MIDI-Prozessor mit Song-Verwaltung (wie Brainspawn Forte) als Hardware oder iPad-App

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Hi!
Bis vor kurzem habe ich Brainspawn Forte eingesetzt. Gut gefallen hat mir dabei die Möglichkeit, die Songs zu verwalten und auch MIDI-Signale song-spezifisch zu routen. Ich habe auch auf diese Weise über das EHCo-Plugin externe Klangerzeuger angesteuert und Dinge wie Layers und Splits geregelt.

Nun bin ich allerdings wieder komplett auf Hardware umgestiegen (insg. 3 Geräte: Nord Piano, Korg CX-3, Motif-Rack ES), und habe mir nun zuerst überlegt, weiterhin Forte für das Umschalten aller Geräte per Program Change sowie das Erstellen von Layern/Splits zu verwenden. Dafür reicht ja im übrigen auch ein wesentlich schlechterer Rechner, wenn keine VSTis mehr eingebunden werden. Allerdings wäre es mir doch lieber, Forte wieder zu verkaufen, und ein entsprechendes Hardware-Gerät zu finden, das noch kleiner ist als ein Laptop und für dessen Bedienung man keine Maus braucht.

Gibt es sowas? Wichtig wäre mir wie gesagt, dass man Songs erstellen kann, bei deren Aufruf Program Changes an die drei Geräte gesendet werden. Außerdem möchte ich bei den beiden Keyboards Local Control auf Off schalten und die gesendeten Midi-Signale verarbeiten und wieder zurück senden können, sodass ich die Tastaturen splitten und Sounds, egal von welchen Gerät sie erzeugt werden, flexibel spielen kann.

Sehr gut wäre auch, wenn ich z.b. control changes in irgendwelche SysEX-Befehle umwandelt könnte, sodass ich auch kompliziertere Parameter im Motif-Rack über mein Doepfer Pocket Dial (welches nur CCs senden kann) ändert kann. Alternativ könnte es sich um ein Gerät handeln, das selbst Controller hat, die SysEx senden können.

Ich habe die Software Midi-Dings gefunden, das ist ein Midi-Prozessor für Linux, der auch eine Song-Verwaltung hat. Das hätte ich gerne in einem Hardware-Gerät! Heute kam mir auch noch die Idee, dass es eine iPad-App für sowas geben müsste. Ich habe nämlich aus beruflichen Gründen eh eins, und es ist sehr handlich (ich schleppe schon genug Equipment). Habe aber im App-Store nichts gefunden.

Kann mir jemand einen Tipp geben, ob es für mein Problem schon eine passende Lösung gibt?

Viele Grüße,
Johannes
 
Eigenschaft
 
Miditemp?
 
Ja, gibts nicht mehr, oder? Welches gerät davon wäre es genau? Heißt das PMM oder so?
 
PMM ist das ganz alte meine ich. Ich weiß nicht, was der schon kann. Da suchst du am besten mal nach der alten Seite von synrise.com Ich meine da wären alle aufgelistet. Bin mir aber nicht sicher.
 
Ich denke, du kommst an einer Computerlösung nicht dran vorbei (ich verwende forte + ehco genau wie du), weil es die ganzen Hardware MIDI Patchbays / Prozessoren, wenn überhaupt leider nur noch auf dem Gebrauchtwarenmarkt gibt und es daher in Zukunft mit Support, Reparatur, Ersatzteilen, etc. schlecht ausschauen wird....
 
Mein Plan ist nun, selbst eine iPad-app zu entwickeln. Das basiert dann auf moderner Hardware, ist total handlich/leicht und komfortabel zu bedienen. Hätte zwar am liebsten einfach was fertiges gekauft, aber da ich selbst Softwareentwickler bin, bin ich wohl auserkoren, diese Lücke selbst zu schliessen :)
 
Das ist doch wirklich genial! Jetzt haben wir schon 3 Projekte an Board und können uns gegenseitig motivieren, Ideen austauschen, Probleme diskutieren etc. Der Autor von Mididings ist hier mit unterwegs, ich versuche mich seit einer halben Ewigkeit an meinem MIDI-P und jetzt kommt noch ein Projekt fürs iPad dazu! :great: Ich drück dir die Daumen :)
 
Ja, ich hab auch schon vorgehabt, euch zu kontaktieren :)
 
Hallihallo!

Genau die Idee hatte ich als Brainspawn-Forte Benutzer auch mit der iPhone/iPad-App! Man bräuchte meiner Meinung ja nicht mehr als die Midi-Ansteuerung mit Sysex-Befehlen oder PC/CC-Befehlen via das Camera Connection Kit sowie den SceneView-Modus, den ich bei Forte genial finde.

Da ich selbst jedoch kein Software-Entwickler bin habe ich mich mal nach den Kosten erkundigt, um so eine App entwickeln zu lassen. Da ist man wohl mindestens ab 2000,- Euro dabei, was natürlich für eine Einzelfall-Lösung viel zu teuer ist. Fraglich wäre natürlich, inwiefern man die Kosten über den Verkauf via den AppStore wieder reinbekommen kann (und Apple dabei mitfinanziert).

Übrigens spiele ich mit einer ähnlichen Equipment-Überlegung wie du Johannes: Entweder das Nord Piano oder das Korg SV-1 73, wobei mir letzteres aufgrund der 73er Variante und der für mein Spielgefühl besseren Tastatur momentan besser gefällt (und ein bisschen günstiger ist es auch).
Allerdings würde ich meinen 61er Selbstbau mit Laptop und Forte für meine B4, HalionSonic und Pro53 weiterverwenden wollen. Ich komme mit meinen Bands eben um bestimmte Brot-und-Butter-Sounds nicht herum.
Hatte bis vor kurzem den Kurzweil PC3 76 im Auge, den es ja momentan für rund 1200,- Euro gibt. Aber da passt das Setup dann nicht mehr richtig zusammen. Aber genau bei der Überlegung mit dem PC3 kam mir der Gedanke mit der iPad-App, um weiterhin meine Leadsheets und meine Song/Scene-Listen nutzen zu können.

Lass mal hören wie du mit deinem Projekt weiterkommst, wenn ich irgendwie helfen kann sag Bescheid (was ich eher nicht glaube ;-)

Viele Grüße
hd
 
Hi!
Für Brot und Buttersounds habe ich hab mein Motif-Rack ES, bei dessen Verwendung mir die geplante App besonders fehlt. Layers und Splits für mehrere Keyboards/Klangerzeuger einheitlich an einem einzelnen Gerät (dem Ipad) zu erstellen wäre perfekt - während der Probe spontant etwas an einem Rack-Expander einzustellen nervt.

Was mich an den einzelnen Hardware-Geräten verglichen mit einem Rechner für VSTs auch gefällt ist, dass ich nicht immer alles dabei haben muss sondern z.B. für einen Gig nur Klavier und Orgel mitnehmen kann, aber das Motif-Rack zu Hause lassen kann. Vielleicht nehme ich irgendwann auch mal wieder einen Rechner, aber nicht mehr als zentrales Element, ohne das nichts mehr geht.

Schön, dass ich nicht der einzige bin, der so eine App braucht :) Vielleicht finden sich ja noch ein paar mehr Leute, dann lohnt sich die Entwicklung für eine breitere Nutzerbasis ja wirklich.

Viele Grüße,
Johannes
 
Ich habe deine Posts im Brainspawn-Forum ja auch gesehen. Hast du mal darüber nachgedacht Mike anzusprechen, ob sich da event. eine Zusammenarbeit anbieten könnte?

Gruß
hd
 
Mike von Brainspawn? Ich glaube nicht, dass sie die Zeit haben. Außerdem lässt sich von dem Code wahrscheinlich nicht soo viel verwenden, und die Bedienung für das Erstellen von Midi-Routings finde ich bei Forte auch nicht sehr übersichtlich. Für das iPad muss alles viel einfacher und besser zu erreichen sein.
 
Da ich selbst jedoch kein Software-Entwickler bin habe ich mich mal nach den Kosten erkundigt, um so eine App entwickeln zu lassen. Da ist man wohl mindestens ab 2000,- Euro dabei, was natürlich für eine Einzelfall-Lösung viel zu teuer ist. Fraglich wäre natürlich, inwiefern man die Kosten über den Verkauf via den AppStore wieder reinbekommen kann (und Apple dabei mitfinanziert)...
bis dass, was Johannes (ideenmässig) vorgestellt hat rundläuft (nicht nur für 1 spezielles Setup), kannst du da beruhigt noch eine Null dranhängen

cheers, Tom
 
Hmm, ja das mit den Layern und Splits bzw. dem Midi-Routing könnte schon ziemlich aufwändig werden.

Ich hatte damals lediglich an das Ausgeben von Sysex- bzw. PC/CC-Befehlen gedacht, kombiniert mit einem SceneView, wo man eben jpg-Dateien pro Song/Scene fullscreen anzeigen kann. Quasi ein Midi-Temp mit Touch und Leadsheet-Funktion.
Nimmt man ein Win7-Tablet, wo Brainspawn Forte drauf läuft hat man das Problem einer extra Anwendungsentwicklung natürlich nicht. Daher nutze ich momentan auch sehr gerne mein X61 tablet ;-)

Gruß
hd
 
Ich habe so ein Routing/Scene-Programm in Visual C++ geschrieben. Es läuft in einer Dialogbox, die Einstellungen werden in einem Textfile gemacht, wo man in einer Art Programmiersprache die Szenen beschreibt. Das ist erst mal technisch einfacher, als eine grafische Benutzeroberfläche zu programmieren. Ich bin an gewisse Grenzen gestoßen und verfolge das Projekt seit 2 Jahren nicht mehr weiter, obwohl das Programm sicher und stabil läuft. Zum Einen habe ich dafür keinen konkreten Bedarf auf der Bühne mehr, zum Andern macht die Oberflächenprogrammierung und die Controllerverwaltung mir etwas Sorgen.

Ausgangspunkt war für mich eigentlich ebenso wie für viele andere hier, alle Keyboards mit dem Anwahl einer Szene komplett umzuschalten. Wer sich aber mit der Materie beschäftigt hat, wird wissen, daß bestimmte Module (z.B. Korg Triton Rack) beim Moduswechsel einen Sysexstring brauchen, dann ein paar Millisekunden vergehen müssen, und erst dann der Bank-Select- und PC-Befehl kommen darf. Also muss man beim Aufrufen einer Szene eine zeitgesteuerte Sequenz senden: mit den Daten alleine ist es nicht getan, sie müssen auch ggf. programmierbare Zeitabstände haben. Dazu hat mein Programm eine Initi-Sequenz, die beim Aufrufen der Szene gesendet wird, sowie eine Exit-Sequenz, die beim Verlassen der Szene gesendet wird. Ausserdem muß ein Zeitabstand einstellbar sein, der nach dem Aufrufen einer Szene gewartet wird, bevor die Init-Sequenz gesendet wird - sonst werden beim Durchsteppen mehrerer Szenen (bis man zur gewünschten kommt) ständig alle Init-Sequenzen gesendet. Das sind alles keine ganz trivialen Probleme.

Dann die Anwahl der Szenen - der erscheinen mir vier Wege sinnvoll:
1. an einer Tastatur wähle ich ein Soundprogramm dieses Keyboards (z.B. eine Voice an einem Motif), dieser sendet daraufhin MSB/LSB/PC, mein Programm wertet diese aus und wechselt daraufhin zu einer Szene. Natürlich immer abhängig vom konkreten MIDI-Port, auf dem diese Daten empfangen wurden, damit die gleichen MSB/LSB/PC-Daten von einer anderen Tastatur auch andere Szenen anwählen
2. am Zehnerblock der Computertastatur (oder einem externen Zehnerblock, der auf einem der Keyboards mit Klettband befestigt ist): man tippt eine dreistellige Zahl ein und die Szene mit der entsprechenden Nummer wird aufgerufen
3. natürlich steppt man mit "Pfeil hoch" auf der Computertastatur eine Szene zurück, mit "Pfeil runter" eine Szene vor. PageUp/PageDown lösen programmierbare größere Sprünge aus
4. über einen festzulegende Taste eines Keyboards (z.B. das tiefe A einer 88er-Tastatur) schaltet man diese Tastatur in den "Numeric"-Modus. Mein Programm leitet dann die MIDI-Daten nicht mehr nach aussen weiter, sondern wertet die Tastatendrücke als Zahleneingabe aus: h=0, c1=1, d1=2, e1=3 usw. . Der Vorteil ist, dass man Szenenummern mit Intervallen beschreiben kann. Der Gedanke dahinter ist, daß ich beim Keyboardspielen sowieso ständig in Intervallen denke (b9,#9,#5,b7 usw.), und wenn ich ein weit entferntes Setup mit bekannter Nummer anspringen will, nutze ich dieses Intervalldenken zur Zahleneingabe

Probleme tauchen bei der Controllerverwaltung auf, denn man muss bei jedem Setup eben neu programmieren, welches Pedal an welchen Klangerzeuger gesendet wird und welcher Drehregler welchen Controllerbefehl an welchen Klangerzeuger sendet. Kann man zwar alles machen, aber es ist eben verdammt aufwändig. Mein Programm arbeitet grundsätzlich mit Tabellen, sodaß ein empfangener Wert i.d.R. als Index in eine Tabelle mit einem zu sendenen Wert interpretiert wird. Dadurch sind z.B. Controllerfahrten möglich, bei dem mehrere Klangerzeuger ineinander übergeblendet werden: das Bewegen eines Modulationsrades löst z.B. die CC#11-Werte von 0-127 an einem Klangerzeuger aus, von 127-0 an einem anderen, von 40-80 an einem dritten und wild springend zwischen 0 und 100 an einem vierten. Auch Velocity-Werte werden mit Tabellen manipuliert, sodaß man beliebige Velocity-Kurven herstellen kann. Das Problem ist halt, daß man die Werte von Hand in ein Textfile eintippen muss, weil ich mich nie groß mit Oberflächenprogrammierung beschäftigt habe. Auch das Programmieren von Splits wäre grafisch einfacher, als es in der Textfile-Version bisher ist.

Harald
 
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Die Idee mit Tabellen finde ich richtig genial! So wie ich das sehe, geht mein Projekt aber nochmals in eine andere Richtung. Mein Ziel ist es im Moment weniger Setups zu verwalten / umzuschalten, mir schwebt eher soetwas wie "Korg's Karma für Arme" vor :D

Ich hoffe, daß die Projekte irgendwann auch anderen Leuten helfen werden. Es ist immer traurig wenn das eigene oder ein fremdes Projekt einschläft weil einfach kein Interesse mehr besteht, kenne ich nur zu gut. Ich drücke euch die Daumen! Sobald ein grobes Konzept steht, ist der Rest ja nur noch Fleißarbeit. Oder so ähnlich :rolleyes:
 
Mein Plan ist nun, selbst eine iPad-app zu entwickeln. Das basiert dann auf moderner Hardware, ist total handlich/leicht und komfortabel zu bedienen. Hätte zwar am liebsten einfach was fertiges gekauft, aber da ich selbst Softwareentwickler bin, bin ich wohl auserkoren, diese Lücke selbst zu schliessen :)

Yeah geil! Falls du Hilfe brauchst (auch bei Hardware z.B.) kannst dich ja melden - bin da grad auch auf der Suche nach der iPad Lösung :)
 
Alles klar :), ich hoffe, aber nächster Woche richtig loslegen zu können mit dem Projekt.

Viele Grüße,
Johannes
 
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Für die Android-Tablet-User könnte sich da in naher Zukunft was ergeben:

http://www.golem.de/1110/86948.html

Unter Android Windows Applikation laufen zu lassen würde zumindest mein Problem lösen.

Gruß
hd
 
Ich habe die Software Midi-Dings gefunden, das ist ein Midi-Prozessor für Linux, der auch eine Song-Verwaltung hat. Das hätte ich gerne in einem Hardware-Gerät! Heute kam mir auch noch die Idee, dass es eine iPad-App für sowas geben müsste. Ich habe nämlich aus beruflichen Gründen eh eins, und es ist sehr handlich (ich schleppe schon genug Equipment). Habe aber im App-Store nichts gefunden.

Wenn mididings deinen Anforderungen entspricht, warum kaufst du dir nicht einen kleinen, billigen Nettop-PC, installierst ein Linux deiner Wahl und mididings? Wenn nicht sowieso schon ein Midi-Interface vorhanden ist, reicht dazu noch ein günstiges USB-Midi-Interface. So ein Nettop passt locker noch irgendwo ins Rack. Ich habe mir gerade einen Foxconn NT-A3500 gekauft, der ist gerade so groß wie zwei DVD-Hüllen und für reine MIDI-Verarbeitung eigentlich schon reichlich überdimensioniert.

Mididings lässt sich über OSC steuern, also kannst du dir mit TouchOSC oder einer ähnlichen Software leicht eine GUI basteln. Das 'livedings' GUI zu mididings basiert auch dem OSC-Interface und ist ja auch recht einfach strukturiert.

Und wenn dir noch ein Feature in mididings fehlt: Dominic, der Entwickler, ist auch hier im Forum unterwegs und in der Vergangenheit offen für Vorschläge gewesen.

Chris
 

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