Einsteiger hofft auf Beratung :)

Na also, jetzt führen wir eine fachliche Diskussion. So gefällt mir das schon besser.

Wenn man als Einsteiger ein Tasteninstrument lernen möchte kauft man ein Stagepiano, ein richtiges Klavier oder einen Syntheziser/ein Keyboard.
In den meisten Fällen ja, da hast du Recht. Trotzdem nimmt man damit schon eine deutliche Einschränkung hin: Beim Stagepiano (und mehr noch beim A-Klavier) habe ich wenig bis gar keine non-Piano-Sounds. Will ich die haben, muss ich Synthi/Entertainerkeyboard kaufen, habe dann aber keine Hammermechanik-Tastatur mehr und bekomme auch bei kaum einem Hersteller die besten Sounds (Non-Workstation-Synths gibts ja meist nur im unteren bis mittleren Preis- und Qualitätssegment). Will ich das alles auf einmal, wird die Auswahl der möglichen Kandidaten schon sehr dünn, wenn ich Workstations weiterhin ausklammere.

Wenn ich als fortgeschrittener/professioneller Künstler mein Machwerk digital verarbeiten möchte, vernetze ich jegliche digitale Tastatur mit meinem PC, kostet nichts weiter.
Für Recording-Geschichten sicherlich richtig (auch wenn die Kosten für ein vernünftiges Audio-Interface ja schon durchaus da sind), aber wenn ich auf diese Weise eine Erweiterung meiner Klangvielfalt erreichen will, habe ich üblicherweise noch weitere Kosten für das Samplematerial (oder kennst du freie Brot&Butter-Samples, die es mit einer aktuellen Workstation aufnehmen können?) und ich bin immer an meinen Rechner und dessen mögliche Probleme (Systemstabilität, Hardwareauslastung, abhängig vom Kenntnissstand des Benutzers auch Systemeinrichtung/-wartung - gerade bei deinem Linux-Beispiel) gebunden. Für die Bühne brauche ich also einen Laptop, und spätestens dann ist ein Audio-Interface eigentlich Pflicht. Außerdem ist das durchaus kreativitätsfördernde "Plug'n'Play"-Feeling dahin, wenn immer erst der Rechner booten muss.

Ich bin ja auch garnicht generell gegen rechnerbasierte Lösungen und ich bin absolut der Meinung, dass Workstations viel Krempel haben, den man nicht braucht (die Untermenge, die man braucht, wird zwar genau wie ihre Größe variieren, aber niemand nutzt alles). Trotzdem erfüllen sie einen guten Zweck, nämlich die eben genannten Nachteile nicht zu haben. Allein die Tatsache, dass man fast keine Nicht-Spezialisten mit Top-Sounds als Nicht-Workstation bekommen kann, zeigt also schon, dass Workstations wohl kein Spielzeug sind. Als zweites wären da die vielen Live-Keyboarder, die größtenteils mindestens eine WS auf der Bühne haben, und schlussendlich die (offenbar wenigen, aber dennoch vorhandenen) Leute, die sehr wohl vollständig auf ihrer WS (sprich: ohne Rechner) produzieren.
 
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Klärt mich mal auf, wo bei euch die Grenze zwischen Synthesizer und Workstation verläuft.
 
Klärt mich mal auf, wo bei euch die Grenze zwischen Synthesizer und Workstation verläuft.
Der Übergang ist bekanntlich fließend, aber der Hauptindikator für eine Workstation ist wohl der Sequencer (im Gegensatz zum Midi-Player oder einer rudimentären Aufnahmefunktion). Trotzdem ist eine Workstation natürlich auch ein Synthesizer.
 
Mein Wissen in diesem Bereich ist wohl veraltet, ich kannte das nur in dieser (damals noch) 5000-10000 DM Heimstudiovariante :)
 
Klärt mich mal auf, wo bei euch die Grenze zwischen Synthesizer und Workstation verläuft.
Kurzdefinition Workstation:
  • ROM-Sample-basierte Klangerzeugung vorhanden
  • Klangerzeugung in allen Parametern editierbar (eigentlich Grundvoraussetzung für einen Synthesizer)
  • mindestens achtfach, idealerweise mindestens 16fach multitimbral
  • aufnahmefähiger und voll am Gerät editierbarer Song-Sequencer mit mindestens so vielen Spuren wie Multimode-Parts
  • Laufwerk oder Anschlußmöglichkeiten für nicht proprietäre Wechselspeichermedien
 
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Beispielsweise ist mit kein Gerät bekannt, das interne Lautsprecher hätte und gleichzeitig auch nur ansatzweise als Workstation bezeichnet werden könnte.

Von Kurzweil hat es das X-Pro bzw die X-Pro Serie mit eingebauten Lautsprechern, das wäre dann genau sowas. Das Ding sieht aus wie ein Klavier, weils auch noch ein Holzgehäuse drumrum hat. Ist nur bissl teuer und wird als Digitalpiano geführt, ist aber ein kompletter PC3X, siehe: http://www.kurzweil.com/Product.php?id=204


Eine Workstation ist per Definiton eigentlich ein Keyboard oder Rackmodul, mit dem man standalone einen kompletten Song produzieren kann. Es muß sich dabei nicht unbedingt um einen Synthesizer handeln, denn es gibt (und gab) ja auch Samplingworkstations, siehe Yamaha V-50 und die Ensoniq Sampler, die ab dem EPS Workstations sind, ebenso die EMUs aus der EIV-Serie.
 
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Kurzdefinition Workstation:
  • ROM-Sample-basierte Klangerzeugung vorhanden
  • Klangerzeugung in allen Parametern editierbar (eigentlich Grundvoraussetzung für einen Synthesizer)
  • mindestens achtfach, idealerweise mindestens 16fach multitimbral
  • aufnahmefähiger und voll am Gerät editierbarer Song-Sequencer mit mindestens so vielen Spuren wie Multimode-Parts
  • Laufwerk oder Anschlußmöglichkeiten für nicht proprietäre Wechselspeichermedien

Eine Workstation ist per Definiton eigentlich ein Keyboard oder Rackmodul, mit dem man standalone einen kompletten Song produzieren kann.

Ich plädiere für die Aufnahme dieser Definitionen die (noch zu erschaffende) große Musiker-Board Keyboard FAQ! :)

(Wobei Racks nach der von microbug gegebenen Definition gerade keine Workstations sein können, da man mit ihnen alleine eben keinen Song produzieren kann - mal die Masochisten ausgenommen, die einen Song komplett über einen on-board Sequenzer einprogrammieren würden ;) )
 
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Dankesehr:)

öhmja, zugegeben, daß es auch Rackworkstations gibt kam mir erst beim Tippen des Satzes in den Sinn, der Widerspruch mit dem "standalone" ist mir dann doch entgangen :)

Falls eine solche FAQ erschaffen werden soll, trage ich gerne dazu bei und kann da Erfahrung aus dem Fotobereich mitbringen, wo ich bereits mehrere FAQs auf Wiki-Basis pflege.
 
Ein Fender Rhodes

@ Ningyo
Ich möchte dir auch ein Kurzweil PC3 ans Herz legen. Damit dürftest du die nächsten zehn Jahre viel Spaß haben.
 
@ Ningyo
Ich möchte dir auch ein Kurzweil PC3 ans Herz legen. Damit dürftest du die nächsten zehn Jahre viel Spaß haben.

Dem schließe ich mich an. PC3 (76 Tasten) und PC361 (61 Tasten) sind derzeit zu sehr guten Kursen zu haben, zugreifen lohnt sich absolut.

Der Song gefällt mir auch, danke fürs posten.
 
Naja, ob Kurzweils VAST für einen Einsteiger der mal probieren möchte das Richtige ist?
Als Presetschleuder könnt er Sie aber sicher gut verwenden.

@ Ningyo
Weil du die Microstation angesprochen hast. Ich hab eine und bin sehr zufrieden damit.
Das ist wirklich die perfekte Mini-Workstation zum sensationellen preis.
Damit könntest du mal preisgünstig reinschnuppern. Für Minitsten sind die erstaunlich gut aber es sind Minitasten und du wirst über kurz oder lang eine zweite Tastatur brauchen.
bis mein Kronos da ist verwende ich sie sogar für livegigs (mit zweiter tastatur) und muss sagen das passt super.

Möglicherweise ist auch der neue microArranger was für dich.

und die M50 würde wahrscheinlich auch super passen aber da weiß ich nicht wie da die Gebrauchtpreise sind.
Wär jedenfalls auch genügend Workstation um wenig Geld
 
Dem schließe ich mich an. PC3 (76 Tasten) und PC361 (61 Tasten) sind derzeit zu sehr guten Kursen zu haben, zugreifen lohnt sich absolut.

Der Song gefällt mir auch, danke fürs posten.

Die Frau ist live sehr viel rockiger als auf den Youtube videos, insbesondere schaltet sie diverse Effektgeräte zwischen dieses Rhodespiano und die Boxen, das Klangerlebniss ist sehr ungewöhnlich und nicht so steril wie bei Synthies ;)
 
Die Frau ist live sehr viel rockiger als auf den Youtube videos, insbesondere schaltet sie diverse Effektgeräte zwischen dieses Rhodespiano und die Boxen, das Klangerlebniss ist sehr ungewöhnlich und nicht so steril wie bei Synthies ;)

Ich hab sie mir jedenfalls mal "gebookmarked". Dachte schon, sie hat ein DynoRhodes am Start, aber war mir dann nicht sicher. Nette Performances jedenfalls.

@Waldo: es sagt ja auch keiner, daß er gleich tief in VAST einsteigen soll, den PC3 kann man prima auch als reine Presetschleuder verwenden, als Anfänger will man doch eh erstmal nicht programmieren.

Schon komisch: kaum kommt die Sprache auf komplexere Geräte mit VAST oder auch AFM/RCM, da kommt gleich das "zu komplex für Einsteiger"-Argument. Ein digitaler Roland oder Korg ist nicht weniger komplex, vor allem wenns ans Programmieren von Sounds geht. Gerade die JV/XV-Modelle wurden doch in erster Linie als Presetschleudern benutzt - kein Wunder, ist die Programmierung eines JV-1080 am Gerät nur was für Masochisten, die gerne 1024 zum Teil musikalisch irrelevante Parameter haben. Auch einen SY99 muß man nicht selbst programmieren, da es für die Kisten ja tausende von Sounds im Netz gibt.
 
Bevor wir hier abdriften, mal zurück zum Anfang. Da geht's um jemanden, der noch kein Tasteninstrument spielt, der aber offensichtlich die Möglichkeiten einer Workstation kennt. Ob das nun wirklich was für ihn ist, und wie lange er braucht, um damit aktiv in einer Band mitzuspielen, steht derzeit noch in den Sternen. Dafür steht das zur Verfügung stehende Budget fest: 350EUR.
Dafür bekommt man z.B. ein gebrauchtes Korg 01/W - für mich die erste ernstzunehmende Mutter der Workstations. Wenn sich dann herausstellt, dass Interesse am Keyboard besteht kann man jederzeit durch andere Geräte, Expander, Einbindung eines VST Setups etc. erweitern. Ein Verlust bei Wiederverkauf ist kaum zu erwarten, da der Preis seit einigen Jahren relativ konstant ist.
Die 88er Tastatur würde ich erst einmal hinten anstellen. Die wird erst dann interessant, wenn der Kandidat Klavierunterricht nimmt. aber - sorry - jemand, der gar kein Klavier spielen kann, wird kaum den Unterschied zwischen einer 61er und einer 88er Tastatur wertschätzen können.
 
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