Ja, definitiv kann man dich jetzt besser verstehen. Mach einfach mehr "Videos", wo man dich nur hört. Dann bist du deutlich entspannter, das merkt man jetzt. Der Weg ist klar angezeigt: GU. Zur Stimmfarbe kann man zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen. Das ist auch z.T. sehr subjektiv und hilft nicht unbedingt weiter. Du magst als dunkelhäutiger Mensch einen gewissen Soul in deiner Stimme haben, aber das musst du dir über die Jahre erarbeiten. Seele kann man jeder Stimme hinzufügen, wenn man sie z.B. im Grenzbereich kratzig klingen lässt. Eine besondere/einzigartige Stimmfarbe kann sicherlich von Natur aus in die Wiege gelegt worden sein (siehe Janis Joplin), aber im Allgemeinen hat jede trainierte Stimme das Potential gewisse Vorlieben und Stilrichtungen abzudecken, meine Meinung.
Das Lesebeispiel hat mich persönlich noch auf einen Punkt gebracht: Du liest zwar ganz ok (Aussprache im Englischen ist teilweise schon ganz gut), aber dem Ganzen fehlt die Struktur. Pausen. Emotionen. Zeigen, dass du verstehst, was du da liest. Ausdruck. Wenn's dir wirklich ernst ist, dann mach in der Schule mal in einer Theatergruppe mit, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Im Moment nimmst du den Zuhörer leider noch nicht mit "auf die Reise", wenn du verstehst, was ich meine.
Aber sowas kommt mit der Zeit, wenn du dranbleibst.
Achso, noch was aus meinem eigenen Erfahrungsschatz: Als gelernter Erzieher einer Hort- und Kindergartengruppe musste ich in meinem Leben mal eine Hürde nehmen, die mich gesanglich auch weitergebracht hat. Puppentheater. Ich hatte wirklich Respekt davor. Wenn du auf einmal einer Puppe mit der eigenen Stimme eine Persönlichkeit geben musst, dann lernst du als Sänger welches zusätzliche Potential in ihr steckt. Du bist gewissermaßen im Zugzwang dein Publikum zu unterhalten und der Hauptprotagonist ist einzig und allein deine Stimme (natürlich auch die Bewegungen der Puppe).
Also einfach mal Sachen versuchen, die ziemlich ungewöhnlich sind, "ins kalte Wasser springen".