[Bass] Frudua GFJ5

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Heute möchte ich Euch wie an anderer Stelle gewünscht, einen Exoten vorstellen, der kürzlich Einzug in meinen "Fuhrpark" gehalten hat,von dem man in Deutschland noch nicht all zuviel gehört haben dürfte. Gekauft habe ich den Bass, weil mir das Konzept dahinter gefiel und ich einen Bass suchte, der zwar anders ist als mein Lakland 55-02, aber eine ähnliche PU-Konfiguration bietet, weil sich eben diese als meine persönliche Vorliebe herauskristallisiert hat.

Frudua?!

Galeazzo Frudua ist in Italien kein Unbekannter und baut seit über 20 Jahren sehr hochpreisige und qualitativ sehr anspruchsvolle Gitarren und Bässe. Die GFJ Bässe sind dann eben der weiter gedachte Versuch, eine Bassserie in Bergamo/Italien zu entwickeln und dann nach den eigenen Vorgaben in Korea bauen zu lassen, was ja heutzutage viel namenhafte Hersteller tun. deren sonstige Instrumente für eine größere Käuferschicht eher unerschwinglich bleiben.

Der GFJ5 Konstruktion und Specs.

Mein Bass hört auf die Modellbezeichnung GFJ5. Diesen Bass gibt es mit 34" und 35" Mensur und auch mit Ahorn- oder Palisander Griffbrett.

Mein Bass hat einen 2-teiligen Erlebody in Sunburst mit einem Tortoise Pickguard. Der Hals und das Griffbrett ist aus Ahorn, wobei das Griffbrett mit einem weißen Binding eingefasst ist und die Positionsmarkierungen Block-Inlays aus White Perloid sind. Halsrückseite, Headstock und auch Griffbrett sind hochglänzend lackiert.
Wichtig wäre noch, das der Hals 6-fach verschraubt ist und relativ weit, nämlich bis zum Hals PU in den Body hineinreicht, was sich in Ansprache und Sustain bemerkbar macht.

Die Tuner sind etwas moderner anmutende offene Vintage Tuner und sie laufen leicht, aber nicht zu leicht und verrichten absolut stimmstabil ihren Dienst.

Bridge ist ein Flachsteg mit arretierbaren Saitenreitern. Ich weiß nicht um welchen Hersteller es sich handelt, aber wie ich jetzt gesehen habe, ist das exakt die gleiche Bridge, wie sie z.B. bei den Carvin SB 4000 und SB5000 Bässen verbaut wird.

Die Pickups kommen von DiMarzio und sind absolut brummfrei. Hier wäre zu bemerken, das eben in der Halsposition 1 "J-PU" sitzt und in der Bridge Position 2 "J-PUs"

Cockpit:

Es gibt 2 Volume Regler. Einen für den Halspickup und einen für den Bridgepickup. dazu gibt es einen 2-Band Preamp/EQ mit Höhen und Bässen. Der Volume regler für den Bridge PU ist als Push/Pull ausgelegt. Zieht man also den Regler, wird der Bridge PU gesplittet und nur die hintere, bridgenähere Spule ist in Betrieb, die im übrigen in der typischen 60s Jazz Bass Position sitzt. Der kleine Miniswitch schaltet den bass aktiv/passiv. Im passivbetrieb steht dann mit dem Poti unterhalb des Switches eine passive Höhenblende zur Verfügung, ganz wie bei einem richtigen Jazz Bass. Alles in allem macht das den Bass sehr flexibel, wie ich finde.

Verarbeitung:

An der Verarbeitung habe ich nichts zu meckern. Alles sitzt passgenau und ist tadellos verarbeitet. Bundierung ist perfekt und auch die Lackierung ist makellos.

Sound:

Nun ja, was soll man da sagen. Ist ja doch immer schwer und sehr subjektiv. Fakt ist aber, der Bass klingt sehr gleichmäßig und ausgewogen über das gesamte Griffbrett. Deadspots sucht man in der Tat vergebens. das Low B ist wirklich sehr gut und fügt sich sehr homogen in die anderen Saiten ein.
Wie schon oben beschrieben ist der Bass aufgrund seiner PU-Konfiguration und des Bedienfeldes sehr flexibel. Ich würde ihn als Outputstark bezeichnen und der Klang ist immer sehr drückend und punchy. Mit beiden Spulen in der Bridgeposition eben wie ein Jazz Bass auf Steroiden und dann mit der Jazz Bass Konfiguration eben wie ein richtiger Jazz Bass. Erst recht im passiven Modus.
Fingersound ist absolut definiert und "right in your Face" und der Slapsound hat deutlich "millereske" Anleihen. Mit dem Bridge-PU alleine lässt es sich hervorragend "jacomäßig" nöken...

Sonstiges und abschließend.

Ich gebe zu, es war schon ein wenig ein Risiko den Bass quasi blind zu kaufen und eigentlich nur anhand von Youtube Videos, aber ich bin nicht enttäuscht worden und muss sagen, Mit Galeazzo Frudua und dessen Sales Manager Davide Garbujo Geschäfte zu machen war wirklich eine Freude. Jede Mail wurde prompt, überaus freundlich und zur vollsten Zufriedenheit beantwortet. Überdies hätte man die Möglichkeit, seinen Bass auch vorab via Skype zu sehen und zu hören und auch Einfluss auf das gewünschte Setup zu nehmen. Das fand ich gut und mir gefällt das Konzept, die Bässe nur und ausschließlich im Direktvertrieb zu verkaufen und nicht den Weg über Zwischenhändler zu gehen, die ihrerseits auch noch an dem Bass verdienen wollen/müssten und so das Instrument teurer machen würden.
Als mein Bass dann an einem Montag via DHL an mich versandt wurde, hatte ich mich auf mindesten 4-5 Tage Lieferzeit eingestellt, denn von Italien bis Deutschland und dann auch noch Sperrgut, dürfte deutlich länger dauern als ein Versand innerhalb Deutschlands.

Umso erstaunter war ich dann, als am nächsten Tag, am Dienstag um 10:00 Uhr der DHL Mann bei mir klingelte und betonte, er sei nicht der Paketmann, wie meine Tochter sagte, sondern der Express-Paket-Mann. Da hatten die meinen Bass doch tatsächlich als Express-Paket, "Next-Day" vor 12:00 Uhr versendet. Natürlich ohne die Kosten an mich weiter zu geben. Das hat mich sehr gefreut und das nenne ich ein Herz für wartende Bassisten.

Alles in allem bekommt man für sein Geld ein wirklich gutes, tadellos verarbeitetes und flexibles Instrument, welches ich durchaus in einer Liga mit den Lakland Skyline Bässen, Sandberg und den Maruszczyk Bässen sehen würde und von daher ist der Preis von 799,- im Direktvertrieb durch aus mehr als gerechtfertigt und als absolut fair zu bezeichnen.

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Glückwunsch zu diesm Basso italiano :great:
Galeazzo Frudua ist in der Tat kein kein unbekanner und für sehr hohe Qualität bekannt.
Ich habe auch schon mal mit einem Swing Bass aus der Tuscany Serie geliebäugelt. Preis-Leistung scheint bei den Instrumenten zu passen.

ps: Soundsamples wären narürlich noch toll ;)
 
Hast du die Potiknöpfe ausgetauscht? Auf der Webseite shen die aus wie Vintage-Fender-Knobs, auf dem obigen Bild eher nach Lakland...
Die Fender-Backofenregler fand ich nämlich ganz gut passend.
 
Danke fürs Review! Ich denke da werd ich von Maruszczyk doch noch auf Frudua umschwenken (sobald das Geld wieder reicht :D)
 
Kurze Rückfrage: Ist der Hals hinten lackiert (dick oder dünn?) oder geölt, gewachst oder anderweitig behandelt?

Viele Grüße
Jo
 
@bassick: Ja, hatte die Knöpfe ausgetauscht. Diese Fender typischen Bakelit Knöpfe mag ich nicht so gerne.

@Jo: Ja Halsrückseite, Griffbrett und auch Headstock sind hochglänzend lackiert. Ob dick oder dünn, kann ich nicht sagen, aber hochwertig sauber und absolut makellos.

@: All: Soundclips gestalten sich derzeit etwas schwierig, da ich derzeit provisorisch mit Ubuntu rumhampel und auch ab So. erstmal im Urlaub bin, aber die Promovideos auf Youtube, wo Dave Marks den GFJ5 spielt, treffen das schon sehr gut. Einfach mal Frudua als Suchbegriff eingeben.
 
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  • Gelöscht von d'Averc
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