Hi,
der Classic Plus klingt eher weniger brillant, sondern tendenziell etwas weicher. Das hängt aber auch davon ab, wie er ausfällt, da hab ich schon ganz unterschiedliche Wicklungsstärken von 8 bis fast 10 KOhm gesehen. Mein eigener hatte 9,8 KOhm, der war dann schon sehr mittig und obenrum etwas belegt. Von daher würde ich von Gibson am ehesten einen Burstbucker Pro in Erwägung ziehen. Die Teile sind gewachst und in aller Regel pfeifresistent, und klingen direkter und brillanter als die Classics.
Wenn Dir der AlNiCo II gefällt, warum nicht den? Auf jeden Fall ausprobieren, da dürften sich in einem gutsortierten Geschäft (Slash-Signature-)Gitarren finden, die ihn ab Werk haben. In Frage kommt auch der Pearly Gates, wobei ich den am Steg nur einbauen würde, wenn die Gitarre von Haus aus gute Bässe hergibt, denn untenrum ist er ein bisschen schwächer. Hat die Gitarre aber genug Fundament, dann klingt er super, und einen offeneren und brillanteren PAF muss man mir noch zeigen. Fetzt gut.
Eine Alternative mit etwas mehr Power und sehr ausgewogenem Sound: der Dimarzio PAF 36th Anniversary Bridge DP223. Für mich einer der besten PAFs überhaupt, und das zu einem sehr guten Preis. Hat sogar in Les-Paul-Foren viele Anhänger, die sonst nur "200 $ +" - Boutique-PUs ernst nehmen. Das Schöne am Dimarzio ist, dass er auch unter Zerre eine gute Saitentrennung aufweist und die Gegensätze "transparent" und "warm" sehr gut auflöst. Nicht ganz unwichtig für Deine Musikrichtung dürfte auch die gute Dynamik sein, die für einen fetzigen Anschlag sorgt. Gerade auf dem Gebiet hat der Gibson mMn im Vergleich nicht mithalten können. Im Vergleich zum Pearly Gates etwas weniger rauh im Ton, mehr und trotzdem knackige Bässe. Wo der Pearly Gates fetzt, ist der Dimarzio eher etwas seidiger, aber eben auch in den Höhen schön offen.
Ich spiele zur Zeit übrigens Tonerider AlNiCo IV Classics in meiner Paula, das sind auch sehr schöne PAF-Clones zu einem super Preis. Eine Spur weniger Output und Bässe als der Dimarzio, aber auch schön transparent, deutliche Tendenz zum Vintage-Les Paul-Sound. Können aber bei härterem Anschlag auch ganz gut losrotzen.
Eine fetzigere Alternative wäre noch der Duncan SH-5, der klingt in Paulas auch sehr gut. Etwas härter im Klangbild, mehr Output, aber immer sehr konkret, transparent und einfach fetzig. Trotzdem eindeutig kein Distortion - PU, man hört eben noch die Gitarre und nicht nur den Pickup, wenn Du weißt, was ich meine.
Gruß, bagotrix