Stromverteiler mit Filter und Überspannungsschutz

  • Ersteller Stealth_X
  • Erstellt am
So Uwe, ich klinke mich gemäß deiner Nachfrage per Email hier mal ein. Zuerst mal einige ausschnittsweise Zitate und meine (bekanntermaßen etwas bissigen) Kommentare dazu.
Danach eine Darstellung der Gesamtthematik aus meiner Sicht.



Nein, du bist im falschen Forum. Hier kannst du fragen, welcher Pickup für was taugt oder mit welchem Amp man wie Metallica klingt, oder wie man was spielt, aber sicher nicht irgendwelche Fragen zu EMI stellen...
Da können dir Planer aus der IT-Branche eher helfen, insbesondere diejenigen, die für USV-Systeme bzw eben Stromverteilungen zuständig sind. Also Dipl. Ing im Bereich der Energietechnik oder sowas.
Ein kompetentes Forum mit Schwerpunkt in dem Bereich ist mir leider nicht bekannt.



Frage zu dem fettgedruckten Teil: Was heißt das? Es ist noch nicht abgebrannt? :D
Oder hast du die Filterwirkung und die Wirksamkeit der Schutzschaltungen gemessen?



Also. Du hast ein Gehäuse (= Schutzerde) angefasst, das der Furman sicher NICHT irgendwie von der Netzzuführung trennt (VERBOTEN!). Dabei hat es dir eine geschossen. Das wäre dir mit jeder anderen Steckdosenleiste genauso passiert und genau davor schützt dich auch KEIN Netzfilter.
Das einzige, was hiervor schützen würde, wäre ein Nullpotentialwächter oder PE-Wächter (FU-Schutzschalter...NICHT FI!) und der damit verbundene Erdungsstab bzw Erdungsklemme zum Anklemmen an die Bühnenkonstruktion. Sowas hat der Furman nicht und auch kein anderer, mir bekannter, tragbarer Netzfilter.

Wenn nach dem "Abschalten" die Spannung weg war, dann hat ein von DIR benutztes Gerät einen Isolationsfehler und man sollte sich DAS mal anschauen.

Gegen total fehlerhafte Verkabelungen seitens des EVU schützt das Ding also NICHT.



-Spanungsanzeige ist nett, aber nicht Pflicht.
-Sicherungsautomatik- wofür? Die angeschlossenen Geräte haben Sicherungen eingebaut, die sie schützen. Und warum 10A und nicht 16A?
-Filterung der Netzspannung: WAS soll gefiltert werden und wie gut?



Frag mal einen beliebigen Veranstaltungstechniker, der einige VAs in Jugendzentren und Örtlichkeiten dieser Größenordnung gemacht hat, nach seinen Erfahrungen bezüglich E-Installation...du wirst überrascht sein.
Wenn ich irgendwo Schutzschaltungen voraussetzen/mitnehmen würde, dann in Kneipen und JUZentren!



Das ist typisch, dass du dazu keine Infos bekommst. Die meisten Firmen bauen einfach irgendeinen Standard-Netzfilter aus ein paar Drosseln, ein paar X und ein paar Y Kondensatoren ein und fertig. Wirklich gemessen wird da selten und wenn gemessen wird, dann ist die Frage, wie gemessen wurde...


So, jetzt aber zur eigentlichen Sache:

Was willst du? Du willst ein Gerät, das:

- Steckdosenleiste/Stromverteiler ist
- Den Geräten Schutz bietet
- Dir im Notfall den A*rsch rettet
- Interferenzen unterdrückt (EMI / RF Filter)

- wenn möglich, eine ideale Netzspannung liefert (Sinus, 50Hz, 230Veff, 325Vp, möglichst keine Oberwellen)

Klammert man mal den Schutz für den Anwender vor groben Verkabelungsfehlern (PE nicht angeschlossen) aus, so gibt es eigentlich eine Geräteklasse, die alle restlichen Punkte erfüllt, und das ist eine Online-USV mit Sinus-Ausgangsspannung.
Diese Online-USVs haben einen Gleichspannungs-Zwischenkreis. Das heißt, dass Eingangsspannungsschwankungen kein Problem sind, ebensowenig die geannten Überspannungen ("Power surge") und irgendwelche Hochfrequenzstörungen auf der Netzzuleitung ("RF Interference"). Denn was nicht im Netzfilter (RF-Filter) hängen bleibt, das ist spätestens im Zwischenkreis Geschichte - besonders auch kurze Peaks, die andere Netzfilter mit "peak clamping" verheizen müssen.
Der Sinusausgang mit Spannungsregelung sorgt für perfekte Netzspannung und störungsfreien Betrieb der angeschlossenen Geräte.
Oft haben die USVs auch mehrere Ausgänge (meist IEC-Kaltgerätedosen), an die du direkt deine Geräte anschließen kannst. Oder du baust eben eine normale, günstige Steckdosenleiste dahinter. Die Netzfilter der USVs sind in der Regel brauchbar und meist nicht schlechter als die der Furmans usw.

Mir ist nicht bekannt, ob es USVs gibt, die Warnanzeigen für PE-Fehler oder N-Fehler haben, aber es gibt im professionellen Bereich (Veranstaltungstechnik, Open Air Verkabelung und so) Geräte, die die Spannung des PE gegenüber einem Erdspieß messen und wenn diese Spannung zu groß wird, dann trennen sie die Netzzuführung allpolig (außer PE).

Ebenso gibt es Geräte gegen "abgeflogene" N-Leiter, die in Drehstromsystemen die Mittelleiterspannung gegenüber den Außenleitern ("Sternspannungen") überwachen und wenn da was nicht passt, die Netzzuführung trennen. Das kommt allerdings bei einfachen, einphasigen Verkabelungen einer zu großen Netzspannung gleich und wird von den meisten Überspannungsschutzgeräten erkannt.

Soviel zum Thema USVs. Zu den Daten deiner USV schaust du am besten auf der Herstellerwebsite nach - insbesondere, ob es eine Online-USV ist und welche Filter sie eingebaut hat.

Durchdenken wir mal eine Lösung ohne USV. Man bräuchte wieder die Filter/Schutzschaltungen (RF, Surge...), man bräuchte wieder eine Abschaltung bei Überspannung, eine Unterspannungswarnung, einen Personenschutz usw...
Auf gut Deutsch braucht man also eine Steckdosenleiste mit RF Filter und Blitzschutz (wie die Brennenstuhl) und dazu irgendeine Spannungswarnschaltung (kenne ich nichts einzelnes) und einen FI/FU Schalter. Das als Einzelgeräte in "ordentlich" anzuschaffen, das kostet mehr als eine USV.

Meine Empfehlung wäre daher folgendes: Wenn es dir primär darum geht, dass grobe (!) Überspannungen und RF-Müll weggefangen werden, du eine Steckdosenleiste im Rack hast und du selbst einigermaßen geschützt bist, dann kaufe eine Leiste wie die Brennenstuhl und dazu einen Zwischenstecker-FI-Schutzschalter, den du VOR DEM EINSTECKEN DES RACKS TESTEST. Das deckt schon relativ viel ab. Gegen 400V auf der Dose sollte das schützen, ebenso gegen die meisten anderen Probleme.
Bei Netzbrumm helfen alle diese genannten Sachen nichts - hier musst du die Brummschleifen auflösen. Wenn das nur mit Ground Lifts geht, dann ist das okay, sofern die Geräte diese eingebaut haben und du nichts illegales basteln muss (abgeklebter PE und so Mist...). Ground Lift an der Endstufe ist kein Problem, wenn diese über die Vorstufe noch geerdet ist (reduziert Brumm auf der Gitarre und schützt dich, daher IMMER das Gerät, das am nähesten an der Gitarre ist, erden!).
Alternativ kannst du einen Furman o.ä. benutzen und diesen mit einem Zwischenstecker-FI ergänzen.

Bezüglich der Angaben zur absorbierbaren Energie und zu den RF-Filtern ist zu sagen, dass ich bei ersterem ohne Angabe von Spannung und Pulsdauer vorsichtig wäre, da Zahlen zu vergleichen und bei zweiterem wäre ein Diagramm ala Frequenz/Dämpfung interessant, das du bei bezahlbaren Herstellern aber nicht finden wirst...

Diese Problematik der nicht dokumentierten Messbedigungen und die unvollständige Dokumentation der Geräteeigenschaften macht es insgesamt schwierig, eine direkte Empfehlung auszusprechen.
Ich kann dir nur sagen, dass die meisten "normalen" Netzfilter ausreichend sind, dass sie dir bei 400 V auf der Dose ausreichende Kurzschlüsse fabrizieren und dass die Netzoberwellen damit auch abgefangen sein sollten und dass ein FI eine recht einfache und zuverlässige Lebensversicherung ist. Die Leute vergessen auch gerne, dass 253 V Netzspannung in Europa zulässig sind und jedes Gerät von 207 V bis 253 V funktionieren MUSS, da das die zulässigen Toleranzgrenzen innerhalb Europas sind. Und die meisten Geräte tun das auch und gehen dabei nicht kaputt - ob sie optimal klingen, das ist eine andere Frage.

Also wenn du Geld hast, dann kauf dir eine ordentliche Online-USV und einen FI-Zwischenstecker und wenn nicht, dann eben eine Steckdosenleiste und einen FI-Zwischenstecker.

MfG
Stephan

Hallo Stephan,
im Prinzip wollte ich nur helfen und meine Erfahrung mit dem Samson PB10Pro einbringen. Natürlich habe ich nichts gemessen oder ist das Teil in Rauch auf gegangen. Es funktioniert seit dem Kauf ohne Problem und ich habe ein besseres Gefühl.

VG Roman
 
Auch muss ich sagen, dass ich von als "Technik"-Hotlines ausgewiesenen Kontaktstellen eben etwas mehr als nur "Ausstattungsfeatures ablesen" erwarte. Aber ich denke, da bin ich wohl zu altmodisch.

Ich zitiere mal Matrix: "Welcome to the real world..."
Was glaubst du, warum alles immer billiger wird? Weil immer weniger Leute mit AHNUNG in den Firmen arbeiten und immer mehr Leute, die mal eben in ein paar Stunden/Tagen einen Abhak-Plan eingetrichtert bekommen, wie sie die Kunden zu "supporten" haben...

Ich weiß nicht mehr ob es hier war, aber bei meinen Recherchen habe ich einmal von jemandem gelesen, der vor Jahren einen Furman öffnete und
diesem nur "billigst"-Lösungen attestierte. Oder ein Foto von einem geöffneten Phonic habe ich gefunden. Damit konnte ich nur nicht viel anfangen,
ausser zu beurteilen, dass dort echt wenig drin ist, im großen Gehäuse. Das dürfte aber bei Furman und Co auch nicht anders sein, nehme ich an.

Nicht "billigst-Lösungen" sondern "normale Lösungen" würde ich sagen. Ein durchschnittliches Netzfilter ist keine sooo anspruchsvolle Angelegenheit vom Aufbau her und es sind auch nicht sooo viele Bauteile dazu nötig. Bessere Filter sind aufwändiger und größer, aber die braucht im Audiobereich ganz einfach keiner...

Zu der technischen Sache:

Man kann die Daten schon vergleichen, wenn sie unter gleichen Bedingungen gemessen wurden. Und man sollte auch die Relevanz der Daten verstehen... Beispiel:

Energy Dissipation gibt die Energiemenge an, die das Gerät "abfangen" kann. Dummerweise ist meist nicht angegeben, auf welchen Schutz das jetzt bezogen ist - meist ist es der Blitzschutz durch VDRs oder Gasableiter. Die Frage ist hierbei, ob das eine repetierende Messung war oder ein Single Shot...bei Samson haben sie das ja netterweise angegeben.

Peak Impulse Current: Ebenfalls Blitzschutz durch VDR/Gasableiter. Die Frage hierbei ist, wie oft man eine derartige Überspannung zusammenbekommt, dass dieser Schutz überhaupt anspricht und wie der Schutz danach aussieht. 12kA zerlegen die Schutzschaltung normalerweise dauerhaft - dafür schaltet die Leitungssicherung ab und die Geräte bleiben (meistens) am Leben. Man muss hier auch aufpassen, ob das Common Mode (beide Zuleitungen gegen PE) ist oder nur eine Leitung...erstere Angabe ist logischerweise doppelt so hoch wie zweitere.

Maximum Continuous Operating Voltage ist insofern irrelevant, dass du keine 650V auf der Dose haben willst, auch wenn das Gerät das aushalten würde. Die Frage ist außerdem, wie das Teil brauchbar vor Überspannungen schützen soll, wenn 650V die maximale Dauerbetriebsspannung sind? Erscheint mir etwas sinnfrei.

Ansprechzeit ist wieder ein netter Begriff, aber es ist nicht angegeben, auf welche Schutzfunktion sich das jetzt bezieht. VDRs und Gasableiter, die so schnell sind, wären mir neu.

Wie du siehst...Doku-Problem, siehe oben...

Überspannungsschutz: Hier muss man unterscheiden in mehrere Bereiche:

- Schutz vor falsch angeschlossenen Steckdosen bzw Amok laufenden Generatoren usw (beispielsweise zwei Phasen an der Steckdose => 400V statt 230V), also eine permanente Überspannung durch zu hohe 50Hz-Netzspannung auf der Dose. Entweder die Schutzschaltung schaltet bei Über/Unterspannung die angeschlossenen Geräte ab oder sie passt die Netzspannung eben auf den gewünschten Wert an. Letzteres lässt sich aber nur durch einen Transformator, dessen Anzapfungen eben automatisch umgeschaltet werden oder eine Art Magnetkonstanter oder eben sowas wie eine Online USV (mit/ohne Akku) erreichen.

- Schutz vor kurzen Peaks aufgrund von Schaltvorgängen im Netz (induktive Lasten). Diese Peaks sind sehr steil (hochfrequent) und haben teils auch sehr hohe Amplituden. Diese Peaks können aktiv oder mittels VDRs unterdrückt werden, sofern die VDRs schnell sind. Auch in einem normalen Netzfilter (Tiefpass) bleibt davon schon gut was hängen, sofern das Filter die auftretenden Spannungen abkann...
Das nennt man dann Spike Clamping und funktioniert eben nur mit SCHNELLEN Schaltungen. Generell ist es SEHR von Vorteil, wenn dein Gerät das kann, weil du dann keine Probleme mit Lichtschaltern, Aufzugsantrieben usw hast (kein Knacksen).

- Schutz vor hochenergetischen Transienten und länger (einige Perioden) andauernden Überspannungen durch Blitzschlag und ähnliche Ursachen. Hier muss eine Schaltung her, die sehr große Ströme (einige kA) aushält und diese zuverlässig kurzschließt. Man kann sich ja überlegen, dass das in den meisten Fällen mit der Selbstzerstörung der Schutzschaltung einhergehen dürfte, aber das ist auch so gedacht, weil diese Kamikaze-Schaltungen eben die nachgeschalteten Geräte insofern schützen, dass Schäden vermieden oder zumindest vermindert werden.

Man kann jetzt natürlich immer überlegen, ab wann es für die angeschlossenen Geräte gefährlich wird und ab wann die Schutzmaßnahmen daher ansprechen sollen. Das kann man durch logisches Überlegen und durch Normen/Richtlinien definieren. Es gibt da einiges, für EMV/EMI, Netzspannungstoleranzen usw...
Manche machen sich ja schon in die Hose, wenn nicht 230V sondern 210V oder 240V auf der Dose sind. Fakt ist aber, dass 207-253V zulässig sind und das haben alle Geräte zu tolerieren und ordentlich zu funktionieren. Wenn sie das nicht tun, dann sollte man die Hersteller mal drauf hinweisen, dass sie Mist bauen...
Das würde ich als "feine Überspannung" bezeichnen. Grobe Überspannungen sind sowas wie 350 V oder 400 V (Dreiecksspannung im Drehstromnetz) oder eben Blitzschlag (einige kV) oder Netztransienten...wobei letztere bei Röhrenverstärkern höchstens Knacksen fabrizieren dürfen....

Willst du genau 230V, auch wenn die Dose 200V oder 250V führt, dann brauchst du eine Online-USV oder einen Netzspannungskonstanter wie du ihn anscheinend schon hast. Das ist dann nämlich eine Netzspannungsregelung und keine Angelegenheit für Schutzschaltungen weils gemäß Norm da nix zu schützen gibt.

- Ich würde kein Gerät mit Schmelzsicherung kaufen, da das im Live-Fall einfach eine nervige Sache sein kann. Wenn du beispielsweise alle angeschlossenen Geräte eingeschaltet hast und dann den Stecker einsteckst oder den Einschalter betätigst, dann kann es sein, dass eine 10A - Sicherung das Zeitliche segnet. Automat ist daher Pflicht.

- Zur Thermosicherung ist zu sagen, dass die sogar in den billigst-Netzfiltern, die ich gesehen habe, direkt an den VDRs verbaut sind, weil die sonst irgendwann abbrennen können (Alterungserscheinungen). Die Thermosicherung sollte NICHT dafür benutzt werden, die Last abzusichern, sondern nur zum Schutz vor den Alterungserscheinungen der VDRs bzw deren Abwärme, falls sie denn mal auslösen müssen...

- Auslösezeit: Nanosekundenbereich klingt nach einer schnellen Transienten-Bremse, 30ms nach Sicherungsautomat oder sowas in der Richtung...oder ne schnelle Schmelzsicherung, aber dafür ist es eher zu schnell. Komische Angabe auf jeden Fall.


Also wie oben schon bei den Fragen bedeutet das, dass 30000A Brennenstuhl, ~6500A Samson/Phonic und 12000A Furman nichts darüber aussagen, wieviel die Geräte im Ernstfall vertragen?
Warum ich nachfrage: Brennenstuhl gibt dazu folgendes an:
Bei diesen Angaben handelt es sich um den maximalen Ableitstrom der verwendeten Schutzbauelemente. Je höher dieser Wert ist, umso größer darf eine Überspannung sein ohne dass das Schutzgerät zerstört wird bzw. umso häufiger können kleinere Überspannungen zerstörungsfrei abgeleitet werden.
Mit anderen Worten steigt mit diesen Amperezahlen die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer des Überspannungsschutzgerätes.

Das Problem ist, dass die Lebensdauer sehr von dem konkret anliegenden Überspannungsimpuls, dessen Dauer usw abhängt, weshalb man die Geräte eben unter identischen Bedingungen testen müsste, was eben keiner tut...
Im Normalfall ist es aber egal, wie groß der angegebene Ableitstrom ist, weil deine Steckdosenleiste/Netzfilter... diesem Strom niemals ausgesetzt sein sollte, weil dann ganz andere, feurige, Probleme vorhanden sein werden als die Zahl, die da auf irgendeinem Zettel steht ;).
Und man sollte sich auch fragen, ob das Platinenlayout und sämtliche Verbindungen den Strom auch tragen können. Wenn man einfach angibt, dass das die Datenblattwerte der VDRs/Gasableiter sind, dann kommen da bei mir zumindest Zweifel auf und wenn ich irgendwas von 30kA lese und mir dann überlege, dass die Dinger auf einer Platine sind und mit 1,5mm² an einer Steckdose hängen...

So habe ich gelesen, dass bei irgendeinem furman kein separater Trafo für die LEDs verbaut ist und somit 230V an den LED-Beinchen anliegen würden, was
wohl nicht ungefährlich werden kann, da auch nur wenige mm Platz von den Kontakten zu leitenden Teilen vorhanden wäre.

Die Dinger haben ein Metallgehäuse und das ist geerdet => Schutzklasse I.
Es mag jetzt Leute geben, die sich über LEDs an Netzspannung aufregen wollen, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass MIR das egal wäre. Wenn da was durchschlägt, dann knallts in der Kiste und dein FI/Sicherungsautomat schaltet ab. Dann nimmst du das Gerät und haust es dem Verkäufer um die Ohren, damit der den Furman-Jungs mal sagt "Hier habt ihr schönen Mist gebaut...".
Ich gehe aber nicht davon aus, dass es da Probleme gibt. Das ist sicherlich ausreichend isoliert.

Hehe, ich weiß was du meinst. Aber ich meine wenns um die guten alten Röhren geht, lassen tiefgehend darüber aus;)
und das ist auch definitiv eine Geschichte für Techniker, wozu man, wenn man es richtig machen will, einiges an Fachwissen benötigt.
Da solche Themen hier auch immer wieder behandelt werden, ging ich u.a. (siehe oben) davon aus, dass es auch zu diesem Thema die richtigen Leute hier gibt.

Es wird viel geschrieben, aber irgendwie meist mit wenig technischem Inhalt.

Ich kann bei diesem Thema auch nicht mit Zahlen um mich werfen, weil...siehe Doku, siehe oben... und ich sage dir daher ganz klar: Ich habe keine nennenswerten praktischen Erfahrungen damit, weil ich weder alle genannten Geräte besessen noch getestet habe. Ich weiß nur aus der IT und der Veranstaltungstechnik, was da so passiert und was man daher als sinnvollen Schutz benutzen kann/sollte.

Und das ist - kurz zusammengefasst - meiner Meinung nach ein FI-Zwischenstecker und ein brauchbares Netzfilter mit Überspannungsschutz. Meine Geräte halten auch 400V aus - ich muss halt notfalls nachher die Sicherungen ersetzen. Wenn mir irgendwas kaputtgeht, dann darf der verantwortliche Veranstalter antanzen und mir erklären, warum ich da bitte 400V auf der Dose habe. Und abgeflogene PE-Leiter usw merkst du mit dem FI.
Und bei Blitzschlag hat man meiner Meinung nach andere Probleme :D

Wenn man meint, einen Netzsynthesizer (Spannungsregler) mitnehmen zu müssen, weil das Equipment dann immer gleich klingt, dann soll man das tun - ich habe keinen und ich werde so schnell auch keinen kaufen.

Ahja noch kurz was zu den Netzspannungsreglern: Du brauchst zwingend etwas, was Sinus macht, weil sonst bei Röhrengeräten im Speziellen die Anodenspannung und die Heizspannung nie beide den richtigen Wert haben - von potenziellen Schäden an Gleichrichtern usw mal zu schweigen. Dazu sollte aber die Hersteller-Homepage Auskunft geben können.

MfG Stephan
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi,

@Stephan:
Erst einmal sorry, dass ich erst wieder so spät schreibe.
Vielen Dank für deine erneut sehr umfangreiche Antwort:great:.

Ich zitiere mal Matrix: "Welcome to the real world..."
Was glaubst du, warum alles immer billiger wird? Weil immer weniger Leute mit AHNUNG in den Firmen arbeiten und immer mehr Leute, die mal eben in ein paar Stunden/Tagen einen Abhak-Plan eingetrichtert bekommen, wie sie die Kunden zu "supporten" haben...
Ja ich glaube da hast du mich falsch verstanden. Was ich erwarte und wie (meines Erachtens zunehmend schlecht) die Realität aussieht, ist mir durchaus bewusst.
Z. B. werden Gewinnmaximierungen ad absurdum geführt, worunter die Qualität durch verschiedene Gründe abfällt. Und das meiner Meinung nach leider nicht nur im Billigsegment.
Selbst bei höherpreisigen Produkten lässt die Qualität immer öfter zu wünschen übrig.
Aber nun gut. Raus aus dem OT:).

Ich hatte zwischenzeitlich einen Furman M-10X E bei mir zu Hause.
Er ging allerdings schnellstmöglich wieder zurück.
Zum einen filterte er nicht mehr Störgeräusche als eine wirklich einfache Steckdosenleiste zum anderen war die Verarbeitung
für den Preis echt mies. Der Schalter saß auffallend schief im Gehäuse und die Steckdosen waren extrem wackelig.
Vielleicht ein Montagsmodell. Aber da dazu noch Störgeräusche wie z. B. das Knacken beim Einschalten einer Lampe sogar noch etwas stärker wahrnehmbar waren, als es mit der Steckdosenleiste der Fall war,
hatte ich kein Interesse mehr an einem Austauschgerät.
Die technischen Daten auf dem Karton wichen von denen der HP ab. Erster Gedanke: Was stimmt denn nun?
Auch war kein Diagramm für die Netzfilter oder ähnliches zu finden.
Bei einem so spezialisierten Gerät von einer so auf diesen Bereich spezialisierten und hochangesehenen Firma könnte man dies meiner Meinung nach erwarten.

Dann hatte ich im Internet noch ein Foto vom Innern des Gerätes gefunden und muss, zusammen mit meinen Eindrücken, sagen, dass
diese einfachen Modelle wohl echt nicht mehr als überteuerte Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz im Rackformat sind.

Ich habe mir daraufhin dann doch einmal die 19" Brennenstuhlleiste bestellt.
Während die Hotline technisch absolut keine Ahnung von den Daten hatte, ist auf der Leiste sogar ein Diagramm für den Netzfilter aufgedruckt.:rolleyes:
Das zeigt allerdings extrem, wie wenig Ahnung die Hotline von ihren Produkten zu haben scheint.
Kurz zur Leiste:
  • Sie ist nicht so schick wie ein Power Conditioner
  • Störgeräusche treten etwas weniger stark in Erscheindung als beim kleinen Furman
  • laut technischen Daten stärkere Netzfilter als der kleine Furman/Samson PB10 Pro
  • Plastikgehäuse, allerdings anscheinend relativ robust, nichts wackelt
  • es sind keine Schukoadapter notwendig
  • sie hat nur 40€ gekostet
  • 5 Jahre Garantie
  • leider kein Sicherungsautomat

Fazit für mich:
Wenn man nicht unbedingt die Optik oder Zusatzfunktionen wie Licht, Voltanzeige etc der Power Conditioner benötigt,
ist so eine hochwertigere 19"-Leiste aus Preis-/Leistungssicht den günstigen "Power Conditionern" vorzuziehen, da diese von den Schutz- und Filterfunktionen her keinen Vorteil bieten.
Ich habe Vergleichsfotos vom Innern der teueren Furmans gesehen und die Schaltungen von diesen Geräten machen einen deutlich aufwendigeren Eindruck,
daher denke ich, dass diese Geräte ab ca. 250€ tatsächlich einen Mehrwert gegenüber einer besseren Steckdosenleiste haben können,was die Minderung von Störgeräuschen betrifft.


Vielen Dank an dieser Stelle an alle die geantwortet haben und insbesondere an OneStone.

Grüße
 
ich klink imich hier mal ein!

ich will keine so technische diskussion führen, als viel mehr erfahren

ob ein spannungsverteiler in einem Studio-rack überhaupt sinn macht?

weil geräte die extrem strom saugen wie röhren amps etc. pp gibt es ja heir nicht.

zudem wird das studio-rack vllt. mal wo andres wg. drum-aufnahmen gebraucht aber NIE
irgendwo live oder gar auf Schiffen wie eingangs erwähnt :D :D :D


Zweite Frage einen stromverteiler im 19" format benötige ich ja sowieso und wenn er dann noch
einen stromaufbereiter hat und ein paar lustig blinkende LED´s :p
wäre dass nicht unbedingt schlecht.

was ich jetz aber garnicht kapiere ist wieso die netzaufbereiter keine schuko stecker haben?
sondern man Kaltgerätestecker Female braucht?!


wieso macht man denn sowas, weil ich meine KEIN gerät (zumindest kenne ich keins)
hat kaltgerätestecker female um irgendwo ein zu stecken......



selbst man nähme an man wolle den stabilisator nicht als verteiler missbrauchen,
was solle man dann mit dem ausgang bitte befeuern?

ich versteh die welt gearde nicht mehr :D


Gruß

Julian
 
Mahlzeit,

die Kaltgerätezuleitung mit beidseitigem Kaltgerätestecker gibts für kleines Geld z.B. bei Conbrad, Pollin, Reichelt, Voelkner, etc., insofern ist das kein PRoblem, vor allem da ja die meisten Rackgeräte eh ein abnehmbares Netzkabel besitzen. Ansonsten muss eine Fachkraft ran und den Schuko gegen nen Kaltgeräte tauschen. Für ein (Home)Studiorack würde ich aber etwas anderes nehmen, nämlich sowas: http://www.adamhall.com/de/Adam_Hall_19_Parts_87471_-_19_Stromverteiler_1_HE_8_Dosen.html, das kann ordentlich am 19" befestigt werden und hat Schukos...
Bezüglich des oben angegebenen Schutzes spiel ich seit Jahren mit sowas: http://www.reichelt.de/Steckdosenle...8AAAIAADwvHrA011cf36b7ff4d766e843a5f01cb45999, gibts auch noch mit FI UND Sicherungsautomat aber das schützt nur vor Fehlern am Eigenen Equipment. Die 100%tige Sicherheit gibts im Amateurbereich eh nicht, zumindest nicht in bezahlbarer Form, allerdings brauchts das eigentlich nicht, denn wenn man vor dem Einstecken mal durchmisst was da so aus dem Kabel kommt ist man zu 80% bereits auf der sicheren Seite und wer dem Ganzen nicht traut soll ahlt die Anforderungen in sein Stageflyer aufnehmen, dann liegt der Erfüllungsdruck beim Veranstalter....
 
Ja die frage ist nur wei wichtig ist die stromzuleitung?

genügt ein billiges conrad kabel oder macht man sich dadurch evlt. mehr schaden als die channelstrips gleich in
den Adamp Hall zu stecken?

was macht man z.b. bei geräten mit ausgelagertem Netzteil? könnte man in dem Fall einfach einen Schucko - Kaltegerätestecker Female
verwenden (sofern es sowas gibt)

und wie viel sinn macht es sein homestudio mit einem solchen stromaufbereiter bzw. schutz zu versehen ?

gruß
 
Furman hin oder her - jeder muss selbst wissen, wieviel er in sein Rack investiert hat oder es ihm Wert ist.
Ich kann nur anmerken, dass das Furman Teil seinen Dienst zuverlässig tut, man bekommt für "ordentlich" Geld auch "ordentlich" Schutz.
Ich spiele selbst >25Jahre live - das Muiker-Equipment >(Amps, Effekte) wurde immer weiter entwickelt, aber die Spannungsversorgung bei den Gigs ist in der Mehrzahl noch immer mehr schlecht als recht und geniesst eher geringe Prio bei den Veranstaltern....
 
ich danke dir für die impressionen.


schön wäre es wenn sich vielleich tnoch jemand meinen spezifischen fragen annehmen würde :great:
 
Ich halte mich da an die Risikoermittlung aus der EDV: Wie schützenswert sind die Daten? Daraus ergibt sich die Höhe des Aufwandes der angemessen ist, um diese zu schützen bzw. im Störfall in bestimmten Szenarien weiter verfügbar zu haben. Irgendwie so war das. Ich habe ordentlich in meine Racks investiert. Natürlich kann man sich jetzt ein halbes Elektrotechnik-Studium antun, um die evtl. bestmögliche Lösung zu finden, aber nach dem Abchecken einiger Eckdaten bin ich zu "meiner" Lösung gekommen: Furman PL-Plus CE.
 
ja aber benötige ich für ein heimstudio mit einer normalen Haus-steckdose überhaupt einen netzfilter?
 
Das kannst Du Dir nur selber beantworten durch Try & Error denn keiner von uns weiß wo Du wohnst und wie versaut die Netzspannung in Deinem Bereich durch externe Einflüsse ist ( naher Industriebetrieb, Straßenbahn vor der Haustüre, etc)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben