Ich möchte mich nochmals bei allen bedanken.
Vom Einkaufen bin ich jetzt zurück.
Generell muss ich als Anfänger sagen, dass die Bedenken des Ein oder Anderen in der Art "Schon wieder die Frage eines Anfängers nach der Entstehung des Universums - das bringt doch eh nichts" ich so nicht sehe. Die Antworten haben mir sehr viel gebracht.
Die "universelle" Gitarre, die
ich haben wollte, gibt es zumindest annähernd sehr wohl und eine davon steht jetzt (zum Leidwesen meiner Nachbarn - ich lebe in einem freistehendem EFH
) in meinem Wohnzimmer. Und nicht jede Gitarre ist annähernd "universell".
Ich habe heute viele verschiedene Modelle ausprobiert. Dabei haben mir auch die Hinweise hier im Board sehr geholfen, um aus der unzähligen Vielzahl einzugrenzen. Ich kam mit meiner Suche viel schneller voran.
Dass man quasi mit jeder Gitarre fast alles so einigermaßen spielen kann, glaube ich seit heute nicht mehr. Zunächst habe ich vorrangig die vorgeschlagenen Modelle getestet und mir auch vom Musikhaus empfohlene "Allrounder" angetestet.
Als meine Entscheidung bereits feststand, habe ich noch, einfach mal so zum Vergleich, eine Gibson Les Paul - ich glaube ne Standard für 1100€ probiert. Da habe ich gesehen (oder besser gehört
), was die "Spezialität" dieser Gitarrenmarke ist. Die hatte einen richtig "fetten, schwarzen, heavy"- Sound (ist natürlich schwer in Worte zu bringen). In der "klarstmöglichen" Konfiguration war sie immer noch irgendwie "dumpf und heavy". So einen reinen Klang gibt es da nicht. Mit "reinem" Klang meine ich eher etwas wie das, was man auf einer Akkustik-Konzert-Gitarre erhält. Wahrscheinlich ist das aber ohnehin vom Hersteller und vielen Kunden so gewollt.
Aber es gibt ein paar Gitarren, die können beides - vielleicht nicht ganz perfekt und markant - aber durchaus brauchbar. Und da haben mir Eure Tips - auch wenn Einige Bedenken hatten und gerne mehr Infos wollten - doch sehr geholfen. So konnte ich beim Testen schnell eingrenzen und schlussendlich sogar fündig werden. Meine finale Wahl hätte ich ohne das Internet und das Board wohl nicht gefunden, da mir der freundliche Mitarbeiter die schlichtweg nicht vorgeschlagen hatte (war sicher nicht böse gemeint, aber es war ein Riesen-Musikladen, da kannte er wohl nicht jedes Modell in- und auswendig).
Einen genaueren Erfahrungsbericht gibts später an anderer Stelle im Board. Aber als Kurzzusammenfassung für den Threat:
Angespielt habe ich zunächst eine Schecter. Leider kann ich mich nicht mehr an das konkrete Modell erinnern. Kostenpunkt 899,-. War sehr variabel. Klarer und fetter Sound waren möglich. Aber irgendwie war der Klang, gerade wenns "fetter" wurde, irgendwie unsauber. Ich bin zwar E-Gitarren-Anfänger, aber am Klavier mache ich schon ne ganze Weile und habe mich auch schon etwas mit "Gehör" beschäftigt. Irgendwie war das nichts genaues, sondern etwas unsauber - aber nicht gewollt unsauber. So eine Art, die einem vielleicht irgendwann etwas auf die Nerven geht, wenn man lange genug spielt und gut hört - zumindest hatte ich den dahingehenden Verdacht.
Eine Duesenberg Starplayer hatte ich auch in den Händen. Also zunächst Mal schien sie auf den ersten Blick durchaus sauber und stabil verarbeitet. Ein "edles" Teil, sah auch gut aus. Kostenpunkt etwas über 1000 Euro, ich weiß nicht mehr genau, welche Gitarre es war. Gespielt hat sie sich auch einwandfrei. Der klare Sound war irgendwie fast vergleichbar mit meiner Akkustikgitarre - natürlich schon anders, aber eben klar, rein - Akkordspiel war ähnlich der A-Gitarre möglich. Schwächer wurde die Gitarre dann aber, wenn es darum ging "fett" zu spielen. Da war sie mir einfach nen deutlichen Tick zu lahm. Die kam einfach (deutlich) nicht dort hin, wo ich hin will, wenn ich quasi mal den Frust raus spielen will (ich denke der ein oder andere weiß jetzt, wovon ich rede
). Ansonsten aber wirklich klasse.
Ich habe noch weitere Modelle getestet - so nen Italiener für etwa 2000 oder ne Schecter California custom fürs gleiche Geld, die waren mir aber irgendwie nicht so toll verarbeitet bzw. nicht im allerbesten Zustand und klangen auch nicht ganz so prall.
Tja und das Beste kommt natürlich zum Schluss. Wiederholt habe ich gewechselt und noch- und nochmal verglichen - beides Mal Framus:
Panthera Supreme Tobacco "im Angebot" für 1999,- und die
Diablo Supreme X burgundy blackburst "im Angebot" für 2199,-.
Beide spielten sich im klaren Modus einfach toll. Sauber und rein im Klang - klassisches Akkord- und Melodiespiel einwandfrei möglich. Als es dann "fett" wurde war ich so richtig begeistert. Gut dieses Dumpfe, wie die Gibson es hatte, wurde nicht ganz erreicht. Aber die Power und die Verzerrung, die da war - und selbst an den wildesten Stellen immer noch praktisch glasklare Sound - einfach gigantisch
.
Ich habe, wie es mir im Board geraten wurde, am Schluss den Verkäufer nochmal rangeholt und ihn gebeten, doch mal beide Gitarren so mit richtig "fettem Brett" zu spielen. Und da legte er los - und wollte fast nicht mehr aufhören. Am Ende war er richtig "mitgenommen"
- das war nicht von ihm "gespielt". Auch er war von dem durchaus fetten, aber dabei immer noch klarem Klang begeistert. Die Panthera Supreme X war noch eine kleine eine Spur bissiger und 200 Euro billiger. Ansonsten waren beide Modelle durchaus vergleichbar - quasi eine Wahl zwischen Starkbier und Bockbier.
Aber die Diablo Supreme X lag einfach vom ersten Moment so richtig gut in meiner Hand. Auch von der Farbgebung her war es einfach Liebe auf den ersten Blick
. Schon beim Vorbeigehen war es die erste Gitarre, die mir auffiel. Und daher gehört sie seit heute mir
.
In einem weiteren Bericht habe ich später vor detaillierter auf die Gitarre einzugehen. Nur vorneweg, da es zum Thema passt. Neben den Extremen gibt es noch eine Unzahl von Einstellungen. Als Laie sage ich mal, sie verfügt über eine H-S-H Konstruktion, wobei der Humbucker am Steg irgendwie besonders zu sein scheint, da er von der Größe her eher einem SC ähnelt. Tja, und diese H-S-H kann man fast beliebig splitten, kombineren, splitten und kombinieren. Insgesamt 10 verschieden Einstellungen, die zwischen fett und klar so ziemlich alles zulassen.
Dazu gab es nen großen, stabilen Flightcase. Und für weitere 399,- nen Blackstar Verstärker dazu.
Ich weiß jetzt auch, was G.A.S. bedeutet und auch, wie sich das anfühlt. Dennoch denke ich, dass ich gute Chancen habe, "die Gitarre des Lebens" gefunden zu haben. Was aber nicht ausschließt, dass irgendwann mal so eine kleine Paula daneben stehen könnte
.
Und schlussendlich: Auf der Rückseite habe ich noch eine kleine Einkerbung "Made in Germany" - ein zugegebenermaßen kleines, aber doch auch ein Argument (im Hinblick auf Qualität aber auch Solitarität) für meine Wahl.
Bis dahin,
einen ausführlicherern Erfahrungsbericht gibts, wenn ich mehr Erfahrung
habe,
Roland