Kaputte (?) Mandoline "gerettet" und nun viele Fragen (Achtung Neuling ;))

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So, erstmal hallo und guten Abend, liebe Musiker! ^^

Zunächst mal möchte ich mich im Voraus für meine Unkenntnis über Saiteninstrumente und Fachwörter dieses Bereiches entschuldigen, ich hab zwar schon paar mal auf einer Gitarre herumgezupft, aber das wars auch ;).

Nun zu meiner Geschichte in aller Kürze (ich mag hier niemand mit unwichtigen Details langweilen) :
Letzten Samstag habe ich nach einem Flohmarkt eine Mandoline in einem Müllcontainer gefunden. "Is kaputt, kauft eh keiner" war die Antwort des Standbesitzers nachdem ich mich nach ihr erkundigt habe.
Zugegeben, das Madolinchen sieht nicht aus, wie aus dem Ei gepellt, war und ist aber, meines Empfindens nach, ein schönes Stück und ein Instrument wegwerfen halte ich für einen absoluten Frevel!
Hab sie also adoptiert und nach einigem Wühlen auch noch die zugehörige Tasche gefunden.
Hier mal ein erstes Foto:
http://s7.***.net/images/110921/temp/fb6wxqg5.jpg

Auf den ersten Blick sieht sie recht spielbar aus und hört sich auch gut an (meine subjektive Meinung, kann auch sein, dass sie total verstimmt ist, lol). Allerdings ist sie auf der Rückseite am Klangkörper (?) an einer Stelle aufgeplatzt.

Hier mal die komplette Rückseite (Riss ist links unten zu sehen)
http://s7.***.net/images/110921/temp/bnxehvds.jpg

Und hier nochmal der Riss (ist an der breitesten Stelle nur etwas mehr als 3mm, sieht hier bisschen arg groß aus) direkt:
http://s1.***.net/images/110921/temp/empsp37e.jpg

Wie man sieht, steht das Holzstück auch unten vom Rest des Rahmens ein Stück ab:
http://s1.***.net/images/110921/temp/ja295dxq.jpg

Zusätzlich sind die Wirbel (?) etwas rostig, lassen sich aber noch drehen.

Nun zu meinen Fragen:
Kann man diesen Bruch reparieren, eventuell sogar selbst und wenn ja, mit was? Falls sich ein Fachmann der Sache annehmen muss, mit was für Kosten müsste man rechnen?

Kann mir generell jemand ein paar Infos zu meinem Fund geben?^^ (also ungefähres Alter, Art usw?) Wie pflegt man sie am besten und mit was?
Innen in der Mandoline steht PerlGold und dass sie in Deutschland gefertigt wurde. (Beim Googlen bin ich auf eine Informationsseite gestoßen http://www.schlaggitarren.de/home.php?text=hersteller&kenn=20 viel schlauer bin ich dadurch jedoch nicht ^^').

Ich habe bisher zwar keinerlei Gitarrenkenntnisse, aber sollte es tatsächlich möglich sein, sie zu reparieren, würde ich auch gerne etwas auf ihr spielen. Ist Mandoline ähnlich zu lernen wie Gitarre oder gibt es entscheidende Unterschiede, auf die ich achten müsste?

Momentan steht das beschädigte Mandolinchen nur vorwurfsvoll in seinem Beutel in einer Zimmerecke, ein Zustand, den ich schnellstmöglichst ändern möchte! :D
Deshalb wäre ich super dankbar, wenn sich hier ein paar Fachmänner/frauen finden lassen, die von der Materie etwas Bescheid wissen und sich an meine vielen Fragen heranwagen würden.^^
 
Eigenschaft
 
Hallo,

für mich sieht das nach nem leider unwirtschaftlichen Projekt aus.
Selber machen ist hier absolut nicht drin, wenn man keine Werkstatt und n gut ausgerüstetes
Sortiment an Werkzeugen hat.

Der Boden müßte ganz runter, denn der Riß muß von innen belegt werden. Und da fängt dann
der Spaß erst richtig an. Wahrscheinlich muß man auch noch 1-2 weitere Stellen belegen.
Extrem anstrengend wirds dann, wenn der Boden wieder drauf soll. Die Zargen bündig hinzubekommen
ist sicher n Projekt, wenn sich der Boden etwas verzogen hat.

Du kannst versuchen, einen Gitarrenbauer in deiner Nähe zu finden und ihn mal fragen, ob sich das lohnt,
aber ich befürchte, daß er dir ähnliches sagen wird.

cheers, fiddle
 
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Ja, ich sehe das auch so wie fiddle. Beobachte mal die Auktionen bei eBay, da taucht dieser Typ von Mandoline immer wieder auf, oft in einem ganz netten Zustand. Diese Stücke erzielen in der Regel keine sonderlich hohen Preise, denn die meisten suchen entweder die Archtop Mandolinen amerikanischer Art, oder eine klassische neapolitansiche Mandoline mit Rundbauch.

Über die klanglichen Eigenschaften deiner Mandoline weiß ich leider nichts.
 
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Oh, das hört sich wirklich schwieriger an als ich dachte! Bin irgendwie davon ausgegangen, dass man das einfach wieder kleben und über den Riss etwas legen kann, aber da hab ich mich wohl zu früh gefreut. :redface: Gut möglich, dass da was verzogen ist, sie lag immerhin ne Nacht im Container und davor war sie vermutlich auch nicht optimal gelagert und den Boden in Sternenform find ich an der Mandoline halt besonders schön, der sollte ansich schon draufbleiben...
Werde mal schauen, ob wir in der Nähe nen Gitarrenbauer haben, kenne zwar einige Musikgeschäfte, aber ob die sich so gut mit Reparaturen auskennen ist fraglich und der Preis spielt natürlich für ne arme Studentin wie mich auch eine Rolle.

Angenommen ich fixiere den Riss einfach mit Holzleim oder etwas Ähnlichem, könnte ich dann trotzdem drauf spielen oder ist der Klang dadurch total verfälscht? Für mich als Laien hört sie sich momentan nicht anders an als ein heiles Instrument, deshalb die Frage. Sollte ich auch so drauf spielen können und der Riss davon nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen wird, wäre das natürlich eine günstige Alternative, ist ja jetzt nicht so, dass ich sie professionell für etwas nutzen möchte, halt nur bisschen darauf spielen lernen ;).

Hab auch schon gesehen, dass es solche Mandolinen auf Ebay relativ günstig gibt, dabei sind es so schöne Instrumente!

Vielen Dank für eure realistischen Einschätzungen, hatte schon befürchtet, dass niemand antwortet ^^!

Habt ihr noch ein paar Tipps zum Spielen Lernen? Kann man dafür ein Gitarrenbuch verwenden oder gibt es da grundlegende Unterschiede? Stimmen werde ich sie ohne Vorkenntnisse wahrscheinlich nicht selbst können, oder?
 
Über PerlGold (meine ich) hab ich irgenwann mal hier was gelesen. :gruebel: ..bei den Gitten?
Weiß nicht mehr. Vermute jetzt ganz grob 60er Jahre.. Ist auch nix wirklich besonderes.

Wenn du Madoline oder Gitarre spielen lernen willst, dann würd ich in beiden Fällen ein
günstiges Neuinstrument empfehlen, das von einem Fachmann gut eingerichtet wurde.

Beide Instrumente sind spieltechnisch schon etwas auseinander.
Also keine Ähnlichleit wie bayrisch zu österreichisch, sondern eher holländisch zu bayrisch :D

pps. zum Stimmen hilft ein Stimmgerät. Kosten 6-7 Euro. (es geht auch ein chromatisches, so eins geht für alles)
Ein Mandolinenbuch ist auch hilfreich, schau auch mal, was du bei youtube findest ;)

cheers, fiddle

p.s.
Pseudo-Reparatur: uhh.. Laß mal überlegen: Ja, ok. Gehen wir davon aus, daß sie nix mehr wert ist
und man hier auch nix mehr kaputt manchen kann. Du brauchs Schraubzwingen, 6-7 Stück.
Wichtig ist, daß der offene Boden wieder auf die Zargen kommt. Also den Riß im Boden ignorieren wir
einfach. Für jede Zwinge müssen mittelweiche Unterlagen her, sonst machst du Druckstellen. Das sind
sog. Zulagen. Kunstoffboden wie in Labors ist z.B. n gutes Material.
Leim: an was kommst du am einfachsten ran? Ponal Express. Der hält ganz gut. (Es gibt bessere Leime)
Vorher eine Probe-Zwingung durchfühern, dann wieder demontieren, alles griffbereit hinlegen.
Den Leim trägst du mit einer Messerspitze auf (Küchenmesser) und zwar auf der Zarge+Futterleiste und
gegenüber am Boden. Nicht zu viel! Nur die Fläche dünn bedecken.
Dann Zwingen und Zulagen der Reihe nach ansetzen und leicht zudrehen. Nicht zudreschen, nur soviel,
daß Boden und Zargen schließen+n bischen mehr, so daß Leim nach außen austritt. Den sofort mit
einem feuchten Lappen abwischen, möglichst alles. Dieser PonalExpress ist nach dem aushärten nicht mehr
wasserlöslich. Das bekommst du nur schlecht wieder weg.

Wenn: sich beim Zwingen der Riß im Boden schließt, würde ich nach dem verleimen des Randes (also direkt
im Anschluß) etwas verdünnten (Wasser) Ponal in diesen Riß einmassieren. Mit dem Finger, dabei durch Druck
versuchen beide Bodenhälften gegeneinander auf und ab zu bewegen, daß der Leim eintritt und verteilt.
Feucht abwischen und fertig.

Achso, ganz wichtig: das ganze muß flott gehen. Du hast maximal 20 min Zeit, dann zieht der Leim an.

So ungefähr.

Die Mechaniken kannst du mit Bleistift einschmieren (Schnecke und Rad).
Wenn du sie schöner haben willst, mußt du sie vorher abmonieren und mit Metallputzmittel abschrubben.
Ein klitzekleines Tröpchen Öl kann was (oder WD40), gleich wieder abwischen. Man schmiert eigentlich nur
mit Graphit.
Neue Saiten sind selbstverstänlich.

(uff.. solche Textlängen (und Inhalte) machen mich fertig :D)
 
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Wenn du dich mal als erste schnupperschritte mit der mandoline befassen willst, gibt es hier ein büchlein kostenlos zum herunterladen, "The Bickford Mandolin Method". Ist schon ein bisschen angejahrt, aber wenn es darum geht, das instrument ein wenig kennen zu lernen und ihm die ersten töne zu entlocken, bevor die jagd nach YouTube-lessons losgeht, dann passt das schon.

Gruss, Ben
 
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Ansich war das Spielen lernen nur noch so ein Hintergedanke unter dem Motto "Jetzt hast du schon mal ne Mandoline, jetzt lernst du auch bisschen drauf spielen" ;) . Wenn ich mir jetzt noch eine neue kaufe, ärgere ich mich nachher nur, weil ich dann nicht übe und sie nur herumsteht.
Wie holländisch zu bayrisch? :D Guter Vergleich! Manno! Jetzt hatte ich schon fast den Hörer in der Hand, um mir das Gitarrenbuch einer Freundin auszuleihen...ich merke schon, ich hab mir das alles viel zu einfach vorgestellt!

Wow, danke für die ausführliche Anleitung! :D
Schraubzwingen haben wir, so Unterlagsstoff müsst auch irgendwo in der Werkstatt liegen und Ponal-Express ist ebenfalls im Haus!
Werde mich dann morgen mal dransetzen und hoffen, dass ich nichts schlimmer mache! ;) Abschrauben tu ich da selbst aber lieber nichts, da hab ich nicht so das Händchen für...

Vielen Dank für die Mühe, wollte nur mal so generell wissen an was ich geraten bin ^^. Mir gefällt sie trotz allem wirklich gut und wenn das mit dem Reparieren nicht richtig klappt, häng ich sie mir einfach an die Wand und verwende sie gelegentlich als Foto-Requisite! :)

---------- Post hinzugefügt um 18:43:37 ---------- Letzter Beitrag war um 18:41:25 ----------

@Ben
Hab deinen Beitrag erst eben gesehen!
Danke sehr für den Link, werde es mir gleich mal laden und anschauen! :) Vielleicht wird das dann ja doch noch was mit dem Spielen...sofern das Madolinchen den morgigen Tag überlebt xD.
 
... wer wird denn gleich die Flinte ins Korn werfen ...

Ich kenne die Marke PerlGold nicht, wir haben aber eine sehr ähnliche Mandoline zu Hause (die sich bis auf den fehlenden Aufkleber innen kaum unterscheidet). Diese finde ich von der Bespielbarkeit und vom Klang her deutlich besser als ein paar neapolitanische Mandolinen (allerdings aus japanischer Fertigung), die sich auch bei uns tummeln. Sie hat auch schon ein paar Auftritte hinter sich, dann aber über Mikrofon verstärkt.

So, wie ich die Bilder gesehen habe, scheint es ja NICHT ein Riss IM Holz, sondern einer ZWISCHEN zwei Spänen zu sein. Hier könnte man schon versuchen, dies zu leimen.

Ich sehe folgende Alternativen:

Zum Instrumentenbauer gehen, nach den Kosten fragen und dann entscheiden, ob das Instrument ...
- professionell repariert wird,
- Du das Instrument "herunterspielen" möchtest
- oder aber Du die Reparatur selbst versuchen möchtest.

Wenn Du Dich selbst an der Reparatur versuchen möchtest, würde ich es nicht unbedingt mit Ponal, sondern mit Knochenleim versuche. Ponal geht auch, aber Knochenleim lässt sich besser wieder lösen (und könnte wohl auch besser klingen, habe aber keine Erfahrung im a/b-Vergleich). Es ist angeblich etwas komplizierter zu verarbeiten (muss warm gemacht werden), ist aber auch unproblematisch (etwas Leimpulver in ein Marmeladenglas und das in einen Topf mit Warmwasser oder in einen Wasserkocher stellen). Es soll auch von Titebond einen Instrumentenbauleim geben, der wieder gut lösbar ist. Mit Ponal geht's natürlich auch, aber das wäre hier nur Plan C. Ponal-Express wäre für mich schon außerhalb der Diskussion (nur 8 Minuten Topfzeit, der normale Ponal hat immerhin 12), muss aber gestehen, dass ich damit noch nicht gearbeitet habe. (Knochenleim gibt's im Versand, z.B. bei Dick, einem Lieferanten für Werkzeuge, auch für den Instrumentenbau. Das Kilo für ca. 10 EUR, du brauchst aber nur wenige Gramm. Außerdem einen sauberen Tuschepinsel zum Auftragen des Leims)
Ich würde es nicht mit Zwingen versuchen, sondern erst einmal mit abbinden, da Du auf dem Boden keine richtigen rechten Winkel hast.

Ich würde auf keinen Fall mit zu "modernen" Leimen arbeiten, da dies dann oft nicht mehr reversibel ist. Dann lieber, falls das Instrument nicht auseinanderfällt, erst einmal unrepariert spielen.
 
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Stimmt, es ist tatsächlich kein Riss im Holz, sondern dazwischen, was daran liegen kann, dass sich der Rahmen durch Feuchtigkeit verzerrt hat oder so.

Habe bisher noch nichts gemacht, weil ich vorher feststellen musste, dass der Ponalrest, den wir noch hatten, eingetrocknet ist. :redface:
Das mit dem Knochenleim scheint keine schlechte Idee zu sein, gibts auch bei Amazon, wie ich grade gesehen hab. Werde es dann wahrscheinlich eher damit versuchen. Danke sehr für den Tipp! :)
Wie meinst du das mit dem Herunterspielen? Also ich will sie jetzt nicht so sehr in Beschlag nehmen, dass sie dadurch kaputt geht oder so :D. Oder würdest du lieber das Spielen ganz lassen?
 
Wenn du wirklich Konochenleim verwenden willst, muß ich dir
erst nen Crashkurs in Knochenleim geben. Wenn man den falsch
ansetzt und zu hoch aufheitzt, dann hält der nur schlecht.

Außerdem ist immer die Frage, ob diese Stelle schonmal mit
etwas anderem geleimt wurde.
Knochenleim auf Holz hält, Knochenleim auf Weißleim hält nicht.

cheers, fiddle
 
Uff...also doch lieber Ponal? Bin langsam echt verunsichert...:confused:
Geleimt war die Stelle auf jeden Fall schon mal, wobei ich mir das eben nochmals genau angeschaut und nur minimale Rückstände festgestellt hab. Aber wenn die Mandoline schon vor 50 Jahren gebaut wurde, verschwindet das ja auch mit der Zeit...
Irgendwo muss ich ja mal anfangen also fragen wir mal so : Wo besteht generell das kleinere Risiko, bei Ponal oder Knochenleim? Ich hab mit beidem bisher noch keinerlei Erfahrung gemacht, hätte noch ne Heizklebepistole hier, aber das scheidet sicherlich von vornherein aus?
 
Wie meinst du das mit dem Herunterspielen? Also ich will sie jetzt nicht so sehr in Beschlag nehmen, dass sie dadurch kaputt geht oder so :D. Oder würdest du lieber das Spielen ganz lassen?

Ich gehe davon aus, dass bei "normalem Gebrauch" das Instrument keinen (weiteren) Schaden nehmen wird. Aufpassen aber, ob das Instrument die Saitenspannung mitmacht, also lieber erst einmal dünnere / weichere Saiten nehmen und von unten allmählich an die Normalstimmung heran tasten. Ich würde dies über einen Zeitraum von mehreren Tagen machen.

Mit der Unverträglichkeit verschiedener Leimarten hat fiddle Recht. Meine Idee war, dass Knochenleim besser wieder zu entfernen ist, von daher beim Erstversuch das geringere Risiko darstellt. @Fiddle: Teilst Du die Einschätzung?
 
Hallo Sterntaler, schön zu sehen dass es noch mehr alte Mandolinen gibt , die nicht einfach weggeworfen werden :great:
Diese Risse im Holz sind bei alten Mandolinen (auch hochwertigen) völlig normal.Dieser Riss ist allerdings so breit , dass ich
einen passenden Holzspan zurechtschnitzen und einleimen würde , ich denke die Mühe lohnt sich hinterher.
Zu PerlGold habe ich unter http://www.museum-markneukirchen.de/forum folgendes gefunden :
"PERLGOLD. Perlgold war die Gitarrenmarke des Händlers Kurt Gropp. 1922 wurde das Versandgeschäft in Siebenbrunn bei Markneukirchen gegründet, seit 1925 besteht es in Breitenfeld (heute noch)! "
Im Vogtland liegt übrigens das Zentrum des Deutschen Mandolinenbaus ,vor dem Krieg und auch während der DDR Zeit wurden
hier gute Instrumente gebaut.(Meine Meinung) Diese Form ist eben typisch deutsch , es ist die Form der "Waldzither" ,ein vor dem 2 Weltkrieg in Deutschland beliebtes Instrument , dass zusätzlich eine tiefe neunte Saite hatte (Wahrscheinlich hat der Saitenhalter bei Deinem Instrument auch 9 Laschen ? Das ist ein Einheitstyp für beide Instrumentengattungen)
Zu den verrosteten Stimmwirbeln : Manchmal sind die leider nicht mehr zu retten , ich habe mir diesen Satz günstig bestellt und bin bis jetzt zufrieden damit :" Dixon Mandolin Mechanik Set, doppelt gebohrt, Metallwellen 6,1mm, Wellenabstand 23mm,Cremefarbene Kunstoffknöpfe, vernickelt " Die Abmessungen müssen passen , also vorher nochmal ausmessen , sollte aber fast immer passen.

Bei allem Respekt gegenüber den Sachkundigen vorher würde ich mit einem Instrument dieser Preisklasse nicht zu einem Instrumentenbauer gehen. Ich kenne z.B. einen Antiquitätenhändler hier um die Ecke , der selbst restauriert und auch mal Tips gibt,
ohne dass man gleich was kaufen muss.
 
... danke für den Tipp mit Gropp. Das Label PerlGold wurde offenbar bis 1974 eingesetzt (http://www.mandolincafe.com/forum/archive/index.php/t-69327.html?, hier findet sich auch ein thread über eine ähnliche PerlGold). Ich schätze das Instrument allerdings deutlich älter ein. Im 1954er Katalog (http://jazzgitarren.k-server.org/perlgold.html) findet sich die Abbildung eines Instrumentes, das Deinem offenbar entspricht

Ein Antiquitätenhändler kann möglicherweise auch weiter helfen, gute Idee. Allerdings sind auch Instrumentenbauer nicht immer gesprächsunwillig und auch nicht immer teuer;-) (Nein, ich selbst bin keiner.)
 
@Ploppy8
Ist für mich auch unverständlich wie man sowas überhaupt wegwerfen kann. Sie sind nicht nur Teil der Geschichte, sondern auch gewisserweise Kunst, sowas wegzuwerfen wäre wirklich Frevel, selbst wenn man darauf nicht mehr spielen kann. Hab für alte Dinge generell einen Faible, ich sehe nicht nur den Gegenstand ansich, sondern auch die Geschichte, die dahinter stecken könnte. Deshalb wollte ich auch so gern mehr über sie wissen. :)
Hab eben erstmal gegoogelt was der Saitenhalter ist (wie erwähnt hab ich absolut keine Ahnung von Saiteninstrumenten :redface: ) und bei mir sieht das aus, wie hier : http://www.musik-lienhard.de/media/...3525d08d6e5fb8d27136e95/1/_/1_5503_2215_1.jpg
Also wahrscheinlich doch nur 8?
Die Stimmwirbel haben zwar Rost angesetzt, funktionieren aber noch (hab gestern mal versucht mit einem Online Tuner zu stimmen). Hab sie mittlerweile auch abgerieben und Graphit drauf gemacht.
Das mit dem Antiquitätenhändler ist eine gute Idee, das findet sich hier leichter als ein Instrumentenbauer! Es gibt einen im Nachbarort, der auf Möbel spezialisiert ist, aber wenn er keine Ahnung hat kann er mich ja weiterverweisen ;). Handwerklich hab ich jetzt nicht so das Händchen, aber das mit dem Span könnte vielleicht mein Großvater hinkriegen, der ist da bisschen versierter.

@rw
JAAA :eek: das da unten ganz rechts ist sie! Wie genial!!! Hätte jetzt nicht gedacht, dass man das im Internet finden würde! :D 54 also...Wirtschaftswunder! Vielleicht wurde sie von einem DDR-Flüchtling mitgebracht, die kamen damals ja zu Hauf in den aufstrebenden Westen...seht ihr, das mein ich mit der Geschichte dahinter!

Vielen Dank für die Infos und Ratschläge, damit hab ich jetzt wirklich ein paar tolle Anhaltspunkte und auch wenn das mit dem Spielen nichts wird, hab ich zumindest ein weiteres schönes Stück Geschichte in der Wohnung! ;)
 
Handwerklich hab ich jetzt nicht so das Händchen, aber das mit dem Span könnte vielleicht mein Großvater hinkriegen, der ist da bisschen versierter.

Üb' das "Einspanen" einfach erstmal mit einer Zigarrenkiste o.ä. Das geht wunderbar und nach ein paar Versuchen kannst Du Dir schon mehr zutrauen.

@rw
JAAA :eek: das da unten ganz rechts ist sie! Wie genial!!! Hätte jetzt nicht gedacht, dass man das im Internet finden würde! :D 54 also...Wirtschaftswunder! Vielleicht wurde sie von einem DDR-Flüchtling mitgebracht, die kamen damals ja zu Hauf in den aufstrebenden Westen...seht ihr, das mein ich mit der Geschichte dahinter!

... kann sein, kann aber auch deutlich weniger dramatisch gewesen sein: Die Instrumente wurde ja auch (Devisen!) in "den Westen" (nicht nur die BRD; sondern auch ins Ausland) verkauft und auch z.T. über Versandhäuser angeboten. Und nicht alle sind "geflohen", manche einfach nur umgezogen, zum Rest der nach dem Krieg versprengten Familie usw. - Aber, wie früher schon gesagt, auch ohne eine "Geschichte" ist meine vergleichbare Mandoline einfach ein klasse Instrument, das sich lohnt, zu spielen. (Und ich bin am Überlegen, ob ich ihr nicht noch ein PU-System spendiere...)
 
Mit der Unverträglichkeit verschiedener Leimarten hat fiddle Recht. Meine Idee war, dass Knochenleim besser wieder zu entfernen ist, von daher beim Erstversuch das geringere Risiko darstellt. @Fiddle: Teilst Du die Einschätzung?

Hi rw,

das ist alles richtig von dir. Ich würde auch nie ne Geige mit Ponal zukleben..

Ich kann hier nur einen Tip abgeben, der der thread-Erstellerin hilft und mit dem sie umgehen kann.
Bei Knochenleim/Hautleim muß man halt ein paar Sachen beachten. Da ich nicht weiß, was da vorher
drin war und der Knochenleim etwas speziell in der Handhabung ist, habe ich halt gleich den Ponal empfohlen.
Der ist schon fertig in der Tube. Den Knochenleim muß man erst ansetzen, warm machen und die
Verarbeitungszeit ist noch kürzer, d.h. man muß auch mit nem Föhn arbeiten.
Alles nicht so easy für nen Laien, wenn man sowas noch nie gemacht hat..


cheers, fiddle
 
Moin fiddle,

ja, einfacher ist es allemal und es wird ja auch durchaus im Bau von Profiinstrumenten (hier kenne ich es aus dem Balginstrumentenbau) eingesetzt.

Ich bin kein Handwerker, hatte allerdings bei meinen ersten Gehversuchen mit Knochenleim (das war ein E-Git-Korpus aus Esche) keine Probleme, von daher sah ich das nicht so kritisch. (Allerdings war ich sorgfältiges Arbeiten gewohnt.)

Beste Grüße
rw
 
Also ich tendiere momentan auch eher zu Ponal, scheint für mich etwas einfacher zu handhaben zu sein. Werde davor aber nochmal bei nem Antiquitätenhändler vorbei und mich bisschen schlaumachen, kann sicher nicht schaden. :)
Zigarrenkisten werde ich in meiner Nichtraucherfamilie wohl eher nicht finden, aber mein Großvater macht viel mit Holz, da fallen bestimmt ein paar Reste zum Üben ab.

Nochmals Danke für eure Hilfe und Hinweise, fühle mich jetzt schon viel zuversichtlicher! :D
 
... dann sach' mal hinterher Bescheid ...
 

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