Was da auf dem Griffbrett sitzt, wage ich nicht zu beurteilen, i.d.R. lässt sich sowas mit Stahlwolle beseitigen. Aber sonst? Bei der E-Fach Abdeckung stimmt etwas anderes nicht, die Abdeckung ist ein Stück zu klein, ob die dann noch immer ordentlich zentriert gesetzt wird, naja, vergiss es bei Massenware. Sprung im Potiknopf und Kratzer auf der Pickupkappe: Normal, vor allem auch weil du nicht weisst wie sie im Shop aufbewahrt wurde, allerdings würde sowas auch bei einer gründlicheren Endkontrolle nur bedingt für eine Aussortierung sorgen.
Klar klingt das, was ich hier schreibe, für jemanden der sich über derartige Kinkerlitzchen ziemlich stört ziemlich bekloppt, aber was erwartest du? Dass im niedrigeren Preissegment mit der Lupe nach kleinsten Fehlern gesucht wird, vor allem wenn sie die Funktionalität in keinster Weise beeinträchtigen? Was die Kosten zu Behebung betrifft (mit Originalteilen), ich würde sie spontan auf 20-max.30€ kalkulieren. Viel ist das nicht.
Ich nehme mal diesen Beitrag als Anlass zur Stellungnahme.
1. Warum wollen immer alle mit Stahlwolle an ihre Gitarren ran? Schon mal drüber nachgedacht, dass man normalerweise immer härtere Stoffe mit weicheren bearbeitet (poliert, putzt, ...) und das auch Sinn ergibt?
2. Ich stimme zu, die E-Fach-Abdeckung ist definitiv zu klein und nicht falsch gebohrt oder schief. Aber diese, selbst als "Original Gibson Replacement Part" sollte relativ günstig zu erwerben sein. Genauso die Tonabnehmer-Kappe und die Knöpfe. Teurer als 30,-€ wirds vielleicht schon, vor allem, wenn die Kappe ausgetauscht werden muss, weil man sich nicht selbst rantraut. Dennoch, wenn du die Klampfe behalten willst, bleibt alles im vertretbaren Rahmen und vielleicht gibts ja Rabatt vom Verkäufer für die verschwiegenen Mängel oder er übernimmt die Rechnung für die Wiederherstellung?
3. Sprünge und Kratzer sind "normal", aber nur, weil mangelhafte Qualitätskontrolle und Ignoranz gegenüber "kleineren" Problemen vom Hersteller über Zwischenhändler bis zum Verkäufer auch "normal" sind. Das sollte aber definitiv nicht so sein und ich würde es auch nur unter bestimmten Voraussetzungen akzeptieren. Nämlich, wenn ein Umtausch nicht möglich ist, die Kommunikation mit dem Verkäufer leider nicht funktioniert oder ich die Gitarre aus irgendwelchen Gründen unbedingt behalten möchte. Nur, weil z.B. Plastikknöpfe produziert werden, die beim aufpressen auf die Potiachsen springen, muss man das als Kunde nicht akzeptieren, sondern kann Fehlerlosigkeit erwarten. Anders ist der Fall, wenn der Verkäufer über die Mängel informiert hat.
4. 930,-€ ist vielleicht für Gibson-Verhältnisse gerade noch billig, warum muss man deswegen kleine Fehler ignorieren? "Niedrigeres Preissegment" ist übrigens ein Begriff, den ich mit einer Fast-1000€-Gitarre nicht in Verbindung bringen würde, da kann man ganz andere Einteilungen machen.
5. Das hier mit der Lupe nach Fehlern gesucht wurde kann ich höchstens beim Griffbrett nachvollziehen. Alles andere sind ja wohl gravierende Mängel.
Spielbarkeit ist vielleicht wichtiger als Optik, aber bei einer neuen Gitarre ist beides gleichwohl ein Grund zur Beschwerde.
Ich habe noch von niemandem gehört, der sich einen neuen Lupo gekauft hat und dann mit fleckigen Sitzen, einer Beule in der Haube und schiefen Spaltmaßen an der Kofferraumklappe nach Hause gefahren ist und dann erklärt hat, diese Mängel wären akzeptabel, denn die Funktionalität wäre ja zu 100% gegeben und man hätte schließlich keinen Passat für den dreifachen Preis gekauft.
@PleasureSeeker:
Ich wollte jetzt nicht nur auf deinem Kommentar rumreiten, hier wurde meiner Meinung nach nämlich viel Quatsch geschrieben, aber dein Beitrag hat die meisten meiner Kritikpunkte zusammengefasst.