss_1.jpg
und
Riss_2.jpg


Laut dem Vertrieb Hyperactive (die sehr schnell auf meine Mail geantwortet haben), gibt es die Beckengummis in naher Zukunft einzeln zu kaufen.
Abhilfe:
Durch schräges Aufhängen oder tiefen Aufbau der Pads und entsprechende Spielweise vermeidet man Kantenschläge.
Aaaaber .....wenn man die Becken aber zu tief aufhängt, resoniert der Beckenarm zu stark, so das es zu Fehltriggern kommen kann. Hatte ich das schon mit den Einstellungen erwähnt?

Hihat
Die Hihat muss beim ersten Benutzen kalibriert werden, der Vortester hat dies aber schon getan, von daher habe ich mir das gespart.
Das Pad der Hihat reagiert sensibel und präzise. Sehr schön.
Die Hihatmaschine ist allerdings etwas schwachbrüstig, die nicht verstellbare Feder ist so schwach das das Eigengewicht des Pads die Maschine schon etwas zusammendrückt.
Wie sich das im Dauerbetrieb auswirkt, kann ich nur vermuten.


Wie klingst den nun?

Die Auswahl der Sounds ist klasse und vor allem ist das ganze System offen.
Zwar gibt es einige Sets, die sehr stark bearbeitet sind und die mir persönlich überhaupt nicht gefallen, aber das ist Geschmacksache. Wieder andere Kits fand ich exterm gut.
Auf der 2box- Homepage lassen sich zusätzliche Sounds und komplette Kits runterladen, sehr schön. Wer in Windows Dateien kopieren kann, kommt hier auch schnell klar.
Laut Hersteller kann man auch eigene Sound erstellen das habe nicht ausprobiert. Mit den Werkssound war ich schon gut bedient.

Kit_Name.jpg



Der Mixer, der beim Yamaha auf dem Modul per Schieberegler zu handhaben war versteckt sich hier auf einer Menüebene. Nachdem ich ihn gefunden hatte, war die Bedienung auch einleichtend und einfach.
Toll, das man die Signale auf bis zu 8 Ausgänge routen kann. Das macht sich beim Aufnehmen gut.

Mixer.jpg



Etwas kryptischer sind die Parameter, ohne Handbuch ist man da ziemlich aufgeschmissen.

Parameter.jpg



Im Bild die erste Seite der der Parameter. Dann kommen noch gefühlte 100 weiter Einstellmöglichkeiten

Wo wir grade dabei sind:
Das Handbuch ist ....
Vorbildlich. Alles wird ausführlich erklärt. Man merkt, das da kein Übersetzungscomputer genutzt wurde sondern das man sich hier echt Mühe gegeben hat.


.... noch etwas später ....

Nach ein paar Tagen Tagen habe ich bemerkt, das sich Tompadhalterung immer wieder leicht verschieben. Man sollte da also immer wieder mal die Schrauben nachziehen.
Beim Abbauen fiel mir dann noch auf, das ein Tomarm leicht verbogen war.

Tomarme.jpg



Generell neigt das Rack und die Arme etwas stark zum verkratzen, da sollte man vielleicht selbst mit etwas Moosgummi oder so ein bisschen nachhelfen.
Möglicherweise hilft das auch gegen das Verrutschen der Arme.

Tomarme_Detail.jpg




Mein Fazit:

Es gibt Licht und Schatten
Das 2Box Drumit5 MKII ist ein ernst zu nehmende Konkurrenz zu den etablierten Marken.
Die Entwickler haben einige Verbesserungen gegenüber der ersten Ausführung vorgenommen.
Es klemmt trotzdem immer noch an einigen Ecken, speziell an der Hardware und den Becken, also ist da auch noch Luft nach oben.
Das Spielgefühl der Pads ist erstaunlich nah an einem akustischen Drumset.
Die Soundauswahl geht in Ordnung, zumal es die Möglichkeit gibt, die Sound ohne Mehrkosten zu erweitern.

Die alles entscheidende Frage: "Würde ich mir dieses Set kaufen?"

Antwort: Ein klares Jein.
Die genannten Punkte sind schon ein eindeutiger Wermustropfen.
Immerhin sprechen wir von etwa 2200,- € zuzüglich Kleinteilen.
Das tolle Spielgefühl der Pads und der Klang entschädigen aber für vieles.
Die Hihatmaschine und der Snareständer lassen sich realtiv einfach austauschen
Schlussendlich kommt es auf die eigenen Anwendungen an.
Als Set für Zuhause und zum Recorden gefällt mir das 2Box Drumit5 sehr gut, live wäre es mir ohne Modifikationen an der Hardware doch etwas zu problematisch.

Auf jeden Fall hat der Test irre vielm Spaß gemacht. Wenn wieder so eine Aktion geplant ist ..... gerne wieder.

Snare.jpg
 
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Als ausgewählter User-Tester durfte ich mit Kollege Bob zusammen das 2box DrumIt Five Mk2 genauer unter die Lupe nehmen. Ich muss gestehen, obwohl ich in den letzten Jahren sehr viel mit elektronischen Drum-Sets zu tun hatte (ich spiele seit 2005 ein Roland und interessiere mich seitdem sehr für diese Art von Schlagzeug), habe ich vornehmlich die Entwicklung des Branchenriesen Roland und der Konkurrenz von Yamaha verfolgt und maximal am Rande mitbekommen, dass auch andere Hersteller tolle elektronische Sets anbieten, wie beispielsweise eben die Schweden von 2box. Als mich Bob als zweiten Tester ins Gespräch gebracht hat, war ich sofort Feuer und Flamme und kann vorweg nehmen, dass sich der Aufwand wirklich gelohnt hat.

Die Vorfreude war dementsprechend groß, endlich dieses Set antesten zu dürfen…

… bis zu dem Tag, als ich die Pakete von der Post abholen durfte, da der Paketdienst kam, als ich nicht zu Hause war. 3 Pakete. Eines schwerer und unhandlicher als das andere. Die 500 Meter Wegstrecke vom Paketshop bis zum Auto haben mich und einen Bekannten, der mir geholfen hat, einiges an Flüchen und Schweiß gekostet. Doch das war es wert!

Das Set ist in den 3 Paketen logisch aufgeteilt. Das größte Paket enthält die komplette Hardware bis auf die Fußmaschine: das komplette Rack, alle Klammern und die HiHat-Maschine. Das schwerste Paket beinhaltet die kompletten Pads und im kleinsten Paket finden sich das Modul, die Fußmaschine und weitere Kleinteile. Insgesamt findet der geneigte Drummer in den Paketen das folgende Equipment:

- Rack (Stangen, Klammern, Gummifüße, Arme für die Becken und Pads)
- Fußmaschine
- HiHat-Ständer
- Snareständer
- 2 Beckenpads 14"
- 3 Tompads 10"
- 1 Snarepad 12"
- 1 Kickpad 14"
- 1 HiHatpad 12"
- Modul
- Kompletter Kabelsatz
- Netzteil
- Anleitungen

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Ein Teil der Verpackung: die drei Pakete und auf dem Tisch die Verpackungen der Pads



Aufbau des Sets und Verarbeitung

Das 2box DrumIt Five Mk2 steht auf einem sehr soliden Metall-Rack. Sowohl die Stangen des Racks, als auch sämtliche Klammern und die Becken- und Tompad-Arme sind aus Metall gefertigt. Auf den ersten Blick wertet dies das Kit eindeutig auf. Unter der Lupe betrachtet ist die Welt allerdings doch nicht so heil. Das Rack an sich ist in meinen Augen sehr gut gelungen und für den E-Drum-Gebrauch nahezu unkaputtbar und hat einen ziemlich coolen Look, da es, ähnlich dem Hex-Rack von Yamaha eine leicht gebogene Form hat. Die Klammern sind ebenfalls sehr solide, dadurch, dass sie aus Metall sind. Die Pads und Becken können bequem ausgerichtet werden dank einer Kugelkonstruktion im Inneren der Klammern. Bei den Beckenarmen dagegen hat 2box wohl etwas zu sehr auf Leichtbau machen wollen. Der eine Tompadarm kam schon leicht verbogen bei mir an und ehrlich gesagt würde ich den anderen Tompadarmen auch keine allzu lange Lebensdauer mehr bescheinigen. Hier kann 2box definitiv noch nachbessern!

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links oben: das gesamte Set mit Metall-Rack /// rechts oben: Klammern aus Metall /// links unten: Kugelgelenk zum Ausrichten der Arme /// rechts unten: geknickter Tom-Pad-Arm

Ebenfalls nachbessern sollte der Hersteller bei den Schrauben! Das war ehrlich gestanden das, was mich beim Aufbau am meisten Nerven gekostet hat. Die Schmetterlingsschraube, mit der am Snareständer die Füße festgedreht werden, ließ sich von vorneherein gar nicht festdrehen, sondern hat leer gedreht, recht schnell kamen dann auch die ersten Metallspäne aus dem Gewinde. Das trübt den guten Eindruck, den der doppelstrebige Snareständer sonst eigentlich macht. Viel mehr hat mich aber gewundert, wieso sämtliche normale Schrauben (!) am Set, seien es die Stimmschrauben an den Tompads oder die Schrauben, mit denen das Kickpad am Rack befestigt wird, einen extrem kurzen Kopf haben. Das macht das Reindrehen und vor allem das Festdrehen sehr schwer, weil man mit dem Stimmschlüssel dauernd abrutscht. Zudem hat es, dadurch, dass der Stimmschlüssel die Schraube nie wirklich zu fassen bekommt, bewirkt, dass das Gewinde meines Stimmschlüssels am Ende kaputt war.

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links: kaputtes Gewinde der Schmetterlingsschraube am Snareständer /// rechts: viel zu kurze Schraubenköpfe

Die restliche Hardware ist durchaus zu gebrauchen, wer sich das Set als erstes Set anschafft und nicht noch eine extra Fußmaschine kaufen will, kann damit die erste Zeit locker überbrücken, wer jedoch ernsthafte Ambitionen hat, wird statt der recht wackeligen Fußmaschine ziemlich bald eine ordentliche montieren. Ich persönlich kam gar nicht damit klar, dass der Fußmaschine die Bodenplatte fehlt und habe für den Rest der Testzeit mein Sonor SP-673 Singlepedal benutzt. Durch die wackelige Konstruktion kam es bei mir recht häufig zu Doppeltriggern, obwohl ich verschiedenste Fellspannungen versucht habe. Mit meinem eigenen Pedal konnte ich die Doppeltrigger dann minimieren, die dadurch entstanden, dass ich den Beater nicht vom Fell nehme und durch den Rebound der Beater ein zweites Mal auf das Pad prallt.
Das einzige Problem, was mir noch aufgefallen ist war, dass die Befestigungsplatte des Kickpads und das Befestigungssystem meines Sonor-Pedals nicht so wirklich harmonieren wollten. Sonor hat bei seinen Pedalen ja ein recht eigenwilliges Befestigungssystem, bei dem man erst eine Art "Käfig" an der Bassdrum befestigen muss, an den dann das Pedal gespannt wird. Da die Platte am Kickpad, an der man das Pedal (bzw. in diesem Fall den "Käfig") aber sehr dünn ist, musste ich etwas dazwischenlegen, damit die Konstruktion hielt. Dafür hielt sie danach bombenfest. Ob es diesbezüglich bei anderen Pedalen auch Probleme gibt, kann ich mangels Alternativpedalen leider nicht sagen, aber man sollte sich diesbezüglich vor dem Kauf auf jeden Fall informieren.

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links: das mitgelieferte Single-Pedal mit Einfachkette von 2box /// rechts: im Test verwendetes Sonor SP 673 Single-Pedal

Die Tompads sind dagegen allererste Sahne. Das Mesh-Fell wird von einem Metallring gehalten, an dem sich 6 Stimmschrauben befinden, mit denen sich das Fell ziemlich exakt spannen lässt. Das einzige Pad, an dem ich etwas auszusetzen habe, ist das Kickpad. Es war ziemlich fummelig aufzubauen, weil man es am Rack befestigen muss. Die Befestigungskonstruktion ist sehr aufwendig und durch die kurzen Schrauben wird das Ganze noch etwas erschwert. Dadurch, dass das Pad nur mit 4 Schrauben an der Unterseite befestigt wird und sonst komplett frei schwingen kann, wackelt es beim Spielen, dass einem Angst und Bange wird. Wie das auf lange Sicht hin aussieht, kann ich nicht beurteilen, in den 2 Testwochen hat die Konstruktion allerdings keine Probleme gemacht und hat sogar, wie auch bei den Tompads bewirkt, dass das Spielgefühl weit realistischer ist, als bei anderen E-Drumsets. Doch dazu später mehr.

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links: 10'' Tom-Pad /// rechts: Befestigung des Kick-Pads an der unteren Stange des Racks

Zuletzt noch ein Wort zu den Beckenpads. Dadurch, dass sie im Inneren aus Metall bestehen und außen nur mit Gummi überzogen sind, sind die Becken ziemlich schwer. Das macht sie auf der einen Seite realistischer vom Spielgefühl her, auf der anderen Seite bewirkt der billige Gummi allerdings auch ziemlich schnell ein Frustgefühl. An den Rändern reißt der Gummi extrem schnell auf. Das macht die Pads sicher nicht unspielbar, aber für den hohen Preis des Sets kann man da schon mehr erwarten.

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Kaputtes Beckenpad (14'' Crash-Becken-Pad)



Handling und Spielgefühl
(Anmerkung zu den Soundaufnahmen: die Aufnahmen sind alles first takes, reißt mir deswegen bitte wegen kleinen Unstimmigkeiten nicht gleich den Kopf ab, es geht eher darum, euch den Sound näherzubringen, als hier den perfekten Groove darzulegen) ;)

So, genug mit dem trockenen Gerede, jetzt geht es ans Eingemachte. So genial, wie das orange-schwarze 2box DrumIt Five aussieht, so genial spielt es sich zum allergrößten Teil auch. Hier gibt es eigentlich nur sehr wenig auszusetzen.

Unter dem letzten Punkt habe ich schon angesprochen, dass die Pads beim Anspielen ziemlich ins Wackeln kommen. Dies gibt dem Set einen unglaublichen Realismusfaktor. Blendet man aus, dass man hinter einem elektronischen Set sitzt, könnte man fast meinen, hinter einem richtigen, akustischen Schlagzeug zu sitzen. Die Racktoms schwingen auf und nieder, so wie es Toms am akustischen Set auch tun, die Snare auf dem Snareständer bewegt sich bei heftigerem Spiel ebenfalls und auch das Kickpad fühlt sich (für ein E-Drumset) ungewohnt realistisch an. Das habe ich bisher noch nicht mal bei den teuren Mesh-Pads von Roland erlebt!

Die HiHat spielt sich auch verdammt realistisch. Nicht nur, weil man nicht auf ein Pad schlägt, sondern auf ein Beckenpad, das auf einem HiHat-Ständer montiert ist. Abgesehen vom Gewicht einer realen HiHat, ist das Spiel zum Verwechseln ähnlich. Habe ich bisher auf meinem Roland-Set die HiHat auch nur in wenigen Fällen mitgetreten, mache ich das beim 2box mittlerweile schon rein intuitiv, denn man hat, wie beim akustischen Set auch, ein Gewicht, dass man heruntertritt, man bekommt sozusagen eine Antwort vom Pedal und weiß, was man da macht. Anders als bei dem HiHat-Controller von Roland.

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links oben: System der HiHat von unten /// rechts oben: HiHat Pedal /// links unten: Befestigung des HiHat-Ständers am Rack

Die Becken schwingen durch ihr Gewicht und ihre Größe realistisch aus. Das Ride-Becken ist allerdings in meinen Augen durch die Gummischicht etwas schwerer zu spielen als echte Becken. Rein intuitiv würde ich sagen, dass sogar die kleinen Beckenpads meines Roland-Sets mehr Rebound haben. Bei den Becken des 2box versinkt der Stick fast im Gummi, wenn man ihn abprallen lassen will. Daran muss man sich erst gewöhnen, Double- oder gar Triplestrokes zu spielen, ist demnach nicht allzu leicht. Was bei den Becken zudem etwas ärgerlich ist, ist die Ansprache. Man muss schon vergleichsweise fest drauf schlagen, damit das Becken überhaupt anspricht. Das ist beispielsweise bei Beckenwirbeln störend, ein Beckenwirbel, der wirklich leise anfängt, ist hier fast unmöglich (siehe Soundbeispiel Minnemann_Customs Playalong: ganz am Anfang wollte ich einen Beckenwirbel leise anfangen, man hört aber, dass das nicht so ganz geklappt hat).

http://soundcloud.com/metaljuengermb/minnemann_customs_playalong

Wenn man hingegen die Tom-Pads betrachtet, klappt dies überraschend gut. Hier ist es auch möglich, wirklich leise Beats zu spielen, ohne dass die Trigger Aussetzer haben.

Allgemein bemerkt, ist die Dynamik des Sets hervorragend. Bis auf die Anmerkung mit den Becken kann man dem Set unglaublich gut sowohl laute als auch leise Töne entlocken. Beispielsweise hört sich ein Trommelwirbel auf der kleinen Rack-Tom von leise nach laut unglaublich realistisch an. Genauso mit der HiHat. Schnell abwechselnde laute und leise Schläge stellt die HiHat sehr originalgetreu dar (siehe Soundbeispiel Raining_Blood).

http://soundcloud.com/metaljuengermb/raining_blood



Modul

Schlussendlich noch ein paar Worte zum Herzstück eines jeden elektronischen Drumsets, dem Modul. Auch hier gibt es für mich wieder Licht und Schatten, wobei das Positive durchaus überwiegt.

199189d1322589824-mj-testet-ebenfalls-fuer-sein-review-brain-komplett.jpg

Frontansicht auf das Modul/Brain

Negativ ist mir bei dem Modul vor allem die (ich nenne es mal als Überbegriff so) Struktur des Moduls aufgefallen. Das Display ist für ein Modul dieser Preisklasse extrem klein (in etwa so groß wie das meines Roland TD-3-Moduls, allerdings mit mehr Displayzeilen), was den Nachteil mit sich bringt, dass man nicht wirklich viele Befehle in dem Display verarbeiten kann, sondern ständig mit einer Vielzahl an Knöpfen hin und herschalten muss. Insgesamt wirkt das Display für mich einfach etwas unaufgeräumt. Man braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit, um sich in das Modul einzuarbeiten, denn das Modul enthält einfach alles: 100 Preset-Kits, die man komplett anpassen kann, Metronom, Playalongs, eine Fülle an verschiedene Sounds, Detaileinstellungen eines jeden Pads und noch vieles mehr. Da kann man leicht durcheinanderkommen, wenn man nicht weiß, welche Knopfkombination man drücken muss oder dass man die Drehknöpfe unter dem Display auch herunterdrücken kann und dann wieder in ein neues Menü weitergeleitet wird. Wie gesagt: nach gewisser Einarbeitungszeit sollte das aber kein Problem mehr sein.

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links oben: Display des Moduls /// rechts oben: verschiedenste Knöpfe um das Modul herum (sowohl drehbar, als teilweise auch zum Drücken, um in weitere Untermenüs zu kommen) /// links unten: die Knöpfe/Anzeigen der einzelnen Pads

Das Modul hat insgesamt 10 Triggereingänge, von denen 8 Stück standardmäßig von den 4 Pads, 2 Cymbals, der HiHat und dem Kickpad belegt werden. Effektiv gesehen kann man also noch ein Becken und ein Tompad anschließen. Zudem kann man das Modul sowohl per MIDI-Kabel als auch per klassischem 6,3er-Klinke-Kabel an einem Interface anschließen (ich habe für die Aufnahmen die zweite Möglichkeit gewählt, da ich die Sounds nicht als MIDI-Datei verfälschen wollte). Der Kopfhöreranschluss und ein USB-Anschluss für den PC komplettieren die Anschlussmöglichkeiten.

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Die Anschlussmöglichkeiten des Moduls v.l.n.r.: Anschluss für Kopfhörer und Interface, Anschlüsse für die Pads, MIDI In/Out, USB-Anschluss, Netzteil, Aus/An-Knopf

Die Sounds in der riesigen Datenbank reichen von hervorragend bis hin zu absolut unsinnig. Es gibt einige voreingestellte Kits, die einfach nur realistisch und verdammt gut klingen (ein paar davon kann man in den Soundbeispielen hören). Die beiden Minnemann-Sets beispielsweise laden einfach nur zum Grooven ein, die Sets Cochise und Back_in_Black sind fette Rocksets und das Set Raining_Blood ist gut zum Experimentieren geeignet. Was mich gestört hat, waren die vielen voreingestellten Sets mit Echo-Effekten. Ich persönlich habe dafür rein gar keine Verwendung gehabt, ehrlich gesagt hat es mich eher gestört und aus dem Konzept gebracht, wenn Bassdrum und Snare plötzlich klangen, als hätten sie 5 Fehltrigger produziert. Unter den Sets finden sich allgemein recht viele Sets, die mit Effekten und abgefahrenen Sounds versehen sind. Ich habe recht schnell meine Lieblingssets herausgefunden, für die ich auch Verwendung habe, alles andere war in meinen Augen Spielerei. Aber es mag auch durchaus Drummer geben, die dafür Verwendung haben, für die ist die Sounddatenbank des 2box dann eine wahre Spielwiese.

http://soundcloud.com/metaljuengermb/minnemann_customs

http://soundcloud.com/metaljuengermb/cochise

http://soundcloud.com/metaljuengermb/back_in_black

http://soundcloud.com/metaljuengermb/raining_blood

Allgemein sind die Sounds aber sehr realistisch, es gibt beispielsweise 2 Sets, die wohl mit Emperor- und Ambassador-Fellen aufgenommen worden sind. Ersteres ist eher zurückhalten, etwas leiser und trocken, das zweite ist ziemlich tief und ultrafett. Es gibt Bassdrums mit viel Punch, knackige, aber auch dröhnende Snares, wirklich alles, was das Herz begehrt. Als Beispiel höre man sich im Soundbeispiel "Minnemann_Customs Playalong" am Anfang die Floortom an (0:12, siehe Post weiter oben), die einem einfach nur durch Mark und Bein geht. Auch die Becken klingen absolut realistisch und nicht, wie man es von elektronischen Drumsets oftmals kennt, irgendwie künstlich und blechern.

Dies mag auch daher resultieren, dass die Sounds, auch wenn man das Schlagzeug über den Kopfhörer hört, so rüberkommen, als würde man sich eher vor oder neben dem Set befinden und gar nicht selbst spielen. Man fühlt sich nicht so wirklich wie hinter dem Set, sondern rein vom Sound her eher wie ein Zuhörer. Das hat als Konsequenz eben, dass sich die Sounds toll anhören, ist aber auch irgendwie ein komisches Gefühl beim Spielen. Das muss aber jeder für sich selbst herausfinden, ob ihm das passt oder nicht.



Praxistest und Fazit

Da schon recht viel geschrieben wurde, wollte ich als Praxistest einfach noch ein paar Hörbeispiele zum Besten geben, damit man mal einen Eindruck von den verschiedenen Sounds bekommt, die das Set zu bieten hat. Ich habe diese vielen Effektsounds und Echos bewusst rausgelassen und nur normale Sets aufgenommen. Wie schon gesagt, die Aufnahmen sind alle first takes, da es mir momentan leider an der Zeit mangelt, stundenlang auf den perfekten take hinzuarbeiten, ich denke aber, dass sie doch ganz gut rüberbringen, was das Set so kann.
Zudem ist keine der Aufnahmen nachbearbeitet, hört sich also per Kopfhörer oder Verstärker genauso an.

http://soundcloud.com/metaljuengermb/snare-beispiel

http://soundcloud.com/metaljuengermb/mr_phillips

http://soundcloud.com/metaljuengermb/black_is_back

Um zu einem Ende zu kommen: es fällt mir nicht leicht, ein Fazit zu ziehen. Ich habe einiges an negativen Punkten angesprochen, andererseits haben mich das Spielgefühl und die guten Sounds so sehr überzeugt, dass ich in den letzten Wochen so viel gespielt habe, wie selten (es kommt bei mir nicht oft vor, dass das Schlagzeug absolute Priorität vor dem Studium hat :D).

Die schlimmsten negativen Punkte, wie die schlechten Schrauben sind eigentlich Dinge, die der Hersteller recht leicht beheben kann, von daher wiege ich diese jetzt mal nicht allzu schwer auf.

Insgesamt habe ich mich hinter dem Set wirklich pudelwohl gefühlt, wenn ich ehrlich bin, habe ich in den 2 Wochen meiner Meinung nach sogar leicht mein Spiel verbessern können.

Da ich bisher weder das "neue" Roland TD-20 noch das TD-12 angespielt habe, will ich nicht wagen, einen Vergleich zu ziehen. Mein TD-3 schlägt es natürlich um Längen, jedoch erhebt dieses natürlich auch nicht den Anspruch, es mit dem 2box DrumIt Five Mk2 aufnehmen zu können. Ich würde behaupten, dass der Preis für das Set absolut gerechtfertigt ist und sich die Konkurrenz in diesem Segment warm anziehen muss. Aus dem Norden her weht ein verdammt kalter Wind!
 
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Nun sind es also eher 2 Erfahrungsberichte geworden. Ich habe mich mit meinem Review mal bob in diesem Thread angeschlossen, da ich denke, dass man dann besser insgesamt diskutieren kann. Wenn jedes Review einen Thread bekommt, läuft das so auseinander. Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren! :great:
Und falls es Fragen gibt, immer her damit :)
 
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Danke Euch beiden, sehr umfänglich und informativ! ... Adventskekse!
 
Super gemacht ihr beiden. MJ, ich kann dir leider keine Kekse geben.
 
Warum nur?


Zudem sollte man laut Anleitung nicht den Rand anspielen da es hier schnell zu Beschädigungen kommt
.... Ääääh was? Wir reden hier von einem Schlagzeug, einem sehr emotionalen und dynamischen Instrument.
Das wäre ja genau sowie wenn jemand in die Anleitung eines Geländewagens schreiben würde: "Nur auf trockener und ebener Fahrbahn fahren". *kopfschüttel*
Tatsächlich ist die Kante des Gummimantels nicht wirklich sauber gefertigt und es befindet sich ein Metallkorpus mit relativ scharfer Kanten darunter.
Es verwundert dann nicht, das es schon zwei kleine Risse gibt. Quasi eine Sollbruchstelle. Nicht schön.

--> In der Bedienungsanleitung weisen wir darauf hin, dass die Becken nicht wagerecht aufgehangen werden sollen, weil dieses zu Beschädigungen führen kann. Außerdem wird in der Anleitung eine optimale Aufbau-Position gezeigt. Leider hast du die Becken nicht wie vorgeschlagen montiert und sogar nahezu wagrecht aufgehängt.

Im Übrigen kann ich mitteilen, dass der Hersteller auf dieses Problem reagiert und in kommenden Produktionenläufen eine Schutzkante in die Beckenpads integrieren wird.


Aaaaber .....wenn man die Becken aber zu tief aufhängt, resoniert der Beckenarm zu stark, so das es zu Fehltriggern kommen kann. Hatte ich das schon mit den Einstellungen erwähnt?
--> Hier bietet das Modul Abhilfe. Ein spezieller Paramterwert (XTALK) kann dazu verwendet werden, Übersprechungen zu vermeiden.




Nach ein paar Tagen Tagen habe ich bemerkt, das sich Tompadhalterung immer wieder leicht verschieben. Man sollte da also immer wieder mal die Schrauben nachziehen.
Beim Abbauen fiel mir dann noch auf, das ein Tomarm leicht verbogen war.
--> Das Nachziehen der Schrauben verschwindet mit der Zeit. Beim 2BOX wird sehr viel Aluminum verwendet, um das Set so leicht wie möglich zu machen. Das hat zur Folge, dass sich das Material am Anfang bei Beanspruchung kurz der "Umgebung" anpasst.
Im Fall des Tomholder könnte evtl. beim Anpassen der Winkelposition vergessen worden sein, die Schraube am "Ball" zu lösen. Mit etwas "zu viel" Kraft könnte dann die Position verändert worden sein... Normalerweise halten die Tomhaltearme sogar 2B Stick Stand...


--> Vielen Dank für diesen ausführlichen und konstuktiven Test. Deine Verbesserungsvorschläge werden wir an den Hersteller weiterleiten.

Was bei den Becken zudem etwas ärgerlich ist, ist die Ansprache. Man muss schon vergleichsweise fest drauf schlagen, damit das Becken überhaupt anspricht. Das ist beispielsweise bei Beckenwirbeln störend, ein Beckenwirbel, der wirklich leise anfängt, ist hier fast unmöglich …
Bei den Voreinstellungen handelt es sich um durchschnittliche Einstellungen für den "Otto-Normal-Drummer". Die Sensibilität der Becken lässt sich natürlich einstellen. Hierzu stehen eine Reihe an Parametern (Treshold, Gain, Curves) zur Verfügung.

Negativ ist mir bei dem Modul vor allem die (ich nenne es mal als Überbegriff so) Struktur des Moduls aufgefallen. …
Insgesamt wirkt das Display für mich einfach etwas unaufgeräumt. …
Wie gesagt: nach gewisser Einarbeitungszeit sollte das aber kein Problem mehr sein.

-->Das Bedienungs-Design des DrumIt Fives unterscheidet sich bewusst von den Modulen anderer Hersteller. Damit soll dem Drummer ein schnelleres und intuitiveres Arbeiten ermöglicht werden.
Zwei Wege führen hier nach Rom.
"learning bei doing": Bei dieser Vorgehensweise dauert es halt ein wenig, bis man sich an die fremde Vorgehensweise gewöhnt hat.
Oder man zieht das Handbuch zur Rate.
Hier wird auf ein paar wenigen Seiten erklärt, wie das System aufgebaut ist. Mit diesen Infos erschließt sich das Konzept direkt und ist dann eigentlich kinderleicht zu bedienen.

Das Modul hat insgesamt 10 Triggereingänge, von denen 8 Stück standardmäßig von den 4 Pads, 2 Cymbals, der HiHat und dem Kickpad belegt werden. Effektiv gesehen kann man also noch ein Becken und ein Tompad anschließen.
--> Es lassen sich sogar bis zu 15 Pads anschließen. Verzichtet man bei der Snare oder den Toms auf die 2. Soundzone (RIM) kann mittels eines Y-Splitkabels ein weiteres Pad angeschlossen und vollwertig verwendet werden.

Die Sounds in der riesigen Datenbank reichen von hervorragend bis hin zu absolut unsinnig….
Unter den Sets finden sich allgemein recht viele Sets, die mit Effekten und abgefahrenen Sounds versehen sind. Ich habe recht schnell meine Lieblingssets herausgefunden, für die ich auch Verwendung habe, alles andere war in meinen Augen Spielerei….

--> Das DrumIt Fice bietet 100 frei editierbare Presets. Jedes Kit, sei es in den Voreinstellungen auch noch so verrückt oder freakig, lässt sich komplett verändern. Der Hintergrund für diese "Spielereien" ist der, dass dem Schlagzeuger demonstriert werden soll, was alles möglich ist. Selbstverständlich kann ein "Echo_Kit" live oder im Studio kaum von Nutzen sein. Es soll nur zeigen, wie gut das Delay im DrumIt Five funktioniert und soll die Kreativität des Musikers fördern.

--> Auch für diesen Test ein dickes Lob. Man hat gemerkt, dass hier jemand am Werk war, der motiviert ist und viel Ahnung hat… Thumbs Up!

Gruß Thomas
(Produktspezialist 2BOX)
 
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--> In der Bedienungsanleitung weisen wir darauf hin, dass die Becken nicht wagerecht aufgehangen werden sollen, weil dieses zu Beschädigungen führen kann. Außerdem wird in der Anleitung eine optimale Aufbau-Position gezeigt. Leider hast du die Becken nicht wie vorgeschlagen montiert und sogar nahezu wagrecht aufgehängt.

Im Übrigen kann ich mitteilen, dass der Hersteller auf dieses Problem reagiert und in kommenden Produktionenläufen eine Schutzkante in die Beckenpads integrieren wird.

Tatsächlich habe ich die Becken so tief aufgehangen, das man gar nicht erst in Versuchung kommt, die Kante anzuspielen.
Auf jeden Fall super, das 2Box da reagiert. Das findet man heute nicht mehr allzu oft.
 
Top Tests!
Danke euch :)!
 
Will hier noch was anfügen: das Set an sich hat sich jetzt seit fast einem Jahr super bewährt. Das einzige, womit ich immer wieder Probleme habe, ist die HH. Die macht seit dem Herbst Probleme. Folgende 2 Dinge sind immer wieder aufgetreten:

  • Ich hatte immer wieder Doppeltrigger
  • Die Öffnung der HH hat nicht mehr richtig funktioniert

Zu 1: wenn die HH offen ist, merkt man das nicht, ist klar. Aber wenn man ne geschlossene HH spielt, bspw. einen ruhigen Pop-Song und dauernd statt "ts-ts-ts-ts" ein tsts-tsts-tsts-tsts" hat, nervt das irgendwann tierisch. Vor allem, weil es nicht steuerbar war. Manchmal waren die Doppeltrigger sogar weg, dann kamen sie ganz plötzlich wieder.

Zu 2: das war fast noch schlimmer, denn eine HH hat ja durchaus auch den Sinn, dass man sie öffnen und schließen können soll. Irgendwann hat das auch nicht mehr geklappt. Da hab ich das Pedal losgelassen und nichts ist passiert, weiter geschlossene HH. Wenn ichs dann durch Zufall mal geschafft habe, die HH zu öffnen und wieder getreten habe, damit sie sich schließt, wurde weiterhin einfach eine open HH gespielt. Eigentlich wirklich schade, denn das System funktioniert, sofern es diese beiden Probleme nicht hat, tadellos und man kann die HH stufenlos öffnen und schließen, hat insgesamt ein sehr realistisches Spielgefühl und einen super Sound.

Ich hab das Pad dann an Thomann eingeschickt, die es an 2box/Hyperactive weitergeleitet haben. Ich bezweifel, dass die irgendwas gemacht haben. Im Endeffekt musste ich einfach nur 4 Wochen auf das Pad verzichten, geändert hatte sich nichts (Thomann will ich hier explizit ausnehmen, Herr Wildner aus der Drumabteilung hat sich meines Problems super angenommen :great:). Mir wurde dann auch gesagt, ich sollte es nochmal mit den Einstellungen versuchen, klar, das hatte ich ja vorher auch schon gemacht (man kann die HH ja, wie bob auch schon beschrieben hatte, kalibrieren. Hat nichts gebracht. Bisschen mit Threshold rumgespielt, hat auch nix gebracht. Hab diverse Einstellungen versucht, zu verändern, hat alles nix gebracht). Als ich mich dann nochmal an Thomann gewendet habe, meinten die Jungs, dass 2box davon ausgeht, dass das Pad kaputt ist. Mir wurde umgehend ein neues geschickt, lief alles reibungslos ab.

Mit dem neuen Pad habe ich diese Probleme nicht mehr, dafür ein neues, was ich aber als nicht so gravierend empfinde. Die HH ist jetzt (wohlgemerkt: ich habe nichts umgestellt, sondern einfach nur das neue Pad angestöpselt!) irgendwie deutlich leiser, das Pad spricht auch nicht mehr so gut an, wie das vorherige. Natürlich habe ich den Threshold sehr hoch gestellt, dadurch spricht das Pad jetzt etwas besser an, dennoch ist es bei getretenem Pedal sehr leise. Habe dann beim HH-Sound die Volume etwas raufgedreht, dann war die HH natürlich lauter, aber bei geöffneter HH dann letzten Endes SO laut, dass es kaum mehr auszuhalten war. Also wieder leise gedreht und in Kauf nehmen, dass es so ist wie es ist. Hab momentan irgendwie keine Lust, wieder ne zeitlang ohne HH-Pad dazustehen...

Wie gesagt, ansonsten ist das 2box auch nach fast nem Jahr immer noch geil, ich will kein anderes. Das einzige, was ich mir überlege, ist, mir eine Roland-HH zuzulegen (die 11er, weil man die ja glaub ich noch mit einem Kabel anschließen kann, für die 12er, die teurere Variante, braucht man 2 Anschlüsse am Modul, wenn mich nicht alles irrt und die habe ich nicht zur Verfügung, da ein weiteres Beckenpad und ne Sidesnare noch angeschlossen sind).
 
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