Die Tascam MSR Maschinen waren sehr gute Maschinen, die haben nicht geeiert wie die Fostex-Teile und klangen auch deutlich besser.
Eine Tascam mit Dolby S ist immer noch eine sehr nette Maschine, die auch nicht sonderlich wartungsintensiv ist, weil sie eigentlich auch nicht für den Hi-End-Bereich gedacht war wie die richtig professionellen 2'' Maschinen. Auch heute noch sind die Dinger recht gut, wobei die MSR24 immer wieder mal Mucken hatte, die 16er dagegen gar nicht. Die DBX-Version kann man knicken, es sei denn, der Gitarrenamp rauscht noch mehr, also wenn, dann eine MSR16S oder MSR24S, das ist die mit Dolby S, dem guten Dolby.
Wie man eine Bandmaschine richtig bedient, würde ich mir unbedingt zeigen lassen, vielleicht sogar den "Lehrer" einen Tag im Studio arbeiten lassen, denn da gibt's einige Tricks nicht nur beim Einfädeln des Bandes, sondern auch, wie man die Pegelanzeige richtig liest und wie man richtig aussteuert. Das ist was völlig anderes als mit einer DAW und kann ganz schnell dazu führen, daß man den Sound kaputtmacht, wenn man keine Ahnung hat. Oder sein Band versaut, wenn man es nach Ende der Aufnahmesession nicht vorwärts aufgespult ablegt...
Auch was die "Bänderwahl" betrifft: Die Maschine muß auf eine Bandart eingestellt werden, sonst wird das nix. Die meisten MAschinen sind auf Ampex 456 bzw. entspr. Quantegy eingemessen. Ich weiß nicht, wie das mit heutigen Bändern ist, ob die dem gleichen Standard entsprechen.
Schneiden ist bei einer 16- oder 24-Spur nicht wirklich, entweder alles oder nichts... aber man kann ja flicken, d.h. reinpunchen (weiß man heute noch, was das ist...?).
Allerdings hat jede Maschine so seine individuelle Verzögerungszeit auf die Record-Taste(n), und selbst diese variiert von Tag zu Tag. Deshalb ist es sehr mühselig, eine schlechte Band da aufzunehmen, das wird sicher nix. Wer spielen kann, freut sich, daß das Geschissel mit der Einpegelei in der Eile recht schnell erfolgen kann, weil man kaum eine Übersteuerung fürchten muß, und wenn, dann klingt auch die und knackst nicht.
Ein weiteres Problem haben die Maschinen: Sie ändern ihren Klang nach kurzer Zeit. Von daher: Aufnehmen auf Band, und wenn alles okay ist, sobald es geht in die DAW überspielen, dann rußt es genial.
Was gut auf Band klingt: Bass, E-gitarre, Drums, Stimmen, Bläser, sogar eine Geige, wenn der Aufnahmeraum zu niedrig ist und sie deshalb bretthart klingt, da hilft das Band in angenehmer Weise weiter, allerdings nicht ohne zu Verfärben, was aber eh' nur bei Hi-End-Aufnahmen wirklich ein Problem sein könnte.
Scheiße klingen immer Akkustikgitarren, besonders Stahlsaitenklampfen, die muß man einfach grundsätzlich digital aufnehmen...
Man darf aber auch nicht die "künstlerische" Wirkung auf viele Musiker vergessen, denn viele Musiker, die gut spielen können, schätzen auch die "alte" Arbeitsweise mit den Pausen während zurückgespult wird. Das ergibt oft einen ganz seltsamen, interessanten Sound speziell durch die dem Band angepaßte Spielweise...