@ Kattla: Ich glaube, Du hast nicht ganz verstanden, was ich sagen wollte. Punkt 1: Langsam üben ist sehr wichtig! Punkt 2: Zu übende Passagen zu wiederholen ist sehr wichtig! (Über diese Punkte habe ich ja in meinem ursprünglichen Beitrag gar keine Aussage gemacht.) Aber Punkt 3: man wird einzig und alleine durch schnell spielen schnell! Zumindest (und das möchte ich auch mal hier anführen) wenn der aktuelle Stand der Forschung richtig ist. Vielleicht denkt man über diesen Punkt in ein paar Jahren schon ganz anders aber so ist das mit der Wissenschaft und wenn man sie sich zu Nutze machen möchte, muss man sich wohl mit dem jeweils aktuellen Stand zufrieden geben. Ich bin im Übrigen auch kein fanatischer Anhänger der Hirnforschung, im Gegenteil, ich stehe ihr sehr kritisch gegenüber aber ich glaube, dass sie nichts desto Trotz Interessantes gezeigt hat in den letzten Jahren. Und ich bin im Übrigen auch großer Petrucci-Bewunderer
Zu der Zeit, als der sein Lehrvideo herausbrachte, stecke die Hirnforschung noch ganz schön in den Kinderschuhen...
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@pHjalmarson: Ich finde es lustig, dass viele Menschen offensichtlich denken, dass sich schnelles und musikalisch sinnvolles bzw. emotionales Spiel ausschließen. Tun sie das wirklich? Warum sollten das so sein? Was wäre der Umkehrschluss? Dass man, wenn man langsamer spielt auch gefühlvoller spielt? Schön wäre es! Dann wären alle komischen Menschen, die versuchen sich bei YouTube in Sachen Tempo zu übertrumpfen - und die gibt es ja ohne Frage - vielleicht ja doch alles musikalisch intelligente und einfühlsame Musiker. Das ist aber nicht so. Allerdings liegt das nicht daran, dass sie schnell spielen, sondern daran, dass sie keine musikalisch intelligenten und einfühlsamen Musiker sind. Aber dürfen Musiker, die solche Tugenden haben etwa nicht schnell spielen, weil sie sonst ihre Musikalität gefährden? Wohl nicht, um das einzusehen muss man sich nur mal Paco de Lucia anhören. Ich glaube einfach, dass das Tempo eines Musikstücks nicht das Geringste mit seinem musikalischen Sinn oder seinem emotionalen Gehalt zu tun hat (es sei denn ein Stück ist so langsam oder so schnell, dass es nicht mehr wirklich als Musik wahrgenommen werden kann).
Ein andere Behauptung, auf die man immer wieder stößt ist die Phrase: Technik sollte NIE Selbstzweck sein und immer einem musikalischen Sinn dienen. Wo steht denn das nun wieder? Das ist doch schrecklich dogmatisch. Seit es Musik gibt, gibt es wohl auch Virtuosen und vom Anbeginn der Menschheitsgeschichte waren Menschen von virtuoser Musik begeistert. Warum darf also Technik NIE Selbstzweck sein?
Das ist jetzt natürlich alles etwas provokant ausgedrückt und weder möchte ich damit jemandem persönlich zu nahe treten, noch meine Meinung damit überdecken, dass wirklich gute Musik nach Möglichkeit schon mehr zu bieten haben sollte als Virtuosität aber trotzdem musste das, wie ich finde, mal gesagt werden...
LG